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Leutenbach ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Deining und eine Gemarkung im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz.

Leutenbach
Gemeinde Deining
Höhe: 537 m ü. NHN
Einwohner: 213 (1. Jul. 2011)
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 92364
Vorwahl: 09184

Geografie


Das Kirchdorf liegt circa 10 km südöstlich von Neumarkt in der Oberpfalz auf dem Juraplateau. Es hat etwa 76 Wohngebäude (2021).

Auf der Gemarkung liegen Deining-Bahnhof, Graßahof, Leutenbach und Tauernfeld.


Geschichte


Leutenbach (nach der mittelalterliche Aussprache Laidnbach) ist entweder vom Personennamen Liut abgeleitet oder, was wahrscheinlicher ist, auf einen Lutinbach („beim lauten, rauchenden Bach“) zurückzuführen.

Leutenbach war Stammsitz einer edelfreien Familie, die von 1112 bis um 1180 in den Schriftquellen Erwähnung findet.[1] Leider werden sie oft mit der gleichnamigen oberfränkischen Adelssippe verwechselt, die zur gleichen Zeit ebenso als Zeugen in Bamberg und Regensburg auftreten.[2] Allerdings trugen die Oberpfälzer Leutenbacher die Leitnamen Engelhard und Helenbert, die fränkischen dagegen Friedrich und Otto. Wahrscheinlich verließ die Adelsfamilie um 1180 Leutenbach und erbaute die Adelburg bei Velburg, weil in dieser Familie dieselben Vornamen vorkommen. Nachdem Aussterben der Leutenbach-Adelburger kam ein Teil ihres Erbes an die Herren (Reichsministerialen) von Rothenfels, ein anderer Teil an die Buchfelder.[3] Erstmals erwähnt wird Leutenbach im Jahre 1129. Damals war hier das Edelgeschlecht der Herren von Lutenbach oder die Leutenbecker mit einem eigenen Schloss. Im Keller des Anwesens Bögerl ist heute noch ein Teil der einstigen Schlossmauer zu sehen. Auch soll von dort ein unterirdischer Gang bis zur alten Burg nach Deining geführt haben. Die Umgebung von Leutenbach war aber bereits lange Zeit vorher von den Kelten besiedelt. Dies geht aus Ausgrabungen im „Loh-Holz“ hervor. Vom 18. bis 20. Oktober 1903 wurden zwei Grabhügel abgetragen. Dabei wurden Grabbeigaben wie Fußringe, Schwanenhalsnadeln, Gewandnadeln aus Bronze, ein Bernsteinring sowie Gefäße, Töpfe und Schüsseln aus Ton gefunden. Die gefundenen Gegenstände wurden der Hallstattzeit zugeordnet.

Kirche St. Martin in Leutenbach
Kirche St. Martin in Leutenbach

Zur Hofmark Deining gehörten um 1800 aber nur 5 kleinere Höfe.[5]

Am 1. Mai 1978 wurde auf Grund der Gemeindegebietsreform die Gemeinde Leutenbach aufgelöst und in die Gemeinde Deining eingegliedert.[6] Die Gemeinde Leutenbach dürfte im Jahre 1820 gegründet worden sein. Die bis dahin 34 Amtsbezirke wurden auf noch 17 Landgerichte verteilt. Die Gemeinde Leutenbach gehört seit 1820 zum Landgericht Neumarkt. Zum Zeitpunkt der Eingemeindung hatten Leutenbach 193 Einwohner, Tauernfeld 151 Einwohner und Deining-Bahnhof 80 Einwohner. Außerdem gehörte Großahof zur Gemeinde.

Leutenbach wurde in den letzten Jahren an den Ortsrändern um einige Häuser erweitert. So entstanden Baugebiete in Richtung Tauernfelderstraße und in Richtung Deining, sowie das neue Siedlungsgebiet „Stichtlstraße“.


Bürgermeister


Die Bürgermeister der ehemaligen Gemeinde Leutenbach seit 1897 waren:

Er war der letzte Bürgermeister der Gemeinde Leutenbach.


Persönlichkeiten




Commons: Leutenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. W. Stadelmann, Die Herren von Rothenfels, 28. Jahresbericht des Historischen Vereins Neumarkt, 2017, S. 52.
  2. Als Beispiel dafür S. Federhofer, Herrschaftsbildung im Raum Neumarkt, Neumarkt 1999, S. 174 f
  3. W. Stadelmann, Die Herren von Rothenfels, S. 53.
  4. Staatsarchiv Nürnberg Deutscher Orden, Kommende Nürnberg, Nr. 1, fol. 91. Zum Hintergrund: W. Stadelmann, Die Herren von Rothenfels, 28. Jahresbericht des Historischen Vereins Neumarkt, 2017, S. 35 f und 52 f.
  5. B. Heinloth, Historischer Atlas Neumarkt, München 1967, S. 269.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 650.



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