Zusammen mit den Syker Ortsteilen Ristedt, Barrien und Okel wird ein nördlicher Bereich mit der Verbindung zum „Bremer Speckgürtel“ gebildet. Von der Einwohnerzahl her steht Gessel innerhalb der 13 Syker Ortsteile an 3. Stelle, von der Fläche (9,82 km²; zum Vergleich: Syke = 17,24 km²) her an 8. Stelle.
Nachbarorte
Nachbarn sind die Syker Ortsteile Ristedt, Barrien und Syke (Kernbereich). Die Syker Nachbargemeinde Weyhe im Norden hat keinen Berührungspunkt mit Gessel.
Kirchlich gehört Gessel mit Ristedt, Leerßen, Barrien, Okel und Osterholz zum Kirchspiel Barrien.
Geschichte
Goldhort von GesselWohn- und Wirtschaftsgebäude Syker Straße 19
Gessel wurde 1211 erstmals als Geestloh (Geest = Landschaft und -loh =Wald) erwähnt, als ein Gehöft an das Kloster in Bassum kam.[1]
Vor dem Bau der NEL-Erdgaspipeline wurde am 7. April 2011 bei archäologischen Prospektionen auf der Trasse in der Gesseler Feldmark der bronzezeitliche Goldhort von Gessel entdeckt.[2] Es handelt sich um einen der größten prähistorischen Goldhorte in Mitteleuropa.
Außerdem wurde im März 2011 bei Gessel ein germanisches Gräberfeld aus der Römischen Kaiserzeit des 2. und 3. Jahrhunderts am Rande einer früheren Siedlung entdeckt. Im untersuchten Bereich fanden sich 76 Bestattungen sowie rund 60 weitere Stellen mit Leichenbrandresten. Das Gräberfeld enthielt unter anderem ein römisches Bronzegefäß (Hemmoorer Eimer) als Urne.[3]
Das denkmalgeschützte Wohn- und Wirtschaftsgebäude Syker Straße 19 stammt aus dem 18. Jahrhundert.
Am 1. März 1974 wurde die Gemeinde Gessel in die Stadt Syke eingegliedert.[4]
Der Ortsrat, der den Ortsteil Gessel vertritt, setzt sich aus fünf Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.
Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[5]
Ortsrat 2021
Insgesamt 5 Sitze
SPD: 1
Grüne: 1
FWG: 1
CDU: 2
Infrastruktur
In Gessel gibt es ein evangelisches Gemeindehaus, aber keine Kirche. Der Ort hatte bis 1969 eine eigene Schule (in Leerßen), in die die Leerßener Kinder gingen; dagegen wurden die Gesseler Kinder nach Barrien geschickt. Gessel verfügt über eine eigene Freiwillige Feuerwehr (Basisfeuerwehr), die für den Brandschutz und die allgemeine Hilfe sorgt. Sie ist mit einem Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) und einem Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) ausgestattet.
Verkehr
Gessel liegt abseits größerer Verkehrsströme. Die nächste Bundesstraße, die B 6, verläuft 1 km entfernt durch Barrien und schafft Verbindungen nach Norden (Bremen, zur A 1 und zur A 27) und nach Süden (Hannover, zur A 2).
Der ebenfalls 1 km entfernte, nördlich vom Barrier Ortskern gelegene ehemalige Bahnhof (seit 1972 nur noch Haltepunkt) der Deutschen Bahn liegt an der Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg.
Straßen und Wege
Bis 1974 haben alle Gesseler Straßen und einige Wege Namen erhalten. Als in diesem Jahr die Eingemeindung nach Syke erfolgte, mussten einige Gesseler Straßen umbenannt werden, um Doppelbenennungen zu vermeiden. Insgesamt gibt es in Gessel (mit Leerßen und Schorlingkamp) 51 Straßen und Wege, die Namen tragen.
Die drei gut ausgebauten Hauptstraßen, die den Ort durchschneiden und in verschiedene Bereiche unterteilen, sind:
die Straße Am Spreeken/An der Wassermühle (K 122) verläuft in östlicher Richtung nach Barrien
die Leerßer Straße (K 122) verläuft von Gessel aus in südlicher Richtung durch Leerßen nach Syke
die Syker Straße verläuft in südlicher Richtung durch das Altdorf Gessel nach Syke
Gessel liegt am Jakobsweg in Norddeutschland im Bereich der Teilstrecke zwischen Bremen und Osnabrück. Für den näheren Bereich verläuft die Route von Barrien aus über den Hohen Berg in Leerßen, über Sörhausen, Fesenfeld, Gräfinghausen, Klosterseelte und Dünsen nach Harpstedt.
Sehenswürdigkeiten
Backhaus
In der Liste der Baudenkmale in Syke sind sieben Baudenkmale aufgeführt.
Backhaus Gessel von 1688, seit 2006 in Gessel
Die Waldgebiete Gesseler Fuhren und Gesseler Spreken (im Volksmund: Gesseler Spreeken), in dem von Mitte Juli bis Mitte August Exemplare der wild wachsenden Orchidee Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine) blühen.
Vom Leerßer Berg (54,7 m ü. NN) hat man einen weiten Blick ins östlich gelegene Hachetal.
Unter Naturschutz stehende Schlatts in Schorlingkamp sind das Möhring-Schlatt, das Leerßener Schlatt und ein Schlatt in Leerßens Moorheide
Kriegerdenkmal in Gessel an der Syker Straße. Es enthält die Namen von 17 Gefallenen aus dem Ersten Weltkrieg und die Namen von 28 Gefallenen und 10 Vermissten aus dem Zweiten Weltkrieg. (siehe Kriegerdenkmale Gessel)
Das Kriegerdenkmal in Leerßen, Leerßer Straße, enthält die Namen von 11 Gefallenen und Vermissten aus dem Ersten Weltkrieg und die Namen von 19 Gefallenen und 8 Vermissten aus dem Zweiten Weltkrieg. (siehe Kriegerdenkmale Leerßen)
Literatur
Heinz-Hermann Böttcher, Heiner Büntemeyer, Hermann Greve, Wilfried Meyer: Syke und umzu. Syke 1983, S. 121–128. ISBN 3-923965-00-1
Hermann Greve, Gabriele Ullrich: 13mal Syke. Eine historische Lesereise. Almedia, Delmenhorst 1992, S. 22–30.
Hermann Greve, Klaus Fischer (Fotos): Stadtbilder aus Syke. Leipzig 1996, S. 41. ISBN 3-931554-13-9
Hermann Greve, Gabriele Ullrich: Unterwegs ... in Syke. Ein Kultur- und Naturreiseführer für Syke und seine Ortsteile. Ein Führer durch die Hachestadt. Natur - Kultur – Geschichte. Fischerhude 2002, S. 44–59. ISBN 3-88132-305-8
AutorInnenkollektiv: 800 Jahre Gessel - Leerßen. Eine Chronik der Ortschaften. Hrsg. v. Ortsrat Gessel. Syke-Gessel, Syke 2011.
Ulf Buchert: Ein Gräberfeld der Römischen Kaiserzeit bei Gessel in: Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen 1/2012.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.191.
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