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Busenborn ist ein Stadtteil von Schotten im mittelhessischen Vogelsbergkreis.

Busenborn
Stadt Schotten
Höhe: 499 (459–509) m ü. NHN
Fläche: 4,51 km²[1]
Einwohner: 209 (31. Dez. 2018)[2]
Bevölkerungsdichte: 46 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Dezember 1970
Postleitzahl: 63679
Vorwahl: 06044

Geographie


Das Haufendorf liegt am Rand des Vogelsberges östlich des Hauptortes an der Eichel, einem Bach. Hausberg von Busenborn ist der Bilstein. Am nördlichen Ortsrand verläuft die Deutsche Ferienstraße.


Geschichte


Evangelische Kirche
Evangelische Kirche

Überblick


Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Busenborn erfolgte im Jahre 1523 als Wüstung.[3] Damals war der Ortsname Busseborn. Die auf -born endende Orte weisen auf einen Brunnen hin. 1630 wurde eine evangelische Kirche erbaut.

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Busenborn:

„Busenborn (L. Bez. Schotten) evangel. Pfarrdorf; lieg im Vogelsberg, 2 St, von Schotten, hat 65 Häuser und 338 evangel. Einwohner. – Dieser Ort lag früher südlicher, und nachdem derselbe ganz in Feuer aufgegangen war, wurde er an die jetzige Stelle gebaut. Jener unglückliche Tag wird noch jährlich, den 27. April, als „Börntag“ gefeiert. Der Brandstifter, ein reicher Einwohner, den nur Schadenfreude zu dieser That veranlaßte, klagte sich selbst an, und starb durch eigene Hand. Es soll dieß zwischen den Jahren 1667 und 1670 geschehen seyn. Bis zum Jahr 1631 war Busenborn nach Wingertshausen und dann, bis 1769, wo es einen eigenen Pfarrer erhielt, nach Breungeshain eingepfarrt. Den 3. Juni 1826 fiel hier ein Wolkenbruch, der 27 Menschen das Leben raubte, mehrere Wohn- und Oekonomiegebäude fortriß, und viele mehr oder minder beschädigte.“[4]

1961 wurde das Dorfgemeinschaftshaus in einem Fachwerkhaus eingerichtet.

Am 1. Dezember 1970 wurde Busenborn im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Schotten eingegliedert.[5][6]


Staats- und Verwaltungsgeschichte


Die folgende Liste im Überblick zeigt die Staaten, in denen Busenborn lag, sowie deren Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][7][8]


Gerichte seit 1803


In der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt wurde mit Ausführungsverordnung vom 9. Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert. Für das Fürstentum Oberhessen (ab 1815 Provinz Oberhessen) wurde das „Hofgericht Gießen“ eingerichtet. Es war für normale bürgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz, für standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfälle die erste Instanz. Übergeordnet war das Oberappellationsgericht Darmstadt. Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Ämter bzw. Standesherren vorgenommen und somit war für Busenborn das Amt Lißberg zuständig. Nach der Gründung des Großherzogtums Hessen 1806 wurden die Aufgaben der ersten Instanz 1821–1822 im Rahmen der Trennung von Rechtsprechung und Verwaltung auf die neu geschaffenen Land- bzw. Stadtgerichte übertragen. Busenborn viel in den Gerichtsbezirk des „Landgerichts Schotten“.

Anlässlich der Einführung des Gerichtsverfassungsgesetzes mit Wirkung vom 1. Oktober 1879, infolge derer die bisherigen großherzoglichen Landgerichte durch Amtsgerichte an gleicher Stelle ersetzt wurden, während die neu geschaffenen Landgerichte nun als Obergerichte fungierten, kam es zur Umbenennung in „Amtsgericht Schotten“ und Zuteilung zum Bezirk des Landgerichts Gießen.[17]

Mit Wirkung zum 1. Juli 1968 erfolgte die Auflösung des Amtsgerichts Schotten und Busenborn kam zum Gerichtsbezirk des Amtsgerichts Nidda.[18] Zum 1. Januar 2012 wurde auch das Amtsgericht Nidda gemäß Beschluss des hessischen Landtags aufgelöst[19] und Busenborn dem Amtsgericht Büdingen zugeteilt.


