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Das Pfarrdorf Knottenried ist ein Ortsteil der Stadt Immenstadt im Allgäu im Landkreis Oberallgäu.

Knottenried
Stadt Immenstadt
Ortswappen Knottenried-Reute
Ortswappen Knottenried-Reute
Höhe: 1003 m ü. NHN
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 87509
Vorwahl: 08320
Das denkmalgeschützte Gebäudeensemble der Pfarrkirche St. Oswald mit dem Pfarrhof
Das denkmalgeschützte Gebäudeensemble der Pfarrkirche St. Oswald mit dem Pfarrhof
„Bauer mit Milchbutte“. Bronzeskulptur am Dorfplatz zur Erinnerung an die Flurbereinigung 1983–1984
„Bauer mit Milchbutte“. Bronzeskulptur am Dorfplatz zur Erinnerung an die Flurbereinigung 1983–1984

Geographie



Lage


Knottenried liegt im sogenannten Bergstättgebiet nördlich von Immenstadt und ist ein Teil der Gemarkung Diepolz.

Die Pfarrei Knottenried wird im Norden zur Pfarrei Diepolz, im Osten zur Gemeinde Waltenhofen, im Südosten zur Gemarkung Akams, im Südwesten zur Gemarkung Bühl und im Westen zur Gemeinde Missen begrenzt.

Der Höhenfestpunkt für Knottenried ist in die Mauer der Pfarrkirche eingeschlagen und liegt auf 1003 m über NHN. Der mit 1056 m ü. NHN höchste Punkt der Pfarrei ist westlich von Knottenried auf der im amtlichen Grundbeschrieb als „Prageck“ benannten Flurbezeichnung. Der tiefste Punkt ist das Mühlbach - Tobel südlichöstlich von Reute am Übergang zur Gemarkung Akams mit 900 m ü. NHN.

Knottenried wird von der Europäischen Hauptwasserscheide durchzogen. Flusssystem des Rheins: Im Nord-Westen entspringt der Luibach welcher sich im weiteren Verlauf mit dem Kirchholzbach zum Börlasbach vereinigt, im Süd-Westen entspringen Haselbach, Haustobelbach und Westenrieder Bach welche sich zum Stixnerbach vereinigen. Stixnerbach und Börlasbach bilden im weiteren Verlauf die Untere Argen.[1] Flusssystem der Donau: Im Süden entspringt der Akamser Mühlbach (fließt bei Unterluitharz in den Hölltobelbach) und im Norden entspringt der Mühlbach.[2]

Knottenried und Reute liegen auf einer Hochebene im landschaftlichen Vorbehaltsgebiet „Bergland der Faltenmolasse zwischen Buchenberg und Oberstaufen“.[3]


Ortsteile


Zur Pfarrei Knottenried gehört neben dem Pfarrdorf Knottenried auch der Weiler Reute, einige Einzelsiedlungen, darunter die als Westenried bekannte Einöde.

Die Einöde Oberstixner gehörte ursprünglich ebenfalls zu Knottenried. Im Jahre 1938 bahnte sich eine Umgemeindung des Anwesens Oberstixner (Knottenried, Haus Nr. 13) an, als der damalige Besitzer einen Antrag zur Eingemeindung in die Gemeinde Missen stellte. Die Verhandlungen zogen sich 10 Jahre hin.[4] Die Forderung der Gemeinde Diepolz auf Abfindung in Höhe von 750,- DM wurde am 27. März 1949 vom Gemeinderat Missen einstimmig genehmigt. Die Gemeinde Missen zahlte 350 DM und der Oberstixner 400 DM. Außerdem lieferte der Oberstixner der Gemeinde Missen 10 m³ Kies. Die Eingemeindung trat zum 1. Oktober 1949 in Kraft.[5]


Geschichte



Würm-Eiszeit


Es ist unzweifelhaft, dass Würmeis einerseits von der Passhöhe bei Diepolz, andererseits über den Stixnerpass hinüberfloß. Der westliche Teil der zwischen Knottenried und Missen gelegenen Erhebung ragte offenbar über das Eis empor. Noch heute ist in der Gegend um Knottenried und Hinterhaselbach die bearbeitende Kraft des strömenden Eises an den Geländeformen erkennbar.[6]


