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Auma war eine Stadt im thüringischen Landkreis Greiz. Am 1. Dezember 2011 wurde sie ein Teil der Landgemeinde Stadt Auma-Weidatal.

Auma
Landgemeinde Stadt Auma-Weidatal
Wappen der ehemaligen Stadt Auma
Wappen der ehemaligen Stadt Auma
Höhe: 399 m ü. NN
Fläche: 30,08 km²
Einwohner: 3033 (31. Dez. 2010)
Bevölkerungsdichte: 101 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Dezember 2011
Postleitzahl: 07955
Vorwahl: 036626
Auma (Thüringen)
Auma (Thüringen)

Lage von Auma in Thüringen


Geographie


Auma liegt im Thüringer Schiefergebirge am Fluss Auma. Flussabwärts bei Weida entstand 1936 die Aumatalsperre zur Energieerzeugung, Brauchwasserversorgung und heute auch der Freizeiterholung. Auma liegt etwa 20 km südwestlich von Gera. Die höchste Erhebung in der Nähe ist der Lerchenberg mit 447,5 m.

Angrenzende Gemeinden sind die Stadt Zeulenroda-Triebes im Landkreis Greiz sowie Dittersdorf, Tegau, Tömmelsdorf und die Stadt Triptis im Saale-Orla-Kreis.

Die ehemalige Stadt gliederte sich in die Stadtteile Auma, Gütterlitz, Krölpa, Muntscha, Untendorf, Wenigenauma und Zickra.


Geschichte


Wahrscheinlich geht Auma auf eine slawische Besiedlung des 8./9. Jahrhunderts zurück. In Auma kreuzte die alte Regensburger Straße das gleichnamige Flüsschen. Dieser Übergang war auch noch für die Wege aus Neustadt an der Orla Richtung Vogtland und Böhmen interessant. Mit einer Burg sicherte und kontrollierte man diesen Übergang – nachweislich ab dem 13. Jahrhundert. 1248 erwähnte man einen Albert von Auma. Die Burg gehörte den Grafen von Arnshaugk. Später erbte sie der Thüringer Landgraf, was 1328 bestätigt wurde. Von der Burg sind keine sichtbaren Reste vorhanden. Von den Nebengebäuden wurde Material für Bauten weiter verwendet.[1][2]

Flugaufnahme von Auma
Flugaufnahme von Auma

Auma wurde urkundlich am 24. Sept. 1237 erwähnt[4], als Stadt erstmals 1331. Die Reußen von Plauen belehnte man danach mit der Herrschaft. Durch die Leipziger Teilung 1485 übernahm die ernestinische Linie der Wettiner Burg und Ort. Als Teil des Amts Arnshaugk kam Auma ab 1576 schrittweise unter die Verwaltung des albertinischen Kurfürstentums Sachsen.

1641 wurde der Bauerngeneral Georg Kresse in Auma erschossen. 1790 vernichtete der größte bekannte Brand der Stadtgeschichte rund 200 Gebäude. Auf dem Weg nach Jena und Auerstedt im Jahr 1806 übernachtete Napoleon in der Stadt. Zwischen 1816 und 1920 gehörte die Stadt dem Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach an. 1894 wurde Auma an die Bahnstrecke Triptis–Ziegenrück angeschlossen.

Während des Zweiten Weltkrieges mussten seit 1941 70 Kriegsgefangene sowie Frauen und Männer aus der Sowjetunion, die in den Schützenhallen eine bewachte Unterkunft hatten, im Ort Zwangsarbeit leisten. Im Stadtpark wird mit einer Gedenkstätte an sie erinnert.[5]

Im Frühjahr 1945 wurde Auma zunächst durch US-Truppen besetzt, bevor die Stadt zur Sowjetischen Besatzungszone kam und 1952 dem Kreis Zeulenroda in der DDR zugeordnet wurde.

Am 1. Juli 1950 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Gütterlitz und Untendorf eingegliedert.

