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Johannesberg ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Aschaffenburg
Höhe: 372 m ü. NHN
Fläche: 13,63 km2
Einwohner: 3992 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 293 Einwohner je km2
Postleitzahl: 63867
Vorwahlen: 06021, 06029
Kfz-Kennzeichen: AB, ALZ
Gemeindeschlüssel: 09 6 71 133
Gemeindegliederung: 7 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Oberafferbacher Str. 12
63867 Johannesberg
Website: www.johannesberg.de
Erster Bürgermeister: Peter Zenglein (CSU)
Lage der Gemeinde Johannesberg im Landkreis Aschaffenburg
Karte
Karte
Gemeindegebiet mit Gemeindeteilen von Johannesberg
Gemeindegebiet mit Gemeindeteilen von Johannesberg
Pfarrkirche St. Johannes Enthauptung; Ansicht von Nordosten
Pfarrkirche St. Johannes Enthauptung; Ansicht von Nordosten

Geografie



Geografische Lage


Der Ort Johannesberg liegt in der Region Bayerischer Untermain, etwa sechs Kilometer von Aschaffenburg entfernt. Die Kirche St. Johannes Enthauptung befindet sich auf dem höchsten Punkt des Johannesberges, 372 m ü. NHN. Durch den Ort führen die Staatsstraße 2309 und der Fränkische Marienweg. Der topographisch höchste Punkt der Gemeinde befindet sich am Berggipfel des Haags nördlich von Rückersbach mit 403 m ü. NHN (Lage), der niedrigste liegt am Steinbach südwestlich von Steinbach auf 170 m ü. NHN (Lage).


Gemeindegliederung


Es gibt sieben Gemeindeteile (in Klammern der Siedlungstyp und die Zahl der Einwohner):[2][3][4]

Es gibt die Gemarkungen Breunsberg, Johannesberg, Oberafferbach, Rückersbach und Steinbach.[4]


Nachbargemeinden


Stadt
Alzenau
Markt
Mömbris
Gemeinden
Karlstein am Main
und
Kleinostheim
Markt
Hösbach
Gemeinde Mainaschaff Stadt
Aschaffenburg
Gemeinden
Goldbach
und
Glattbach

Name



Etymologie


Johannesberg hat seinen Namen von der Kirche St. Johannes der Täufer (heute St. Johannes Enthauptung), die auf dem Gipfel des Berges errichtet wurde.[5] Im Volksmund wird der Ort „Koansbäich“ (Aussprache: [kɑ̃nsbɛːʃ]) genannt.


Frühere Schreibweisen


Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[5]


Geschichte



Bis zum 18. Jahrhundert


Zwischen 1200 und 1300 muss die erste Kirche als romanische Kirche auf dem Johannesberg errichtet worden sein, und zwar mit einer West-Ost-Ausrichtung. Als Höhenkirche wurde sie außerhalb der Ortschaft Oberafferbach gebaut, die 1818 noch Oberaffholdersbach genannt wurde.[6] Im Jahre 1351 wurde Rauenthal erstmals urkundlich erwähnt. Das Stift Aschaffenburg erhielt den Geipelshof bei Johannesberg 1440 zum Lehen.

Das alte Pfarrhaus, Hauptstraße 8, wurde erstmals 1550 erwähnt. Mit dem Tod des Grafen Philipp von Rieneck starb 1559 das Geschlecht aus, und die Bischöfe von Mainz übernahmen endgültig die Macht im Spessart. Das Kurfürstentum Mainz erklärte 1682 alle Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren für schulpflichtig.

Im Zuge des österreichischen Erbfolgekrieges mit der Schlacht bei Dettingen zerstörten englische Truppen 1743 die Johannesberger Kirche, die im Frühjahr des Jahres 1768 neu und größer errichtet wurde. Die Fertigstellung muss um 1774 gewesen sein.


19. und 20. Jahrhundert


Am 1. Juli 1862 wurde das Bezirksamt Aschaffenburg gebildet, auf dessen Verwaltungsgebiet Johannesberg lag. 1939 wurde wie überall im Deutschen Reich die Bezeichnung Landkreis eingeführt. Johannesberg war nun eine der 33 Gemeinden im Altkreis Aschaffenburg. Dieser schloss sich am 1. Juli 1972 mit dem Landkreis Alzenau in Unterfranken zum neuen Landkreis Aschaffenburg zusammen.

