Fürstenau ist der kleinste Ort der Gemeinde Vechelde. Durch seine Lage am Landschaftsschutzgebiet Fürstenauer Holz, der größten zusammenhängenden Waldfläche im sonst waldarmen Landkreis Peine, und der Nähe des Mittellandkanals ist das Dorf ein beliebtes Ausflugsziel.
Fürstenau steht auf der Stelle der Wüstung Haslere, das 1318 erstmals urkundlich erwähnt wurde.[2] 1716 erwarb Herzogin Elisabeth Sophie Marie (1683–1767) den dort noch bestehenden Häßler- oder Hasselhof und ließ ein Lustschloss errichten, das den Namen Schloss Fürstenau erhielt.[2] Das Schloss wurde wenig genutzt, diente um 1802 nur noch als Gefängnis des Gerichts in Vechelde[3] und wurde zu Beginn des 19.Jahrhunderts abgebrochen. Heute sind auf dem ehemaligen Schlossgelände, außer Teilen des Grabens, keinerlei Baureste sichtbar.[2]
In den 1720er Jahren untersuchte Rudolph August Behrens, Leibarzt des Herzogs August Wilhelm von Braunschweig-Wolfenbüttel, die Heilwirkung einer Mineralquelle in der Nähe des Dorfes.[4][5] Die Quelle blieb jedoch ungenutzt.[6]
Im Jahr 1802 hatte Fürstenau 65 Einwohner in zehn Feuerstellen.[3]
Mit dem Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel wurde Fürstenau 1807 in das von Napoleon geschaffene Königreich Westphalen eingegliedert. Durch ein königliches Dekret vom 5.Januar 1813 wurde die Commune Fürstenau im Landkanton Peine (Distrikt Braunschweig im Departement der Oker) aufgehoben und mit der Commune Sophienthal vereinigt.[7]
Nach der Auflösung des Königreichs Westphalen im selben Jahr, gehörte der Ort bis 1918 zum Herzogtum Braunschweig.
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1.März 1974 stattfand, wurde die zuvor selbständige Gemeinde Fürstenau in die Gemeinde Vechelde eingemeindet. Zeitgleich wechselte Fürstenaus Zuordnung vom Landkreis Braunschweig in den Landkreis Peine.[8]
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Der Entwurf des Kommunalwappens von Fürstenau stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Arnold Rabbow.[20] Das Wappen wurde auf der Bürgerversammlung am 26.April 1986 angenommen.[21][22]
Wappen von Fürstenau
Blasonierung: „In Rot auf einem silbernen holsteinischen Nesselblatt, ein grünes Haselblatt.“[21]
Wappenbegründung: Arnold Rabbow erwähnt hierzu in seinem Wappenbuch:[21]
„Fürstenau hat es zweimal gegeben. Das erste Dorf hieß Haslere. Es wird 1314 urkundlich erwähnt und noch 1401 als Hasler genannt, ist aber vor 1481 aus unbekannten Gründen wüst geworden. Nur ein einzelner Wirtschaftshof, 1664 Haßelhof genannt, hielt den Namen des untergegangenen Ortes lebendig. Das grüne Haselblatt hält die Erinnerung an dieses erste Dorf auf der Gemarkung des heutigen Fürstenau wach. 1716 erwarb Herzogin Elisabeth Sophie Marie (1683–1767) von Holstein-Norburg, die seit 1710 mit dem braunschweigischen Erbprinzen und späteren Herzog August Wilhelm verheiratet war, das Gut Haselhof und ließ dort ein Schloss und darum herum ein kleines Dorf anlegen, dem sie 1719 den Namen Fürstenau gab. Die Neugründerin des Ortes wird durch ihr Stammwappenbild, das silberne holsteinische Nesselblatt im roten Schild (Schauenburger Grafen), geehrt.“
Literatur
Wilhelm Bornstedt:Fürstenau: Wüstung Haslere – Wasserschloss – Gesundbrunnen – Dorfgeschichte. Hrsg.: Landkreis Braunschweig (=Denkmalpflege und Geschichte. Nr.18). Eigenverlag, Braunschweig 1971 (44S.).
G. Hassel und R. Bege:Geographisch-statistische Beschreibung der Fürstenthümer Wolfenbüttel und Blankenburg. Band1. Friedrich Bernhard Culemann Verlag, Braunschweig 1802, S.480 (Digitalisatin der Google-Buchsuche [abgerufen am 12.Februar 2021]).
Rudolph August Behrens:Examen aquarum mineralium Fürstenauiens et Vechteldensium. Helmstedt 1724.
Rudolph August Behrens:Untersuchung der Mineralischen Wasser zu Fürstenau und Vechtelde. Braunschweig 1725.
Karl Venturini:Das Herzogthum Braunschweig in seiner vormaligen und gegenwärtigen Beschaffenheit. C. G. Fleckeisen, Helmstedt 1847, S.58 (Digitalisatin der Google-Buchsuche [abgerufen am 12.Februar 2021]).
Gesetz-Bülletin des Königreichs Westphalen. Teil1. Kassel 1813 (Digitalisat in Sammlungen der Universitäts- und Landesbibliothek Münster [abgerufen am 12.Februar 2021]).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.268.
Karl Venturini:Das Herzogthum Braunschweig in seiner vormaligen und gegenwärtigen Beschaffenheit. C.G. Fleckeisen, Helmstedt 1847, S.190 (Digitalisatin der Google-Buchsuche [abgerufen am 12.Februar 2021]).
August Lambrecht:Das Herzogthum Braunschweig. A.Stichtenoth Verlag, Wolfenbüttel 1863.
Michael Rademacher:Landkreis Braunschweig.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900(Siehe unter: Nr.24).
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.):Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25.September 1956, für das Saarland 31.Dezember 1956). W.Kohlhammer, Stuttgart 1958, S.204 (Digitalisat).
Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.):Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1.Januar 1973, S.55, Landkreis Braunschweig (Digitalisat[PDF; 21,3MB; abgerufen am 12.Februar 2021]).
Einwohnerzahlen 2011.(Nicht mehr online verfügbar.)In:Webseite Gemeinde Vechelde.31.Dezember 2011,archiviertvomOriginalam28.Januar 2012;abgerufen am 12.Februar 2021.
Einwohnerzahlen 2016.(Nicht mehr online verfügbar.)In:Webseite Gemeinde Vechelde.30.November 2016,archiviertvomOriginalam13.Dezember 2016;abgerufen am 12.Februar 2021.
Arnold Rabbow: Neues Braunschweigisches Wappenbuch – Die Wappen und Flaggen der Gemeinden und Ortsteile in den Stadt- und Landkreisen Braunschweig, Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel und Wolfsburg. Hrsg.: Braunschweiger Zeitungsverlag. Johann Heinrich Meyer Verlag, Braunschweig 2003, ISBN 3-926701-59-5, S.150 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
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