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Gremsdorf ist eine Gemeinde im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Erlangen-Höchstadt
Verwaltungs­gemeinschaft: Höchstadt an der Aisch
Höhe: 270 m ü. NHN
Fläche: 12,96 km2
Einwohner: 1633 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 126 Einwohner je km2
Postleitzahl: 91350
Vorwahlen: 09193, 09195
Kfz-Kennzeichen: ERH, HÖS
Gemeindeschlüssel: 09 5 72 126
Gemeindegliederung: 4 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 12
91350 Gremsdorf
Website: www.gremsdorf.de
Erster Bürgermeister: Norbert Walter (CSU / BBG / WGB)
Lage der Gemeinde Gremsdorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt
Karte
Karte

Geographie



Geographische Lage


Gremsdorf liegt im Aischtal, circa einen Kilometer westlich der Autobahnausfahrt Höchstadt-Ost der BAB 3 Würzburg–Nürnberg. Im Süden befinden sich Weiherplatten, die teilweise als Naturschutzgebiet ausgezeichnet sind.[2]


Nachbargemeinden


Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Höchstadt an der Aisch, Adelsdorf, Heßdorf


Gemeindegliederung


Die Gemeinde hat vier Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]

Es gibt die Gemarkungen Buch und Gremsdorf.[5]


Geschichte



Namensherkunft und frühe Geschichte


Der Ort wurde in einer Urkunde, die zwischen 780 und 802 entstand, als „Gremesdorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist Grami, der Personenname des Ortsgründers.[6] Der Ort wurde in karolingischer Zeit als Haufenwegedorf angelegt, was heute noch zu erkennen ist. Die Mühle zu Gremsdorf wurde schon 1326 erwähnt, als sie von Wolfram Truchseß von Aurach und den Brüdern Heinrich und Hermann Truchsessen zu Nainsdorf erworben wurde.

Gremsdorf gehörte zum Kloster Michelsberg, das ein Mediat des Hochstiftes Bamberg war.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Gremsdorf 32 Anwesen. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Höchstadt aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Klosteramt Gremsdorf. Grundherren waren das Hochstift Bamberg (Kastenamt Höchstadt: 1 Gütlein; Klosteramt Gremsdorf: Amtsmannhaus, Amtshof, Pfarrhaus, Schulhaus, 1 Mühle, 1 Schenkstatt, 3 Höfe, 14 Sölden), das Kloster Ebrach (1 Sölde), das Rittergut Neuhaus (1 Freiwirtshaus, 2 Gütlein). 2 Häuser, eine Schmiede und ein Hirtenhaus waren gemeindliche Gebäude.[7]

1802 kam der Ort an Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 der Steuerdistrikt Gremsdorf gebildet, zu dem Buch, Krausenbechhofen und Poppenwind gehörten. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstanden zwei Ruralgemeinden:

Die Gemeinde Gremsdorf war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Höchstadt zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Höchstadt. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden drei Anwesen dem Patrimonialgericht Neuhaus (bis 1848).[8] 1820 wurde Uttstadt eingemeindet, das dann am 9. September 1854 an die Gemeinde Aisch abgegeben wurde.[9] Ab 1862 gehörte Gremsdorf zum Bezirksamt Höchstadt an der Aisch (1939 in Landkreis Höchstadt an der Aisch umbenannt) und weiterhin zum Rentamt Höchstadt (1919 in Finanzamt Höchstadt umbenannt, 1929–1972: Finanzamt Forchheim, seit 1972: Finanzamt Erlangen). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Höchstadt (1879 in das Amtsgericht Höchstadt umgewandelt), von 1959 bis 1972 war das Amtsgericht Forchheim zuständig, seitdem ist es das Amtsgericht Erlangen. Die Gemeinde hatte ursprünglich eine Gebietsfläche von 8,928 km².[10]

Das Gremsdorfer Amtshaus, in dem bis 1826 das Landgericht Höchstadt untergebracht war, wurde vom Staat für 1500 Gulden an den Sohn des letzten Michelsberger Amtsschreibers, Johann Leonhard Rinecker, verkauft, von dessen Nachfahren es der Orden der Barmherzigen Brüder 1895 für die Errichtung einer Heil- und Pflegeanstalt erwarb. In dem Wohn- und Pflegeheim sind etwa 280 Bewohner untergebracht.


Eingemeindungen


Am 1. Juli 1972 wurde im Zuge der Gemeindegebietsreform die Gemeinde Buch eingegliedert.[11]


Einwohnerentwicklung


Gemeinde Gremsdorf

Jahr 18271840185218611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950196119701987200820132017
Einwohner 38647440640939541039741643542239447049868468971683710378749179328441201151515751617
Häuser[12] 737981787692248416
Quelle [13][14][14][15][14][16][14][14][17][14][14][18][14][14][14][19][14][14][14][20][10][21][22][23][23][23]

Ort Gremsdorf

Jahr 001827001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 220231242252315550737793707929
Häuser[12] 4851504963174
Quelle [13][15][16][17][18][19][20][10][21][22]

Politik


Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Höchstadt an der Aisch.


Bürgermeister und Gemeinderat


Der Gemeinderat von Gremsdorf hat 12 Mitglieder, dazu kommt der nebenamtliche Bürgermeister.

