Eisemroth ist der größte der fünf Ortsteile der Gemeinde Siegbach im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis. Der Ort ist Sitz der Gemeindeverwaltung und liegt im Gladenbacher Bergland.
Der Ort wurde 1276 als Isenmaroden zum ersten Mal urkundlich erwähnt;[2] in späteren Dokumenten tauchen die Namensformen Isemerade (1300), Ysennerode (1304) und Isemerode (1327) auf.[3] 1344 und 1384 bestand das Dorf aus den zwei Orten Ober- und Nieder-Isenburgerode. Wann aus den beiden Dörfern eins wurde und der heutige Ortsname aufkam, ist nicht bekannt. Beide Siedlungen sind als Rodeorte, wie Günterod und Hartenrod, einer Siedlungsperiode während der Mittelalterlichen Warmzeit ab etwa 900 n.Chr. zuzurechnen.
Auf dem Berg, auf dem sich heute die evangelische Kirche befindet, stand von 1307/08 bis 1327/28 die Burg Eisemroth, vermutlich eine Turmburg der Landgrafen von Hessen.[4] Die Burg sollte in der Endphase der Dernbacher Fehde zur Sicherung des wichtigen Talweges dienen, der von Marburg über Burg Blankenstein bei Gladenbach über den Salzbödesatttel (westlich Hartenrod) weiter nach Herborn und Dillenburg verlief, auch Marburg-Herborn/Dillenburger Amts- oder Botenweg genannt.[5]
Die Kirche wurde 1393 erstmals urkundlich erwähnt und 1723 zu ihrer heutigen Größe als Querkirche[6] ausgebaut. 1965 kam die katholische Kirche dazu.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde am 1. Dezember 1970 die Nachbargemeinde Oberndorf auf freiwilliger Basis eingegliedert.[7] Am 31. Dezember 1971 kam Eisemroth zusammen mit Tringenstein, Übernthal und Wallenfels (Siegbach) zur neuen Gemeinde Siegbach.[8]
Territorial- und Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Territorien, in denen Eisemroth lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[9][10]
ab 1137: Heiliges Römisches Reich, Herborner Mark, Reichslehen der Landgrafen von Thüringen
ab 1231: Heiliges Römisches Reich, Herborner Mark, Afterlehen der Grafen von Nassau
ab 1336: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Nassau-Dillenburg (nach Ende der Dernbacher Fehde)
ab 1351: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Nassau-Dillenburg, Amt Tringenstein[11]
ab 1739: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Nassau-Diez, Amt Tringenstein
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: [9]
0556 evangelische (= 99,82%), ein katholischer (= 0,18%) Einwohner
•1961:
1020 evangelische (= 91,32%), 95 katholische (= 8,50%) Einwohner
Wappen und Flagge
Blasonierung: „In grün auf goldenem Boden ein schwarzes Stollenmundloch mit goldenem Gebälk, belegt mit silbernem schräggekreuzten Hammer und Schlägel“.
Flaggenbeschreibung: „Auf einer schwarz-goldenen im oberen Viertel in den Farben verwechselten Zweistreifenbahn das Wappen der ehemaligen Gemeinde.“
Das hessische Innenministerium genehmigte Wappen und Flagge am 6. Mai 1957.[12]
Das Wappen ist identisch mit dem von Siegbach.
Georg Wilhelm Sante (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 4: Hessen (= Kröners Taschenausgabe. Band 274). Kröner, Stuttgart 1960, DNB 456882863, S. 96.
Ernst Wiese: Urkundenbuch der Stadt Wetzlar, Bd. 1: 1141–1350 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck, Bd. 8), Elwert, Marburg 1911, S. 722.
Georg Wilhelm Sante (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 4: Hessen (= Kröners Taschenausgabe. Band 274). Kröner, Stuttgart 1960, DNB 456882863, S. 96.
Horst W. Müller: Burg „Wallenfels“, die Unbekannte, Geschichte einer kleinen Burg an der Grenze zum Hinterland; Hinterländer Geschichtsblätter, 88 Jahrgang, Nr. 3, Oktober 2009, Biedenkopf
Kathrin Ellwardt: Kirchenbau zwischen evangelischen Idealen und absolutistischer Herrschaft. Die Querkirchen im hessischen Raum vom Reformationsjahrhundert bis zum Siebenjährigen Krieg. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2004, ISBN 3-937251-34-0
Eingliederung der Gemeinde Oberndorf in Gemeinde Eisemroth, Dillkreis vom 30.November 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr.50, S.2339, Punkt 2341 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 4,8MB]).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.356.
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Anton Friedrich Büsching:D. Anton Friderich Büschings neue Erdbeschreibung. Das deutsche Reich.Band3. J.C. Bohn, 1771, S.841 (online bei Google Books).
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