Lage des Marktes Vestenbergsgreuth im Landkreis Erlangen-Höchstadt
Karte
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Geografie
Geografische Lage
Der Markt liegt in der Industrieregion Mittelfranken. An einem Waldrand 600 Meter westlich des Gemeindeteils Ochsenschenkel befindet sich ein Punkt, der als der Mittelpunkt Frankens (bei 49,7173°N, 10,6349°O49.71734510.634936335) bezeichnet wird. Es ist eine Stelle, die von allen Grenzen Frankens durchschnittlich am kürzesten entfernt ist.[2][3]
Gemeindegliederung
Die Gemeinde hat 14 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[4][5]
Der Ort wurde 1217 als „Rvte“ erstmals urkundlich erwähnt. Dem Ortsnamen liegt das mittelhochdeutsche Wort riute (=Rodung) zugrunde und verweist auf Landgewinnung durch Rodung. Erst 1469/70 ist die Form „Vestenbergers gereut“ bezeugt. Das Bestimmungswort dient zur besseren Unterscheidung der zahlreichen Orte, die Reuth heißen, und verweist auf die dort begüterten Herren von Vestenberg.[8]
Das Rittergut Vestenbergsgreuth und der Ort waren bis 1687 im Besitz der Herren von Vestenberg. Als der Ort 1756 an Christoph Siegmund von Holzschuher kam, erlebte er einen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung. Die Familie Holzschuher von Harrlach hatte die Hohe und Niedere Gerichtsbarkeit inne. Die Familien gehörten zum Ritterkanton Steigerwald des Fränkischen Ritterkreises.
Mit der Rheinbundakte 1806 kam der Ort an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 der Ort zunächst dem Steuerdistrikt Breitenlohe zugeordnet, 1810 schließlich dem Steuerdistrikt Dutendorf. 1818 entstand die Ruralgemeinde Vestenbergsgreuth, zu der Hermersdorf gehörte. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Höchstadt zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Höchstadt. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit und der Ortspolizei unterstand der ganze Ort dem Patrimonialgericht Vestenbergsgreuth.[9] Ab 1862 gehörte Vestenbergsgreuth zum Bezirksamt Höchstadt an der Aisch (1939 in Landkreis Höchstadt an der Aisch umbenannt) und weiterhin zum Rentamt Höchstadt (1919 in Finanzamt Höchstadt umbenannt, 1929–1972: Finanzamt Forchheim, seit 1972: Finanzamt Erlangen). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Höchstadt (1879 in das Amtsgericht Höchstadt an der Aisch umgewandelt), von 1959 bis 1973 war das Amtsgericht Forchheim zuständig, seitdem ist es das Amtsgericht Erlangen. Die Gemeinde hatte 1961 eine Gebietsfläche von 3,310km².[10]
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1974 Frimmersdorf eingemeindet. Am 1. Mai 1978 kam die Gemeinde Weisachgrund hinzu, die am 1. Januar 1972 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Dutendorf, Frickenhöchstadt und Kleinweisach entstanden ist.[11][12]
Blasonierung: „Geteilt von Grün und Gold; oben ein silberner Balken, unten ein rot gefütterter schwarzer Holzschuh.“[26]
Die Gemeinde führt seit 1970 dieses Wappen.
Wappenbegründung: Das Rittergut Vestenbergsgreuth und der umliegende Ort waren bis 1687 im Besitz der Herren von Vestenberg. Daran erinnert das Familienwappen mit dem silbernen Balken im grünen Feld. 1756 kam der Ort an die Nürnberger Patrizier Holzschuher. Der für den Familiennamen redende Holzschuh stammt aus dem Familienwappen.
→ Hauptartikel: Liste der Baudenkmäler in Vestenbergsgreuth
Schloss Vestenbergsgreuth, Mansarddachbau, Sandsteinquader, bezeichnet „1785“
Judenschule in Vestenbergsgreuth mit Betsaal (Synagoge), Religionsschule und rituellem Bad der Gemeinde
ehemaliges Schulhaus in Vestenbergsgreuth, verputzter Walmdachbau mit Fachwerkturm, im Kern 1776; mit Turmuhr und drei Glocken ausgestattet
evangelisch-lutherische Filialkirche in Pretzdorf, Chorturmkirche, zweite Hälfte 15. Jahrhundert, Langhaus in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts teilweise barockisiert; mit Ausstattung
evangelisch-lutherische Pfarrkirche in Kleinweisach, Chorturmkirche, zweite Hälfte 15. Jahrhundert, der Turm 1704 erhöht, das Langhaus 1725 und 1763 umgestaltet; mit Ausstattung
ehemalige Brauerei in Dutendorf, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss Fachwerk, im Kern um 1630, Umbauten 18. und Mitte 19. Jahrhundert, teilweise modernisiert
Bodendenkmäler
→ Hauptartikel: Liste der Bodendenkmäler in Vestenbergsgreuth
Sport
Die Fußballabteilung des seinerzeit in der Regionalliga Süd spielenden Fußballvereins TSV Vestenbergsgreuth trat 1996 geschlossen der SpVgg Fürth bei. Die SpVgg Fürth trat nach dem Zusammenschluss ab der Spielzeit 1996/97 erstmals als SpVgg Greuther Fürth an.
