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Saldus (deutsch: Frauenburg) ist eine Stadt im Westen Lettlands, im historischen Gebiet Kurland gelegen. Im Jahre 2016 zählte sie 11.479 Einwohner.[1]

Saldus (dt. Frauenburg)
Saldus (Lettland)
Saldus (Lettland)
Basisdaten
Staat:Lettland Lettland
Verwaltungsbezirk:Saldus novads
Koordinaten:56° 40′ N, 22° 30′ O
Einwohner:11.479 (1. Jan. 2016)
Fläche:10,1 km²
Bevölkerungsdichte:1.137 Einwohner je km²
Höhe:128 m
Stadtrecht:seit 1917
Webseite:www.saldus.lv
Postleitzahl:LV-3801

Geschichte


Die Stadt am Fluss Ciecere fand erstmals Erwähnung als Saldene im Kurenvertrag von 1253. Damals wurde das gesamte Gebiet Saldene als „Land zwischen Schrunden und Semgallen“ der Herrschaft des livonischen Ordens unterstellt. Die deutsche Ortsbezeichnung stammt aus dem Jahre 1341, als der livonische Orden hier seine Festung errichtete. Die Existenz des Ortes um die Festung herum wird durch den Fund eines christlichen Friedhofs unweit des Festungsschlosses bestätigt.

Im Jahre 1625 residierte im Schloss Herzog Friedrich und von 1664 bis 1682 Herzog Jakob von Kurland und Semgallen. Während des Großen Nordischen Kriegs wurde das Schloss im Jahre 1701 zum Sitz des schwedischen Königs Karl XII. Das Schloss war vorher bereits durch schwedische Angriffe im Jahre 1659 beschädigt worden. Nach dem Nordischen Krieg war es nunmehr gänzlich zerstört.

Sowohl als Folge des Kriegs, aber auch durch die Pest starben die Bewohner von Saldus aus und die Ortschaft existierte etwa 100 Jahre lang nur noch als kirchliche Gemeinde und als Landgut. Im Jahre 1856 begann der Wiederaufbau des Ortes. Stadtrecht erhielt Saldus im Jahre 1917 unter deutscher Besatzung im Ersten Weltkrieg.

Der Bahnhof Saldus an der Bahnstrecke Jelgava–Liepāja wurde am 10. August 1928 eröffnet. 1931 wurde nach dem Projekt von Professor Peter Feder (1868–1936) ein zweistöckiges Bahnhofsgebäude errichtet.

Im Zweiten Weltkrieg fanden in Kurland, mit einem Schwerpunkt südlich von Saldus, von Oktober 1944 bis Mai 1945 schwere Kämpfe zwischen Verbänden der Wehrmacht, unterstützt von einer Division lettischer Legionäre, und der Roten Armee statt. Es handelte sich um sieben Schlachten im sogenannten Kurland-Kessel. Die Frontlinien konnten im Wesentlichen bis zur Kapitulation der Gesamt-Wehrmacht am 9. Mai 1945 gehalten werden.

1950 wurde Saldus Kreisstadt und Zentrum der Gemeinde Saldus. 1984 wurde die Kunstschule eröffnet.


Partnerstädte


Saldus unterhält Partnerschaften mit:[3]

Lageplan der Kriegsgräberstätte Saldus
Lageplan der Kriegsgräberstätte Saldus
Kriegsgräberstätte Saldus, Ausschnitt
Kriegsgräberstätte Saldus, Ausschnitt

Deutscher Soldatenfriedhof


Am 4. September 1999 weihte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge nach dreijährigen Umbettungsarbeiten südlich von Saldus (dt. Frauenburg) in Lettland die Deutsche Kriegsgräberstätte Saldus (Frauenburg), die größte deutsche Kriegsgräberstätte in den baltischen Staaten ein. Sie wird überragt von einem 7,5 Meter hohen christlichen Metallkreuz. Ausgelegt auf die Bestattung von 30.000 Toten, wurden hier bis 2021 mehr als 22.900 lettische und deutsche Kriegstote beigesetzt. Die Gebeine von 2.000 Toten kamen von einem im Ort Frauenburg selbst gelegenen, teilzerstörtem Friedhof. Es handelt sich bei Saldus um den „zentralen Sammelfriedhof für die in den westlichen Landesteilen Lettlands gefallenen oder in Kriegsgefangenschaft ums Leben gekommenen deutschen Soldaten und Soldaten anderer Länder, die auf deutscher Seite kämpften“.[4]

Laut Erklärungstafeln auf dem Friedhof betrugen in den Kurlandschlachten die Verluste von Deutschen und Letten 50.000 Mann, die der Roten Armee 400.000 Mann. Zur Sowjetzeit waren viele Soldatengräber auch in Lettland zerstört oder unkenntlich gemacht worden.[5]


Söhne und Töchter der Stadt



Bezirk Saldus


Wappen des Bezirks Saldus (Von der Künstlerin Arta Strautiņa ausgearbeitet)[7]
Wappen des Bezirks Saldus (Von der Künstlerin Arta Strautiņa ausgearbeitet)[7]

2009 schloss sich die Stadt mit 15 Gemeinden des ehemaligen Landkreises zusammen. Die Fläche beträgt 1683,3 km².[8]

Bei der Volkszählung 2011[9] wurden 25.604 Einwohner im Landkreis gezählt. Einwohnerzahlen einzelner Gemeinden:


Literatur




Commons: Saldus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Frauenberg in der Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. «Latvijas iedzīvotāju skaits pašvaldībās pagastu dalījumā»
  2. https://www.redzet.eu/travel/apskates-vietas/baznicas/saldus-martina-lutera-luteranu-baznica Martin-Luther-Kirche
  3. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 10. April 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.saldus.lv
  4. Archivierte Kopie. Friedhof Saldus bei weltkriegsopfer.de. (Memento vom 26. April 2013 im Internet Archive)
  5. Erklärungstafeln auf dem Friedhof
  6. Im Wikipedia-Artikel Ursula Donath ist Frauenburg in Ostpreußen als Geburtsort angegeben, danach ist allerdings – ohne Quellenangabe – von einem Umzug aus Lettland nach Posen / Poznań 1941 die Rede.
  7. Bestätigung des Wappen und der Flagge
  8. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 10. April 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.saldus.lv
  9. Volkszählung 2011

На других языках


- [de] Saldus

[en] Saldus

Saldus (pronunciation (help·info); German: Frauenburg) is a Latvian town located in Courland (Latvian: Kurzeme) and is the main town, and the central location in Saldus Municipality.[3] The name Saldus has been noted in historical sources as far back as the mid-13th century, but the founding year is considered to be 1856, and it gained town rights in 1917.[4]

[ru] Салдус

Са́лдус (латыш.  Saldus) — город на юго-западе Латвии, административный центр Салдусского края.



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