Zum Ortsteil Lichterfelde gehört der Wohnplatz Ferchlipp.[5]
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Lichterfelde stammt aus dem Jahre 1310 als in curia Lichterfelde.[6] Den von dem Knesebeck gehörte dort ein Hof. Weitere Nennungen sind 1322 lichteruelde, 1333 villa Liechterveld, 1520 im dorpe to Lichteruelde und 1687 Lichterfelde.[3]
Wie viele andere Dörfer in der Wische, so ist auch Lichterfelde in der Zeit Albrecht des Bären (1157–1170) entstanden. Dies war erst durch die damals stattfindenden Eindeichungen der Elbe und des Aland möglich. Danach konnte die Wische mit größeren Ortschaften besiedelt werden.[7] Markgraf Albrecht der Bär hatte im Rahmen der deutschen Ostsiedlung 1157 Siedler aus Holland, Seeland und Flandern als Kolonisten gewonnen.[8] Einzelne Hofstellen waren nachweislich vorher auch schon vorhanden.[7]
Herkunft des Ortsnamens
Lichterfelde bekam seinen Namen wahrscheinlich von den flämischen Siedlern, und der Ortsname ist auf Westflämischlichtervelde zurückzuführen, wie z.B. auch Lichtervelde in Flandern.[9][10] Forscher deuten den ursprünglichen Namen auf die Ortslage „Feld auf einer Waldblöße“,[11] also ein Feld auf einer Lichtung.
Muntenack
Muntenack52.84703811.86596934 war eine Wüstung, die etwa einen Kilometer südlich des Dorfes lag. Das Dorf war 1401 erstmals erwähnt worden. Eine Ackerbreite trug früher den Namen des untergegangenen Dorfes.[12]
Eingemeindungen
Am 1. Oktober 1938 wurden die Gemeinden Lichterfelde und Ferchlipp zu einer neuen Gemeinde Lichterfelde zusammengeschlossen.[13] Die ehemalige Gemeinde Ferchlipp wurde 1957 als Ortsteil von Lichterfelde aufgeführt, 1986 nicht mehr,[14] später war Ferchlipp eine kleine Ansiedlung, ein Wohnplatz.[15]
Bis zum 31. Dezember 2009 war Lichterfelde eine selbständige Gemeinde mit dem Wohnplatz Ferchlipp und gehörte der jetzt aufgelösten Verwaltungsgemeinschaft Seehausen (Altmark) an.
Durch einen Gebietsänderungsvertrag haben die Gemeinderäte der Gemeinden Falkenberg am 19. Januar 2009 und die Räte der Gemeinden Lichterfelde, Neukirchen (Altmark) und Wendemark beschlossen, dass ihre Gemeinden aufgelöst und zu einer neuen Gemeinde mit dem Namen Altmärkische Wische vereinigt werden. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[16]
Die evangelische Kirchengemeinde Lichterfelde gehörte früher zur Pfarrei Wendemark bei Werben an der Elbe.[21] Die Kirchengemeinde gehört heute zum Kirchspiel Werben im Pfarrbereich Seehausen des Kirchenkreises Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[22]
Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Lichterfelde stammen aus dem Jahre 1646.[23]
Politik
Bürgermeister
Der letzte Bürgermeister der Gemeinde Lichterfelde war Bernd Sennecke.[24]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
→ Hauptartikel: Liste der Kulturdenkmale in Altmärkische Wische, Abschnitt Lichterfelde
Die evangelische Dorfkirche Lichterfelde ist ein Backsteinbau aus dem 13. Jahrhundert. Der Westturm kam im 16. Jahrhundert dazu. Das Innere wurde um 1960 restauriert und dabei die zum Teil erhaltenen spätgotischen Wandmalereien wieder übertüncht.[25]
Auf dem Kirchhof ist ein Friedhof. Der Ortsfriedhof befindet sich am westlichen Ortsausgang.