Antike


Die Anwesenheit antiker Völker, wie Römer oder Kelten, lassen sich lediglich durch Funde in den benachbarten Orten Freundpolz (Grabhügel, goldener römischer Ring) und Göhlenbühl (Schanze, bronzene Fibel) vermuten[7]

Der Ursprung der Ortschaften Knottenried und Reute lässt sich geschichtlich nicht fassen. Das Gebiet wurde von den Alamannen in Besitz genommen und durch Rodung urbar gemacht. Zur Zeit der Christianisierung soll der erste Kirchenbau in Knottenried auf einem heidnischen Kultplatz errichtet worden sein.[8]


Mittelalter


Im Jahre 1090 kamen mit Zaumberg wahrscheinlich auch Knottenried und Reute als Schenkung an das Welfenkloster Weingarten.[9]

Die erste bekannte Erwähnung der Pfarrei Knottenried stammt aus dem Jahr 1143. Am 9. April 1143 nahm Papst Innozenz II. das Kloster Weingarten samt dessen Besitzungen, worunter eine Anzahl namentlich aufgezählt werden, unter seinen besonderen Schutz. Darin heißt es: Zunberc cum suis appendiciis. Ecclesiam in Riet cum investitura (Zaumberg mit seinen Anhängen, die Kirche in Knottenried mit dem Einsetzungsrecht des Pfarrers).[10]

Das Landgut Knottenried wurde anfänglich von Maierhof in Zaumberg aus mitverwaltet. Ab Mitte des 13. Jahrhunderts wurden für Knottenried ein eigener Maierhof und eigene Verwalter erwähnt. „Wer[nherus] et Petrus de Riet“ wurden am 26. Mai 1269 gemeinsam mit „Petrus de Zunberc villicus (Maier)“ in zwei Weingartener Urkunden als Zeugen genannt.[11][12] In der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts wird „Petrus in dem Riet“ in einem Abgabenverzeichnis der Abtei Weingarten als „de advocatia (von der Vogtei)“ erwähnt, ebenso Wernher. Darin wird auch erwähnt, dass in Knottenried ein Hof des Maiers (curia villici) und ein Lehen (feodum) existieren.[13][14] 1349 übergab das Kloster Weingarten die Vogteirechte seiner Ländereien, also auch von Knottenried, auf Widerruf an Truchsess Otto von Waldburg.[15] Von dem Knottenrieder Hof aus wurden später auch die Alpen der Abtei Weingarten im Lechtal verwaltet. So musste von 1368 bis 1537 der jährliche Lehenszins für die Hochalpe Wöster an den Hof in Knottenried entrichtet werden.[16] Im 15. Jahrhundert wird der Knottenrieder Amann für Weingarten, Hans Haim, wird als Siegler von Weingartner Urkunden und als Zeuge mehrmals urkundlich erwähnt.[17]


Neuzeit



Frühe Neuzeit

Die Pfarrei Knottenried wird 1520 zusammen mit anderen Gütern ein Lehen der Edlen von Prassberg. Im Jahre 1538 verkauft das Kloster Weingarten das Amt und Niedergericht Zaumberg-Knottenried an die Herrschaft Rothenfels.[18][19]

Nach der Niederwerfung des Bauernaufstandes 1525 mussten sechs Knottenrieder Höfe jeweils 6fl. „Brandschatzung“-Entschädigungszahlungen an den schwäbischen Bund leisten.[20]

1567 veräußerte Ulrich von Montfort die Grafschaft Rothenfels und die Herrschaft Staufen für 150.000 Gulden, trotz eines höheren Gebotes von Erzherzog Ferdinand, an seinen Schwager Freiherr Johann Jakob von Königsegg.

