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Montargis ist eine Stadt mit 14.976 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) in Frankreich. Sie liegt im Kanton Montargis und ist Verwaltungssitz (Unterpräfektur) des Arrondissements Montargis im Département Loiret in der Region Centre-Val de Loire.

Montargis
Montargis (Frankreich)
Montargis (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Centre-Val de Loire
Département (Nr.) Loiret (45)
Arrondissement Montargis
Kanton Montargis (Hauptort)
Gemeindeverband Montargoise et Rives du Loing
Koordinaten 48° 0′ N,  44′ O
Höhe 82–112 m
Fläche 4,46 km²
Einwohner 14.976 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 3.358 Einw./km²
Postleitzahl 45200
INSEE-Code
Website www.montargis.fr

Place Mirabeau

Geografie


Montargis liegt etwa 50 km südlich von Fontainebleau und 70 km östlich von Orléans am Fluss Loing und seinen Zuflüssen Puiseaux und Vernisson. Benachbarte Gemeinden sind (im Uhrzeigersinn von Norden):


Geschichte


Kirche Sainte-Madeleine
Kirche Sainte-Madeleine

Joscelin de Courtenay (* 1034) baute im 11. Jahrhundert eine Burg im Ort Courtenay im Arrondissement Montargis und gründete die Stadt Montargis. Peter I. (* 1126), der ein Sohn von Ludwig VI., König von Frankreich, war, heiratete im Jahre 1150 Elisabeth de Courtenay. Das Land, das seine Frau in die Ehe mitbrachte, musste er an den Königsthron abgeben. Das Schloss baute er zu einer uneinnehmbaren Festung aus. Einer Belagerung durch die Engländer im Jahr 1427 widerstanden die Einwohner von Montargis, was ihnen rechtliche Privilegien und damit großen Wohlstand einbrachte.

Um das Jahr 1240 gründete Amicia de Montfort bei Montargis ein dominikanisches Frauenkloster. Bekannte Angehörige des Konvents waren die englische Prinzessin Eleanor und Blanchefleur, die uneheliche Tochter Kaiser Friedrichs II. Im Jahr 1371 soll sich in Montargis der Sage nach das Gottesurteil gegen Robert de Macaire zugetragen haben. Bekannter wurde die Sage „Der Hund von Montargis“ erst durch diverse Skulpturen in Montargis. Eine in der Halle des Salle de Fêtes, eine andere auf dem Vorplatz des Musée Girodet. Beide zeigen die Szene, als der Hund von Macaire, der allein die Ermordung seines Herrn miterlebte, den Mörder bei einer Gegenüberstellung erkennt und an ihm hochspringt. Der Mörder galt sodann als überführt und wurde verhaftet.

Im Zeitalter der Reformation kehrte die französische Königstochter Renée de France, die Witwe von Ercole II. d’Este, aus Ferrara nach Frankreich zurück und ließ sich in ihrem Schloss in Montargis nieder. Als Sympathisantin der Evangelischen unterstützte sie diese und beherbergte sie bis zu ihrem Tod 1574 während der Hugenottenkriege immer 300 bis 460 Flüchtlinge auf ihrem Gut, darunter waren aber auch Katholiken. Denn sie setzte sich für einen Religionsfrieden zwischen den beiden Konfessionen ein.[1]

Heinrich IV. (Frankreich) ließ den Schifffahrtskanal Canal de Briare zwischen Briare an der Loire und Montargis in den Jahren 1604 bis 1642 erbauen. Der Canal du Loing entstand ein Jahrhundert später, um die Schiffe von Montargis bis zur Seine gefahrlos transportieren zu können. Nahe Montargis mündet auch ein kleiner Seitenkanal, der Canal d’Orléans, der seinerzeit eine Verbindung mit der Loire bei Orléans herstellte, heute für Schiffe aber nicht mehr befahrbar ist.

Ende Oktober 1939 wurden etwa 650 sogenannte feindliche Ausländer (Deutsche und Östericher), die zuvor im Stade de Colombes interniert waren, in ein Centre de Rassemblement des Etrangers (Sammelstelle für Ausländer) in Montargis verlegt. Das hiesige Internierungslager befand sich in einer ehemaligen Möbelfabrik.[2] Während die Fondation pour la mémoire de la déportation die Existenz des Lagers nur bis Dezember 1939 anzeigt, datiert Christian Eggers die Verlegung der Internierten von Montargis nach Les Milles auf die Zeit zwischen dem 7. und dem 12. Juni 1940. Wegen der vorrückenden deutschen Wehrmacht im Westfeldzug seien in diesem Zeitraum auch die Internierten der Lager Loriol, Villemard bei Blois, Nevers, Marmagne, Cepoy und Orléans nach Les Milles verlegt worden.[3]


Bevölkerungsentwicklung


Jahr19621968197519821990199920112018
Einwohner 15.99618.22518.38016.11015.0201503014.61614.789
Quellen: Cassini und INSEE

Verkehr


Bahnhof Montargis
Bahnhof Montargis

Montargis besitzt seit 1860 einen Bahnhof an der Bahnstrecke Moret-Veneux-les-Sablons–Lyon-Perrache.[4] Diese wird bedient von Zügen des TER Centre-Val de Loire der Verbindung Paris-BercyNevers und ist für die Transilien aus Paris-Gare-de-Lyon Endpunkt.


Sehenswürdigkeiten



Persönlichkeiten



Partnerstädte



Sport


Montargis war Zielort der 21. Etappe der Tour de France 1969 und Startort der 21. Etappe der Tour de France 1976. Im Jahr 2005 wurde Montargis am 6. Juli als Zielort der 5. Etappe der Tour de France erneut besondere Aufmerksamkeit zuteil.

Montargis war Start- und Zielort der Tour de France 2010.



Commons: Montargis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. 500 Jahre Reformation - von Frauen gestaltet, Martina Mangels: Renée de France - Menschlichkeit zwischen den Fronten - die Königstochter, die den Bäcker retten wollte, Website Frauen und Reformation
  2. Fondation pour la mémoire de la déportation: Camp d'internement Montargis
  3. Christian Eggers: Unerwünschte Ausländer. Juden aus Deutschland und Mitteleuropa in französischen Internierungslagern 1940 – 1942, Metropol Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-932482-62-X, S. 69
  4. Site des Éditions de l'Écluse, Archives municipales de Montargis

На других языках


- [de] Montargis

[en] Montargis

Montargis (French pronunciation: ​[mɔ̃taʁʒi]) is a commune in the Loiret department, Centre-Val de Loire, France.[2]

[fr] Montargis

Montargis (/mɔ̃.taʁ.ʒi/ .mw-parser-output .prononciation>a{background:url("//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/8a/Loudspeaker.svg/11px-Loudspeaker.svg.png")center left no-repeat;padding-left:15px;font-size:smaller}Écouter) est une commune française située dans le département du Loiret, en région Centre-Val de Loire.

[ru] Монтаржи

Монтаржи́ (фр. Montargis) — город и коммуна в центральной части Северной Франции, который является центром кантона Монтаржи округа Монтаржи, входящего в департамент Луаре региона Центр.



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