Gievenbeck ist ein Stadtteil von Münster in Westfalen und gehört zum Stadtbezirk West. Aufgrund der Siedlungsgebiete „Gievenbeck-Südwest“ beziehungsweise „Auenviertel“ entwickelt er sich kontinuierlich weiter in Richtung Westen. Es ist ein Stadtteil, der fast ausschließlich der Funktion Wohnen gewidmet ist.
Die Von-Esmarch-Straße in Gievenbeck in Blickrichtung des historischen Zentrums des Stadtteils.
Geografie
Gliederung
Gievenbeck ist ein Stadtteil mit drei Unterzentren:
Michaelkirche: das „alte Zentrum“ des Stadtteils aus den 1970er-Jahren mit Kirche, Pfarrbücherei, Grundschule, zwei Kindergärten, dem Stadtteilhaus „Fachwerk am Arnheimweg“ sowie dem Lukaszentrum am südlichen Ende des Rüschhauswegs
Rüschhausweg
Gievenbeck Auenviertel: der jüngste Kern mit Grundschule, Kindergarten, Neubau des Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, Dreifachsporthalle, Stadtteilhaus „La Vie“, darin die Stadtteilbücherei
Der Name (Gievenbach = Plattdeutsch „Güörtpott“ oder auch „Goltepelsbach“), geht wahrscheinlich auf germanische Ursprünge zurück. Der Stadtteil wird 889 zum ersten Mal erwähnt, und zwar als „Villa Gibonbeki“. Ursprünglich war Gievenbeck nur eine kleine Bauerschaft entlang des Gievenbaches. Durch Waldrodung wurde Platz geschaffen, so entstand die heutige Straße mit dem Namen Gievenbecker Reihe, die Keimzelle des Stadtteils war. Die Appelbreistiege, die heute nur noch als Fahrradweg genutzt wird, war ursprünglich die wichtigste Handelsstraße von Münster in westliche Richtung.
1903 wurde die Gievenbecker Reihe als Teil der Gemeinde Überwasser in das Stadtgebiet Münsters eingemeindet. Es handelte sich immer noch um eine kleine Bauerschaft. Noch 1920 zählte man lediglich 521 Einwohner. Erst 1921 gab es Elektrizität.
Nach dem Zweiten Weltkrieg, als in unmittelbarer Nähe von Gievenbeck das Universitätsklinikum erweitert wurde, entwickelte sich auch der Stadtteil rasant. Es entstand eine Siedlung rund um die Michaelkirche. In den 1970er-Jahren wurde der Stadtteil erweitert, besonders mit neuem Wohnraum für Studenten. Es entstanden die ersten Studentenwohnheime am Gescher- und Rüschhausweg. Der Stadtteil wuchs in Richtung Nordwesten. In den 1980er-Jahren wuchs der Stadtteil weiter, besonders im Norden am Horstmarer Landweg und am Schöppingenweg/Gescherweg. Ab Anfang der 1990er-Jahre entstand das Wohngebiet Toppheide.
Seit 2000 dehnt sich der Stadtteil nach Südwesten aus und hat inzwischen die Grenze von 20.000 Einwohnern überstiegen, wodurch er nun nach Hiltrup der zweitgrößte Stadtteil Münsters ist. Innerhalb von nur 50 Jahren ist aus einer landwirtschaftlich geprägten Landschaft ein großer Stadtteil mit Wohnfunktion geworden.
