Gartenstadt Düppel (auf dem Gelände des ehemaligen Ritterguts Düppel)
Germanenviertel (mit Straßennamen überwiegend nach germanischen Volksstämmen), mittlerer Teil der von der HAG geplanten Villenkolonie
Hubertshäuser / Kolonie Neu-Zehlendorf: Der königliche Kammerrat Hubert erhielt 1772 von König FriedrichII. den Auftrag, südwestlich von Zehlendorf eine Kolonie für ausgediente Söldner zu gründen. Dafür wurden 240Morgen mageren Bodens von den Zehlendorfer Bauern für 1000Taler erworben. Die Besiedelung begann auf dem kontributionsfreien Gebiet nach 1775 und das besiedelte und landwirtschaftlich erschlossene Gelände– als Hubertshäuser ausgewiesen– wurde der Gemeinde vom König vor 1780 übereignet. Später wurde diese Siedlung als Kolonie Neu-Zehlendorf geführt.[1]
Kleistviertel,[2] zwischen Waldfriedhof Zehlendorf, Königsweg, Bundesautobahn 115 und Potsdamer Chaussee
Wagnerviertel[3] oder Nibelungenviertel (mit Straßennamen nach Figuren aus Richard Wagners Opernzyklus Der Ring des Nibelungen), westlicher Teil der von der HAG geplanten Villenkolonie Nikolassee, zwischen dem Nikolassee, der Bundesstraße 1 und der Eisenbahntrasse
Waldhaus-Viertel
Wonnegauviertel (mit Straßennamen nach Orten im rheinhessischen Wonnegau), nördlich vom Waldfriedhof Zehlendorf
Geschichte
Karte der Villenkolonien an den Bahnhöfen Nikolassee, Schlachtensee und Wannsee, 1911
Die Villenkolonie Nikolassee wurde 1901 gegründet und 1910 zu einer selbstständigen preußischen Landgemeinde im Landkreis Teltow. 1902 wurde der Bahnhof Nikolassee eingeweiht, der sich damals noch auf freiem Feld befand. Im Jahr 1906 entstand die Anlage des späteren evangelischen Kirchhofs Nikolassee, auf dem 1912–1913 eine Kapelle errichtet wurde. Gegenüber dem Friedhof wurde ab 1909 die evangelische Kirche Nikolassee erbaut.
Die Eingemeindung der Landgemeinde Nikolassee[4] in den Bezirk Zehlendorf von Groß-Berlin erfolgte 1920. In den 1930er Jahren kam am Ostrand von Nikolassee die Siedlung Wonnegauviertel hinzu.
Seit 2001 ist Nikolassee Ortsteil des Bezirks Steglitz-Zehlendorf. Im Dezember 2020 gab Nikolassee einen größeren Gebietsteil an den neugebildeten Ortsteil Schlachtensee ab.[5]
Bevölkerung
Jahr
Einwohner
2007
15.865
2010
16.073
2011
16.194
2012
16.151
2013
16.151
2014
16.076
2015
15.995
Jahr
Einwohner
2016
16.143
2017
16.653
2018
16.662
2019
16.695
2020
11.642
2021
11.711
Quelle: Statistischer Bericht A I 5. Einwohnerinnen und Einwohner im Land Berlin am 31. Dezember. Grunddaten. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (jeweilige Jahre)[6]
Der Rückgang der Einwohnerzahl im Jahr 2020 ist darauf zurückzuführen, dass Teile von Nikolassee dem neu entstandenen Ortsteil Schlachtensee zugeordnet wurden.
Funkstelle Berlin-Nikolassee auf einer Sondermarke
Rund 500Meter östlich des Strandbades Wannsee errichtete die Abteilung für Post- und Fernmeldewesen des Magistrats von Berlin bzw. ab Januar 1951 Senatsverwaltung für Post- und Fernmeldewesen für die über das Fernamt Berlin in der Winterfeldtstraße laufenden Telefonverbindungen nach Westdeutschland die Richtfunkstelle Berlin2,[7] die im Mai 1951 den Betrieb aufnahm. Mit Richtantennen und hohen Sendeleistungen wurde der (wetterabhängige) Beugungseffekt der Radiowellen ausgenutzt.
Ab dem 20.Oktober 1952[8] konnte von dort auch eine Fernsehverbindung zum Hamburger Studio des Nordwestdeutschen Rundfunks (NWDR) geschaltet werden. Als Antennenträger der Überhorizont-Richtfunkanlage (Lage) dienten drei 150Meter hohe abgespannte Stahlgittermaste.[9] Davon waren zwei in 25Metern Abstand aufgestellt und bildeten die Form eines‚H‘, da sie in 120Metern Höhe über eine Stahlfachwerkbrücke verbunden waren. Gegenstation war die ca. 135Kilometer entfernte Funkstelle Höhbeck (späterer Name: Richtfunkstelle Gartow).
Im Briefmarken-Jahrgang 1956 der Deutschen Bundespost Berlin gab es anlässlich der Deutschen Industrieausstellung eine 25-Pf-Sondermarke (Michel-Nr. 157), auf der die drei Masten der Überhorizont-Richtfunkanlage Berlin-Nikolassee abgebildet sind.
Die im Berliner Volksmund kurz „Niko“ genannte Anlage verlor nach der Inbetriebnahme des Fernmeldeturms Schäferberg im Juli 1964 und dem 1970 begonnenen Aufbau der Richtfunkanlage Berlin-Frohnau an Bedeutung. Von 1969 bis 1973 liefen über die „Niko“-Antennen nur noch Fernseh-Übertragungsstrecken. Nach Demontage der Masten im Oktober 1974 und dem Abbau der technischen Geräte wurde das Gelände am 26.Mai 1975 an die Landesforstverwaltung übergeben.
Siehe auch: Richtfunkverbindungen nach West-Berlin
Nikolassee wird in Nord-Süd-Richtung von der Bundesautobahn 115 mit mehreren Anschlussstellen durchzogen. Die in Ost-West-Richtung verlaufende Bundesstraße 1 kreuzt die A115 am Kreuz Zehlendorf.
In Nikolassee liegt der gleichnamige Bahnhof der S-Bahn-Linien S1 und S7– zum einen Berlin-Nikolassee (Stadtbahn) an der Bahnstrecke Berlin–Blankenheim sowie andererseits Berlin-Nikolassee (Wannseebahn) an der Wannseebahn.
Bildung
Im Ortsteil Nikolassee gibt es zwei Grundschulen, eine Sonderschule sowie das Dreilinden-Gymnasium und das Werner-von-Siemens-Gymnasium.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Ortsteils
Wilhelm von Blume (1835–1919), preußischer General
Georg Eppenstein (1867–1933), Opfer der Köpenicker Blutwoche
Karl-Heinz Hagen (1919–1994), Journalist
Hans Oliva-Hagen (1922–1992), Schriftsteller und Drehbuchautor
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