Die Ortschaft liegt im östlichen Teil des Westerwaldes, genauer im Unteren Dilltal. Im Süden grenzt Daubhausen und im Westen Greifenthal an Katzenfurt. Im Norden ist das Dorf von Wald umgeben. Nächste größere Stadt ist die Kreisstadt Wetzlar.
Geschichte
Der Ortsname leitet sich nicht von der Katze ab, sondern von den Chatten, einem germanischen Volksstamm. Die Furt durch die Dill hatte schon früh Bedeutung als Teil eines Handelsweges zur Burg Greifenstein.
Durch Heinrich von Kaczenfurt wird der Ort im Jahr 1233 erstmals urkundlich erwähnt, 1255 folgte eine Erwähnung der Mark Kaczenfurt selbst.
Katzenfurt war dem Centgericht im nahegelegenen Dillheim zugeordnet, auch gehörte es als Filiale zu dessen Pfarrei. Nachdem im Jahr 1390 die Linie zu Solms-Greifenstein, zu deren Besitzungen auch Katzenfurt gehört, ausstarb, fiel der Ort den Grafen zu Solms-Burgsolms und 1436 schließlich den Grafen von Solms-Braunfels zu.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Dorf mehrfach überfallen und ausgeplündert. Daher flüchteten auch einige Bewohner aus Katzenfurt nach Greifenstein.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Ortschaft Teil der Bürgermeisterei in Aßlar. 1932 wurden die Amtsbürgermeistereien im Kreis Wetzlar aufgelöst, Katzenfurt wurde zu einer selbstständigen Gemeinde.
Gebietsreform
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden zum 1. Januar 1977 die Gemeinden Ehringshausen, Breitenbach, Daubhausen, Katzenfurt, Kölschhausen und Niederlemp kraft Landesgesetz zur neuen Großgemeinde Ehringshausen zusammengeschlossen.[2][3] Für Katzenfurt wurde wie für alle nach Ehringshausen eingegliederten Gemeinden ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet. Sitz der Gemeindeverwaltung blieb Ehringshausen.
Historische Namensformen
In erhaltenen Urkunden wurde Katzenfurt unter den folgenden Ortsnamen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[4]
Kaczenfurt, de (1233) [Urkundenbuch der Stadt Wetzlar 1, S. 6–7 Nr. 19]
Kazenvůrt, de (1239) [Urkundenbuch der Stadt Wetzlar 1, S. 9 Nr. 29]
Caczevort, de (1245) [Urkundenbuch der Stadt Wetzlar 1, S. 11 Nr. 7]
Kazzynvort, de (1245) [Urkundenbuch der Stadt Wetzlar 1, S. 12 Nr. 41]
Caczenfurt, de (1248) [Urkundenbuch der Stadt Wetzlar 1, S. 14 Nr. 47]
Kaczenfurt (1255) [Urkundenbuch der Stadt Wetzlar 1, S. 25 Nr. 75 (unvollständiges Regest)]
Territorialgeschichte und Verwaltung
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Katzenfurt lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[4][5]
vor 1806: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Solms-Braunfels, Anteil der Grafschaft Solms, Amt Greifenstein
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: bis 1970[4]; Gemeinde Ehringshausen[1]; Zensus 2011[7]
1487 evangelische (= 82,20%), 304 katholische (= 16,80%) Einwohner
Kulturdenkmäler
siehe Liste der Kulturdenkmäler in Katzenfurt
Evangelische Kirche
Marxmühle
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftsstruktur
Wichtige und große Arbeitgeber in Katzenfurt sind die Hedrich GmbH als Maschinenbauunternehmen im Bereich Elektroindustrie sowie die GIM&Lütticke Getränke GmbH.
Einrichtungen
Im Ort befindet sich neben einem Backhaus, Dorfgemeinschaftshaus auch eine Turnhalle. Katzenfurt verfügt außerdem über eine Freiwillige Feuerwehr, einen Kindergarten und eine Grundschule. Im Dorf sind des Weiteren das Schiedsamt sowie das Ortsgericht angesiedelt.
Verkehr
Durch den Ort führt die Bundesstraße 277. Im Dorf zweigt von der Bundesstraße die L 3282 in Richtung Greifenstein-Holzhausen ab. Außerdem führt die K 64 von Sinn-Edingen kommend über Katzenfurt und Daubhausen nach Dillheim.
Die Ortschaft verfügt des Weiteren über einen Haltepunkt an der Dillstrecke und wird im Schienenpersonennahverkehr bedient.
Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13.Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr.17, S.237ff., §18 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 1,2MB]).
Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel:Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, DNB770396321, OCLC180532844, S.290.
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Wilhelm von der Nahmer:Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins: vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC165696316, S.249 (Online bei google books).
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