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Crussow ist ein Dorf mit knapp 600 Einwohnern am Südostrand der Uckermark im Nordosten Deutschlands. Es liegt im Landkreis Uckermark östlich von Angermünde und ist seit dem 26. Oktober 2003 Teil dieser Stadt.[2]

Crussow
Höhe: 52 m ü. NN
Einwohner: 785 (31. Dez. 2006)[1]
Eingemeindung: 26. Oktober 2003
Postleitzahl: 16278
Vorwahl: 03331
Crussow (Brandenburg)
Crussow (Brandenburg)

Lage von Crussow in Brandenburg

Crussow 05-18
Crussow 05-18
Crussow 05-18

Geografie


Die Umgebung Crussows ist flach bis hügelig und von weiten Feldfluren gekennzeichnet. Die Schildberge zwischen Hauptort und Neuhof erreichen 68 Meter über dem Meer. Waldgebiete befinden sich nordöstlich und südöstlich von Crussow (Gellmersdorfer Forst). Auffallend sind im Gebiet viele kleine abflusslose Tümpel, größere Seen finden sich in nordwestlicher Richtung nahe Dobberzin (Petschsee, Dobberziner See). Zwischen Crussow und Dobberzin wird ein Sonderlandeplatz für Ultraleichtflugzeuge betrieben.[3]


Geschichte


Der Name Crussow kommt aus dem Slawischen und könnte sich von krusa (Birne) oder krus / kruzs (Salzklumpen) herleiten. Auch die Ableitung von einem Namen ist denkbar. Zu Crussow zählen die Gemeindeteile Neuhof und Henriettenhof. Letzteres ist seit 1808 belegt und wurde 1872 nach der Besitzerin, der Amtsratswitwe Henriette Karbe, geb. Baath benannt[4], die das Vorwerk August(en)hof von ihrem Sohn Eduard[5] erwarb, es aber im Folgejahr an den Gutsbesitzer Ludwig Flügge weiterveräußerte. Im Jahre 1877 erwarb es Gutsbesitzer Wilhelm Bernsee. Später erscheinen andere Mitglieder der Familie Bernsee. Im Jahre 1929 ist Willi Bernsee[6] Besitzer des Gutes Henriettenhof gewesen.

1335 wurde Crussow das erste Mal urkundlich erwähnt und lag zunächst im Einflussbereich des Klosters Chorin. Ein Hinweis auf die Existenz der St. Annen-Kirche in Crussow datiert aber bereits aus dem Jahr 1256, sodass im Juni 2006 die 750-Jahr-Feier stattfinden konnte.[7] Im Jahre 1354/55 erfolgte die Abtretung von Crussow und anderen Orten samt Burg Zichow von Markgraf Ludwig VI. (Bayern) an Pommern. Durch Kurfürst Friedrich II. kamen im Jahre 1447 Crussow, die Orte der Region und die Burg wieder an Brandenburg zurück. Bis 1745 war der Ort im Besitz der Familie von Aschersleben zu Crussow und gehörte zu den größten Dörfern der Ostuckermark. In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges fielen viele Höfe wüst, 1624 gab es noch 16 Bauern und 11 Kossäten. Letzte Besitzerin vor 1945 war Frau von Langen-Steinkeller zu Birkholz (Brzoza in der polnischen Woiwodschaft Lebus), deren Familie aus der Neumark jenseits der nahen Oder stammte.

1897 lebten in Crussow rund 600 Einwohner. Mit einem Kaufmann, einem Mühlenmeister, einem Schuhmacher, der Brennerei und der Schmiede galt das Dorf damals in der Umgebung als wohlhabend. Bereits 1953 wurde eine LPG gegründet. 1959 folgte eine Dorfakademie, die Landwirte weiterbildete.[8]

Der Besitzer des Vorwerkes Henriettenhof entdeckte im 19. Jahrhundert auf einem Feld 33 behauene Steinkisten, die, wie sich nach Untersuchungen von Archäologen erwies, etwa 5000 Jahre alt waren. Einige Grabbeigaben und ein menschliches Skelett aus der Jungsteinzeit werden seit 2020 im Heimatmuseum Angermünde aufbewahrt.[9][10]


Vorwerke und Wohnplatz von Crussow



Kirche


Evangelische St.-Annen-Kirche Crussow
Evangelische St.-Annen-Kirche Crussow

Die Feldsteinkirche in Crussow stammt aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Der 1730 erbaute Kirchturm wurde wegen Baufälligkeit 1966 abgerissen und die gesamte Kirche wegen Einsturzgefahr 1967 gesperrt. Teile der Dorfkirche wie die Kanzel mit Aufsatz und die Patronatsloge aus dem Jahre 1620 übergab die Gemeinde an die Kirche in Biesenbrow. Die erhaltene Bronzeglocke von 1514 aus der Gießerei Joachim Mai aus Stettin wurde auf dem Kirchhof in einen freistehenden Glockenstuhl eingehängt. Aus eigenen Mitteln wurde die Kirche 1983 saniert und am 25. September 1988 neu geweiht.[11]


Vereine



Tourismus


Überflug eines Ultraleichtflugzeugs Ikarus C22 (2015)
Überflug eines Ultraleichtflugzeugs Ikarus C22 (2015)

Der Ortsbürgermeister Crussows ist Ulrich Büttner.

Nach anfänglichen Zuzügen aus dem Umland nach der Wende 1990 geht seit einigen Jahren die Einwohnerzahl Crussows zurück.


Persönlichkeiten




Commons: Crussow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur



Einzelnachweise


  1. Gemeinde- und Ortsteilverzeichnis. (Nicht mehr online verfügbar.) In: geobasis-bb.de. Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg, archiviert vom Original am 16. August 2017; abgerufen am 24. Juni 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geobasis-bb.de
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands
  3. www.flugplatzcrussow.de
  4. Amtsblatt der königlichen Regierung zu Potsdam Jg. 1872
  5. Hypothekenbuch von Crussow, Abschnitt III Nr. 49 des Hauptbuchs gemäß Kaufvertrag vom 21. Februar 1869 ohne Wertbestimmung, eingetragen am 20. August 1872
  6. Niekammer’s Landwirtschaftlichem Güter-Adressbuch, Bd. VII Provinz Brandenburg (Stand 1929)
  7. Daniela Windloff, Märkische Oderzeitung, 3. Juni 2006
  8. www.angermuende.de/ortsteile/wissenswertes (Memento des Originals vom 13. Oktober 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.angermuende.de
  9. Haus Uckermark Museum Angermünde
  10. uckermark-region.de Crussow/Wohnplatz/Vorwerk
  11. uckermark-kirchen.de
  12. angermuende-tourismus Familienrundweg



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