Der Ort liegt im Süden des Stadtkerns zwischen Südaue, Mittellandkanal und Bundesautobahn A2. Nachbarorte sind im Westen Haste, Hohnhorst und Suthfeld, im Nordwesten zwischen Kolenfeld und Wunstorf liegt das Rittergut Düendorf, im Süden Groß Munzel und im Osten Holtensen.
Geschichte
Seine erste urkundliche Erwähnung findet Kolenfeld 1128 in einem Güterverzeichnis der Abtei Marienmünster als „Callenfeldt“. Im Mittelalter besaß das Kloster Loccum einige Hufe in Kolenfeld, die es Mitte des 13.Jahrhunderts aus dem Besitz des Adolf II. von Dassel erhielt.[3] Der Mönchehof war eine Grangie des Klosters, bis er ab 1391 verpachtet wurde.[4] Nachdem die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg ihre Gebiete neu ordneten, entstand im Fürstentum Calenberg das Amt Blumenau, welches auch die Zuständigkeit für Kolenfeld über 400Jahre bis zur Auflösung des Amtes 1859 behielt. Anschließend erfolgte die Eingliederung in das Amt Neustadt, aus dem der spätere Kreis Neustadt am Rübenberge hervorging. Auch wurde in dem Ort ein Schulgebäude gebaut.
Um 1900 entstand der Bohrturm der Kalibohrgesellschaft Neu-Wunstorf für den späteren Schacht Kolenfeld.[5]
Schacht Kolenfeld
Eingemeindungen
Zur Gebietsreform in Niedersachsen wurde Kolenfeld am 1.März 1974 in die Stadt Wunstorf eingegliedert.[6]
Der Ortsrat von Kolenfeld setzt sich aus einer Ratsfrau und fünf Ratsherren folgender Parteien zusammen:[10]
SPD: 4 Sitze
CDU: 2 Sitze
(Stand: Kommunalwahl 11.September 2016)
Ortsbürgermeister
Der Ortsbürgermeister ist Karsten Grobe (SPD).[10]
Wappen
Der Entwurf des Kommunalwappens von Kolenfeld stammt von dem Heraldiker und Autor Werner Kaemling,[11][12] der sämtliche Wappen in der Region Hannover entworfen hat. Die Genehmigung des Wappens wurde durch den Regierungspräsidenten in Hannover am 20.Dezember 1960 erteilt.[13]
Wappen von Kolenfeld
Blasonierung: „In einem von silbernem Wellenbalken schräglinks geteilten Schild oben in Grün drei goldene Ähren, unten in Rot ein steinernes Rundfenster, das mit zwei grünen Laubranken verziert ist.“[13]
Wappenbegründung: In dem Wappenbuch des Landkreises Hannover steht hierzu:[13]
„Von den im Wappen vorhandenen Sinnbildern soll der Wellenbalken die am Dorf vorbeifließende Südaue darstellen, die die ersten Siedler veranlaßte, sich gerade an dieser Stelle niederzulassen. Außerdem wird die Gemarkung Kolenfeld durch den Lauf der Südaue geteilt. Die drei goldenen Ähren weisen auf den in Kolenfeld vorhandenen Getreideanbau hin. Das steinerne Rundfenster soll Achtung erwecken vor diesem bemerkenswerten Kunstdenkmal am alten Kolenfelder Kirchturm.“
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Dionysius-Kirche
Bauwerke
Die Kirche wurde 1181 erstmals erwähnt. Bis auf den erhalten gebliebenen romanischen Turm wurde sie 1744 wegen Baufälligkeit abgerissen und bis 1747 neu gebaut. 2012 restaurierte Hillebrand Orgelbau die Orgel. Die kirchliche Gemeinde gehört zum Kirchenkreis Neustadt-Wunstorf.
