Elgershausen liegt im Naturpark Habichtswald an der Bauna und in der das Tal dieses Flusses nach Südosten begleitenden Hoofer Pforte zwischen dem Hohen Habichtswald im Norden und den Langenbergen im Südsüdwesten. Es erstreckt sich am Südfuß des Hirzstein (502mü.NHN) bzw. westlich des Baunsberges (413,4mü.NHN) – beide zum Hohen Habichtswald gehörig.
Die Bundesstraße 520 (seit Juli 2010 herabgestuft zur Landesstraße 3215), die östlich der Ortschaft mit der A44 die Anschlussstelle Kassel-Bad Wilhelmshöhe bildete, führt südlich bzw. östlich am Ort vorbei.
Am südöstlichen Ortsrand von Elgershausen befindet sich der Polder Schefferfeld, das größte Hochwasserrückhaltebecken im Einzugsgebiet der Bauna.
Geschichte
Überblick
Elgershausen wurde zum ersten Mal in einer Urkunde aus dem Jahr 1145 als Edelgershusun erwähnt, 1211 wird der Name Elgershusen genannt. Abgeleitet wurde der Ortsname von einem der Personennamen Elger, Elgar oder Edelgar. Ein Ritter von Elgershausen war Lehnsmann der Schauenburger.
Der Ort entwickelte sich von einem landwirtschaftlich strukturierten Ortskern zu einer Gemeinde mit kleinen und mittleren Handwerks- und Gewerbebetrieben. Die Nähe zum Volkswagenwerk in Baunatal hat wesentlich zum wirtschaftlichen Aufschwung der Ortschaft beigetragen und führte zur Errichtung vieler Wohnhäuser in neuen Wohngebieten.
Am 1. August 1972 fusionierte Elgershausen mit Hoof zur neuen Gemeinde Schauenburg.[3]
Territorial- und Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Territorien, in denen Elgershausen lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][4]
1483: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Gericht des Zwehrentores (später Gericht bzw. Amt Bauna, Schöppenstuhl Großenritte)
bis 1806: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Bauna (ab 1804 Amt Wilhelmshöhe)
ab 1807: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Zwehren
97 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
Elgershausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 1970
Jahr
Einwohner
1834
886
1840
955
1846
988
1852
1.017
1858
957
1864
1.001
1871
1.022
1875
1.042
1885
1.054
1895
1.218
1905
1.429
1910
1.461
1925
1.652
1939
1.893
1946
2.561
1950
2.658
1956
2.579
1961
2.734
1967
3.149
1970
3.216
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: [1]
2257 evangelische, 350römisch-katholische Einwohner
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die örtliche Kirche mit frühgotischem Turm erhielt 1881 ihr heutiges Kirchenschiff. Wegen maroden Stellen an diesem wurde es 2008 neu ummantelt. Seit 2001 erzeugt das Dach der evangelischen Kirche Strom aus Sonnenenergie.
Zudem gibt es eine katholische Kirche im Ort (St. Nikolaus von Flüe).
Sport
Überregional bekannt sind die Ringer aus Elgershausen, die gegenwärtig in der Mitteldeutschen Ringer-Oberliga starten.
Wirtschaft und Infrastruktur
Im Ort gibt es mit dem Elgerhaus eine Veranstaltungs- und mit der Goldberghalle eine Sporthalle sowie eine Grillhütte.
Gewerbegebiet „Hilschen“
Seit 2008 gibt es ein neues Gewerbegebiet im Ortsteil, „Hilschen“ (im örtlichen Dialekt Bezeichnung für die Gemarkung „Am Hölzchen“). Die Nähe zum Volkswagen-Werk soll besonders Unternehmen der Logistik- und Zulieferindustrie Raum für Neuansiedlungen bieten.
Bildung
In Elgershausen gibt es eine Grundschule, an der zurzeit zehn Lehrer unterrichten.[6] Der Schulhof verfügt über eine große Spiellandschaft.
Kitas
Aktuell gibt es drei Kindertagesstätten in Elgershausen – Kita "Pusteblume", Kita "Kleiner Bär" sowie Kita "Hirzsteinzwerge".[7]
Verkehr
Der Bahnhof Elgershausen liegt an der Bahnstrecke Kassel–Naumburg, die von Museumszügen des Hessencourrier befahren wird.
Der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) stellt mit den Buslinien 52, 53, 153, 159 und der AST-Linie 58 den öffentlichen Personennahverkehr sicher.
Im August 2022 wurde bekannt, dass es neue Reaktivierungspläne gibt, die Straßenbahnlinie 5 von Kassel nach Baunatal-Großenrite bis zum Bahnhof Elgershausen zu verlängern, dies wurde im Lokreport bekannt gegeben.
Töchter und Söhne der Stadt
Jakob Calmann Linderer (1771–1840), auch Jacob Callman(n) Linderer, Zahnarzt, Pionier der wissenschaftlichen Zahnmedizin[8]
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.401.
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Trennung von Justiz (Landgericht Kassel) und Verwaltung: Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S.73 f.
Ullrich Rainer Otte: Jakob Calmann Linderer (1771–1840). Ein Pionier der wissenschaftlichen Zahnmedizin. Medizinische Dissertation, Würzburg 2002, insbesondere S. 25–31.
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