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Nieder-Werbe ist ein Stadtteil der Stadt Waldeck im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg und staatlich anerkannter Erholungsort.[2]

Nieder-Werbe
Stadt Waldeck
Höhe: 246 m ü. NHN
Fläche: 9,75 km²[1]
Einwohner: 546 (30. Jun. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 56 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Oktober 1971
Postleitzahl: 34513
Vorwahl: 05634

Geografie


Das Reiherbach-Vorstaubecken am Edersee, mit der „Kirche im See“
Das Reiherbach-Vorstaubecken am Edersee, mit der „Kirche im See“

Das Dorf befindet sich etwa 4 km westlich der Waldecker Kernstadt am Nordrand des Naturparks Kellerwald-Edersee. Es liegt am Nordende des größten Seitenarms des Edersees an der Einmündung der von Nordwesten kommenden Werbe und des von Nordosten kommenden Reiherbachs in jeweils ein Vorbecken des Stausees. Dieses Seitental teilt die beiden nördlichen Teilflächen des Nationalparks Kellerwald-Edersee an den Hängen des Edertrogs.

Zum Ort gehört auch die Halbinsel Scheid. Hier befinden sich Campingplätze und Ferienwohnungen, ein Badestrand mit Liegewiese und Spielplatz, Gasthöfe sowie eine Anlegestelle für die Personenschifffahrt.


Geschichte


Evangelische Dorfkirche (Baujahr 1914)
Evangelische Dorfkirche (Baujahr 1914)

Bereits in vorgeschichtlicher Zeit siedelten in der Gegend des heutigen Nieder-Werbe Menschen, wie zwei Wallanlagen aus der La-Tène-Zeit (ca. 500 v. Chr.) bezeugen.

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Nieder-Werbe erfolgte unter dem Namen inferiori Werphe im Jahr 1196 in einer Urkunde des Erzbistums Mainz.[3] Der Ort gehorte abwechselnd zu den Klöstern Berich, Netze und Werbe.

Als von 1908 bis 1914 die Edertalsperre gebaut wurde, änderte sich auch für Nieder-Werbe vieles. Zehn Höfe und die Kirche mussten dem See weichen. Nach dem Bau der Sperrmauer entwickelte sich allerdings der Fremdenverkehr im Ort zum heute wichtigsten Wirtschaftszweig.


Gebietsreform


Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten zum 1. Oktober 1971 die bis dahin selbständigen Gemeinden Alraft, Höringhausen, Netze und Nieder-Werbe sowie die beiden Städte Sachsenhausen und Waldeck auf freiwilliger Basis zur neuen Stadt Waldeck.[4][5] Als Verwaltungssitz wurde der Stadtteil Sachsenhausen bestimmt. Für alle eingegliederten, ehemals eigenständigen, Gemeinden von Waldeck wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6]


Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick


Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Nieder-Werbelag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[3][7]


Einwohnerentwicklung



Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Nieder-Werbe 498 Einwohner. Darunter waren 6 (1,2 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 54 Einwohner unter 18 Jahren, 183 zwischen 18 und 49, 126 zwischen 50 und 64 und 136 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 279 Haushalten. Davon waren 108 Singlehaushalte, 84 Paare ohne Kinder und 57 Paare mit Kindern, sowie 21 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 72 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 159 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[8]


Einwohnerzahlen

 Quelle: Historisches Ortslexikon[3]

Nieder-Werbe: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2020
Jahr  Einwohner
1770
 
161
1800
 
?
1834
 
326
1840
 
362
1846
 
351
1852
 
370
1858
 
334
1864
 
335
1871
 
285
1875
 
237
1885
 
221
1895
 
227
1905
 
231
1910
 
187
1925
 
239
1939
 
290
1946
 
471
1950
 
445
1956
 
361
1961
 
341
1967
 
417
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
489
2015
 
488
2020
 
546
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: Stadt Waldeck:[9]; Zensus 2011[8]

Religionszugehörigkeit

 1895:226 evangelische (= 99,56 %), ein katholischer (= 0,44 %) Einwohner
 1961:296 evangelische (= 86,80 %), 41 katholische (= 12,20 %) Einwohner[3]

Infrastruktur


Nieder-Werbe verfügt über ein Heimatmuseum, zwei Hotels, einige Ferienhäuser und mehrere Ferienwohnungen. Westlich der Ortschaft befindet sich eine Sommerrodelbahn.


Regelmäßige Veranstaltungen



Persönlichkeiten



Literatur



Einzelnachweise


  1. Stadtteil Nieder-Werbe. In: Webauftritt der Stadt Waldeck, abgerufen im April 2021.
  2. Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung: 81. Sitzung des Fachausschusses für Kurorte, Erholungsorte und Heilbrunnen in Hessen vom 13. Oktober 2015. Staatsanzeiger für das Land Hessen 7/2016 Seite 218
  3. Nieder-Werbe, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. August 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  4. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 17. September 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 39, S. 1603, Punkt 1320; Abs. 8. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 9,2 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 408, 409.
  6. Hauptsatzung. (PDF; 33 kB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Waldeck, abgerufen im Dezember 2020.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  8. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 52 und 108;.
  9. Nieder-Werbe. In: Webauftritt. Stadt Waldeck, archiviert vom Original; abgerufen im Februar 2016.
  10.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!


Commons: Nieder-Werbe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



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