BürgerblockWG BuchFWGGesamt
200255212 Sitze
200864212 Sitze
201454312 Sitze
202045312 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 15. März 2020)

Erster Bürgermeister ist Norbert Walter (BGB/CSU).[24]


Überregionale Veranstaltungen


Überregionale Bekanntheit erlangte Gremsdorf durch Veranstaltungen im Gasthof Göb, die regelmäßig im bayerischen Verfassungsschutzbericht aufgeführt werden. Neben Landesparteitagen der NPD und Rechtsrockkonzerten fanden auch Konzerte von National Socialist Black Metal statt. Durch das Engagement des Bündnisses Gremsdorf ist bunt und von Bürgermeister Waldemar Kleetz finden seit 2008 in Gremsdorf keine rechtsradikalen Veranstaltungen mehr statt.[25]


Wappen und Flagge


Wappen
Wappen von Gremsdorf
Wappen von Gremsdorf
Blasonierung: „Gespalten von Silber und Blau, vorne ein linksgewendeter roter Flügel mit daraus wachsendem Arm, der ein rotes Balkenkreuz emporhält, hinten ein halbes silbernes Mühlrad am Spalt.“[26]
Wappenbegründung: Der Flügel mit dem daraus wachsenden Arm ist das Wappen des Klosters Michelsberg in Bamberg, das den Ort als Grund- und Gerichtsherr sehr geprägt hat. Das ehemalige Amtsschloss des Klosters erinnert noch heute an diese Verbindung. Das Mühlrad weist auf eine alte Mühle, die seit der ersten Nennung von Gremsdorf nachweisbar ist und heute noch besteht.

Dieses Wappen wird seit 1983 geführt.

Flagge

Die Gemeindeflagge ist blau-weiß-rot.[27]


Baudenkmäler



Bodendenkmäler



Wirtschaft und Infrastruktur


Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 506.000 Euro, davon waren umgerechnet 81.000 Euro (netto) Gewerbesteuereinnahmen.


Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft


1998 gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 76 und im Bereich Handel und Verkehr acht sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren es 297 Personen. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 462. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zwei, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 35 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 465 Hektar, davon waren 302 Hektar Ackerfläche und 162 Hektar Dauergrünfläche.

Weihergebiet bei Mohrhof
Weihergebiet bei Mohrhof

Verkehr


Im Osten wird die Gemeinde von der Autobahn A3 durchquert. Diese kreuzt sich am Kreuz Höchstadt-Ost (AS 80) mit der von Höchstadt kommenden Bundesstraße 470. Die Staatsstraße 2240 verläuft Richtung Süden nach Buch. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Krausenbechhofen und zum Höchstadter Gewerbegebiet.[2]


Freizeit


Erwähnenswert sind Wandermöglichkeiten in Weiher- und Waldgebieten sowie im Landschaftsschutzgebiet Mohrhof.

Spezialitäten in den fünf Gasthöfen und Gasthäusern sind von September bis April die Aischgründer Karpfen. Übernachtungsmöglichkeiten mit ca. 140 Betten sind vorhanden.


Bildung


2010 gab es folgende Einrichtungen:


Soziales


In Gremsdorf befindet sich eine Einrichtung des Ordens der Barmherzigen Brüder mit einem Wohnheim, einer Werkstatt und einer Förderstätte für Behinderte sowie einer Seniorentagesstätte. Die Augustinus-Schule befindet sich ebenfalls in Trägerschaft der Barmherzigen Brüder Gremsdorf.


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Gremsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gremsdorf im BayernAtlas
  3. Gemeinde Gremsdorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 27. September 2019.
  4. Gemeinde Gremsdorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 29. November 2021.
  5. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. (Nicht mehr online verfügbar.) Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 17. Februar 2022, archiviert vom Original am 2. Februar 2021; abgerufen am 7. Mai 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ldbv.bayern.de
  6. W.-A. v. Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen, S. 86 f.
  7. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 65.
  8. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 130.
  9. H. H. Hofmann, S. 128.
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 679 (Digitalisat).
  11. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 484.
  12. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Diese wurden als Wohngebäude bezeichnet.
  13. Karl Friedrich Hohn (Hrsg.): Geographisch-statistische Beschreibung des Ober-Mainkreises. J. Dederich, Bamberg 1827, S. 131 (Digitalisat). Für die Gemeinde Gremsdorf zuzüglich der Einwohner von Krausenbechhofen (S. 132) und Poppenwind (S. 133).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 145, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  15. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 873, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  16. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1045, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 990 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1039 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1072 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 922 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 172 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 334 (Digitalisat).
  23. LfStat: Gremsdorf: Amtliche Statistik. In: statistik.bayern.de. S. 6 und 12, abgerufen am 20. Oktober 2019.
  24. Gemeinderat. Gemeinde Gremsdorf, abgerufen am 4. August 2020.
  25. Nürnberger Nachrichten zur Beendigung der NPD-Veranstaltungen im Gasthof (Memento des Originals vom 12. Juni 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nn-online.de
  26. Eintrag zum Wappen von Gremsdorf in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  27. Gremsdorf. In: kommunalflaggen.eu. Abgerufen am 5. Juli 2020.

На других языках


- [de] Gremsdorf

[en] Gremsdorf

Gremsdorf is a municipality in the district of Erlangen-Höchstadt, in Bavaria, Germany.

[ru] Гремсдорф

Гремсдорф (нем. Gremsdorf) — коммуна в Германии, в земле Бавария.



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