Für die Verwaltung des Forstbezirks Knottenried[21] wurde von den Grafen von Rothenfels ein Revierjäger[22] eingesetzt, welcher seinen Sitz im „Hochgnädiger Herrschaft Jägerguth“ in Knottenried hatte. Bis heute hat sich für dieses Anwesen der Hausnamen „beim Jägar“ erhalten.[23] Die Vermutung, dass es sich bei genanntem Jäger - Gut um den ehemaligen Maierhof des Klosters Weingarten handelte, ist naheliegend jedoch nicht belegt. 1792 erlegte Graf Ernest von Königsegg - Rothenfels im Forstbezirk Knottenried den letzten Luchs in der Bergstätte.[24]

Auch die Bauern der Grafschaft Königsegg-Rothenfels hatten Frondienste zu leisten. So wurde 1597 dokumentiert, dass die Pfarrei Knottenried für das Aufmachen und Fahren von Holz ins Schloss Rothenfels zu sorgen hatte. Im Gegenzug erhielt jeder Beteiligte für die Arbeit 1 Laib Brot, für den Transport zusätzlich ¼ Laib.[25]

Acht Pfarreien der Grafschaft Königsegg - Rothenfels, darunter auch Knottenried, söhnten sich mit dem Grafen Georg von Königsegg-Rothenfels aus, nachdem es 1597, aufgrund gravierender Änderungen in der Besteuerung, zu einer Klageschrift an Kaiser Rudolf kam.[26]

Durch den Ausbruch der Pest waren in Knottenried zeitweise nur noch 6 Häuser bewohnt.[27]

Knottenried in einer Karte der Grafschaft Königsegg-Rothenfels (um 1790)
Knottenried in einer Karte der Grafschaft Königsegg-Rothenfels (um 1790)

Um die Brandgefahr im Ort herabzusetzen und eine zweckmäßigere Lage der Höfe zum Nutzland zu erreichen, wurde die Vereinödung 1766 in Reute und 1789 in Knottenried durchgeführt.[28]


19. Jahrhundert

Am 19. Januar 1804 tauschte Graf Franz Fidel zu Königsegg-Rothenfels, hoch verschuldet und von Krankheit gezeichnet, mit dem Kaisertum Österreich die Grafschaft Rothenfels gegen Krongüter in Ungarn.[29] Die Pfarrei Knottenried wurde ein Teil von Vorderösterreich.

In dem Vertrag von Brünn wurde Knottenried und Reute im Jahre 1805 dem Königreich Bayern zugesprochen. Um einen Aufruhr gegenüber der neuen Herrschaft, wie im benachbarten Tirol, auszuschließen wurden im Jahre 1810 aus den Allgäuer Pfarreien insgesamt 177 Männer, darunter 1 Bauer aus der Pfarrei Knottenried, als Geiseln in die Feste Bouillon in den Ardennen verschleppt.[30]

1807 führte Bayern als erstes Land Impfpflicht gegen Pocken ein.[31] In Knottenried wurde eine Impfstation für die Orte der Pfarreien Akams, Diepolz, Knottenried und Missen eingerichtet.[32]

Im Jahre 1815 waren alle im landärztlichen Distrikt Knottenried ansässigen „chirurgischen Individuen“ aufgerufen sich dem landärztlichen Studium zu unterziehen. Ansonsten würde in den Distrikt ein „gebildeter Landarzt“ eingewiesen werden.[33]

Im Zuge des Gemeindeedikts von 1818 durch Maximilian Joseph von Montgelas schloss man die bis dahin eigenständigen Hauptmannschaften Knottenried und Diepolz zur politischen Gemeinde Diepolz zusammen.[34]


20. Jahrhundert

Das Knottenrieder Schulhaus wurde 1912 eingeweiht. Der Schulbetrieb wurde 1963 eingestellt.

Im Ersten Weltkrieg musste die Pfarrei 2 Kirchenglocken zu Kriegszwecken abgeben und verlor 5 Gemeindemitglieder auf den Schlachtfeldern Europas.

