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Die Gemeinde Dischingen ist ein staatlich anerkannter Erholungsort im Landkreis Heidenheim in Baden-Württemberg. Sie gehört zur Region Ostwürttemberg.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Heidenheim
Höhe: 463 m ü. NHN
Fläche: 78,06 km2
Einwohner: 4345 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 56 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 89561, 73450
Vorwahlen: 07327, 07326Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: HDH
Gemeindeschlüssel: 08 1 35 010
Gemeindegliederung: 7 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Marktplatz 9
89561 Dischingen
89561, 73450 Dischingen
Website: www.dischingen.de
Bürgermeister: Dirk Schabel
Lage der Gemeinde Dischingen im Landkreis Heidenheim
Karte
Karte
Dischingen, Luftaufnahme (2016)
Dischingen, Luftaufnahme (2016)
Altes Ortsschild, angebracht an der Gemeindeverwaltung Trugenhofen
Altes Ortsschild, angebracht an der Gemeindeverwaltung Trugenhofen
Blick vom Englischen Wald auf Dischingen
Blick vom Englischen Wald auf Dischingen
Dischingen um 1900
Dischingen um 1900
Vorderfront vom Schloss Ballmertshofen
Vorderfront vom Schloss Ballmertshofen
Schloss Thurn und Taxis
Schloss Thurn und Taxis

Geographie



Geographische Lage


Die östlichste Gemeinde des Bundeslandes liegt in den nordöstlichen Ausläufern der Schwäbischen Alb im Härtsfeld und wird von Norden nach Süden vom Donauzufluss Egau durchflossen, an der auch das namengebende Dorf der Gemeinde liegt. Ihr höchster Punkt liegt auf dem Ohrberg an der Westspitze des Gemeindegebietes auf etwa 628 m ü. NN, der niedrigste am Austritt der Egau in Richtung Ziertheim auf etwa 455 m ü. NN. Einige Zuflüsse aus dem Gemeindegebiet, das zur Gänze zu dieser entwässert, erreichen die Egau erst jenseits der Gemeindegrenze.


Nachbargemeinden


Dischingen grenzt im Westen an die Gemeinde Nattheim, ebenfalls im Landkreis Heidenheim gelegen, und im Norden an die Stadt Neresheim im Ostalbkreis, die beide zu Baden-Württemberg gehören. Die übrigen Nachbargemeinden liegen alle in Bayern. Die Gemeinde Forheim im Nordosten und die Gemeinde Amerdingen im Osten sind Teil des Landkreises Donau-Ries, zum Landkreis Dillingen an der Donau rechnen die Gemeinde Finningen im Südosten, Mödingen und Ziertheim im Süden sowie Bachhagel und zuletzt Zöschingen im Südwesten.


Gemeindegliederung


Zur Gemeinde Dischingen gehören die Ortsteile (Wohnbezirke) Ballmertshofen (Wohnbezirk II), Demmingen (Wohnbezirk III), Dischingen (Wohnbezirk I), Dunstelkingen (Wohnbezirk IV), Eglingen (Wohnbezirk V), Frickingen (Wohnbezirk VI) und Trugenhofen (Wohnbezirk VII), die identisch mit den zuvor selbstständigen Gemeinden sind. Die offizielle Benennung der Ortsteile erfolgt durch vorangestellten Namen der Gemeinde und durch Bindestrich getrennt nachgestellt der Name der Ortsteile. Die Ortsteile bilden zugleich Wohnbezirke und mit Ausnahme des Ortsteils Dischingen Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher. In den Ortschaften selbst mit Ausnahme der Ortschaft Ballmertshofen wird die Unechte Teilortswahl entsprechend angewendet, die Ortschaften sind deshalb ebenfalls in Wohnbezirke unterteilt. Die Ortschaft Demmingen besteht aus den Wohnbezirken Demmingen und Wagenhofen, die Ortschaft Dunstelkingen besteht aus den Wohnbezirken Dunstelkingen und Hofen, die Ortschaft Eglingen besteht aus den Wohnbezirken Eglingen und Osterhofen, die Ortschaft Frickingen besteht aus den Wohnbezirken Frickingen, Katzenstein und Iggenhausen und die Ortschaft Trugenhofen besteht aus den Wohnbezirken Trugenhofen und Schloss Taxis.[2]

Frickingen, Luftaufnahme (2016)
Frickingen, Luftaufnahme (2016)