Baudenkmale
→ Siehe: Liste der Baudenkmale in Kolenfeld
Sport
Der Schützenverein Kolenfeld wurde 1937 gegründet und betreibt einen eigenen Schießstand
Der TSV Kolenfeld wurde 1911 als Männerturnverein gegründet und 1947 umbenannt
Der Tischtennisverein TTV Kolenfeld wurde 1954 gegründet
Die Landjugend Nord-Calenberg wurde 1961 gegründet. Sie gilt als Mitgliedsstärkste Jugendgruppe in der Stadt Wunstorf.
Wirtschaft und Infrastruktur
Der bestehende Einzelhandel deckt neben einer Arztpraxis die Grundversorgung des Ortes ab.
Öffentliche Einrichtungen
Gedenkstein der Freiwilligen Feuerwehr Kolenfeld
Die Freiwillige Feuerwehr wurde 1926 gegründet; sie ist mit einem Löschgruppenfahrzeug, einem Mannschaftstransportfahrzeug und einem Musikzug ausgestattet
Bildung
Kolenfeld verfügt über einen Kindergarten und eine Grundschule.
Verkehr
Aus dem Verkehrsfunk ist die Ausfahrt Wunstorf-Kolenfeld an der Bundesautobahn 2 bekannt. Für die Freizeit- und Berufsschifffahrt bestehen der Yachthafen Idensen und die Lände Kolenfeld, beide Teil der Häfen Wunstorf.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Ortes
Johann Friedrich Prinzhorn (1816–1897), Vater des Chemikers und Unternehmensleiters Adolf Prinzhorn
Marie Spengemann, geb. Lathwesen (⚭ 1876), Ehefrau von Wilhelm Spengemann
Hartmut Büttner (* 1952), Politiker (CDU), war ab dem 20.Dezember 1990 vier Wahlperioden lang Mitglied des Deutschen Bundestages
Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen
Christopher Horenbarch († nach 1599), Stück- und Glockengießer, er goss 1584 eine Glocke für die örtliche romanische Kirche, die wegen Baufälligkeit abgerissen wurde
Franz Wilhelm Naumann, Orgelbauer, Sohn des Orgelbauers Johann Matthias Naumann, er baute nach 1727 die Orgel der St.-Dionysios-Kirche
Heiner Wittrock (* 1948), Lehrer und ehemaliger Schulleiter, Historiker und Heimatforscher zur jüngeren Geschichte in Wunstorf sowie Sachbuch-Autor, er wirkte von 1983 bis 2010 als Rektor in Kolenfeld
Literatur
Heinrich Lathwesen:Kolenfeld. Die Geschichte eines calenbergischen Dorfes. Hrsg.: Dorfgruppe Kolenfeld des Heimatbundes Niedersachsen. Willke&Goetz Verlag, Wunstorf 1961.
Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.):Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1.Januar 1973, S.24, Landkreis Neustadt am Rübenberge (Digitalisat[PDF; 21,3MB; abgerufen am 9.Dezember 2019]).
Zahlen, Daten, Fakten.(PDF; 167kB)In:Webseite Stadt Wunstorf.1.März 2018,S.1,abgerufen am 1.März 2019.
Wilhelm von Hodenberg (Hrsg.):Calenberger Urkundenbuch. Archiv des Stifts Loccum. Band2. Verlagshandlung der Gebrüder Jänecke, Hannover 1858, S.63 (Digitalisatin der Google-Buchsuche [abgerufen am 9.Dezember 2019]).
Ulrike Begemann:Bäuerliche Lebensbedingungen im Amt Blumenau (Fürstentum Calenberg) 1650–1850. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1990, S.19 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche [abgerufen am 9.Dezember 2019]).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.198.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Endgültige Ergebnisse nach der Volkszählung vom 13.September 1950. Band33. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart/Köln August 1952, S.30, Sp.2, Landkreis Neustadt am Rübenberge, S. 39 (Digitalisat[PDF; 26,4MB; abgerufen am 9.Dezember 2019]).
Gremium Ortsrat Kolenfeld.In:Rats- und Bürgerinformationssystem der Stadt Wunstorf.Abgerufen am 9.Dezember 2019.
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