Auf dem Höhenrücken zwischen Knottenried und Reute wurde vor dem 2. Weltkrieg – vermutlich 1938/1939- eine von 23 Flugwachen des Flugwachenkommando (Fluko) Kempten errichtet. Diese bestand im Wesentlichen aus einem Postenstand mit Horcheinrichtung, Fernsprechstelle, Bereitschaftsraum und einer Melderose. Der Wachposten musste überfliegende Flugzeuge per Fernsprecher an das Fluko Kempten melden. Die Flugwache wurde mit ortsansässigen Soldaten, ab 1943 mit Luftwaffen-Helferinnen besetzt. Die Helferinnen waren im Saal des Knottenrieder Gasthauses „Zur Rose“ einquartiert. Die Flugwache Knottenried wurde laut Eintrag im Kriegstagebuch des Fluko Kempten am 13. Oktober 1944 aufgelöst. Die Überreste der Flugwache wurden 1945 durch die Gemeinde versteigert.[35]

Im Zweiten Weltkrieg musste Knottenried eine Kirchenglocke zu Kriegszwecken abliefern, die Pfarrei hatte vier Gefallene zu beklagen.[36] Zu Kriegsende wurde vom Volkssturm im Burgstall bei Knottenried aus Bäumen eine Panzersperre errichtet.[37] Die Bäume wurden jedoch in der Nacht durch die einheimische Bevölkerung wieder weggeräumt. Am Tag darauf rückten die französischen Soldaten ein.[38] Im Mai 1945 beschützten serbische Kriegsgefangene aus dem Kriegsgefangenenlager Stalag VII B Memmingen, welche zur Feldarbeit eingesetzt wurden, in Reute die Bevölkerung vor Übergriffen der französischen Soldaten.[39]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Knottenried am 1. Januar 1972 in die Stadt Immenstadt im Allgäu eingegliedert.


Ortsnamen im Wandel der Zeit


Knottenried:

Riet (1143), predium Riet (1153), in dem Riet (2. Hälfte des 13 Jhd.), Clottenried (1275), predium de Knottenunrieht (1278), Knottenriet (1353) – Rodung eines Knodo[40][41]

Reute:

in der Ruoti (2. Hälfte des 13. Jahrhunderts), in der Rüti (1451), in der Reuthin (1567), in der Reute (1676), auf der Reite (1792) – Rodung


Wappen


Das Pfarrdorf Knottenried und der Weiler Reute führen ein gemeinsames Wappen.

Blasonierung: „In Silber unter vier golden-bebutzten blauen Flachsblüten drei grüne Berge, je mit einem schwarzen Heinzen (Heureiter) besteckt.“

Wappenbegründung: Die Heinzen sind Holzgestelle, auf denen vor dem Aufkommen von maschinenunterstützter Landwirtschaft frisch geschnittenes, abgetrocknetes Gras zum vollständigen Trocknen aufgehängt wurde stehen somit für die landschaftsprägende Grünlandbewirtschaftung. Die Flachsblüten, erinnern an den bis Ende des 18. Jhd. florierenden Flachsanbau, die Flachsverarbeitung und den Handel mit den Leinwänden. Auf die heutige Zeit interpretiert, stehen die Flachsblüten stellvertretend für die Landwirtschaft, das Handwerk und den Handel/Dienstleistungen. Diese Wirtschaftszweige sind in Knottenried-Reute vertreten. Die blauen Flachsblüten und der grüne Schildfuß stehen gemeinsam für den Wandel vom blauen Allgäu (Flachsanbau) zum grünen Allgäu (Grünlandbewirtschaftung/Milchwirtschaft). Das „Weiß“ (heraldisch Silber) erinnert das weiße Leinen sowie die Milch. Der grüne Dreiberg symbolisiert die Bergstätte, das Hügelland nördlich von Immenstadt, in welchem Knottenried-Reute liegt.

Das Wappen des nicht selbstständigen Ortsteils wurde am 26. Oktober 2021 in die Deutsche Ortswappenrolle des Herold unter der Nr. 87BY aufgenommen. Gestiftet wurde es von der Dorfgemeinschaft Knottenried-Reute e.V. und wird als Symbol der örtlich-lokalen Identität außerhalb von Amtshandlungen geführt.


Infrastruktur


Dorfplatz mit Maibaum
Dorfplatz mit Maibaum

Grundversorgung


Am 18.11.1905 wurde in Knottenried die gemeindliche, öffentliche Telephonstelle im Gasthaus „Zur Rose“ dem Verkehr übergeben.[42] Im September 2022 wurde in Knottenried der erste Funkmast errichtet,[43] welcher aus dem Mobilfunk-Förderprogramm des bayerischen Wirtschaftsministeriums bezuschusst wurde. Bei dem Ortstermin zur offiziellen Übergabe der Baugenehmigung war auch der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger anwesend.[44] Der Breitbandausbau in Knottenried und Reute wurde im Zeitraum 2018–2023 realisiert.[45]

Die Elektrifizierung der Ortschaften Knottenried und Reute erfolgte 1921.[46] In den Jahren 2019–2020 erfolgt ein umfassender Umbau, in dessen Zuge die Gebäude in Knottenried eine Erdverkabelung erhielten.