In der Gemeinde Dischingen liegen 17 Dörfer, Weiler, Höfe und Häuser. Zum Ortsteil Ballmertshofen gehören das Dorf Ballmertshofen und das Haus Rappenmühle sowie die abgegangenen Ortschaften Buebertshausen und Buchmühle. Zum Ortsteil Demmingen gehören das Dorf Demmingen (mit der ehem. Burg Demmingen), der Weiler Wagenhofen und Schloss und Gehöft Duttenstein sowie die abgegangenen Ortschaften (Ober-, Mittel-)Köpfingen, Merlishausen, Waldbruderhaus und »Alte Burg«. Zum Ortsteil Dischingen gehören das Dorf Dischingen, der Weiler Schrezheim, das Gehöft Hochstatter Hof und das Haus Guldesmühle sowie die abgegangenen Ortschaften Knollenburg mit dem Burgstall der Burg Knollenburg, Hasenhof, Riedmühle, Russelhof, Spiegelhof und Reste einer Burg auf dem Eisbühl. Zum Ortsteil Dunstelkingen gehören das Dorf Dunstelkingen, der Weiler Hofen und das Gehöft Prinzenmühle (Buchbergmühle) sowie die abgegangene Ortschaft Raithof. Zum Ortsteil Eglingen gehören das Dorf Eglingen, der Weiler Osterhofen, das Gehöft Baumgries und die Häuser Kruggen und Sturmmühle sowie die abgegangenen Ortschaft »Alte Mühle«. Zum Ortsteil Frickingen gehören das Dorf Frickingen und die Weiler Iggenhausen und Katzenstein sowie die abgegangenen Ortschaften Distelweiler und Kahlhof. Zum Ortsteil Trugenhofen das Dorf Trugenhofen und Schloss und Weiler Taxis sowie die abgegangenen Ortschaften Ziegelhütte und Karlsbronnen.[3]


Flächenaufteilung


Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[4]


Geschichte



Früheste Besiedlung


Im Oberen Gemeindewald wurden keltische Hügelgräber aus der Hallstattzeit gefunden.

Die erste Besiedlung an der Egau im Bereich der Ortschaft Dischingen geht auf die Alamannen zurück, als diese um 260 nach Christus den römischen Limes von Norden her überquerten und bis zur Donau vordrangen. Dies bezeugen Funde von Gräbern mit Funden wie Bügelfibeln, zum Teil mit Runenschrift.


Mittelalter


Dischingen wurde erstmals 1049 urkundlich erwähnt. Im Mittelalter gehörte Dischingen zur Grafschaft Dillingen. Von den Grafen von Dillingen wurden Güter an das Kloster Heiligkreuz in Donauwörth, das Kloster Lorch und das Kloster Neresheim geschenkt. Ein Heinrich von Dischingen ist 1228 bis 1232 Bischof von Eichstätt. Das Adelsgeschlecht derer von Dischingen wohnte möglicherweise auf der Knollenburg. Die Dillingisch-Helfensteinischen Güter gehen 1334 an ehemals Dillingische Dienstboten über, die von Hürnheim-Katzenstein. Das Gericht in Dischingen üben zu dieser Zeit die Oettingischen Vögte aus. Die Herren von Trugenhofen mit Sitz auf Burg Trugenhofen an der heutigen Stelle von Schloss Taxis verlieren ihre Dischinger Besitztümer 1339 an die Grafen von Oettingen-Wallerstein.

Herdegen II. von Katzenstein überließ im Jahre 1354 seine Besitztümer den Grafen von Oettingen, erwarb die komplette Herrschaft Trugenhofen mit dem ganzen Ort Dischingen jedoch wieder 1365. Nur etwa ein Jahr später, am 13. Oktober 1366, erhielt er das Marktrecht für Dischingen von Kaiser Karl IV. Außerdem erhielt er alle richterlichen Befugnisse.

Kaiser Karl IV. gab unter anderem das Recht, einen Jahrmarkt am Marien-Magdalenentag (22. Juli) abzuhalten. Bis heute wird dieses Recht mit dem jährlichen Dischinger Marktfest im Juli genutzt.


Neuzeit


Nach dem Landshuter Erbfolgekrieg wurde 1505 das Fürstentum Pfalz-Neuburg gebildet, zu dem auch Dischingen gehörte. 1734 gelang es den Fürsten von Thurn und Taxis, Dischingen in ihre Herrschaft zu bekommen. Im Rahmen der Mediatisierung fiel Dischingen 1806 an Bayern und kam durch den Grenzvertrag von 1810 an das Königreich Württemberg, in welchem es dem Oberamt Neresheim unterstellt wurde. Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Dischingen 1938 zum Landkreis Heidenheim. 1945 wurde das Gebiet der Gemeinde Teil der Amerikanischen Besatzungszone und gehörte somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging.


Religionen


Dischingen ist von der Reformation unberührt geblieben und blieb römisch-katholisch. Heute gehört es zum Katholischen Dekanat Heidenheim in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Die evangelischen Gläubigen gehören der Kirchengemeinde Fleinheim-Dischingen im Kirchenbezirk Heidenheim an.


Einwohnerentwicklung


Die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).

