Marienhagen liegt im Leinebergland östlich vom Naturpark Weserbergland Schaumburg-Hameln zwischen Elze im Norden und Eschershausen im Süden. Nordwestlich erstreckt sich der Thüster Berg und südöstlich der Duinger Berg.
Geschichte
Im Zweiten Weltkrieg wurde Marienhagen am 26.Juli 1941 von vier Spreng- und drei Brandbomben getroffen. Fünf Wohnhäuser wurden stark beschädigt.
Ehemaliges Kalkwerk
Friedrich Rogge (1850–1900) gründete 1873 ein Kalkwerk.[3][4] Das Material wurdeab 1886 mittels Schmalspurbahn nach Banteln und mit der Hildesheim-Peiner Kreis-Eisenbahn-Gesellschaft in die Ilseder Hütte gebracht.[5] Mit der Bahn wurden zeitweise auch Personen befördert.[6] Das Material wurde im Steinbruch Marienhagen abgebaut.[7] Dort arbeiteten im 2.Weltkrieg einige Kriegsgefangene.[8] Auch hatte dort das Trillke-Werk für die Herstellung von Anlassern für Panzer ein Projekt in U-Verlagerung.[9] Bahn und Werk wurden Ende 1961 stillgelegt.[10]
Teile des ehemaligen Kalksteinbruchs werden zum Extremklettern benutzt, da er mit bis zu 60 Metern Höhe „die höchste Wand im Norden Deutschland“ aufweist.[11]
Eingemeindungen
Zum 1.November 2016 fusionierten die Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Duingen, darunter Marienhagen, zum neuen Flecken Duingen.[12]
Der Gemeinde wurde das Kommunalwappen am 24.Juli 1939 durch den Oberpräsidenten der Provinz Hannover verliehen. Der Landrat aus Alfeld überreichte es am 29.November desselben Jahres.[19]
Wappen von Marienhagen
Blasonierung: „Schild geteilt oben in Rot die schräggekreuzten silbernen Berghämmer (Schlägel und Eisen) mit goldenen Stielen, unten in Gold ein grünes, zweiblättriges Buchenreis mit geöffnetem, grünem, vierblättrigem Fruchtbecher, darin zwei goldene Buchnüsse.“[19]
Wappenbegründung: Das Wald- und Bergdorf Marienhagen, einst sich mühselig vom kargen Ertrag seiner zumeist wenig fruchtbaren Äcker und durch Waldarbeit ernährend, gelangte durch große Steinbrüche, deren Begründer Fritz Rogge – ein Sohn Marienhagens – war, zu Blüte und Wohlstand, deshalb die beiden Berghämmer. Das Buchenreis weist hin auf die nahen, herrlichen Buchenwälder, denen die Liebe aller Ortsinsassen gehört.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Evangelische Marienkirche. Das Baudenkmal wurde 2017–2019 zuletzt restauriert.[20]
Freizeit und Naherholung
Rings um Marienhagen gibt es Wandermöglichkeiten, zum Beispiel auf dem Duinger Berg und Thüster Berg. Eine Wanderroute verläuft von Marienhagen über den Kamm des Thüster Bergs zum Lönsturm und weiter bis nach Salzhemmendorf.
Vereine
Musikverein Marienhagen e.V. (Blasorchester, seit 1967)
Carsten Schulz:Kalkwerk prägt über viele Jahre ganze Region. In: Leine und Deister Zeitung. Lokales. Zeitungsverlag F. Wolff&Sohn, Gronau 31.Dezember 1997 (Digitalisat[PDF; 2,5MB; abgerufen am 29.Juni 2019]).
Artur Zechel: Die Konzerngesellschaft der Iselder Hütte (VII): Das 1872 vom Maurergesellen Rogge gegründete Kalkwerk Marienhaben. Soziale Fragen wurden in vorbildlicher Weise gelöst. In: Peiner Allgemeine Zeitung, 11. September 1993.
Carsten Watsack:Die Eisenbahnen der Ilseder Hütte. Eigenverlag, Ilsede 2006, ISBN 3-935944-02-0, S.44 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Wilhelm Barner:Kalkwerk Marienhagen. In: Unsere Heimat – Das Land zwischen Hildesheimer Wald und Ith. August Lax Verlagsbuchhandlung, Hildesheim/Leipzig 1931, S.XI (Digitalisat[PDF; 2,3MB; abgerufen am 29.Juni 2019] Tafel60).
Rolf Keller, Silke Petry (Hrsg.):Sowjetische Kriegsgefangene im Arbeitseinsatz 1941–1945. Dokumente zu den Lebens- und Arbeitsbedingungen in Norddeutschland (=Schriftenreihe der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten. Band2). Wallstein Verlag, Göttingen 2013, ISBN 978-3-8353-1227-2, S.329.
Marienhagen Hauptwand.In:Felsinformationssystem Deutscher Alpenverein (felsinfo.alpenverein.de).Deutscher Alpenverein,abgerufen am 11.Mai 2022.
Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.):Gesetz über die Vereinigung der Gemeinden Banteln, Betheln, Brüggen, Despetal, Rheden und der Stadt Gronau (Leine) sowie über die Neubildung des Fleckens Duingen und der Samtgemeinde Leinebergland, Landkreis Hildesheim. Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds.GVBl.). Nr.22/2015. Hannover 15.Dezember 2015, S.399–400 (Digitalisat (Memento vom 13. Mai 2019 im Internet Archive) [PDF; 278kB; abgerufen am 29.Juni 2019] S.17–18).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Endgültige Ergebnisse nach der Volkszählung vom 13.September 1950. Band33. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart/Köln August 1952, S.33, Sp.1 (Digitalisat[PDF; 26,4MB; abgerufen am 29.Juni 2019] Landkreis Alfeld, S.42).
Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.):Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1.Januar 1973, S.28 (Digitalisat[PDF; 21,3MB; abgerufen am 20.September 2019] Landkreis Alfeld (Leine)).
Wilhelm Barner: Wappen und Siegel des Kreises Alfeld. Neubindung. Lax GmbH&Co.KG, Hildesheim 1998 (Digitalisat des Textteils der Erstauflage von 1940 [PDF; 10,0MB; abgerufen am 11.Juni 2019]).
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