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Frechenhausen (mundartlich Frächehause) ist der kleinste Ortsteil der Gemeinde Angelburg im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf. Er liegt historisch gesehen im sogenannten Hessischen Hinterland.

Frechenhausen
Gemeinde Angelburg
Ortswappen Frechenhausen
Ortswappen Frechenhausen
Höhe: 429 m ü. NHN
Fläche: 3,92 km²[1]
Einwohner: 745 (Nov. 2015)[2]
Bevölkerungsdichte: 190 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1972
Postleitzahl: 35719
Vorwahl: 06464
Das untere Gansbachtal bei Frechenhausen, im Hintergrund der Schwarzenberg und die Sackpfeife. Der Flusslauf ist links der Ortschaft, aber noch unterhalb der Landesstraße 3042 erkennbar.
Das untere Gansbachtal bei Frechenhausen, im Hintergrund der Schwarzenberg und die Sackpfeife. Der Flusslauf ist links der Ortschaft, aber noch unterhalb der Landesstraße 3042 erkennbar.

Geographie


Der Ort liegt im Tal der Gansbach, die am Bergstock Angelburg (609 m) entspringt und in Niedereisenhausen (Gemeinde Steffenberg) in die Perf mündet.


Geschichte



Überblick


In der ersten urkundlichen Erwähnung um 1330 wurde Frechenhausen mit „Fritchinhusin“ als in der Herborner Mark gelegen bezeichnet.[3] In einer Zusammenstellung der Erzdiözese Mainz um 1500 ist „Frehenthusen“ zu lesen. Im Jahr 1577 wurde Frechenhausen nach Lixfeld eingepfarrt und seit 1629 als Filialdorf zu Lixfeld geführt.

1637 heirateten zwei Töchter des Sebastian Bill aus Frechenhausen (Mühle) zwei Tischbein-Söhne; aus diesen beiden Ehen ging die berühmte Malerfamilie Tischbein hervor.

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Frechenhausen:

„Frechenhausen (L. Bez. Gladenbach) evangel. Filialdorf; liegt 234 St. von Gladenbach, und gehört dem Freiherrn von Breidenstein, und hat 33 Häuser und 245 Einw., die bis auf 6 Kath. evangelisch sind. Man findet 2 Mahlmühlen, womit 1 Oelmühle verbunden ist. In frühern Zeiten kommt der Ort unter dem Namen Frehenthüsen vor.“[4]

Die Kirche, ein zweigeschossiger Natursteinbau, wurde 1848 als Schule gebaut und bis 1965 auch als solche genutzt. Im Jahr 1976 begann der Umbau sowie Anbau des Glockenturms, Weihnachten 1977 konnte der erste Gottesdienst gefeiert werden.


Hessische Gebietsreform


Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde am 1. April 1972, durch den Zusammenschluss der Nachbargemeinden Frechenhausen und Lixfeld, die neue Gemeinde Angelburg gebildet.[5]


Staats und Verwaltungsgeschichte im Überblick


Die folgende Liste zeigt die Staaten und deren Verwaltungseinheiten, denen Frechenhausen angehörte:[1][6][7]


Bevölkerung



Einwohnerstruktur 2011


Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Frechenhausen 765 Einwohner. Darunter waren 21 (2,7 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 135 Einwohner unter 18 Jahren, 312 zwischen 18 und 49, 135 zwischen 50 und 64 und 180 Einwohner waren älter.[13] Die Einwohner lebten in 312 Haushalten. Davon waren 72 Singlehaushalte, 72 Paare ohne Kinder und 126 Paare mit Kindern, sowie 39 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 69 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 183 Haushaltungen lebten keine Senioren.[13]


Einwohnerentwicklung


Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1577:014 Hausgesesse
 1630:016 Hausgesesse (4 zweispännige, 11 einspännige Ackerländer, 1 Einläuftige).
 1677:009 Männer, 3 Witwen, 1 Jungmannschaft, 3 ledige Mannschaften
 1742:029 Haushalte
 1791:161 Einwohner[14]
 1800:174 Einwohner[15]
 1806:177 Einwohner, 28 Häuser[11]
 1829:245 Einwohner, 33 Häuser[4]
Frechenhausen: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2011
Jahr  Einwohner
1791
 
161
1800
 
174
1806
 
177
1829
 
245
1834
 
275
1840
 
281
1846
 
289
1852
 
305
1858
 
305
1864
 
246
1871
 
252
1875
 
264
1885
 
241
1895
 
247
1905
 
293
1910
 
429
1925
 
477
1939
 
597
1946
 
803
1950
 
771
1956
 
707
1961
 
735
1967
 
850
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
765
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; Zensus 2011[13]

Konfessionsstatistik


Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1829:239 evangelische, 6 katholische Einwohner[4]
 1885:241 evangelische (= 100 %) Einwohner
 1961:654 evangelische (= 88,98 %), 46 katholische (= 6,26 %) Einwohner

Erwerbstätigkeit


 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

 1867:Erwerbspersonen: 112 Landwirtschaft, eine Forstwirtschaft, 13 Gewerbe und Industrie, zwei Handel, eine Gesundheitspflege, eine Erziehung und Unterricht, drei Gemeindeverwaltung
 1961:Erwerbspersonen: 104 Land- und Forstwirtschaft, 221 produzierendes Gewerbe, 37 Handel und Verkehr, 13 Dienstleistungen und sonstiges.

Wappen


Am 18. Mai 1962 genehmigte der Hessischen Minister des Innern das Wappen mit folgender Beschreibung:[16]

Wappen von Frechenhausen
Wappen von Frechenhausen
Blasonierung: „In einem von Schwarz und Weiß schräglinks geteilten Schild zwei Sterne in verwechselten Farben.“
Wappenbegründung: In der Gemeinde Frechenhausen waren die Herren von Bicken, von Döring, von Hohenfeld und die Grafen von Wittgenstein begütert. Drei dieser Familien führten Wappen in den Grundfarben Schwarz und Weiß und zwei von ihnen einen Stern.

Verkehr


Der Haltepunkt Frechenhausen lag an der Scheldetalbahn. Diese ist stillgelegt.




Anmerkungen


  1. 1823: Trennung zwischen Justiz (Landgericht Gladenbach) und Verwaltung.

Einzelnachweise


  1. Frechenhausen, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. „Zahlen/Daten/Fakten“ (Memento vom 4. Juli 2016 im Internet Archive) In: Webauftritt der Gemeinde Angelburg, abgerufen am 27. März 2018.
  3. Gerald Bamberger: "Frechenhausen früher erwähnt", in Hinterländer Geschichtsblätter, Nr. 4, Dezember 2013, S. 32, Biedenkopf
  4. Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S. 67 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 350.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  7. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Die Zugehörigkeit des Amtes Blankenstein anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  9. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 7, 430 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 27 ff., § 40 Punkt 6c) (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  11. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1806. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1806, S. 247 (Online in der HathiTrust digital library).
  12. Neuste Länder und Völkerkunde, Band 22, S. 416, Weimar 1821
  13. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 24 und 64, archiviert vom Original am 27. Oktober 2020;.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/statistik.hessen.de
  14. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1791. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1791, S. 191 (Online in der HathiTrust digital library).
  15. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1800. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1800, S. 203 (Online in der HathiTrust digital library).
  16. Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Frechenhausen im Landkreis Biedenkopf, Regierungsbezirk Wiesbaden vom 11. Juni 1962. In: Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1962 Nr. 23, S. 762, Punkt 636 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF]).



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