Von 1965 bis 1969 wurden die Anwesen in Knottenried und Reute an die Zentrale Wasserversorgung der Bergstätt-Iller-Gruppe angeschlossen.[47]

Die 1983–1984 durchgeführte Flurbereinigung sorgte u. A. für neue Hofzufahrten.[48]

1989 wurde für die Abwässer des Dorfes Knottenried ein Klärteich angelegt. Der Anschluss der Ortschaften Knottenried und Reute an das Gruppenklärwerk des Abwasserzweckverbandes Obere Iller erfolgte 1995.[49] Der Klärteich wurde 2014 renaturiert.[50]

Um der gestiegenen Einwohnerzahl gerecht zu werden, wurde 2011 der kirchliche Friedhof erweitert.[51] Im Jahre 2018 wurde auf der Erweiterungsfläche ein Leichenhaus errichtet[52]. Der Dorfplatz und die Friedhofsmauer wurde im Zuge der Dorferneuerung 2002–2019 saniert.[53]

Knottenried von Süden
Knottenried von Süden

Verkehr


Die Ortschaften Knottenried und Reute sind über Gemeindeverbindungsstraßen an das überörtliche Straßennetz angebunden. Die Gemeindestraße von Knottenried nach Diepolz wurde 1905–1906 von italienischen Arbeitern gebaut.[54]

Die Kreisstraße OA22 von Niedersonthofen nach Missen zweigt in Diepolz nach Knottenried, in Freundpolz nach Reute ab. Die Straße zwischen Freundpolz und Reute ist nur für den Anliegerverkehr freigegeben und im Winter gesperrt.[55]

Die Staatsstraße 2006 von Sibratshofen nach Immenstadt zweigt am Stixner Joch nach Knottenried ab.


ÖPNV


Im Jahre 1949 wurde die erste Busverbindung von Diepolz über Knottenried nach Immenstadt eingerichtet. Der erste Omnibus wurde durch die Musikkapelle Diepolz an der Abzweigung der heutigen Staatsstraße 2006 in Empfang genommen und nach Knottenried geleitet.[56]

Heute besteht die RBA-Linie 82 (Immenstadt-Seltmans) mit den Bushaltestellen Abzweigung Knottenried, Knottenried und Abzweigung Reute.[57]

Im Oktober 2022 schlug die SPD-Kreistagsfraktion vor, eine Machbarkeitsstudie für eine Seilbahnlinie als alternatives Transportsystem zum ÖPNV in Auftrag zu geben, welche von einer noch zu bauenden Bahnstation in Seifen über Bräunlings, Akams, Knottenried, Diepolz nach Weitnau führen sollte.[58]


Freizeit


Sternwarte Knottenried
Sternwarte Knottenried

Das Langlaufparadies Knottenried-Diepolz wurde 1972 eröffnet.[59] Seit der Wintersaison 2020/21 wird das etablierte Streckennetz als zertifiziertes Nordic Aktiv Zentrum Immenstadt[60] beworben.

Der Verein Sternwarte Oberallgäu e.V.[61] betreibt seit 1999 nordöstlich von Knottenried eine Sternwarte. Die Mitglieder des Vereins erhalten mit privaten Mitteln die Sternwarte und veranstalten ehrenamtlich öffentliche Beobachtungsabende.

Das Gebiet von Knottenried und Reute ist mit Wanderwegen durchzogen, welche zahlreiche Aussichtspunkte aufs Illertal und die Allgäuer Alpen bieten. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das Gebiet von Knottenried nachweislich touristisch genutzt. So wurde in Wanderführern aus dieser Zeit die „Bergbesteigung“ auf den Hauchenberg über Knottenried und Diepolz mit „hübscher Aussicht“ und „Damen zu empfehlen“ beschrieben.[62]


Sehenswürdigkeiten



Denkmalgeschützte Bauwerke


Flurbezeichnung „Burgstall“
Flurbezeichnung „Burgstall“

Denkmalgeschützte Bodendenkmale



Persönlichkeiten


In dieser Liste sind Persönlichkeiten aufgeführt, die mit der Pfarrgemeinde Knottenried in Verbindung stehen.

