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Arlesberg ist ein Ortsteil von Geraberg in der Landgemeinde Geratal im Ilm-Kreis in Thüringen.

Arlesberg
Landgemeinde Geratal
Höhe: 455 m ü. NN
Eingemeindung: 1923
Eingemeindet nach: Geraberg
Postleitzahl: 99331
Vorwahl: 03677
Arlesberg, südlicher Ortseingang, die Jüchnitz im Vordergrund
Arlesberg, südlicher Ortseingang, die Jüchnitz im Vordergrund
Arlesberg, südlicher Ortseingang, die Jüchnitz im Vordergrund

Lage


Arlesberg liegt am Rand des Thüringer Waldes am Austritt der Zahmen Gera aus dem Gebirge. Den gleichen Namen wie der Ort trägt auch der westlich gelegene, 651 Meter hohe Arlesberg. Südlich von Arlesberg, auf der anderen Seite des Geratals liegt die Hohe Warte (765 Meter). Der alte Dorfkern Arlesbergs liegt, hochwassergeschützt, am nordwestlichen Talhang im Bereich der heutigen Bergstraße/Dr.-Mohr-Straße. Arlesberg lag bis zu deren Umtrassierung an der Bundesstraße 88. Südlich des Ortes im Jüchnitzgrund liegt das Schullandheim Geraberg.


Geschichte


Erstmals erwähnt wurde Arlesberg im Jahr 1503.[1] Der Ort nahm später einen Aufschwung durch verschiedene Bergwerke unter dem Arlesberg, in denen neben Mangan auch Flussspat gefördert wurde. Der Verarbeitung diente die Braunsteinmühle an der Zahmen Gera. Gleichzeitig breitete sich der Ort nun auch entlang des Tals an der Gehlberger und Geraer Straße aus. Auch ein eigener Friedhof wurde oberhalb des Ortes angelegt, während die Pfarrkirche in Geraberg zum Gottesdienst besucht wurde.

Der Ort im Amt Schwarzwald gehörte zu verschiedenen Ernestinischen Herzogtümern, zuletzt von 1826 bis 1918 zum Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha. 1923 wurden die Dörfer Gera unterhalb und Arlesberg oberhalb zur neuen Gemeinde Geraberg zusammengelegt. Im 20. Jahrhundert nahm die Industrialisierung in Arlesberg weiter an Fahrt auf und 1886 gründete das Ilmenauer Unternehmen Thüringische Glasinstrumentenfabrik Alt, Eberhardt & Jäger eine Fabrik in Arlesberg. Diese wurde zu DDR-Zeiten unter dem Namen Thermometerwerk Geraberg weiter ausgebaut und avancierte zum größten Arbeitgeber der Umgebung. In ihrer Nachbarschaft entstanden Sportplätze und das Geraberger Schwimmbad. Nach der Wiedervereinigung wurde die Fabrik geschlossen und das größte Nachfolgeunternehmen Geratherm zog ins Gewerbegebiet nördlich des Ortes um. Die alte Fabrik wurde abgerissen.

Geraberg wurde am 1. Januar 2019 ein Ortsteil der Landgemeinde Geratal.[2]

Weitere bedeutende Firmengründungen waren:


Der Manganerzbergbau


Das Bergmassiv südlich des Ortes enthält als Spaltenausfüllung in verschiedenen Porphyren Erze und Minerale. Bereits in der Mitte des 14. Jahrhunderts (1351) gab es auf dem Mittelberg (Berg zwischen Jüchnitz und Zahmer Gera) Eisensteinbergbau. 1665 erfolgten die ersten urkundlichen Erwähnungen des Manganerzbergbaues im Arlesberger Revier. Dieser Bergbau gab dem Revier seine Bedeutung. 1855 erschien erstmals die Braunsteinmühle auf dem Briefkopf der Firma E. Diemar (Braunsteinwerk). Um 1860, der Hauptperiode des Abbaus, waren etwa 400 Menschen in rund 140 Gruben tätig. Die größten Gruben besaßen Stollen von 600 bis 1000 m Länge. Nach einem weiteren Produktionshoch in den Jahren 1915 bis 1924 kam der Bergbau 1931 zum Erliegen, wurde jedoch schon 1936 wieder belebt. 1949 endete der Manganerzbergbau mit der Stilllegung der Grube Heinrichsglück. Die Gesamtproduktion wird auf 75.000 bis 100.000 t geschätzt. Die hohe Qualität der damals geförderten Erze in rund 100 Manganerzgängen verschafften dem ehemaligen Arlesberger Revier weltweite Bedeutung. Außerdem ist der Manganabbau und seine Nutzung im Lauf der historischen Entwicklung des Reviers und seiner Gruben ein wichtiges Indiz für die frühe Industriegeschichte.

Im 20. Jahrhundert begann man zudem den Abbau von Fluss- und Schwerspat im Tal der Zahmen Gera, dieser Bergbau endete 1958. Die Braunsteinmühle bearbeitete bis 1982 importierte Erze.


Sehenswürdigkeiten



Quellen




Commons: Arlesberg (Geraberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Fünfte Auflage, Bad Langensalza, 2010. S. 19
  2. Thüringer Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 14/2018 S. 795 ff., aufgerufen am 1. Januar 2019



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