Liederbach am Taunus ist eine Gemeinde mit 8728 Einwohnern (31. Dezember 2021) im Main-Taunus-Kreis in Hessen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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50.1208333333338.4911111111111140 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Darmstadt | |
Landkreis: | Main-Taunus-Kreis | |
Höhe: | 140 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,2 km2 | |
Einwohner: | 8728 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 1408 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 65835 | |
Vorwahlen: | 06196, 069Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Vorwahl falsch | |
Kfz-Kennzeichen: | MTK | |
Gemeindeschlüssel: | 06 4 36 010 | |
LOCODE: | DE LTA | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Villebon-Platz 9–11 65835 Liederbach am Taunus | |
Website: | liederbach.eu | |
Bürgermeisterin: | Eva Söllner (CDU) | |
Lage der Gemeinde Liederbach am Taunus im Main-Taunus-Kreis | ||
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Liederbach grenzt im Norden an die Stadt Bad Soden am Taunus, im Osten an die Gemeinde Sulzbach (Taunus), im Süden an die kreisfreie Stadt Frankfurt am Main sowie im Westen an die Stadt Kelkheim (Taunus).
Liederbach besteht aus den beiden Ortsteilen Niederhofheim und Oberliederbach. Niederhofheim liegt im Westen der Gemeinde. Oberliederbach nimmt den östlichen Teil ein.
Das Landschaftsbild der Gemeinde ist von der so genannten „Grünen Mitte“ geprägt, welche größtenteils aus bewirtschafteten Ackerflächen und dem großzügigen Bachlauf des Liederbachs besteht. Die Grüne Mitte entspricht etwa einem Sechstel der Gesamtfläche Liederbachs, und die Gemeinde ist um deren Bestand sehr bemüht.
Vermutlich um 550 wurden die Dörfer Niederhofheim, Oberliederbach und Unterliederbach gegründet. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 791 als Leoderbach, das sich im Besitz des Klosters Lorsch befand. 1100 geht Leoderbach als Lehen in den Besitz der Herren von Eppstein über. Diese verkauften das Dorf 1492 an die Landgrafschaft Hessen. Im 17. Jahrhundert hält die Reformation Einzug in Liederbach.
Die Gemeinden Oberliederbach, Unterliederbach und Niederhofheim kamen 1803 zu Nassau-Usingen und schließlich sechs Jahre später zum geeinigten Herzogtum Nassau. Nach dem Deutsch-Deutschen Krieg wurden die drei Orte 1866 der preußischen Provinz Hessen-Nassau zugeordnet. 1903 wurde mit der Station Niederhofheim-Oberliederbach an der Eisenbahnlinie Höchst-Königstein ein eigener Bahnhof errichtet.
1917 wurde Unterliederbach in die Stadt Höchst am Main eingemeindet, welche 1928 ein Stadtteil von Frankfurt am Main wurde. Oberliederbach und Niederhofheim wurden am 1. April 1928 in den neu geschaffenen Main-Taunus-Kreis integriert.
Im Rahmen der hessischen Kommunalreform schlossen sich beide Gemeinden am 31. Dezember 1971 zur neuen Gemeinde Liederbach zusammen.[2] Die nördlich gelegene Heidesiedlung wurde hauptsächlich von den Farbwerken Höchst errichtet, um ihren Mitarbeitern eine ortsnahe Unterkunft zu bieten.
