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Nikolassee ist ein Berliner Ortsteil im Bezirk Steglitz-Zehlendorf.


Geographie


Strandbad Wannsee
Strandbad Wannsee
Nikolassee
Nikolassee

Nikolassee liegt im Südwesten Berlins zwischen den Ortsteilen Wannsee, Grunewald, Zehlendorf und Schlachtensee. Im Westen grenzt Nikolassee an die Havel mit dem Großen Wannsee.


Gewässer



Gliederung des Ortsteils


Übersichtskarte des Ortsteils Nikolassee
Übersichtskarte des Ortsteils Nikolassee

Geschichte


Karte der Villenkolonien an den Bahnhöfen Nikolassee, Schlachtensee und Wannsee, 1911
Karte der Villenkolonien an den Bahnhöfen Nikolassee, Schlachtensee und Wannsee, 1911

Die Villenkolonie Nikolassee wurde 1901 gegründet und 1910 zu einer selbstständigen preußischen Landgemeinde im Landkreis Teltow. 1902 wurde der Bahnhof Nikolassee eingeweiht, der sich damals noch auf freiem Feld befand. Im Jahr 1906 entstand die Anlage des späteren evangelischen Kirchhofs Nikolassee, auf dem 1912–1913 eine Kapelle errichtet wurde. Gegenüber dem Friedhof wurde ab 1909 die evangelische Kirche Nikolassee erbaut.

Die Eingemeindung der Landgemeinde Nikolassee[4] in den Bezirk Zehlendorf von Groß-Berlin erfolgte 1920. In den 1930er Jahren kam am Ostrand von Nikolassee die Siedlung Wonnegauviertel hinzu.

Seit 2001 ist Nikolassee Ortsteil des Bezirks Steglitz-Zehlendorf. Im Dezember 2020 gab Nikolassee einen größeren Gebietsteil an den neugebildeten Ortsteil Schlachtensee ab.[5]


Bevölkerung


Jahr Einwohner
200715.865
201016.073
201116.194
201216.151
201316.151
201416.076
201515.995
Jahr Einwohner
201616.143
201716.653
201816.662
201916.695
202011.642
202111.711

Quelle: Statistischer Bericht A I 5. Einwohnerinnen und Einwohner im Land Berlin am 31. Dezember. Grunddaten. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (jeweilige Jahre)[6]

Der Rückgang der Einwohnerzahl im Jahr 2020 ist darauf zurückzuführen, dass Teile von Nikolassee dem neu entstandenen Ortsteil Schlachtensee zugeordnet wurden.


Sehenswürdigkeiten






Ehemalige Überhorizont-Richtfunkanlage


Funkstelle Berlin-Nikolassee auf einer Sondermarke
Funkstelle Berlin-Nikolassee auf einer Sondermarke

Rund 500 Meter östlich des Strandbades Wannsee errichtete die Abteilung für Post- und Fernmeldewesen des Magistrats von Berlin bzw. ab Januar 1951 Senatsverwaltung für Post- und Fernmeldewesen für die über das Fernamt Berlin in der Winterfeldtstraße laufenden Telefonverbindungen nach Westdeutschland die Richtfunkstelle Berlin 2,[7] die im Mai 1951 den Betrieb aufnahm. Mit Richtantennen und hohen Sendeleistungen wurde der (wetterabhängige) Beugungseffekt der Radiowellen ausgenutzt.

Ab dem 20. Oktober 1952[8] konnte von dort auch eine Fernsehverbindung zum Hamburger Studio des Nordwestdeutschen Rundfunks (NWDR) geschaltet werden. Als Antennenträger der Überhorizont-Richtfunkanlage (Lage) dienten drei 150 Meter hohe abgespannte Stahlgittermaste.[9] Davon waren zwei in 25 Metern Abstand aufgestellt und bildeten die Form eines ‚H‘, da sie in 120 Metern Höhe über eine Stahlfachwerkbrücke verbunden waren. Gegenstation war die ca. 135 Kilometer entfernte Funkstelle Höhbeck (späterer Name: Richtfunkstelle Gartow).

Im Briefmarken-Jahrgang 1956 der Deutschen Bundespost Berlin gab es anlässlich der Deutschen Industrieausstellung eine 25-Pf-Sondermarke (Michel-Nr. 157), auf der die drei Masten der Überhorizont-Richtfunkanlage Berlin-Nikolassee abgebildet sind.

Die im Berliner Volksmund kurz „Niko“ genannte Anlage verlor nach der Inbetriebnahme des Fernmeldeturms Schäferberg im Juli 1964 und dem 1970 begonnenen Aufbau der Richtfunkanlage Berlin-Frohnau an Bedeutung. Von 1969 bis 1973 liefen über die „Niko“-Antennen nur noch Fernseh-Übertragungsstrecken. Nach Demontage der Masten im Oktober 1974 und dem Abbau der technischen Geräte wurde das Gelände am 26. Mai 1975 an die Landesforstverwaltung übergeben.


Verkehr


S-Bahnhof Nikolassee (erbaut 1901/1902 von Fritz Bräuning)
S-Bahnhof Nikolassee (erbaut 1901/1902 von Fritz Bräuning)

Nikolassee wird in Nord-Süd-Richtung von der Bundesautobahn 115 mit mehreren Anschlussstellen durchzogen. Die in Ost-West-Richtung verlaufende Bundesstraße 1 kreuzt die A 115 am Kreuz Zehlendorf.

In Nikolassee liegt der gleichnamige Bahnhof der S-Bahn-Linien S1 und S7 – zum einen Berlin-Nikolassee (Stadtbahn) an der Bahnstrecke Berlin–Blankenheim sowie andererseits Berlin-Nikolassee (Wannseebahn) an der Wannseebahn.


Bildung


Im Ortsteil Nikolassee gibt es zwei Grundschulen, eine Sonderschule sowie das Dreilinden-Gymnasium und das Werner-von-Siemens-Gymnasium.


Persönlichkeiten



Söhne und Töchter des Ortsteils



Mit Nikolassee verbundene Persönlichkeiten



Siehe auch



Literatur




Commons: Berlin-Nikolassee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. An den Hubertshaeusern. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
  2. Südliche Potsdamer Chaussee – Königsweg, Kleist- oder auch Zickenviertel (Memento vom 9. Mai 2017 im Internet Archive) schroederniko.de
  3. Wannsee-Dreieck – das Wagnerviertel: Tristan- und Isoldestraße (Memento vom 9. Mai 2017 im Internet Archive) schroederniko.de
  4. Übersichtskarte Nikolassee. In: Berliner Adreßbuch, 1920, Teil 5, Nikolassee, S. 841.
  5. Erklärung und Benennung von Schlachtensee zum Ortsteil Steglitz-Zehlendorfs. (PDF) In: Amtsblatt für Berlin. 11. Dezember 2020, S. 5879, abgerufen am 14. Dezember 2020.
  6. Statistischer Bericht A I 5-hj 2/21. Einwohnerinnen und Einwohner im Land Berlin am 31. Dezember 2021. Grunddaten. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Potsdam 2022, S. 25.
  7. Richtfunkstelle Berlin 2 forst-grunewald.de; abgerufen am 12. Juli 2019.
  8. Die große Richtfunkverbindungsstrecke vom Norden zum Süden auf fernsehmuseum.info (Deutsches Fernsehmuseum Wiesbaden), abgerufen am 12. Juli 2019.
  9. Günter Nitsche: Der Richtfunk zwischen Westberlin und Westdeutschland – Eine Brücke zur freien Welt von 1948 bis zur Wende (PDF; 340 kB) August 2002. Anhang mit Bildern (PDF; 4,9 MB) abgerufen am 16. Juli 2019.
  10. Stübner, Hans. In: Amtliches Fernsprechbuch Berlin (West), 1971, S. 815.

На других языках


- [de] Berlin-Nikolassee

[en] Nikolassee

Nikolassee (German pronunciation: [ˈnɪkolasˌzeː] (listen)) is a locality (Ortsteil) of Berlin in the borough (Bezirk) of Steglitz-Zehlendorf, named after the small Nikolassee lake.[2] Located in the affluent Southwest of the city, the area comprises parts of the Schlachtensee neighbourhood and the eastern shore of the Großer Wannsee lake with the large Strandbad Wannsee lido,[3] as well as the islets of Schwanenwerder and Lindwerder.[4]

[ru] Николасзе (район Берлина)

Николасзее (нем. Nikolassee) — район в шестом (после реформы 2001 года) административном округе Берлина Штеглиц-Целендорф.



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