Blick auf Donsbrüggen von der Mühle ausKatholische PfarrkircheMehrer Straße„Schlucht“SOS-Kinderdorf Niederrhein
Geografie
Donsbrüggens alter Dorfkern liegt am Rand der Düffel um die Kirche St. Lambertus. Richtung Kleve und Materborn beginnen südlich der Bundesstraße 9 die Höhenzüge des Klever Reichswalds.
Geschichte
Die Ursprünge Donsbrüggens liegen im fränkischen Frühmittelalter; 100 m südwestlich der Kirche fand man Gräber des 6. Jahrhunderts.[2] Es gehörte zu Hattuarien (Hettergau) im fränkischen Teilreich Austrasien. 721/22 schenkte der fränkische Graf Ebroin, Sohn des Oda, der Kirche in Rindern, welcher der angelsächsische Missionar und Bischof Willibrord damals vorstand, Besitzungen in Donsbrüggen, genauer Waldbesitz zu „Dangaes-broch“, der sich bis Mehr und Rindern erstreckte (Eckenscher Hof)[3]; später waren die von Willibrord gegründete Abtei Echternach und die karolingische Abtei St. Quentin hier begütert.
Mit der Herrschaft Rindern kam der Ort 1347 an die Grafschaft Kleve. 1448 wurde Donsbrüggen mit der Lambertuskirche selbständige Pfarre, zu der auch der Nachbarort Nütterden bis 1841 gehörte. Das 1481 errichtete Augustinerkloster Gnadenthal wurde 1590 zerstört. Dort befindet sich heute das zu Beginn des 18. Jahrhunderts errichtete Schloss Gnadenthal, der Geburtsort von Anacharsis Cloots. Ab 1609 fiel das Dorf mit dem Herzogtum Kleve an Brandenburg. 1794/98 bis 1813 gehörte es zum französischen Departement Roer, bevor es wieder zum Königreich Preußen kam. Im preußischen Kulturkampf 1874 durfte der neue Pfarrer Kuypers sein Amt nicht antreten. Seine Möbel wurden nach Staatsorder auf dem großen Markt in Kleve versteigert – und von Donsbrüggern gekauft. Abends stand das Hausinventar wieder im Pastorat.[4]
ehemaliges Pfarrhaus Donsbrüggen
Auf der Donsbrügger Heide wurde nach dem Zweiten Weltkrieg die Kriegsgräberstätte Donsbrüggen für gefallene deutsche Soldaten und zivile Kriegsopfer angelegt.[5] Die 1865 eröffnete grenzüberschreitende Bahnstrecke zwischen Kleve und Nijmegen wurde 1999 stillgelegt. Im Sommer fahren zwischen Kleve und Groesbeek Draisinen über die ehemalige Bahnstrecke. Gleich daneben liegt seit 2019 die Europa-Radbahn.
Am 1. Juli 1969 wurde Donsbrüggen, bisher zum Amt Rindern gehörig, nach Kleve eingemeindet.[6] Die Bekenntnisgrundschule ist 2009 geschlossen worden, die Hauptschulstufe lange zuvor. Die Pfarrei ist 2005 durch Fusion von 5 Pfarreien in der neu gegründeten Pfarrei St. Mariae Himmelfahrt[7] in Kleve aufgegangen. Es gibt einen katholischen St. Lambertus-Kindergarten. Im und am ehemaligen Pfarrhaus in Donsbrüggen wurde 2021 durch die Kath. Karl-Leisner-Stiftung ein Hospiz mit 12 Plätzen gebaut.
Sehenswürdigkeiten
St. Lambertus, katholische Kirche, 1854 neu errichtet, Planung durch den Kölner Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner, Finanzierung durch Familie von Hövell.
Schloss Gnadenthal: Im frühen 18. Jahrhundert wurde auf dem Gelände des ehemaligen Klosters Gnadenthal, das 1603 nach Uedem verlegt worden war, das Schloss Gnadenthal errichtet. Die Anlage gelangte im frühen 19. Jahrhundert in den Besitz der Familie von Hövell, die den Bau klassizistisch umgestalten ließ.
Mühle Donsbrüggen, errichtet 1824
Schmiede Donsbrüggen, errichtet 1912, heute mit Sammlung zum ländlichen Schmiedehandwerk
Literatur
Leopold Fonck: Die erste Kirchengründung einer Lambertuskirche in Donsbrüggen, Donsbrüggen 1983
Leopold Fonck: 1250 Jahre bezeugtes Christentum in unserer Heimat (Fonck, Leopold: Beiträge zur Geschichte der Pfarre St. Lambertus Donsbrüggen, 2/4), 1984
Leopold Fonck: Gottesdienstliches Leben in der Pfarre Donsbrüggen in den letzten vier Jahrhunderten, Donsbrüggen 1987
Alfred Reimann: 550 Jahre katholische Pfarre Donsbrüggen, Donsbrüggen 1998
Kleve in Kürze.(Nicht mehr online verfügbar.)In:kleve.de.ArchiviertvomOriginalam23.April 2019;abgerufen am 23.April 2019.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kleve.de
Frank Siegmund: Merowingerzeit am Niederrhein. Rheinische Ausgrabungen 34. Rheinland-Verlag, Köln 1989, S. 281–282.
Hans Jürgen Arens:Von Pilgerwegen, Hansestädten und Heiligenverehrung: Zur Wirkungsgeschichte der hl. Willibrord ... im Rhein-Maas-Mosel-Raum. BoD, Norderstedt 2019, ISBN 978-3-7494-1415-4 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Jennifer Marie Wunn:Jeder treu auf seinem Posten: German Catholics and Kulturkampf protests. Diss. Hrsg.: University of Georgia. Athens 2014, S.154 (uga.edu[PDF]).
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