Die Verwaltungsgemeinschaft Rauenthal, die 1976 mit dem Zusammenschluss der Gemeinden Johannesberg und Glattbach gegründet wurde, wurde 1994 per Gesetz aufgelöst. Die Gemeinde Johannesberg verfügt wieder in eigener Zuständigkeit über eine Rathausverwaltung.

Zwischen Johannesberg und Val Orne-Ajon im französischen Département Calvados wurde 1990 die offizielle Partnerschaft geschlossen, und zwar mit Avenay, Amayé-sur-Orne, Maizet, Montigny, Préaux-Bocage, Maisoncelles-sur-Ajon, Sainte-Honorine-du-Fay und Vacognes-Neuilly. Am 18. Mai 1996 kam die französische Gemeinde Trois-Monts als neunte Gemeinde hinzu.


Eingemeindungen


Mit der ersten freiwilligen Phase der Gebietsreform schließen sich am 1. Juli 1972 die vormals selbständigen Gemeinden Breunsberg, Johannesberg, Oberafferbach und Rückersbach zu einer neuen Gemeinde mit dem Namen »Johannesberg« zusammen.[7] Die Gemeinden Johannesberg und Glattbach bilden 1976 die Verwaltungsgemeinschaft »Rauenthal«. Entsprechend der Entscheidung der Regierung von Unterfranken wird der Gemeindeteil »Rauenthal« – vormals eine Exklave – mit damals etwa zehn Einwohnern am 1. Juli 1976 von der Gemeinde Johannesberg nach Glattbach umgegliedert. Nach der Freiwilligkeitsphase kommt am 1. Januar 1978 die Gemeinde Steinbach zwangsweise zu Johannesberg.[8]


Einwohnerstatistik


Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 3432 auf 3926 um 494 Einwohner bzw. um 14,4 %. Quelle: BayLfStat


Konfessionsstatistik


Laut der Volkszählung 1987 waren damals 83,0 % der Einwohner von Johannesberg römisch-katholisch, 10,6 % evangelisch und 6,4 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Religionsgemeinschaft an oder machten keine Angabe. Laut der Zensus 2011 waren im Jahr 2011 66,7 % römisch-katholisch, 11,7 % der Einwohner evangelisch und 21,6 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[9] Die Zahl der Protestanten und Katholiken ist seitdem weiter gesunken und die Zahl der Einwohner mit sonstiger Konfession oder ohne Konfession nimmt seit 2011 jährlich um etwa 1 % zu. Derzeit (Stand Ende 2021) sind von den Einwohner 55,1 % katholisch, 10,5 % evangelisch und 34,4 % gehören entweder einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder sind konfessionslos.[10]


Politik



Gemeinderat


Der Gemeinderat hat 16 Mitglieder zuzüglich des Ersten Bürgermeisters.

CSUSPDFWGJAGrüneGesamt
20086235016 Sitze
20148026016 Sitze
20207023416 Sitze[11]

(Stand: Kommunalwahlen in Bayern 2020 am 15. März 2020)


Bürgermeister



Wappen


Wappen der Gemeinde Johannesberg (Bayern)
Wappen der Gemeinde Johannesberg (Bayern)
Blasonierung: „Über rotem Dreiberg, darin ein sechsspeichiges silbernes Rad, in Silber ein blauer Schräglinkswellenbalken, überdeckt von einem schräg gestellten, gestürzten blauen Schwert.“[13]

Dieses Wappen wird seit 1976 geführt.

Wappenbegründung: Mit dem Schwert wird das Kirchenpatrozinium (Johannes Enthauptung) der örtlichen Pfarrkirche zum Ausdruck gebracht, dessen Bezeichnung auch im Ortsnamensgrundwort anklingt. Über Jahrhunderte war die Gemeinde Teil des Mainzer Kurstaats, was im Wappen durch das Mainzer Rad symbolisiert wird. Die drei Berge deuten die geographische Lage der Gemeinde im Vorspessart mit den Berg-Gemeindeteilen Johannesberg, Breunsberg, Sternberg an, während das Bachsymbol auf die Gemeindeteile Oberafferbach, Steinbach und Rückersbach hinweist.

