Maihingen (Rieserisch: Mo'ing) ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Donau-Ries.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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48.92804166666710.498119444444425 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Donau-Ries | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Wallerstein | |
Höhe: | 425 m ü. NHN | |
Fläche: | 14,18 km2 | |
Einwohner: | 1194 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 84 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 86747 | |
Vorwahl: | 09087 | |
Kfz-Kennzeichen: | DON, NÖ | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 79 176 | |
Gemeindegliederung: | 5 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Weinstr. 19 86757 Wallerstein | |
Website: | www.maihingen.de | |
Erster Bürgermeister: | Franz Stimpfle | |
Lage der Gemeinde Maihingen im Landkreis Donau-Ries | ||
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Maihingen liegt im Nördlinger Ries und ist Teil der Planungsregion Augsburg.
Die Gemeinde hat fünf Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Es gibt die Gemarkungen Maihingen und Utzwingen.
Der Ort wurde 1251 erstmals erwähnt.[4] Maihingen war im Besitz des Klosters Zimmern und der Grafen von Oettingen-Oettingen, später der Fürsten von Oettingen-Wallerstein und Oettingen-Spielberg und gehörte seit 1803 zum Fürstentum Oettingen-Wallerstein. Mit der Rheinbundakte 1806 kam der Ort zum Königreich Bayern.
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Juli 1974 wurde die Gemeinde Utzwingen mit ihrem Gemeindeteil Lochmühle eingegliedert.[5]
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1081 auf 1191 um 110 Einwohner bzw. um 10,2 %.
Erster Bürgermeister ist Franz Stimpfle (Wählergruppe Maihingen/Wählergruppe Utzwingen); er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Franz Zekl (Wählergemeinschaft) und bei den Kommunalwahlen 2008, 2014 und 2020 im Amt bestätigt.[6]
Der Gemeinderat hat zwölf Mitglieder zuzüglich des Ersten Bürgermeisters. Ihm gehören nach der Kommunalwahl vom 15. März 2020 vier Mitglieder der Wählergemeinschaft Utzwingen und acht Mitglieder der Wählergemeinschaft Maihingen an; die Sitzverteilung zwischen den beiden Wählergruppen ist unverändert wie in der Amtszeit 2014 bis 2020.
Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Wallerstein.
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In Rot ein durchgehender goldener Schragen, belegt mit einem silbernen Schild, darin zwei gekreuzte, goldbewehrte rote Bärenpranken. Das Hoheitszeichen der Gemeinde Maihingen leitet sich vom Wappen der Grafen zu Oettingen ab, die jahrhundertelang die Landesherrschaft über das Gemeindegebiet von Maihingen innehatten. Maihingen war von jeher der Sitz der „Herren von Maihingen“, die dem Oettingen’schen Vasallenadel angehörten und urkundlich erstmals 1273 nachgewiesen sind. Vermutlich stammen die Bärenpranken aus dem Wappen der „Herren von Maihingen“, deren Schild auch im Wappensaal von Schloss Hochaltingen zu besichtigen ist. |
![]() | Wie die Gemeinde Maihingen führt auch der Ortsteil Utzwingen die gekreuzten Oettinger Schragen allerdings nur im unteren Teil des roten Wappenschildes. Das sich darüber anschließende Wappenoberteil ist fünffach unterteilt durch Diagonalstreifen, die von links oben nach rechts unten verlaufen und im Wechsel silbern und rot gefärbt sind. Diese diagonale Schrägteilung in Silber und Rot ist dem Wappen der vor Jahrhunderten längst ausgestorbenen Herren von Ellrichshausen entnommen. Diese ehemaligen Lehensträger schenkten der „Gemain“ Utzwingen die den heutigen Gemeindewald bildenden Grundstücke. |
Das Kloster Maihingen ist ein ehemaliges Minoritenkloster. Seit dem 1. Oktober 1984 ist es Sitz des Katholischen Evangelisationszentrums (KEM). Hier finden Kurse und Seminare zur Erneuerung und Vertiefung des Glaubens und zur Mitarbeiterschulung statt. Das KEM wird getragen von der Gemeinschaft Lumen Christi.