Jahr Einwohner
1. Dezember 187113825
1. Dezember 188013773
1. Dezember 189013699
1. Dezember 190013553
1. Dezember 191013504
16. Juni 192513489
16. Juni 193313375
17. Mai 193913161
13. September 195014646
6. Juni 196114215
Jahr Einwohner
27. Mai 197014504
31. Dezember 198004179
25. Mai 198714356
31. Dezember 199004507
31. Dezember 199504708
31. Dezember 200004621
31. Dezember 200504580
31. Dezember 201004419
31. Dezember 201504352
31. Dezember 202004376

Eingemeindungen



Politik



Bürgermeister


Bürgermeister ist seit dem 8. September 2022 Dirk Schabel.[7] Er wurde am 3. Juli 2022 mit 51 Prozent der Stimmen gewählt. Sein Vorgänger Alfons Jakl, der ab 2006 amtierte und 2014 wiedergewählt wurde, trat nicht erneut an.


Gemeinderat


In Dischingen wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. Der Gemeinderat in Dischingen hat nach der letzten Wahl 19 Mitglieder (unverändert). Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Endergebnis. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

Parteien und Wählergemeinschaften  %
2019
Sitze
2019
 %
2014
Sitze
2014
Kommunalwahl 2019
 %
60
50
40
30
20
10
0
51,86 %
37,29 %
10,85 %
FW
CDU
ÖDP
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
+6,26 %p
−7,41 %p
+1,15 %p
FW
CDU
ÖDP
FWD Freier Wählerblock Dischingen 51,86 10 45,6 9
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 37,29 7 44,7 8
ÖDP Ökologisch-Demokratische Partei 10,85 2 9,7 2
Gesamt 100,0 19 100,0 19
Wahlbeteiligung 67,7 % 63,1 %

Wappen


Blasonierung: „In gespaltenem Schild vorne in Rot ein aufrechter goldener (gelber) Schlüssel mit linkshin gewendetem Bart, hinten in Gold (Gelb) drei liegende rote Messer übereinander (Spitzen zur Spaltung).“
Die drei Messer entstammen dem Wappen des Melchior von Tischingen aus dem Jahre 1465. Wofür der Schlüssel steht, ist unbekannt.


Wappen der Ortsteile



Partnerschaften


Die Gemeinde begründete 1990 eine Partnerschaft zur Gemeinde Eckartsberg in Sachsen. Nachdem Eckartsberg 1994 nach Mittelherwigsdorf eingemeindet wurde, ist die Partnerschaft dorthin übergegangen.


Wirtschaft und Infrastruktur



Verkehr


Die nächste Anschlussstelle an die Bundesautobahn 7 (AS 116, Heidenheim) liegt 12 km entfernt. Von 1901 bis 1972 war Dischingen durch die Härtsfeldbahn (AalenDillingen) an das Bahnnetz angebunden. Die Ortsteile Iggenhausen und Katzenstein besitzen seit 2021 jeweils einen Haltepunkt der Härtsfeld-Museumsbahn.


Bildung


Mit der Egauschule verfügt Dischingen über eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule. Außerdem gibt es in Demmingen und Frickingen jeweils eine Grundschule. Für die kleinsten Einwohner gibt es in Ballmertshofen, Demmingen, Dischingen, Dunstelkingen, Eglingen und Frickingen je einen Kindergarten.


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Dischingen liegt an der Schwäbischen Albstraße, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.


Museen



Bauwerke


Pfarrkirche St. Johannes Baptist
Pfarrkirche St. Johannes Baptist

Naturdenkmäler



Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Gemeinde



Ehrenbürger



Literatur




Commons: Dischingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Dischingen – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Hauptsatzung der Gemeinde Dischingen vom 4. Oktober 1999, Änderung vom 10. März 2004 (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dischingen.de (PDF; 114 kB)
  3. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1, S. 579–585.
  4. Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung für Dischingen. Statistisches Landesamt.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 449.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 470.
  7. Amtseinsetzung: Dirk Schabel ist als neuer Dischinger Bürgermeister vereidigt. In: hz.de. 9. September 2022, abgerufen am 27. September 2022.
  8. Bodo Cichy: Festsäle Gottes – Sorgenkinder der Denkmalpflege. Sicherung, Instandsetzung und Erneuerung barocker Kirchenbauten in den Landkreisen Ostalb und Heidenheim. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, 3. Jg. 1974, Heft 4, S. 2–25; denkmalpflege-bw.de (Memento des Originals vom 16. Dezember 2013 im Internet Archive; PDF)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.denkmalpflege-bw.de
  9. Viktor Turad: Der Wisent soll zurück aufs Härtsfeld. Abgerufen am 29. April 2021.

На других языках


- [de] Dischingen

[en] Dischingen

Dischingen is a municipality in the district of Heidenheim in Baden-Württemberg in southern Germany. The municipality consists of several smaller villages that have been absorbed into Dischingen, Ballmertshofen, Demmingen, Dunstelkingen, Eglingen, Frickingen, and Trugenhofen.[3]

[ru] Дишинген

Дишинген (нем. Dischingen) — коммуна в Германии, в земле Баден-Вюртемберг.



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