Joseph Walter (* 1733 in Knottenried), Architekt und Baumeister in Langres[68][69][70]

Josef Kollmann (* 1867 in Ichenhausen, † 1947 in Knottenried), katholischer Priester, Dichter[71][72][73]

Max Weh (* 1902 in Reute, † 1995), Altbürgermeister, Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande[74]


Literatur



Einzelnachweise


  1. A. Helmsauer: Beiträge zu einer naturhistorischen Topographie des Landgerichtsbezirkes Kempten und seiner nächsten Umgebung. Band 1. Jos. Kösel, Kempten 1862, S. 4.
  2. Repertorium der topographischen Atlasblätter Immenstadt und Lindau. Georg Franz, München 1853, S. 40, 56, 58, 66, 73.
  3. Nachhaltige Sicherung und Entwicklung der natürlichen Lebensgrundlagen und nachhaltige Wasserwirtschaft. In: Regionaler Planungsverband Allgäu (Hrsg.): Regionalplan der Region Allgäu. Ziele und Grundsätze Teil B.
  4. Werner Grundmann: Der Oberstixnerhof. In: Oberallgäuer Erzähler.
  5. Andreas Mahler: Auszüge aus den Protokoll- und Beschlussbüchern des Gemeinderates Missen (Missen-Wilhams) im Zeitraum 7. September 1945 – 30. April 1984.
  6. Bayerischen Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Abteilung. Band 46–51, 1939, S. 61, 64.
  7. Ferdinand Eggmann: Geschichte des Illertals. Hrsg.: Anton Zanker. 1862, S. 211.
  8. Alfred Weitnauer: Allgäuer Chronik. Textband I. Allgäuer Zeitungsverlag Kempten, Kempten 1981, S. 89.
  9. Wirtembergisches Urkundenbuch. Band I, Nr. 240, S. 290295.
  10. Wirtembergisches Urkundenbuch. Band II, Nr. 317, S. 1924.
  11. Wirtembergisches Urkundenbuch. Band 7, Nr. 2072, S. 3132.
  12. Wirtembergisches Urkundenbuch. Band 7, Nr. 2073, S. 33.
  13. Richard Dertsch: Stadt- und Landkreis Kempten. In: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern: Schwaben. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, 1966, S. 197.
  14. Wirtembergisches Urkundenbuch. Band 4, 1883, S. XLV.
  15. Franz Ludwig Baumann: Das spätere Mittelalter. In: Josef Rottenkolber (Hrsg.): Geschichte des Allgäus.
  16. Viktor Kleiner: Die Hochalpe Wöster. In: Heimat - Vorarlberger Monatshefte. 8. Jahrgang, Nr. 1, Januar 1927, S. 2123.
  17. Alois Schmid: Oberländer Erzähler. Nr. 2, 1895.
  18. Götz Freiherr von Pölnitz: Lebensbilder aus dem Bayerischen Schwaben. In: Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft bei der Kommission für Bayerische Landesgeschichte. Band 17. Konrad, 2010.
  19. Karin Berg, Bernd Wiedmann: Die Grafen von Montfort: Geschichte und Kultur. 1982, S. 202.
  20. F. L. Baumann: Ueber die städtische Chronik von Kempten – Ein Beitrag zur Geschichte des Allgäuer Bauernkrieges und des Meistergesangs. In: Historischer Verein für Schwaben und Neuburg (Hrsg.): Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben und Neuburg. Band 4. Augsburg 1878, S. 324.
  21. Joseph Innozenz Freiherr von Steinherr: Topographisch- und statistische Beschreibung der Reichsgrafschaft Rothenfels und der Herrschaften Staufen und Werdenstein. 1804.
  22. Vorderösterreichische Regierung und Kammer 1753 – 1805. 2004, S. 21.