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[3] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[4][5][6]
Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2021 Insgesamt 31 Sitze
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Parteien und Wählergemeinschaften | 2021 | 2016 | 2011 | 2006 | 2001 | ||||||
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% | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | |||
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 40,5 | 13 | 41,9 | 13 | 43,7 | 13 | 51,5 | 16 | 46,8 | 14 | |
FWG | Freie Wählergemeinschaft | 21,2 | 7 | 16,3 | 5 | 13,2 | 4 | – | – | 8,7 | 3 | |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 17,4 | 5 | 11,8 | 4 | 14,8 | 5 | 9,0 | 3 | 8,5 | 3 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 13,8 | 4 | 20,3 | 6 | 22,2 | 7 | 23,6 | 7 | 26,7 | 8 | |
FDP | Freie Demokratische Partei | 7,1 | 2 | 9,7 | 3 | 6,0 | 2 | 15,9 | 5 | 9,4 | 3 | |
Gesamt | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | ||
Wahlbeteiligung in % | 61,8 | 54,6 | 51,2 | 48,3 | 57,5 |
Von 1979 bis 2008 war Gerhard Lehner der Bürgermeister von Liederbach und war damit der dienstälteste und am längsten amtierende Bürgermeister des Landkreises. Im August 2008 wurde Eva Söllner (CDU) zur neuen Bürgermeisterin gewählt, sie übernahm das Amt im Januar 2009 als erste Frau in dieser Position. Frau Söllner wurde 2014 und 2021 wiedergewählt.[7]
Liederbach unterhält seit vielen Jahren mehrere Gemeindepartnerschaften in Deutschland und im europäischen Ausland:[8]
Beschreibung: In Gold und Blau gespalten mit je einem größeren Ort am Spalt in den verwechselten Farben; darin je eine zugewendete Wachtel, wiederum in verwechselten Farben.
Siehe: Liste der Kulturdenkmäler in Liederbach am Taunus
Der Verein Die Liederbacher Kerbeborsch richtet jährlich zwischen September und Oktober die Kerb aus. Die Kerbeborsch haben dabei die Aufgabe ihren Hannes, eine lebensgroße angekleidete Strohpuppe, die auf dem Kirchweihbaum angehängt wird, zu bewachen. Traditionell versuchen andere Dörfer dieses Symbol zu entwenden. Verbunden mit der Kerb sind auch immer Tanz und ein Rummelplatz.
römisch-katholisch | protestantisch | sonstige oder ohne |
2216 = 23,9 % | 2451 = 26,4 % | 4600 = 49,6 % |
Liederbach ist traditionell protestantisch geprägt, auch wenn sich bedingt durch den starken Zuzug von Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg Protestanten und Katholiken heute die Waage halten. Die evangelische Pfarrei in Oberliederbach ist für die gesamte Gemeinde Liederbach zuständig.
Die katholische Kirche St. Marien in Liederbach wurde am 16. August 1987 eingeweiht, nachdem bereits 1974 eine Notkirche aus Holz errichtet wurde. Die Gemeinde in Liederbach ist Filiale der Pfarrei St. Franziskus in Kelkheim-Münster.[10]
Das in unmittelbarer Nähe gelegene Schmiehbachtal ist ein beliebtes Erholungs- und Wandergebiet der Liederbacher Bevölkerung. Man bemüht sich von Seiten der Gemeindeverwaltung naturnahe Streuobstwiesen neben landwirtschaftlichen Nutzflächen zu erhalten.
Der 2005 gegründete Jugendtreff von Liederbach bietet dreimal wöchentlich einen Treffpunkt für Jugendliche. Des Weiteren gibt es einen bestimmten Tag für Mädchen. Regelmäßig finden besondere Ausflüge und Aktionen wie Tanz- und Breakdance-Kurse sowie Film- und Spieleabende statt.[11]
In Liederbach gibt es zahlreiche Vereine wie die SGO (Sportgemeinschaft Oberliederbach), in der hauptsächlich Fußball, Judo und Damengymnastik praktiziert wird. Ebenso gibt es die TSG Niederhofheim, in der die Sportarten Leichtathletik, Tischtennis, Handball, Schützen und Turnen vertreten sind. Neben diesen Sportarten wird auch Volleyball beim VCL (Volleyballclub Liederbach) betrieben. Des Weiteren sind die Freiwillige Feuerwehr Liederbach und das Deutsche Rote Kreuz in Liederbach vertreten.[12]
In Liederbach befand sich seit 1972 eine von 17 Abfüllstandorten von Coca-Cola in Deutschland. Nachdem die Liederbacher Bürger in einem Bürgerbegehren eine Erweiterung des Standorts ablehnten, kündigte das Unternehmen an, den Standort Liederbach aufzugeben, und schloss das Werk schließlich im Jahr 2021.[13]
Ansonsten gibt es keinerlei Gewerbe oder Industrie in Liederbach. Der Ort ist eine reine Schlafstadt für Pendler nach Frankfurt.
Liederbach liegt an der Königsteiner Bahn mit dem Bahnhof Liederbach und dem Haltepunkt Liederbach Süd.
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