Bundesweit bekannt wurde der Verein 1994, als er bis in die dritte Runde des DFB-Pokals kam. Auf dem Weg dahin besiegte der TSV Vestenbergsgreuth den FC Bayern München in der ersten Runde mit 1:0, Torschütze war Roland Stein.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
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Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 503 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 270 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 580. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb (ein größerer Arzneimittel- und Teehersteller), im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 68 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1377 Hektar, davon waren 1095 Hektar Ackerfläche und 268 Hektar Dauergrünfläche.
Seit Mai 2010 befindet sich dort der erste gentechnikfreie Sojaacker Frankens mit einer Fläche von 25 Hektar und einem Ertrag von ca. drei Tonnen, der der regionalen Hühnerfarm zur Produktion von Futtermitteln dienen soll.[27]
Martin Bauer Group
Die Martin Bauer Group ist ein global agierendes Unternehmen, das pflanzliche Lösungen für die Tee-, Getränke- und Lebensmittelindustrie entwickelt und produziert. Sie ist Teil der Unternehmensgruppe the nature network, welche durch die MB-Holding gelenkt wird. Das von Martin Bauer 1930 gegründete Familienunternehmen hat seinen Hauptsitz in Vestenbergsgreuth.[28][29]
Verkehr
Die Bundesautobahn 3 verläuft an der nördlichen Grenze des Gemeindegebiets. Die Kreisstraße ERH21 verläuft nach Kienfeld (1,7km westlich) bzw. zur Kreisstraße ERH20 (1,6km östlich). Die Kreisstraße ERH19/NEA12 verläuft nach Schornweisach (2,6km südlich) bzw. nach Dutendorf (1,1km nördlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Hermersdorf zur ERH20 (0,8km nordöstlich).[3]
Freizeiteinrichtungen
Freizeitanlage mit Sommerrodelbahn, Snow-Tubingbahn und Minigolfanlage
Jugendcamp des Kreisjugendringes mit Jugendübernachtungshaus (33 Betten) sowie zwei Jugendzeltplätze
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen:
Kindertagesstätte: 95 Plätze mit 67 Kindern, davon 22 unter 3 Jahre, 26 von 3 bis unter 6 Jahre und 19 ab 6 Jahre (Stand: 2015)
Persönlichkeiten
Martin Bauer, Landwirt und Unternehmer, gründete 1930 die Martin Bauer Group
Helmut Hack (* 1949), Unternehmer und Sportfunktionär
Literatur
Johann Kaspar Bundschuh:Vestenbergsgreuth. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB790364328, OCLC833753116, Sp.16–18 (Digitalisat).
Georg Daßler (Hrsg.):Landkreis Höchstadt a. d. Aisch. Vergangenheit und Gegenwart. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-München 1970, DNB457004320, S.131–132.
Hanns Hubert Hofmann:Höchstadt-Herzogenaurach (=Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB452071143, S.136 (Digitalisat).
Georg Paul Hönn:Festnersgreuth. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S.18 (Digitalisat).
Franz Krug (Hrsg.):Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S.170–175.
Wolf-Armin von Reitzenstein:Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S.229–230.
Im mittelalterlichen Oberwinterbach hatten die Pfarrei Gutenstetten, die Frühmesse Reinhardshofen und Konrad von Pahres (Lehensträger von Oberhöchstädt und Kloster Frauenaurach) Besitz. 1660 lag der Ort öd. Vgl. Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S.141 (Erstausgabe: 1950).
W.-A. v. Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen, S. 229f.
H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 136.
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB453660959, Abschnitt II, Sp.682 (Digitalisat).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.711.
Wilhelm Volkert (Hrsg.):Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.484 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Es sind nur bewohnte Häuser angegeben, die als Wohngebäude bezeichnet wurden.
Karl Friedrich Hohn (Hrsg.):Geographisch-statistische Beschreibung des Ober-Mainkreises. J. Dederich, Bamberg 1827, S.134 (Digitalisat). Für die Gemeinde Vestenbergsgreuth zuzüglich der Einwohner von Hermersdorf (S. 131).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis: Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (=Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB451478568, S.146, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter:Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp.875, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.):Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp.1048, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp.992 (Digitalisat).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp.1041–1042 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp.1075 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB453660975, Abschnitt II, Sp.926 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB740801384, S.174 (Digitalisat).
Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB94240937X, S.336 (Digitalisat).
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