  23. Hermann Heinrich: Ortsfamilienbuch der Pfarrei Knottenried. 2020.
  24. J. Jäckel: Ein Beitrag zur Geschichte der geographischen Verbreitung der Säugethiere - Der Luchs. In: Zoologisch-Mineralogischen Verein (Hrsg.): Correspondenzblatt des Zoologisch-Mineralogischen Vereines. Band 7. Regensburg 1853, S. 7879.
  25. Rudolf Vogel (Hrsg.): Immenstadt im Allgäu. Eberl, Immenstadt 1996, S. 45.
  26. Alfred Weitnauer: Allgäuer Chronik. Von 1501 bis 1700, 1971, S. 136.
  27. Alfred Weitnauer: Allgäuer Chronik. Band 1, Daten und Ereignisse, 1969, S. 206.
  28. Hermann Heinrich: Ortsfamilienbuch der Pfarrei Knottenried. 2020.
  29. Gesellschaft Oberschwaben für Geschichte und Kultur (Hrsg.): Adel im Wandel - Oberschwaben von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. Band 3, 2006.
  30. Rudolf Vogel (Hrsg.): Immenstadt im Allgäu. Eberl, Immenstadt 1996, S. 83.
  31. Ernst T. Mader: Warum Bayern schon 1807 einmal eine Impfpflicht einführte. In: Augsburger Allgemeine. 19. Juli 2019.
  32. Fortsetzung der gebildeten Impf=Distrikte - Landgericht Immenstadt. In: Königlich Bayerisches Intelligenz-Blatt für den Ober-Donau-Kreis. 1831, S. 979 (bsb-muenchen.de).
  33. Bekanntmachung die noch unbesetzten Districte der Landärzte betreffend. In: Königlich-Baierisches Intelligenz-Blatt des Iller-Kreises. Kempten 29. August 1815.
  34. Intelligenzblatt des königlich Bayerischen Oberdonaukreises. Nr. 17. Augsburg 20. Juni 1820.
  35. Stadt Immenstadt i. Allgäu (Hrsg.): Geschichte und Geschichten aus der oberen Bergstätte. Hephaistos, Immenstadt-Werdenstein, S. 233235.
  36. Knottenried, Stadt Immenstadt i.Allgäu, Landkreis Oberallgäu, Schwaben, Bayern, auf denkmalprojekt.org
  37. Rudolf Vogel (Hrsg.): Immenstadt im Allgäu. Eberl, Immenstadt 1996, S. 166.
  38. Stadt Immenstadt im Allgäu (Hrsg.): Geschichte und Geschichten aus der oberen Bergstätte. Hephaistos, Immenstadt-Werdenstein 2019, S. 241.
  39. Max Weh: Fast ein Jahrhundert in der Bergstätt - Allgäuer Lebenserinnerungen. Eberl, Immenstadt 1992.
  40. Matthäus Weishaupt: Ortsnamen in der bayer. Provinz Schwaben und Neuburg. Tobias Dannheimer, Kempten 1863, S. 21.
  41. Knottenried, auf geschichte-bayerns.de
  42. Telephonstelle Knottenried. In: Allgäuer Anzeigeblatt. Band 268, 21. November 1905.
  43. Wegen Aufstellung von Funkmast gibt es eine Vollsperrung bei Knottenried. Abgerufen am 13. September 2022.
  44. Besserer Empfang im Funkloch - Immenstadt erhält Fördergelder für Funkmast in Knottenried. In: Schwäbische Zeitung. 29. Juni 2021, S. 17.
  45. Breitbandversorgung. Abgerufen am 23. September 2022.
  46. Stadt Immenstadt i. Allgäu (Hrsg.): Geschichte und Geschichten aus der oberen Bergstätte. Hephaistos, Immenstadt-Werdenstein, S. 54.
  47. Max Weh: Fast ein Jahrhundert in der Bergstätte. Allgäuer Lebenserinnerungen. Eberl, Immenstadt 1992.
  48. Der Bauernstand lag ihm immer am Herzen. In: Allgäuer Zeitung. Kempten 19. Februar 2001.
  49. Stadt Immenstadt i. Allgäu (Hrsg.): Geschichte und Geschichten aus der oberen Bergstätte. Hephaistos, Immenstadt-Werdenstein, S. 55.