Sehenswert sind hier vor allem der klassizistische Tempietto in der Eingangshalle der Klosterkirche Maria Immaculata. Er wurde geschaffen von dem Augsburger Bildhauer Ignaz Ingerl und stand ursprünglich im Park von Schloss Hohenaltheim als Denkmal für Maria Theresia Prinzessin von Thurn und Taxis (1757–1776), die erste Frau von Fürst Kraft Ernst von Oettingen-Wallerstein (1748–1802). In der Kirche befindet sich auch das Grabmal für Graf Philipp Carl von Oettingen-Wallerstein (1722–1766). Es wurde 1789 ebenfalls von Ignaz Ingerl gebaut mit einem qualitätvollen Bildnis-Medaillon an einer Pyramide, die sich auf einem Sarkophag erhebt. Ebenfalls in der Kirche befindet sich eine Barockorgel, erbaut von 1734 bis 1737 von Johann Martin Baumeister (1692–1780, Eichstätt), die bezüglich Stimmung und Intonation weitgehend im Originalzustand erhalten ist. Restauriert wurde die Orgel von 1988 bis 1990 von der Firma Steinmeyer (Oettingen).[7] Unter der Orgelempore ist ein in drei Ebenen gestaffeltes Heiliges Grab aus dem Jahre 1723 aufgebaut.[8]
Seit 1984 gibt das Museum KulturLand Ries (ehemals Rieser Bauernmuseum Maihingen), eine Einrichtung des Bezirks Schwaben, Einblicke in die Volks- und Alltagskultur des Nördlinger Rieses. In zwei barrierefreien Gebäuden einer ehemaligen barocken Klosteranlage gibt das Museum vielfältige Einblicke in das ländliche Leben:
Seit Sommer 2015 kann ein spannender Streifzug durch 300 Jahre Alltagskultur im Ries unternommen werden. Die moderne Gestaltung mit reichem Bildmaterial und interaktiven Multimediastationen rückt die originalen Sachzeugnisse ins rechte Licht. Im Mittelpunkt stehen die Themen Wohnen und Haushalt, Waren und Werbung, Kleidung, Kindheit und medizinische Betreuung. Hingucker sind ein Krämerladen und eine Milchhandlung aus den 1920er Jahren, eine Arzt- und Zahnarztpraxis sowie ein Friseursalon aus der Zeit um 1950/60. Die Gans Marie führt die jüngeren Besucher auf einem speziellen Kinderpfad durch die Ausstellung.
Das Ries war eine Kornkammer Bayerns, deshalb liegt ein Schwerpunkt des Museums auf der bäuerlichen Arbeit. Die abwechslungsreich gestaltete Ausstellung in der „Klosterökonomie“ (erbaut 1783/85) spannt einen Bogen über 150 Jahre Landwirtschaft. Neben den Objekten vermitteln historische Fotos, Videofilme, Inszenierungen, Hörbeispiele und Modelle zum Ausprobieren den Wandel der Rieser Landwirtschaft von 1800 bis 1950. Passend dazu wird ein kleines Museumsfeld mit historischen Nutzpflanzen bestellt, etwa Flachs, Dinkel oder heute verschwundenen Kartoffelsorten.
Regelmäßige Sonderausstellungen, Veranstaltungen wie das Schnitter- und Kartoffelfest mit handwerklichen und bäuerlichen Vorführungen oder Volksmusik sowie Mitmachaktionen für Schulklassen und Kindergruppen gehören zum vielseitigen Angebot.
2016 gab es nach der amtlichen Statistik am Arbeitsort 146 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Am Wohnort gab es 528 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, so dass die Zahl der Auspendler in jenem Jahr um 382 höher war als die der Einpendler. Von den Einwohnern waren 2016 insgesamt 15 Personen arbeitslos. 2016 gab es 42 landwirtschaftliche Betriebe, die 1324 ha Fläche bewirtschafteten.
Am 1. März 2018 gab es zwei Kindertageseinrichtungen mit 90 Plätzen und 64 betreuten Kindern, davon sieben unter drei Jahren.
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