Hochberg ist ein Stadtteil von Remseck am Neckar im Landkreis Ludwigsburg in Baden-Württemberg.
Hochberg Stadt Remseck am Neckar | |
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Höhe: | 203–299 m ü. NN |
Einwohner: | 3536 (30. Nov. 2019)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
Postleitzahl: | 71686 |
Vorwahl: | 07146 |
![]() Lage der Hochberger Gemarkung in Remseck am Neckar | |
![]() Torhaus des Hochberger Schlosses, erbaut 1593 von Heinrich Schickhard |
Hochberg liegt oberhalb des westlich fließenden Neckars. Nordwestlich verläuft die Landesstraße L 1100. Die Gemarkungsflächen Hochbergs oberhalb des Neckars zählen zur Backnanger Bucht.
Das Neckarbett ist mit 203 m über NN der niedrigste Teil der Hochberger Gemarkung und zugleich von Remseck insgesamt. Beim Hochberger Wald liegt der höchste Punkt der Gemarkung mit 299 m über NHN. Dies gibt die Stadt Remseck auch als höchsten Punkt Remsecks an.[2] Andere Stellen verweisen hierbei allerdings auf die Oßweiler Höhe an der unmittelbaren Gemarkungsgrenze zwischen Remseck-Aldingen und Ludwigsburg.[3][4]
Im Jahr 1231 wurde der Hochberger Ortsadel erstmals urkundlich erwähnt. Dieser ist von da an bis 1291 belegt. Eine erste Burg wurde von ihnen auf einem Bergsporn über dem Neckar erbaut.[5] Der Ort entstand wohl im Anschluss an die Burg ebenfalls im 13. Jahrhundert, der Name kann als "Burg auf dem (hohen) Berg" gedeutet werden.[6]
1337 erhielt Werner II. Nothaft aus der nach Hochberg benannten Ritterfamilie Nothaft von Hohenberg die Ortsherrschaft über Hochberg als Lehen. Mit den Nothaft wurde Hochberg zur Mitte des 16. Jahrhunderts Teil des Ritterkantons Kocher. Burg und Ort waren nun Kernstück einer reichsritterschaftlichen Herrschaft, zu der unter anderem auch Hochdorf zählte.[7] Die alte Burg des Ortsadels ließ Wolf Jacob Nothaft im 16. Jahrhundert von Heinrich Schickhardt zu einem repräsentativen Schloss ausbauen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Hochberg schwer in Mitleidenschaft gezogen, ebenso kam es im Orléanschen Krieg zu Plünderungen.
Im Jahr 1684 starb Philipp Jakob Nothaft als letzter männlicher Nachkomme der Nothaft von Hohenberg. Die Herrschaft Hochberg, die neben dem Ort Hochberg damals auch Hochdorf und Kirschenhardthof[8] umfasste, ging an dessen Schwiegersohn Uriel von Gemmingen über. Im Jahr 1779 kaufte Friedrich Eugen von Württemberg die Herrschaft. Zwei Jahre darauf überließ er sie seinem Bruder Carl Eugen, der sie dem herzoglichen Hofkammergut als Stabsamt Hochberg anschloss.[7]
Das nun württembergische Stabsamt wurde im 19. Jahrhundert in das Oberamt Waiblingen integriert, wobei die Gemeinden Hochberg und Hochdorf gebildet wurden. Die zu klein gewordene Dorfkirche Hochbergs riss man 1852 ab und ersetzte sie zwei Jahre später durch eine neugotische Kirche[2]. Die Grabdenkmäler der Familie Nothaft aus der alten Kirche wurden teilweise in die neue Kirche integriert. 1938 kam die Gemeinde Hochberg an den damals im Wesentlichen aus dem Oberamt Ludwigsburg neu geschaffenen Landkreis Ludwigsburg.
Mit dem 1. Januar 1975 wurde Hochberg Teil der neu gebildeten Gemeinde Aldingen am Neckar, die 1977 schließlich in Remseck am Neckar umbenannt wurde. Die Gemarkung der ehemaligen Gemeinde Hochberg bildet seither den gleichnamigen Stadtteil von Remseck.
Von 1760 bis 1914 bestand eine jüdische Gemeinde in Hochberg. 1852 erreichte die Gemeinde mit 305 Bewohnern ihren Höchststand. Sie war damit vor Aldingen die deutlich größere der beiden jüdischen Gemeinden im heutigen Remseck. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam es jedoch zu Wegzügen in die umliegenden Städte sowie zur Auswanderung besonders nach Nordamerika. 1914 wurde die zu stark geschrumpfte Gemeinde schließlich aufgelöst.[9]
Der letzte Angehörige der Hochberger Gemeinde, Adolf Falk, war 1939 als 81-jähriger gezwungen, nach England auszuwandern, wo er 1943 verstarb. Ihm ist ein Stolperstein in Hochberg gewidmet.[10]
Die 1828 erbaute Hochberger Synagoge wurde nach Auflösung der jüdischen Gemeinde im 20. Jahrhundert lange Zeit als methodistische Kirche verwendet und befindet sich seit 2021 im Besitz des Vereins Beth Shalom Remseck.[11] Auf dem ehemaligen jüdischen Friedhof Hochbergs fanden von 1796 bis 1925 Bestattungen auch für Angehörige benachbarter jüdischer Gemeinden wie etwa Aldingen statt. Er wird von der Stadt Remseck bis heute als Kulturdenkmal gepflegt.[9]
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Blasonierung: „In silbernem Feld ein offener roter Flug.“ |
Wappenbegründung: Das Wappen wurde der Gemeinde am 23. November 1953 verliehen und lehnt sich an das Wappen der Familie Nothafft an. |
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