Frechenhausen (mundartlich Frächehause) ist der kleinste Ortsteil der Gemeinde Angelburg im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf. Er liegt historisch gesehen im sogenannten Hessischen Hinterland.
Das untere Gansbachtal bei Frechenhausen, im Hintergrund der Schwarzenberg und die Sackpfeife. Der Flusslauf ist links der Ortschaft, aber noch unterhalb der Landesstraße 3042 erkennbar.
In der ersten urkundlichen Erwähnung um 1330 wurde Frechenhausen mit „Fritchinhusin“ als in der Herborner Mark gelegen bezeichnet.[3] In einer Zusammenstellung der Erzdiözese Mainz um 1500 ist „Frehenthusen“ zu lesen. Im Jahr 1577 wurde Frechenhausen nach Lixfeld eingepfarrt und seit 1629 als Filialdorf zu Lixfeld geführt.
1637 heirateten zwei Töchter des Sebastian Bill aus Frechenhausen (Mühle) zwei Tischbein-Söhne; aus diesen beiden Ehen ging die berühmte Malerfamilie Tischbein hervor.
Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Frechenhausen:
„Frechenhausen (L. Bez. Gladenbach) evangel. Filialdorf; liegt 23⁄4 St. von Gladenbach, und gehört dem Freiherrn von Breidenstein, und hat 33 Häuser und 245 Einw., die bis auf 6 Kath. evangelisch sind. Man findet 2 Mahlmühlen, womit 1 Oelmühle verbunden ist. In frühern Zeiten kommt der Ort unter dem Namen Frehenthüsen vor.“[4]
Die Kirche, ein zweigeschossiger Natursteinbau, wurde 1848 als Schule gebaut und bis 1965 auch als solche genutzt. Im Jahr 1976 begann der Umbau sowie Anbau des Glockenturms, Weihnachten 1977 konnte der erste Gottesdienst gefeiert werden.
Hessische Gebietsreform
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde am 1. April 1972, durch den Zusammenschluss der Nachbargemeinden Frechenhausen und Lixfeld, die neue Gemeinde Angelburg gebildet.[5]
Staats und Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Staaten und deren Verwaltungseinheiten, denen Frechenhausen angehörte:[1][6][7]
vor 1567 Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Amt Blankenstein, Grund Breidenbach
ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Blankenstein, Grund Breidenbach[8]
1604–1648: Heiliges Römisches Reich, strittig zwischen Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und Landgrafschaft Hessen-Kassel (Hessenkrieg)
ab 1604: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Blankenstein, Grund Breidenbach
ab 1627: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Oberfürstentum Hessen, Amt Blankenstein, Grund Breitenbach (Obergericht; Gericht Lixfeld)[9][10]
ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Frechenhausen 765 Einwohner. Darunter waren 21 (2,7%) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 135 Einwohner unter 18 Jahren, 312 zwischen 18 und 49, 135 zwischen 50 und 64 und 180 Einwohner waren älter.[13] Die Einwohner lebten in 312 Haushalten. Davon waren 72 Singlehaushalte, 72 Paare ohne Kinder und 126 Paare mit Kindern, sowie 39 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 69 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 183 Haushaltungen lebten keine Senioren.[13]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: [1]; Zensus 2011[13]
Erwerbspersonen: 112Landwirtschaft, eineForstwirtschaft, 13Gewerbe und Industrie, zweiHandel, eineGesundheitspflege, eineErziehung und Unterricht, dreiGemeindeverwaltung
•1961:
Erwerbspersonen: 104Land- und Forstwirtschaft, 221produzierendes Gewerbe, 37Handel und Verkehr, 13Dienstleistungen und sonstiges.
Wappen
Am 18. Mai 1962 genehmigte der Hessischen Minister des Innern das Wappen mit folgender Beschreibung:[16]
Wappen von Frechenhausen
Blasonierung: „In einem von Schwarz und Weiß schräglinks geteilten Schild zwei Sterne in verwechselten Farben.“
Wappenbegründung: In der Gemeinde Frechenhausen waren die Herren von Bicken, von Döring, von Hohenfeld und die Grafen von Wittgenstein begütert. Drei dieser Familien führten Wappen in den Grundfarben Schwarz und Weiß und zwei von ihnen einen Stern.
Verkehr
Der Haltepunkt Frechenhausen lag an der Scheldetalbahn. Diese ist stillgelegt.
„Zahlen/Daten/Fakten“ (Memento vom 4. Juli 2016 im Internet Archive) In: Webauftritt der Gemeinde Angelburg, abgerufen am 27. März 2018.
Gerald Bamberger: "Frechenhausen früher erwähnt", in Hinterländer Geschichtsblätter, Nr. 4, Dezember 2013, S. 32, Biedenkopf
Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S.67f. (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.350.
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.):Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G.Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC162730471, S.12ff. (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Wilhelm von der Nahmer:Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins: vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC165696316, S.7,430 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.):Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G.Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC162730471, S.27ff., §40 Punkt 6c) (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Frechenhausen im Landkreis Biedenkopf, Regierungsbezirk Wiesbaden vom 11.Juni 1962. In: Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1962 Nr.23, S.762, Punkt 636 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF]).
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