Gemeindepartnerschaften


Seit 1990 besteht eine Partnerschaft mit acht Gemeinden im Calvados, organisiert im Dachverband I. C. L. Val Orne-Ajon, zu dem die Gemeinden Avenay, Amaye sur Orne, Maizet, Montigny, Preaux Bocage, Maisoncelles/Ajon, Sainte Honorine du Fay und Vacognes-Neuilly gehören.


Sehenswürdigkeiten


Seit 1769 steht auf dem Berghang die katholische Pfarrkirche Sankt Johannes’ Enthauptung. Das äußerst seltene Titularfest der Kirche passt zum exklusiven Standort der Pfarrkirche, die über viele Kilometer hinweg aus allen Himmelsrichtungen gut zu sehen ist. Alljährlich begeht die katholische Pfarrei ihr Patrozinium am 29. August, dem Tag, an dem die Kirche der Passion Johannes des Täufers gedenkt. Ein Postkartenmotiv von Adalbert Hock zeigt den Kirchturm mit einer Aussichtsplattform über der heutigen Uhr.


Bodendenkmäler



Wirtschaft und Infrastruktur



Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft


2017 gab es in der Gemeinde 281 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Von der Wohnbevölkerung standen 1448 Personen in einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Damit war die Zahl der Auspendler um 1167 Personen größer als die der Einpendler. 57 Einwohner waren arbeitslos. 2016 gab es 14 landwirtschaftliche Betriebe.


Gemeindesteuern


2017 betrugen die Gemeindesteuereinnahmen 3657 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) 467 T€ und der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer 2744 T€.


Verkehr


Durch Johannesberg führt die einzige Nordanbindung nach Aschaffenburg. Die Gemeinde dient als Durchfahrtsort und deckt weite Bereiche des Kahlgrunds ab. Somit kommt es vor allem in der Hauptverkehrsstraße zu erheblicher Lärmbelastung. Messungen haben ergeben, dass zeitweise bis zu 10.000 Fahrzeuge täglich Johannesberg passieren. Mehrere Versuche zur Lärmminderung z. B. in Form einer Zone 30 wurden nicht stattgegeben. Da es sich bei der Hauptverkehrsader um eine Staatsstraße (St 2309) handelt, liegen sämtliche Rechte beim Freistaat.

Des Weiteren gibt es in Johannesberg mit dem stetigen Ausbau des Frankfurter Flughafens erhöhte Lärmbelästigung durch Flugzeuge. Eine Bürgerinitiative diesbezüglich ist bereits aktiv.


Bildung


2018 gab es folgende Einrichtungen:


Persönlichkeiten



Literatur



Sonstiges




Commons: Johannesberg (Bayern) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Johannesberg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 10. April 2021.
  3. Gemeinde Johannesberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 5. Dezember 2021.
  4. Einwohner Johannesberg (Memento des Originals vom 10. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.johannesberg.de (Stand: 31. Dezember 2012)
  5. Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 113 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Konrad Dahl: Geschichte und Beschreibung der Stadt Aschaffenburg, des vormaligen Klosters Schmerlenbach und des Spessart. Darmstadt 1818. Seite 266. Affolter=Affholder= mittelhochdeutsch und bedeutet Apfel.
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 422 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 736.
  9. Statistik Bayern Religion
  10. Gemeinde Johannesberg - Daten und Fakten, abgerufen am 29. Mai 2022
  11. Gemeinderatswahl 2020 auf der Gemeinde-Homepage, abgerufen 20. Juni 2020
  12. Gemeinderat – Ausschüsse. Gemeinde Johannesberg, abgerufen am 26. August 2020.
  13. Eintrag zum Wappen von Johannesberg (Bayern) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  14. Mühlbergfest Johannesberg

На других языках


- [de] Johannesberg (Bayern)

[en] Johannesberg, Bavaria

Johannesberg is a community in the Aschaffenburg district in the Regierungsbezirk of Lower Franconia (Unterfranken) in Bavaria, Germany. It has around 3,900 inhabitants.

[ru] Йоханнесберг

Йоханнесберг (нем. Johannesberg) — община в Германии, в земле Бавария.



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