Großkarlbach ist eine Ortsgemeinde im pfälzischen Landkreis Bad Dürkheim, die der Verbandsgemeinde Leiningerland angehört. Der Ort liegt etwa 15 km nordwestlich von Ludwigshafen am Rhein am Rand der europäischen Metropolregion Rhein-Neckar.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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49.5383333333338.2247222222222118 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Bad Dürkheim | |
Verbandsgemeinde: | Leiningerland | |
Höhe: | 118 m ü. NHN | |
Fläche: | 5,26 km2 | |
Einwohner: | 1160 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 221 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 67229 | |
Vorwahl: | 06238 | |
Kfz-Kennzeichen: | DÜW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 32 023 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Industriestraße 11 67269 Grünstadt | |
Website: | www.grosskarlbach.de | |
Ortsbürgermeister: | Paul Schläfer (FWG) | |
Lage der Ortsgemeinde Großkarlbach im Landkreis Bad Dürkheim | ||
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Großkarlbach liegt nahe dem Westrand der Rheinebene und wird vom Eckbach durchflossen, in dessen Aue unmittelbar beim Dorf regelmäßig Nachtigallen nisten, trotz des auch nachts beständigen Rauschens der in unmittelbarer Nähe querenden A 6.
Im Westen der Gemeinde steigen die Hügel der Unterhaardt an, die seit den 1970er Jahren zur neuen Weinbauregion Mittelhaardt-Deutsche Weinstraße zählt. Nachbarorte sind (von Norden im Uhrzeigersinn) Laumersheim, Gerolsheim, Weisenheim am Sand, Freinsheim und Bissersheim. Der Ort Kleinkarlbach liegt hingegen 6 km weiter westlich am Hang des Leininger Sporns.
Die älteste erhaltene Erwähnung von Großkarlbach, als Carlobach, stammt von 768 und ist im Lorscher Codex festgehalten.[2] Der Name geht auf die Bezeichnung Dorf der Freien Karle und die Lage am Eckbach zurück. Da der Ort im Grenzbereich zwischen der Kurpfalz und dem Territorium der Leininger Grafen lag, waren es diese beiden Herrscherhäuser, die Großkarlbachs Geschichte prägten. Auch das Kloster Otterberg war im Ort begütert.[3]
Bis 1969 gehörte der Ort zum damals aufgelösten Landkreis Frankenthal (Pfalz) und wechselte dann in den neugeschaffenen Landkreis Bad Dürkheim. Drei Jahre später erfolgte die Zuordnung zur ebenfalls neuen Verbandsgemeinde Grünstadt-Land, welche 2018 in der Verbandsgemeinde Leiningerland aufging.
2007 waren 50,8 % der Einwohner evangelisch und 20,6 % katholisch. Die übrigen gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren konfessionslos.[4] Ende September 2021 hatten 37,6 % der Einwohner die evangelische Konfession und 20,5 % die katholische. 41,9 % gehörten entweder einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren konfessionslos.[5]
Der Gemeinderat in Großkarlbach besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
Wahl | SPD | CDU | GRÜNE | FWG | Gesamt |
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2019[6] | 3 | 2 | 2 | 9 | 16 Sitze |
2014[7] | 7 | 3 | – | 6 | 16 Sitze |
2009 | 7 | 3 | – | 6 | 16 Sitze |
2004 | 7 | 3 | 1 | 5 | 16 Sitze |
Ortsbürgermeister ist Paul Schläfer (FWG). Er wurde bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 mit einem Stimmenanteil von 81,58 % gewählt und war damit Nachfolger von Ralf-Peter Riegel (SPD),[8] der nicht mehr angetreten war.
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Blasonierung: „In Grün ein silberner Wellenpfahl.“[9] |
Wappenbegründung: Es wurde 1984 von der Bezirksregierung Neustadt genehmigt und geht zurück auf ein Gerichtssiegel von 1501. Der Wellenpfahl verweist redend auf die Endung des Ortsnamens. |
In Großkarlbach existieren noch sechs der ehemals sieben Mühlen. Eckbachabwärts sind dies: Mühle am Weiher, Schlossmühle, Rheinmühle, Dorfmühle, Pappelmühle und Heckmühle. Die Dorfmühle beherbergt nach dem Abschluss ihrer Restaurierung (2007) das Mühlenmuseum Leiningerland, das Bürgermeisteramt, das Gemeindearchiv sowie Jugend-, Senioren- und Tagungsräume.[10]
Große Weingüter mit ihren Fachwerkhäusern prägen den Ort. Weitere Sehenswürdigkeiten sind der 48 m hohe Turm der evangelischen Kirche im Dorfzentrum sowie eine Tonmanufaktur, in der Keramikprodukte gefertigt werden.
Im Bundeswettbewerb Unser Dorf soll schöner werden erreichte Großkarlbach 1987 eine Bronzeplakette.
1990 wurde der Sieben Mühlen Kunst- und Kulturverein gegründet, der sich seinen Namen aufgrund der Mühlentradition des Dorfes gab.[11]
In Großkarlbach gibt es traditionelle Feste. Dazu zählen das über die Region hinaus ausstrahlende Kändelgassenfest am letzten Juliwochenende, die Kerwe im September und der Weihnachtsmarkt. Die Lange Nacht des Jazz fand 2002 zum ersten Mal statt und war 2006 Teil der Kampagne Deutschland – Land der Ideen, deren Schirmherr der damalige Bundespräsident Horst Köhler war. Daneben führen die örtlichen Vereine kleinere Veranstaltungen durch.
Der Ort liegt in der Nähe der Deutschen Weinstraße am Eckbach-Mühlenwanderweg in der touristisch ausgerichteten Ferienregion Leiningerland. Neben Ferienwohnungen gibt es zwei Hotels. Wichtigster Landwirtschaftszweig ist der Weinbau.
Über die 5 km entfernte Anschlussstelle 19 Grünstadt ist Großkarlbach an die Autobahn 6 (Saarbrücken–Mannheim) angebunden.
Bis 1939 war der Ort Endstation einer 1891 eröffneten Schmalspurbahn, der Lokalbahn, die wegen des Bimmelns ihrer Warnglocke im Volksmund „Bembel“ genannt wurde. Sie führte über Dirmstein und Heßheim nach Frankenthal und besaß auf Straßenbahngleisen auch Anschluss nach Ludwigshafen am Rhein.
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