Am 25. März 1994 wurden Muntscha, Zickra, Krölpa und Wenigenauma eingemeindet.[6]

Bis zum 3. Januar 1996 war Auma ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Auma, danach gehörte die Stadt zur Verwaltungsgemeinschaft Auma-Weidatal. Am 1. Dezember 2011 schlossen sich Auma und die Gemeinden Braunsdorf, Göhren-Döhlen, Staitz und Wiebelsdorf zur Landgemeinde Stadt Auma-Weidatal zusammen.[7]


Einwohnerentwicklung


Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1994: Stand jeweils 31. Dezember):

  • 1830: 1458
  • 1994: 3684
  • 1995: 3664
  • 1996: 3634
  • 1997: 3582
  • 1998: 3541
  • 1999: 3469
  • 2000: 3426
  • 2001: 3389
  • 2002: 3343
  • 2003: 3289
  • 2004: 3257
  • 2005: 3203
  • 2006: 3173
  • 2007: 3107
  • 2008: 3090
  • 2009: 3084
  • 2010: 3033
Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik

Politik


Rathaus mit Osterbrunnen
Rathaus mit Osterbrunnen

Der letzte Aumaer Stadtrat setzte sich seit den Kommunalwahlen 2009 wie folgt zusammen:

Letzter Bürgermeister war der CDU-Politiker Gernot Purkart.

Kursächsische Postmeilensäule
Kursächsische Postmeilensäule

Kultur und Sehenswürdigkeiten



Bauwerke


Bemerkenswert ist vor allem der recht große Markt mit der Nachbildung einer Kursächsischen Postmeilensäule (Originalteile von 1722 und der ersten Rekonstruktion im Rathaushof), altem Rathaus (neuerbaut 1790), neuem Rathaus (1907/08), der Franz-Kolbe-Regelschule (1900) und den Bürgerhäusern. In Vorbereitung der Feiern zum 675-jährigen Bestehen Aumas im Jahr 2006 wurde der Marktplatz aufwändig umgestaltet. Die Liebfrauenkirche südwestlich des Marktes wurde nach dem Stadtbrand von 1790 neugebaut.


Wirtschaft und Infrastruktur


Ehemaliger Bahnhof Auma (2022)
Ehemaliger Bahnhof Auma (2022)

Verkehr


Durch die verkehrsgünstige Lage an der Bundesstraße 2 und in der Nähe der Autobahnabfahrt der A 9 in Triptis ist Auma mit dem PKW sehr gut zu erreichen. Die Bahnstrecke Triptis–Marxgrün ist stillgelegt.

Der Öffentliche Personennahverkehr wird durch die PRG Greiz und die RVG Gera mit 3 Linien bedient. Die Linie 40 verkehrt im Stundentakt zwischen Triptis und Zeulenroda und weiter nach Greiz und Reichenbach.

LinieBetreiberLinienverlaufAnmerkung
40 PRG Zeulenroda – Auma – Triptis Landesbedeutsame Buslinie
45 PRG Zeulenroda – Merkendorf – Stelzendorf – Auma – Staitz
227 RVG Weida – FrießnitzNiederpöllnitzAuma

Ansässige Unternehmen


Die Wirtschaft wird durch mittelständische Industrie, Handwerk und Gewerbe geprägt.


Persönlichkeiten



Söhne und Töchter des Ortes



Personen mit Bezug zu Auma



Sonstiges


In Auma und Neudietendorf wurden 1912 die beiden ersten Thüringer Selbstwählvermittlungsanlagen für den Fernsprechverkehr (zunächst nur Ortsnetz) in Betrieb genommen.[8]


Literatur




Commons: Auma – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Topographia Superioris Saxoniae: Auma – Quellen und Volltexte
Wikivoyage: Auma – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 62
  2. Thomas Bienert: Mittelalterliche Burgen in Thüringen. Wartberg Verlag 2000, ISBN 3-86134-631-1, S. 96
  3. Günter Steiniger: Mühlen an der Auma, der Triebes, der Leubs und im Güldetal. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2011, ISBN 978-3-86777-296-9, S. 37–39; 34–36; 31–33; 31–33
  4. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer bis 1300. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2001, ISBN 3-934748-58-9, S. 13
  5. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hrsg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945. In der Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser. Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, ISBN 3-88864-343-0, S. 109
  6. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1994
  7. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2011
  8. Thüringer Vereinigung für Heimatpflege (Hrsg.): Jahrbuch 1912. Selbstverlag, Erfurt 1913, Nachrichten, S. 83.

На других языках


- [de] Auma

[en] Auma

Auma (German pronunciation: [ˈaʊ̯ma] (listen)) is a town and a former municipality in the district of Greiz, in Thuringia, Germany. Since 1 December 2011, it is part of the municipality Auma-Weidatal. It is situated 24 km southwest of Gera.

[ru] Аума

Аума (нем. Auma) — город в Германии, в земле Тюрингия.



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