Breitenbach liegt im Naturpark Habichtswald, westlich des Hauptortes. Nördlich führt die Bundesautobahn 44 am Dorf vorbei. In Breitenbach trafen die Bundesstraße 520 (seit Juli 2010 herabgestuft zur Landesstraße 3215) und die Landesstraße 3220 aufeinander.
Blick vom Großen Schönberg (482 m ü. NN.) bei Schauenburg-Breitenbach. Blickrichtung Ost-Süd-West. Aufnahmedatum: 16. April 2014.
Schauenburg-Breitenbach von Süden. Blickrichtung West-Nord-Ost. Aufnahmedatum: 18. April 2014.
Beim Emserhof entspringt die Ems, die danach durch den Ort fließt.
Geschichte
Der Ort wird erstmals 1408 in einem Sühnebrief der Stadt Wolfhagen als Breydenbach erwähnt. Es ist aber anzunehmen, dass das Dorf älter ist, denn der noch stehende Kirchturm mit seinen romanischen Formen könnte aus dem 12. Jahrhundert stammen. Der Name des Ortes wird von Breida (Flur) abgeleitet.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde Breitenbach zum 31. Dezember 1971 in die Gemeinde Hoof eingegliedert. Diese fusionierte am 1. August 1972 mit Elgershausen zur neuen Gemeinde Schauenburg.[3]
Vom 22. bis 25. August 2008 luden Bürgermeisterin Ursula Gimmler und Ortsvorsteherin Ursula Barkhof zum Jubiläum "600 Jahre Breitenbach 1408 - 2008" ein.
Jüdischer Friedhof
Einem Bericht von 1837 zufolge bestand für die jüdischen Gemeinden Hoof-Breitenbach und Elmshagen "seit urvordenklichen Zeiten"[4] ein Friedhof bereit. Das Grundstück war den Gemeinden als Begräbnisplatz von den Herren von Dalwigk zur Verfügung gestellt worden. Ein Jahr später, 1838 wurde der alte Friedhof geschlossen und an einen neuen Ort verlegt, da eine Quelle auf dem Grundstück lag und die Gräber mit Wasser füllte.
Der neue Friedhof mit einer Gesamtfläche von 20,52 ar wurde auf der Gemarkung Breitenbach angelegt, das Grundstück ging 1857 in den Besitz der jüdischen Gemeinde Hoof-Breitenbach über. Die letzte Beisetzung fand vermutlich 1936 mit einem bis 1934 an der israelitischen Volksschule (jüdische Schule der Gemeinde) lehrenden Lehrer statt. Wo sich der alte Friedhof befindet, ist bisher unbekannt.
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Breitenbach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][5]
vor 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Amt Bauna
ab 1567: Heiliges Römisches Reich (bis 1806), Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Bauna (ab 1804 Amt Wilhelmshöhe)
ab 1807: Rheinbund, Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Hoof (Friedensgericht Hoof)
ab 1815: Deutscher Bund, Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Wilhelmshöhe
ab 1821/22: Deutscher Bund, Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Landkreis Kassel(Trennung von Justiz (Landgericht Kassel (1822–1850)) und Verwaltung)[6]
ab 1848: Deutscher Bund, Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
ab 1851: Deutscher Bund, Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Landkreis Kassel
ab 1867: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Kassel
ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
31. Dezember 1971 bis 31. Juli 1972 war Breitenbach Ortsteil der Gemeinde Hoof
1. August 1972: Eingliederung von Breitenbach als Ortsteil in die neue Gemeinde Schauenburg.
94 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
Breitenbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 1970
Jahr
Einwohner
1834
914
1840
963
1846
1.052
1852
1.068
1858
944
1864
995
1871
851
1875
905
1885
850
1895
832
1905
848
1910
833
1925
928
1939
927
1946
1.344
1950
1.335
1956
1.152
1961
1.174
1967
1.198
1970
1.321
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: [1]
Im Ort gibt es eine evangelische Kirche, die im 13. Jahrhundert mit spätgotischem Turm errichtet und in späteren Jahren umgestaltet und 1893/94 mit Hilfe von Gustav Schönermark erweitert wurde.
Märchenwache
Zu Ehren von Johann Friedrich Krause und Demoiselle Marie Hassenpflug (beide haben viel zu den Märchen der Brüder Grimm beigetragen) wurde im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms zu Beginn der 1990er Jahre im alten Feuerwehrhaus die „Schauenburger Märchenwache“ errichtet.[8]
Gegründet wurde die Märchenwache von dem Künstler Albert Schindehütte, der diese mit Zeichnungen und verschiedenen Holzschnitten gestaltete. Seit 1996 arbeitet er schwerpunktmäßig für und in der Wache. In der Märchenwache finden wechselnde Ausstellungen, Konzerte, Hochzeiten und Lesungen statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Bahnhof Breitenbach
Im Ort gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus, eine Gemeindebücherei sowie eine Grillhütte.
Es gibt zwei Hotels, gute Einkaufsmöglichkeiten und seit 1990 ein neues Feuerwehrhaus.
Bildung
Der Kindergarten „Sonnenschein“ in Breitenbach besteht aus zwei Gruppen.
Die Johann-Friedrich-Krause-Schule (früher Mittelpunktgrundschule) ist die örtliche Grundschule, unter anderem für Schüler aus den Nachbarorten Elmshagen und Martinhagen.
Verkehr
Der Bahnhof Breitenbach liegt an der Bahnstrecke Kassel–Naumburg, die von Museumszügen des Hessencourrier befahren wird.
Der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) stellt mit der Buslinie 52 den öffentlichen Personennahverkehr sicher.
Persönlichkeiten
Johann Friedrich Krause (1747–1828), Dragonerwachtmeister, Beiträger zur Grimmschen Märchensammlung
Wolf Breidenbach (1750–1829), Bankier und Hoffaktor
Robert Rieder (1861–1913), auf dem Rittergut Emserhof geborener Chirurg, Hochschullehrer, Reformer der Medizinerausbildung und Militärmedizin in der Türkei.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.401.
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S.70.
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