Statistik
Strukturdaten der Bevölkerung in Gievenbeck am 31. Dezember 2020:
Bevölkerungsanteil der unter 20-Jährigen: 21,1% (Münsteraner Durchschnitt: 17,4%)[1]
Bevölkerungsanteil der mindestens 60-Jährigen: 17,0% (Münsteraner Durchschnitt 23,5%)[2]
Parteien in Gievenbeck: SPD Gievenbeck, CDU Gievenbeck, JU Gievenbeck, Bezirksvertretung der Grünen
Die Wahlergebnisse der letzten Kommunalwahl in Münster am 13. September 2020:[4]
Teilergebnis in Gievenbeck-Süd zur Wahl der Bezirksvertretung Münster-West:
Wahlberechtigte: 6729
Wähler: 4260
Grüne
35,1%
CDU
27,7%
SPD
18,3%
FDP
4,8%
Die Linke
4,4%
Volt
3,0%
Teilergebnis in Gievenbeck-Nord zur Wahl der Bezirksvertretung Münster-West:
Wahlberechtigte: 6680
Wähler: 4064
Grüne
33,1%
CDU
27,7%
SPD
17,3%
Die Linke
5,4%
FDP
5,0%
Volt
3,6%
Einrichtungen und Vereine
Gebäude und wichtige Einrichtungen
BWZ und Fachhochschule des Bundes vom Gescherweg aus gesehen
Bundeseinrichtungen
Bildungs- und Wissenschaftszentrum der Bundesfinanzverwaltung (BWZ)
Zollfahndungsamt Essen, Dienststelle Münster
Julius-Kühn-Institut, Außenstelle Münster
Militärische Einrichtungen:
Die Oxford-Kaserne an der Roxeler Straße wird hufeisenförmig von der Wohnbebauung des Stadtteils umgeben. Die 1934–1936 erbaute Kaserne wurde bis zum Frühjahr 2014 von der Britischen Rheinarmee genutzt.[5] Über die anschließende Nutzung des 27ha großen und zum Teil mit denkmalgeschützter Bebauung versehenen Geländes wurde lange diskutiert. Geplant war, beide Kasernengelände (Oxford- und York-Kaserne) für den Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen.[6]
Seit Sommer 2015 wird das Gelände als städtische Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge genutzt,[7] zuerst bis Oktober 2016 zusammen mit der York-Kaserne in Gremmendorf und der Wartburg-Hauptschule als Notunterkünfte.[6]
Hochschuleinrichtungen:
Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung (Fachbereich Finanzen) im Bildungs- und Wissenschaftszentrum der Bundesfinanzverwaltung
Kirchen:
St.-Michael-Kirche
evangelische Kirche zum Evangelisten Lukas
Freie evangelische Gemeinde
Bücherei St. Michael
Stadtteilhaus Fachwerk
Stadtteilhaus „La Vie“ an der Dieckmannstraße 127
Kindergärten: St. Michael, Kindergarten „Lichtblick“, Waldorfkindergarten Münster e.V., Kindertagesstätte „Wolkenburg“ (DRK) und der Lukas-Kindergarten
MuM Mehrgenerationenhaus und Mütterzentrum e.V. Gescherweg 87, 48161 Münster
Schulen und Bildung
Grundschulen: Michaelschule, Mosaik-Grundschule im Auenviertel, Wartburg-Grundschule (Ganztagsschule) Deutscher Schulpreis 2008, Hugo-de-Groot-Schule (Niederländische Schule),
Sportverein 1. FC Gievenbeck 1949 e.V. (mit Handballabteilung seit Saison 1998/1999)
Sportverein TSC Münster-Gievenbeck e.V.
Pfadfinderstamm Friedensreiter e.V.
DPSG St.Michael – Pfadfinder in Gievenbeck
Musikverein Musikzug Gievenbeck e.V. 1979
Karnevalsverein „Soffie von Gievenbeck e.V.“ von 1982
Sportverein FC Münster 05
Siedlergemeinschaft Gievenbeck 1933 e.V
Bushido Münster (Karate Verein)
UHC Münster e.V. (Unihockeyverein)
Werbegemeinschaft Gievenbeck e.V.
KULTURerLEBEN e.V.
Verkehr
ÖPNV: Nach Gievenbeck fahren die Buslinien 2, 5, 11, 12, 13, und 22 und die Nachtbusse N80 und N85. Die Linie 1 streift Gievenbeck südlich.
PKW: Über die Von-Esmarch-Straße und Henriette-Son-Straße (früher: Apffelstaedtstraße) besteht Verkehrsanbindung an den Verkehrsring von Münster. Die Anbindung an die Autobahn 1 und die Bundesstraße 54 ist über die Anschlussstelle Münster-Nord schnell zu erreichen.
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