  50. Dorferneuerung Diepolz. In: Förderkreis Immenstadt-Magazin (Hrsg.): Immenstadt-Magazin. Juli/August, Nr. 4-2013, 2013, S. 45.
  51. Michael Heinrich: St. Blasius und St. Oswald - Vom katholischen Leben in der Bergstätte. Hrsg.: Allgäuer Bergbauernmuseum Diepolz e.V. Eberl, Immenstadt 2017, S. 128.
  52. Mit Gott in Berührung - Wallfahrtspatrozinium und Leichenhaus-Segnung in Knottenried. In: Katholische Sonntagszeitung. Bistum Augsburg, Nr. 40, 6. Oktober 2018.
  53. Dorferneuerung Diepolz. In: Förderkreis Immenstadt-Magazin (Hrsg.): Immenstadt Magazin. November/Dezember, Nr. 6-2011, 2013, S. 8.
  54. Max Weh: Fast ein Jahrhundert in der Bergstätt. Allgäuer Lebenserinnerungen. Eberl, Immenstadt 1992.
  55. Verbindungsstraße Reute Freundpolz - Anlieger und landwirtschaftlicher Verkehr frei. In: Griaß di Immenstadt. Juli/August, Nr. 7. Schöler Druck & Medien GmbH, Immenstadt 2021, S. 4.
  56. Stadt Immenstadt i. Allgäu (Hrsg.): Geschichte und Geschichten aus der oberen Bergstätte. Hephaistos, Immenstadt-Werdenstein, S. 54.
  57. Fahrplan fürKnottenried, Immenstadt im Allgäu, auf fahrplan.guru
  58. Gibt es bald eine Magnetschwebebahn im Oberallgäu? In: Allgäuer Anzeigeblatt. 15. Oktober 2022.
  59. Stadt Immenstadt i. Allgäu (Hrsg.): Geschichte und Geschichten aus der oberen Bergstätte. Hephaistos, Immenstadt-Werdenstein, S. 54.
  60. Webseite des Nordic aktiv-Zentrums
  61. Website der Sternwarte
  62. Anton Waltenberger: Führer durch Algäu und Vorarlberg mit bes. Berücks. d. Bodenseegebiets u. Bregenzer Waldes nebst angrenzenden Theilen Westtirols. 1872, S. 45.
  63. Otto Merkt: Burgen, Schanzen und Galgen im Allgäu. Das Kleine Allgäuer Burgenbuch. Kösel, Kempten 1951, S. 69, 212.
  64. Rudolf Berkmann: Diepolz – obere Bergstätt. In: Oberallgäuer Erzähler. 1975.
  65. Bavaria, Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 2. Literarisch-artistische Anstalt der J.G. Cotta'schen Buchhandlung, 1863, S. 807808.
  66. Beiträge für Kunst und Alterthum im Oberdonau-Kreise. 1832, S. 20.
  67. R. Berkmann: Allgäuer Anzeigeblatt. 9. Oktober 1981.
  68. Jean Ache, Jean Adhémar, Robert Auzelle: Urbanisme et architecture études écrites et publiées en l'honneur de Pierre Lavedan. H. Laurens, 1954.
  69. Société historique et archéologique de Langres (Hrsg.): Bulletin de la Société historique et archeologique de Langres. Band 9-10. Secretariat de la Société, Musée Saint-Didier, 1926.
  70. Dominique Dinet: Religion et société les Réguliers et la vie régionale dans les diocèses d'Auxerre, Langres et Dijon (fin XVIe-fin XVIIIe siècles). Publications de la Sorbonne, Paris 1999, S. 615, 635.
  71. Josef Kollmann: Lieder von der Bergstättklause. Allgäuer Anzeigeblatt, Immenstadt 1934.
  72. Josef Kollmann: Neue heitere Lieder von der Bergstattklause. Nachtrag zum ersten Band. Knottenried.
  73. Josef Kollmann: Abschiedsgabe. Selbstverlag, Knottenried 1939.
  74. Max Weh: Fast ein Jahrhundert in der Bergstätte – Allgäuer Lebenserinnerungen. Eberl, Immenstadt 1992, S. 236.





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