Lichterfelde steht ein Denkmal aus gemauerten Feldsteinen für die Kriegstoten des Ersten Weltkriegs.[26]
Vereine
Im Vereinsregister des Amtsgerichts Stendal sind aufgeführt:[27]
Förderverein für Kultur und gesellschaftliches Zusammenleben in der Gemeinde Altmärkische Wische, OT Lichterfelde „Dorfclub Lichterfelde“ e.V., 2010 gegründet. Er organisiert Dorffeste und den Karneval.[28]
Jagdgesellschaft „Von der kleinen Wässerung“ Lichterfelde e.V., 2007 gegründet
Hans Ludwig von der Groeben (1615–1669), kurbrandenburgischer Wirklicher Geheimer Rat
Literatur
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.1344–1350, doi:10.35998/9783830522355.
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.170 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes:Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W.Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.377, 86. Lichterfelde (Online bei google books).
Lichterfelde im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
Ralf Franke:Seehausen hat mehr Zuzügler. In: Osterburger Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 14.Januar 2022, DNB1047269554, S.17.
Hauptsatzung der Gemeinde Altmärkische Wische. 1.Juli 2019 (seehausen-altmark.de[PDF; 3,2MB; abgerufen am 23.Mai 2022]).
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.1344–1350, doi:10.35998/9783830522355.
Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (=Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr.2013). Halle (Saale) Mai 2013, S.111 (destatis.de[PDF; 1,6MB; abgerufen am 24.August 2019]).
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band17. Berlin 1859, S.330 (Digitalisat).
Christa Rau:Das Dorf Lichterfelde, in dem es sich gut leben lässt. Hrsg.: Helmut Kurt Block und Kulturförderverein Östliche Altmark (=Das Wissen der Region. Band3). 1. Auflage. Edition Kulturförderverein Östliche Altmark, Kremkau 2008, DNB994253249, S.219–222.
Elisabeth Berner:Brandenburgische Sprachlandschaft. In: Historisches Lexikon Brandenburgs. 5.April 2019 (brandenburgikon.net): „An die flämischen Siedler erinnern auch die aus Flandern mitgebrachten Ortsnamen Brück, Niemegk und Lichterfelde.“
Helmut Kurt Block und Kulturförderverein Östliche Altmark (Hrsg.):Gemeinde Lichterfelde mit dem Ortsteil Ferchlipp (=Das Wissen der Region. Band3). 1. Auflage. Edition Kulturförderverein Östliche Altmark, Kremkau 2008, DNB994253249, S.219.
Wilhelm Zahn:Die Wüstungen der Altmark. In: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Band43. Hendel, Halle a.S. 1909, S.146–147, Nr. 146 (uni-jena.de).
Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.):Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1938, ZDB-ID3766-7, S.22.
Karla Balkow, Werner Christ:Ortslexikon der Deutschen Demokratischen Republik. Staatsverlag der DDR, 1986, ISBN 3-7685-2185-0, S.182.
Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. Juli 2008 (=Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr.2008). Halle (Saale) November 2008, S.137 (destatis.de[PDF; 3,7MB; abgerufen am 2.Mai 2021]).
Landkreis Stendal:Gebietsänderungsvertrag zwischen den Gemeinden Falkenberg, Lichterfelde, Neukirchen (Altmark) und Wendemark. In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 19. Jahrgang, Nr.17, 12.August 2009, ZDB-ID2665593-7, S.210213 (landkreis-stendal.de[PDF; 7,0MB; abgerufen am 22.Mai 2022]).
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.170 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
Bevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen (=Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Statistische Berichte / A / I / A / II / A / III / 102. Nr.2008,02). 2009, ZDB-ID2921509-2, S.51 (destatis.de[PDF]).
Andreas Puls:Orte verlieren 122 Einwohner in 12 Monaten. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Osterburg. 21.Februar 2013 (volksstimme.de[abgerufen am 19.Juni 2019]).
Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID551010-7, S.126 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
Ernst Machholz:Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID504809-6, S.19 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt:Gemeinde Lichterfelde – Landkreis Stendal, Bürgermeisterwahlen am 17. Februar 2008.(Nicht mehr online verfügbar.)EhemalsimOriginal;abgerufen am 25.August 2019.@1@2Vorlage:Toter Link/www.stala.sachsen-anhalt.de(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
Thomas Hartwig:Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S.296.
Andreas Puls:Verein fördert Kultur und dörfliches Miteinander. Dorfclub Lichterfelde ergreift Eigeninitiative im Ort und in der Gemeinde Verein fördert Kultur und dörfliches Miteinander. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Osterburg. 23.April 2011 (volksstimme.de[abgerufen am 25.August 2018]).
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