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Engelsbach ist ein Ortsteil der Landgemeinde Georgenthal im Landkreis Gotha in Thüringen.

Engelsbach
Landgemeinde Georgenthal
Höhe: 417 m
Einwohner: 258
Eingemeindung: 1. Januar 1996
Eingemeindet nach: Leinatal
Postleitzahl: 99887
Vorwahl: 03623
Engelsbach (Thüringen)
Engelsbach (Thüringen)

Lage von Engelsbach in Thüringen


Lage


Engelsbach befindet sich etwa 13 Kilometer (Luftlinie) südwestlich der Kreisstadt Gotha am Nordrand des Thüringer Waldes und etwa drei Kilometer östlich der Stadt Friedrichroda. Das Dorf liegt an der Bundesstraße 88.


Geschichte


Die 1779 errichtete Dorfschule und Kirche von Engelsbach
Die 1779 errichtete Dorfschule und Kirche von Engelsbach
In der Ortslage
In der Ortslage
Pension Zum Paradies
Pension Zum Paradies
Ein Paradiesstein
Ein Paradiesstein
Der zweite Paradiesstein
Der zweite Paradiesstein

Der Ortsname Engelsbach tritt als Egenholdesbach im Jahr 1034 erstmals urkundlich in Erscheinung. Zu diesem Zeitpunkt befand sich im heutigen Siedlungsbereich ein Klosterhof, der von einem Egenhold und seiner Sippe bewirtschaftet wurde.[1] An der Einmündung des Engelsbachs in die Leina befindet sich heute die Engelsbacher Mühle – in ihrem Umfeld könnte der namensgebende Gutshof gelegen haben. Das in einem kleinen Seitental westlich der Mühle gelegene Dorf lag in Sichtweite der Tannenburg, die den Aufstieg der mittelalterlichen Straßen im Bereich Schönau vor dem Walde und Finsterbergen überwachte und zuletzt im Thüringer Erbfolgekrieg eine Erwähnung fand.[2] Bei der Mündung des gleichnamigen Baches in die Leina zweigte man 1366 den Leinakanal zur Wasserversorgung für Gotha ab, weswegen der Gothaer Rat einst zur Reinhaltung einer der beiden Quellen bei Engelsbach verpflichtet war.

Der Ort gehörte bis zur Auflösung des Klosters Reinhardsbrunn im Jahre 1525 zu diesem und kam danach zum landesherrschaftlichen Amt Reinhardsbrunn, das ab 1640 zum Herzogtum Sachsen-Gotha, ab 1672 zum Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg und ab 1826 zum Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha gehörte.

Ein Großbrand hatte 1769 das Dorf heimgesucht, 25 der 33 Höfe und Wohnhäuser waren dieser Katastrophe zum Opfer gefallen. Für die Bewohner des Ortes waren die Waldgewerke die wichtigste Erwerbsgrundlage, Bergbauversuche waren schon im 16. Jahrhundert eingestellt worden, die landwirtschaftliche Anbaufläche war gering. Um 1813 betrieben die Einwohner auch Leineweberei im Nebenerwerb, der Handel mit Stubenstreusand im Raum Gotha gab wenigen Einwohnern einen kärglichen Verdienst.

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts erwarb Engelsbach eine gewisse Bedeutung als „Waschküche“ Thüringens, die im Ort aufkommende Lohnwäscherei hatte dank des weichen Quellwassers lange Zeit eine Chance gegenüber den industriellen Dampfwäschereien und -bügelanstalten. Dieser Dienstleistungszweig konnte sich bis in die 1950er Jahre im Ort halten und wurde besonders von Gothaer und Erfurter Textilreinigungsbetrieben genutzt. Von Bedeutung war auch der Fremdenverkehr geworden. Zu diesem Zweck errichtete ein Engelsbacher Wirt eine Ausflugsgaststätte mit Fremdenzimmern im Ortszentrum. In der Ortsmitte gibt es ein christliches Freizeitheim, das aus einer ehemaligen FDGB-Ferienstätte hervorging.

Am 1. Juli 1950 wurde Engelsbach in die Gemeinde Finsterbergen eingegliedert. Am 1. Januar 1957 löste sich der Ort aus dieser Verbindung und wurde wieder zu einer eigenständigen Gemeinde. Ab 1977 gehörte Engelsbach zum Gemeindeverband Friedrichroda. Am 1. Januar 1996 wurde Engelsbach ein Ortsteil der Gemeinde Leinatal, die am 31. Dezember 2019 in der Landgemeinde Georgenthal aufging.[3]


Sehenswürdigkeiten



Literatur




Commons: Engelsbach (Georgenthal) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer - Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 69.
  2. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag, Jena 2001, ISBN 3-910141-43-9, Tannenburg, S. 243.
  3. Thüringer Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 11/2019 vom 18. Oktober 2019 S. 385 ff., aufgerufen am 30. Dezember 2019
  4. U. Sareik, S. Ortmann, K. Sturm: Denkmale des Kreises Gotha. Hrsg.: Rat des Kreises Gotha. Druckerei August-Bebel Gotha, Erfurt/ Gotha 1987, S. 15.
  5. Helgra Raschke: Vertrieben: In Gotha fingen die Gablonzer neu an. Aufbruchstimmung und endgültiger Niedergang der sudetendeutschen Glas- und Schmuckindustrie. In: Thüringer Allgemeine. Gotha 1999.



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