world.wikisort.org - Deutschland

Search / Calendar

Hippetsweiler ist ein Teilort der Gemeinde Wald im Landkreis Sigmaringen in Baden-Württemberg, Deutschland.

Hippetsweiler
Gemeinde Wald
Ehemaliges Gemeindewappen von Hippetsweiler
Ehemaliges Gemeindewappen von Hippetsweiler
Höhe: 652 m ü. NN
Fläche: 3,49 km²
Einwohner: 182 (31. Dez. 2014)
Bevölkerungsdichte: 52 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1971
Postleitzahl: 88639
Vorwahl: 07578
Nordwestansicht von Hippetsweiler
Nordwestansicht von Hippetsweiler
Nordwestansicht von Hippetsweiler

Geographie



Geographische Lage


Das Dorf Hippetsweiler liegt etwa fünf Kilometer nordwestlich von Pfullendorf am oberen Kehlbach.


Ausdehnung des Gebiets


Die Gesamtfläche der Gemarkung Hippetsweiler beträgt 348,73 Hektar (Stand: 31. Dez. 2014).[1]


Geschichte


Erstmals genannt wurde Hippetsweiler im Jahre 1209 in einem Güterverzeichnis des Klosters Weißenau. Die erste Erwähnung erfuhr das Dorf, als der Stauferkönig Philipp von Schwaben die Vogteien Hippetsweiler und Wald an die Brüder von Fronhofen verkaufte. Dieser undatierte Verkauf muss spätesten im Jahre 1208 stattgefunden haben, dem Todesjahr des Königs.[2]

Bei Hippetsweiler dürfte es sich um eine Ausbausiedlung des 8. und 9. nachchristlichen Jahrhunderts handeln. Die Ortsnamensendung -weiler gibt Aufschluss darüber, dass Hippetsweiler siedlungsgeschichtlich in einer Spätphase gegründet wurde. Die damalige Bevölkerung ließ sich vornehmlich in siedlungsgeographisch günstigen Bereichen nieder. Die Böden bei Hippetsweiler sind eher von schlechter Qualität und für die einstige Landwirtschaft wenig ertragreich.[3]

Der Ort lag ursprünglich im Bereich der Goldineshuntare, dann im Gau Ratoldesbuch und später in der Grafschaft Sigmaringen. Im Spätmittelalter 1367 verkaufte Graf Eberhard von Nellenburg die über dem Ort liegende Vogtei als Lehen des Klosters Einsiedeln an Berthold Gremlich, Herr zu Zell. Von der Familie Gremlich ging die Vogtei 1419 kaufweise an die Stadt Pfullendorf und 1453 als Lehen und 1494 als Eigentum an das Kloster Wald über. Die Lehnsherrlichkeit wird vom Kloster Einsiedeln 1470 an die Stadt Ravensburg und von dieser 1494 an das Kloster Wald käuflich abgetreten.

Im 17. Jahrhundert kam es in Hippetsweiler zu einem verheerenden Brandkatastrophe: Ausgelöst durch einen unachtsam abgefeuerten Büchsenschuss fielen elf Häuser, vier Scheunen und Speicher einem Feuer zum Opfer. In einem Brandbrief warb die Äbtissin Margarethe von Werdenstein 1615 um Unterstützung für die Bewohner des abgebrannten Ortes.[4]

1806 fiel das Dorf wie das gesamte Walder Territorium durch die Säkularisation des Klosters aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses an das Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen und 1850 mit diesem als Hohenzollernsche Lande an Preußen. Ab 1806 gehörte Hippetsweiler also zum fürstlichen und 1850 bis 1862 zum preußischen Oberamt Wald, seitdem zum Oberamt bzw. seit 1925 Kreis Sigmaringen.

Am 1. Januar 1971 wurde die selbstständige Gemeinde Hippetsweiler in die Gemeinde Wald eingegliedert.[5]


Einwohnerentwicklung


Stand Einwohner
31. Dez. 2010201[6]
31. Dez. 2014182[1]

Wappen


In gespaltenem Schild vorne in Schwarz ein doppelreihig rot-silbern geschachter Schrägbalken, hinten in Gold zwei fliegende schwarze Raben übereinander.

Der Zisterzienserbalken bringt die einstige Zugehörigkeit zum Kloster Wald zum Ausdruck. Lehnsherr war bis 1470 das Kloster Einsiedeln, das zwei schwarze Raben im Wappen führt. Sie sind Attribute des Heiligen Meinrad, der an der Stelle des späteren Klosters Einsiedeln ein Einsiedlerleben geführt hat. Nach der Legende haben zwei bisher von Meinrad gefütterte Raben die Mörder des Heiligen verfolgt und sie verraten.


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Bauwerke


Kapelle Hippetsweiler
Kapelle Hippetsweiler
Kapelle Hippetsweiler, Innenansicht
Kapelle Hippetsweiler, Innenansicht

Regelmäßige Veranstaltungen


Jährlich wird vom Narrenverein „Rällekopf“ das sogenannte „Lindenfest“, ein Dorffest, veranstaltet. Der Narrenverein Rällekopf wurde im Frühjahr 1936 gegründet. Er ging aus dem damaligen Fahrradverein hervor.


Literatur




Commons: Hippetsweiler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Hippetsweiler auf der Internetseite der Gemeinde Wald
  2. Südkurier vom 9. Februar 2008
  3. Werner Fischer: Älter als die Ersterwähnung. In: Südkurier vom 12. September 2003
  4. Falko Hahn (fah): Geschichte Kloster Wald: Alte Papsturkunden im Pfarrbüro entdeckt. In: Südkurier vom 12. Dezember 2014
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 533.
  6. Angaben nach Werner Müller, Bürgermeister der Gemeinde Wald, vom 11. Januar 2011.
  7. Walther Genzmer: Die Kunstdenkmäler Hohenzollerns. Band 2: Kreis Sigmaringen. Verlag W. Speemann. Stuttgart 1948. S. 163–164
  8. Falko Hahn: Kapelle braucht dringend Renovierung . In: Südkurier vom 6. Mai 2003
  9. Geschichte. In: Südkurier vom 7. Dezember 2005
  10. Gemeinde will "Kapellen-Ei" nicht haben. In: Südkurier vom 31. Juli 2003
  11. Falko Hahn: St.-Wolfgangs-Kapelle strahlt wieder. In: Südkurier vom 7. Dezember 2005
  12. Falko Hahn: Barocker Christus aus Vergessenheit entrissen. In: Südkurier vom 29. Oktober 2005
  13. Arbeit in der Glasfabrik ging vor Schulbesuch. In: Südkurier vom 23. Dezember 2003



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии