Berge ist der nach Einwohnerzahl kleinste Ortsteil der Gemeinde Neu-Eichenberg im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis. Zu Berge gehört auch der Weiler Neuenrode. Der Ort liegt am Dreiländereck der deutschen Bundesländer Hessen, Thüringen und Niedersachsen.
Die älteste bekannte und gesicherte schriftliche Erwähnung von Berge erfolgte unter dem Namen Berge im Jahr 1144.[1]
Der Ort gehörte im Spätmittelalter den Herren von Plesse und den Herzögen von Braunschweig. Von diesen trugen im 15. Jahrhundert die nach dem Ort benannten Herren von Berge und die Familie von Bischoffshausen den Ort zu Lehen. Bis ins 19. Jahrhundert waren die Herren von Bischoffshausen bestimmend für das Dorfgeschehen. In der Wehrkirche sind einige Familienmitglieder begraben.[3]
Berge gehörte bis 1821 zum hessischen Amt Ludwigstein/Witzenhausen und danach zum Landkreis Witzenhausen. Während der französischen Besetzung gehörte der Ort zum Kanton Friedland im Königreich Westphalen (1807–1813).
Das nordwestlich vom Ort gelegene Gut Neuenrode ist bereits seit dem 10. Jahrhundert bekannt.
Zum 1. Februar 1971 fusionierten die Gemeinde Berge im Zuge der Gebietsreform in Hessen mit vier weiteren Gemeinden freiwillig zur neuen Gemeinde Neu-Eichenberg.[4][5]
Sitz der Gemeindeverwaltung wurde Hebenshausen.
Ortsbezirke nach der Hessischen Gemeindeordnung wurden nicht errichtet.
Territorial- und Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Territorien, in denen Berge lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6]
vor 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Amt Witzenhausen
ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Witzenhausen
1627–1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
ab 1806: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Rotenburger Quart, Amt Witzenhausen
1807–1813: Königreich Westphalen, Departement der Leine, Distrikt Göttingen, Kanton Friedland
ab 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen[8]
ab 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
ab 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
ab 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Witzenhausen
ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Witzenhausen
ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Witzenhausen
ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Witzenhausen
ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Berge 171 Einwohner. Darunter waren 3 (1,8%) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 36 Einwohner unter 18 Jahren, 66 zwischen 18 und 49, 36 zwischen 50 und 64 und 36 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 63 Haushalten. Davon waren 9 Singlehaushalte, 18 Paare ohne Kinder und 30 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 9 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 36 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[9]; Gemeinde Neu-Eichenberg:[10]
Historische Religionszugehörigkeit
Im Jahr 1885 waren von den 117 Einwohnern 115 evangelisch was 89,3% entspricht, zwei Einwohner waren katholisch (1,7%). 1925 waren alle 169 Einwohner evangelisch und 1961 wurden 152 evangelische (72,7%) und 49 katholische (23,4%) Christen gezählt.[1]
Infrastruktur
In Berge gibt es das Familienzentrum Neu-Eichenberg e. V.
Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20.Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr.6, S.248, Punkt 328, Abs. 35 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 6,2MB]).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.409.
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S.64f. (online bei Google Books).
Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August, S. 223–224. (kurhess GS 1821)
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