Bevölkerung


Einwohnerstruktur 2011 Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Busenborn 225 Einwohner. Darunter waren 3 (1,3 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 30 Einwohner unter 18 Jahren, 93 zwischen 18 und 49, 54 zwischen 50 und 64 und 48 Einwohner waren älter.[20] Die Einwohner lebten in 93 Haushalten. Davon waren 18 Singlehaushalte, 36 Paare ohne Kinder und 30 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 18 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 60 Haushaltungen lebten keine Senioren.[20]

Einwohnerentwicklung

 1806:358 Einwohner, 68 Häuser[14]
 1829:338 Einwohner, 65 Häuser[4]
 1867:298 Einwohner, 59 bewohnte Gebäude[21]
 1875:241 Einwohner, 54 bewohnte Gebäude[22]
Busenborn: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2018
Jahr  Einwohner
1791
 
321
1800
 
314
1806
 
358
1829
 
338
1834
 
353
1840
 
358
1846
 
348
1852
 
334
1858
 
310
1864
 
312
1871
 
243
1875
 
241
1885
 
249
1895
 
223
1905
 
217
1910
 
221
1925
 
240
1939
 
230
1946
 
279
1950
 
277
1956
 
255
1961
 
239
1967
 
237
1970
 
247
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2004
 
251
2010
 
237
2011
 
225
2015
 
226
2018
 
209
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; 1791[12]; 1800[23]; Einwohnerzahlen nach 2000[24][2]; Zensus 2011[20]

Historische Religionszugehörigkeit

 1829:338 evangelische (= 100 %) Einwohner[4]
 1961:227 evangelische (= 94,98 %), 12 katholische (= 5,02 %) Einwohner[1]

Anmerkungen


  1. Trennung zwischen Justiz (Landgericht Schotten) und Verwaltung.

Einzelnachweise


  1. Busenborn, Vogelsbergkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 23. März 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Zahlen - Daten - Fakten der Stadt Schotten, abgerufen im April 2020.
  3. Landau, Wettereiba, S. 224: „Busenborn, erst 1523 wieder angebaut“ mit Quellenangaben A(rchiv) zu Kassel.
  4. Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S. 46 f. (Online bei google books).
  5. Eingliederung der Gemeinden Breungeshain, Busenborn, Eichelsachsen, Eschenrod, Götzen, Michelbach, Rainrod und Rudingshain in die Stadt Schotten, Landkreis Büdingen vom 24. November 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 49, S. 2290, Punkt 2282 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,3 MB]).
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 352.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  8. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause's Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, DNB 013163434, OCLC 162730471, S. 12 ff. (google books).
  9. Martin Röhling: Niddaer Geschichtsblätter. Heft 9. Die Geschichte der Grafen von Nidda und der Grafen von Ziegenhain. Hrsg.: Niddaer Heimatmuseum e. V. Im Selbstverlag, 2005, ISBN 3-9803915-9-0, S. 75, 115.
  10. Die Zugehörigkeit des Amtes Nidda anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567-1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604-1638. und Hessen-Darmstadt 1567-1866.
  11. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause's Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, DNB 013163434, OCLC 162730471, S. 13 ff., § 26 Punkt d) IX. (google books).
  12. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1791. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1791, S. 203 ff. (Online in der HathiTrust digital library).
  13. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 9 (Online bei google books).
  14. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1806. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1806, S. 272 ff. (Online in der HathiTrust digital library).
  15. Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band 22. Weimar 1821, S. 420 (online bei Google Books).
  16. Georg W. Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt 1830, S. 262 ff. (online bei Google Books).
  17. Verordnung zur Ausführung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14. Mai 1879. In: Großherzog von Hessen und bei Rhein (Hrsg.): Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt. 1879 Nr. 15, S. 197–211 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 17,8 MB]).
  18. Zweites Gesetz zur Änderung des Gerichtsorganisationsgesetzes (Ändert GVBl. II 210–16) vom 12. Februar 1968. In: Der Hessische Minister der Justiz (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1968 Nr. 4, S. 41–44, Artikel 1, Abs. 2 f) und Artikel 2, Abs. 4 d) (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 298 kB]).
  19. Gesetz zur Änderung gerichtsorganisatorischer Regelungen vom 16. September 2011. In: Der Hessische Minister der Justiz (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 2011 Nr. 17, S. 409, Artikel 1.1, $ 3 c) (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 574 kB]). Bezieht sich auf das Gesetz über den Sitz und den Bezirk der Gerichte der ordentlichen Gerichtsbarkeit und der Staatsanwaltschaften (Gerichtlichesorganisationsgesetz) (GVBl. I S. 98) vom 1. Februar 2005. In: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 2005 Nr. 5, S. 98 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 235 kB]).
  20. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 40 und 80;.
  21. Wohnplätze 1867. In: Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1877, DNB 013163434, OCLC 162730484, S. 122 (Online bei google books).
  22. Wohnplätze 1875. In: Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 12. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1877, DNB 013163434, OCLC 162730484, S. 18 (Online bei google books).
  23. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1800. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1800, S. 222 ff. (Online in der HathiTrust digital library).
  24. Zahlen - Daten - Fakten - Wissenswertes. In: Webauftritt. Stadt Schotten, archiviert vom Original am 3. April 2016; abgerufen im April 2016.





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