world.wikisort.org - Deutschland

Search / Calendar

Ahlsdorf ist ein Ortsteil der amtsfreien Kleinstadt Schönewalde im Land Brandenburg und befindet sich ungefähr 2 Kilometer nördlich des Hauptortes, welchem außerdem der 3 Kilometer nordöstlich des Ortes liegende Gemeindeteil Hohenkuhnsdorf angeschlossen ist. Nördlich des Dorfes erheben sich die Ausläufer des Niederen Fläming.

Ahlsdorf
Höhe: 82 m
Eingemeindung: 31. Dezember 1998
Eingemeindet nach: Heideeck
Postleitzahl: 04916
Vorwahl: 035362
Ahlsdorf (Schönewalde) (Brandenburg)
Ahlsdorf (Schönewalde) (Brandenburg)
Lage von Ahlsdorf im Land Brandenburg

Geschichte


Die Ersterwähnung des Ortes erfolgte um 1380, als Algerstorff, benannt nach einer Person mit dem Namen Coppe von Algerstorff. Im Unterschied zu anderen gleichnamigen Orten wurde Ahlsdorf gelegentlich als Wendisch Ahlsdorf oder Ahlsdorf bei Schweinitz bezeichnet.[1]

Ahlsdorf war einst ein eigenständiges Pfarrkirchdorf mit einem Rittergut sowie einem eigenen Patrimonialgericht. 1459 gehörte der Ort unter dem Namen Ahlsdorp slavia zur Propstei Jüterbog und lag im Amtsbereich des kursächsischen Amtes Schweinitz. 1709 war Ahlsdorf Fideikommissgut der Familie von Seyffertitz[2] unter Anton Friedrich von Seyffertitz, dessen Bruder Joachim Hennig von Seyffertitz es 1736 an Adolf Reichsfreiherr von Seyffertitz vererbte. Dieser war 1711 gemeinsam mit vier Brüdern von August dem Starken in den Reichsfreiherrenstand erhoben worden. Mit den Ergebnissen des Wiener Kongresses wurde Ahlsdorf 1816 Teil des Kreises Schweinitz. Die Historie der Freiherren von Seyfferitz vor Ort ging mindestens bis 1832.[3][4]

1822 befanden sich hier 28 Häuser mit 256 Einwohnern.

Im Jahre 1858 kaufte der preußische Justizrat und Rechtsanwalt[5] am Ober-Tribunal zu Berlin Johann Georg Siemens das Rittergut, das sich bis 1945 im Familienbesitz befand. Anfang des 20. Jahrhunderts ließ Elise Görz, Tochter des Joseph Görz, die Schwiegertochter von Johann Georg und Witwe von Georg von Siemens, im Ort die Kirche umbauen und half eine Schule zu errichten, an welcher sie selbst auch unterrichtete. Weiterhin wurden der Park neu gestaltet und Unterkünfte für Landarbeiter geschaffen.[6] Im Jahre 1909 wurde ein öffentlicher Kindergarten eingerichtet. Um 1922 war Dr. Elise von Siemens als Witwe auch die Gutsbesitzerin auf dem Rittergut mit 433 ha, verwaltet von Administrator Saage.[7]

Mit der Teilung des Landkreises Schweinitz 1952 wurde Ahlsdorf Teil des Kreises Herzberg.

Am 31. Dezember 1998 bildete Ahlsdorf zusammen mit Brandis und Stolzenhain die neue Gemeinde Heideeck, die 2001 nach Schönewalde eingemeindet wurde.[8] Ein Dorfgemeinschaftshaus wurde am 13. Dezember 2002 eingeweiht.


Sehenswürdigkeiten



Bilder



Literatur




Commons: Ahlsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Walter Wenzel: Die Ortsnamen des Schweinitzer Landes. 2. Auflage, Akademie-Verlag, Berlin 1964.
  2. Ernst Heinrich Kneschke im Verein mit mehreren Historikern (Hrsg.): Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 8, Seyfferitz. Friedrich Voigt, Leipzig 1868, S. 480–481 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 10. Juli 2022]).
  3. Alexander Freiherr von Dachenhausen: Genealogisches Taschenbuch des Uradels. 1893. Band 2. Friedrich Irrgang, Brünn, Rudolstadt 1893, S. 172 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 10. Juli 2022]).
  4. Einladungsschrift zu der Feier des Schröderschen Stiftungs-Actus im Gymnasium zu Torgau am 4. April 1852. C. Statistik, Verzeichnis der Schüler: v. Seyfferitz, Ahlsdorf bei Schönewalde. W. Wideburg`sche Buchdruckerei, Torgau 1852, S. 27 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 10. Juli 2022]).
  5. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1908. In: "Der Gotha". 2. Auflage. Siemens, B. Justus Perthes, Gotha November 1907, S. 858–859 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 10. Juli 2022]).
  6. A. Richter: Der Kreis Schweinitz. Eine kleine Heimatkunde für die Schulen des Kreises, Verlag Opitz, Herzberg (Elster) 1912.
  7. Oskar Köhler, Gustav Wesche, H. Krahmer: Niekammer’s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher, Band V, Provinz Sachsen. 1922. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter und Güter von ungefähr 20 ha herab mit Angabe der Gutseigenschaft, des Grundsteuerertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: Mit Unterstützung der Landwirtschaftskammer zu Halle a. S. (Hrsg.): Verzeichnis der für die Landwirtschaft wichtigen Behörden und Körperschaften. 3. Auflage. V der Reihe von Paul Niekammer, Kreis Schweinitz. Reichenbach’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1922, S. 212–213 (slub-dresden.de [abgerufen am 10. Juli 2022]).
  8. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1998
  9. Gustav Schönermark: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstwerke des Kreises Schweinitz. 1891. Hrsg.: Historische Commission der Provinz Sachsen. Kreis Schweinitz, (Haus–) Ahlsdorf (jetzt auch Wendisch-Ahlsdorf genannt). Druck und Verlag Otto Hendel, Halle a. d. S. 1891, S. 3 (google.de [abgerufen am 10. Juli 2022]).



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии