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Der Kreis Herzberg war ein Kreis im Bezirk Cottbus in der DDR. Von 1990 bis 1993 bestand er als Landkreis Herzberg im Land Brandenburg fort. Sein Gebiet liegt heute größtenteils im Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg. Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Herzberg (Elster).

Basisdaten
Bezirk: Cottbus
Verwaltungssitz: Herzberg (Elster)
Fläche: 668 km²
Einwohner: 36.772 (31. Dez. 1989)
Bevölkerungsdichte: 55 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: Z (1953–1990)
ZJ, ZK, ZT (1974–1990)
HZ (1991–1996)
Kreisgliederung: 52
Lage des Kreises in der DDR
KarteSaalkreisBerlin (West)
Karte

Geografie



Lage


Der Kreis Herzberg lag im Südosten des Bezirkes Cottbus. Geographisch gehörte der Kreis zum Breslau-Magdeburger Urstromtal im Süden und Westen, und zu den Randhügeln der Lausitzer Höhen im Osten und Südosten, und dem Vorland des Südfläming im Norden.


Fläche und Einwohnerzahl


Die Fläche des Kreises betrug 668 km². Zum Vergleich: Die Fläche des Bezirks Cottbus betrug 8260 km².

Die Einwohnerzahl des Kreises belief sich im Jahr 1961 auf 40.836, die des Bezirks auf 825.021.

Die Bevölkerungsdichte des Kreises betrug 60 Einwohner je km².


Nachbarkreise


Angrenzende Kreise waren:


Geschichte


Bei der Verwaltungsreform in der DDR, die am 25. Juli 1952 in Kraft trat, wurde der Kreis Herzberg aus Teilen der aufgelösten Landkreise Herzberg (bis 1950 Schweinitz) und Liebenwerda gebildet.[1] Noch vor der Wiedervereinigung wurde der Kreis Herzberg zum Landkreis Herzberg nach Maßgabe der neuen Kommunalverfassung der DDR vom 17. Mai 1990[2], die am 3. Oktober 1990 nach den Vorschriften des Einigungsvertrages zu brandenburgischem Landesrecht wurde. Die Zugehörigkeit zu Brandenburg wurde nach einer Bürgerbefragung entschieden (die Alternative wäre Sachsen-Anhalt gewesen).[3] Am 6. Dezember 1993 ging der Landkreis Herzberg im Zuge der Kreisreform in Brandenburg mit den Landkreisen Bad Liebenwerda und Finsterwalde im neuen Landkreis Elbe-Elster auf.[1] Die Gemeinde Schöna-Kolpien wurde dem Landkreis Teltow-Fläming angegliedert.


Historische Daten



Wappen


Wappen Landkreis Herzberg 1990 bis 1993
Wappen Landkreis Herzberg 1990 bis 1993

Der Kreis Herzberg übernahm zunächst das Wappen des Landkreises Schweinitz. Durch die Siegelordnung der DDR vom 28. Mai 1953 verloren alle regionalen Wappen ihre Bedeutung als Marke bzw. Siegel. Jedoch wurden die Wappen der Städte weiterhin an Gebäuden oder in Publikationen verwendet, ohne eine amtliche Funktion zu erfüllen. Erst durch die Kommunalverfassung der DDR vom 17. Mai 1990 konnten Gemeinden und Kreise erstmals wieder ausdrücklich Wappen führen und als Siegel verwenden. Der Landkreis Herzberg trug nun ein neues Wappen, in dem der Brandenburger Adler, die Wappen der Grafen zu Brehna und das kursächsische Wappen eingefügt wurden.


Politik



Verwaltung


Vorsitzender des Rates des Kreises

Erster Stellvertreter des Vorsitzenden des Rates
Stellvertreter des Vorsitzenden des Rates und Vorsitzender der Kreisplankommission
Stellvertreter des Vorsitzenden des Rates und Vorsitzender des Rates für Landwirtschaft und Nahrungsgüterproduktion
Stellvertreter des Vorsitzenden des Rates für Inneres
Stellvertreter des Vorsitzenden des Rates für Handel und Versorgung
Sekretär des Rates
Mitglieder des Rates
  • für Finanzen und Preise
  • Kreisbaudirektor
  • für Wohnungspolitik und Wohnungswirtschaft
  • für Arbeit
  • für örtliche Versorgungswirtschaft
  • für Energie
  • für Verkehrs- und Nachrichtenwesen
  • für Umweltschutz, Wasserwirtschaft und Erholungswesen
  • Kreisschulrat
  • für Kultur
  • für Jugendfragen, Körperkultur und Sport
  • Kreisarzt[4]

Landräte



Wirtschaft und Infrastruktur


Der Kreis Herzberg war wesentlich geprägt durch die Landwirtschaft. Größter Industriebetrieb war das Armaturenwerk der Firma Marx & Morschütz in Herzberg (Elster). Nach 1945 entstanden weitere Werke und Fabriken wie das Landbaukombinat und die Holzindustrie in Schlieben, die Flaken-Produktionsstätten in Falkenberg, Holzverarbeitung und Geflügelschlachthof Falkenberg sowie der Kfz-Instandsetzungsbetrieb in Herzberg. Die ersten PGH entstanden 1958 durch den Zusammenschluss einzelner privater Handwerksbetriebe. Es waren die PGH „Rad Glück“, „Elektronik“ und „Aufbau“ in Falkenberg und „H. Herz“ in Schlieben.


Verkehr


Die Hauptverkehrsachsen im Kreis waren die Fernverkehrsstraße 101 und die Fernverkehrsstraße 87. Es gab vier Eisenbahnlinien im Kreis:

Insgesamt führten sieben Bahnlinien von Falkenberg ab. Zehn Gemeinden im Kreis besaßen eine Bahnstation. Es gab ein dichtes Busverkehrsnetz aller Städte und Gemeinden mit der Kreisstadt Herzberg und der Bezirkshauptstadt Cottbus, mit Wittenberg, und den Bezirksstädten Leipzig und Dresden.


Städte und Gemeinden


Bei seiner Gründung 1952 hatte der Kreis Herzberg 68 Städte und Gemeinden[5].

Der Kreis Herzberg hatte im Jahr 1989 fünf Städte und 47 Gemeinden mit insgesamt 36.772 Einwohnern.


Kfz-Kennzeichen


Den Kraftfahrzeugen (mit Ausnahme der Motorräder) und Anhängern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen, die mit dem Buchstabenpaar ZI begannen, zugewiesen.[6] Die letzte für Motorräder genutzte Kennzeichenserie war ZU 60-01 bis ZU 99-99.[7]

Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen HZ. Es wurde bis Ende 1993 ausgegeben. Seit dem 1. Juli 2007 ist es das Unterscheidungszeichen des Landkreises Harz. Somit ist es im Landkreis Elbe-Elster nicht verfügbar.


Einzelnachweise


  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  2. Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung) vom 17. Mai 1990
  3. Stadtgeschichte Falkenbergs im Jahre 1990 auf der Homepage der Stadt Falkenberg. Abgerufen am 1. August 2022.
  4. Verwaltungs- und Archivgeschichte der brandenburgischen Kreise seit 1815 im Überblick. Von Wolfgang Blöß
  5. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 19.4 Landkreis Elbe-Elster PDF
  6. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 303.
  7. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 494.



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