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Le Mans
Le Mans (Frankreich)
Le Mans (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Pays de la Loire
Département (Nr.) Sarthe (72)
Arrondissement Le Mans
Kanton Le Mans-1 bis Le Mans-7
Gemeindeverband Le Mans Métropole
Koordinaten 48° 0′ N,  12′ O
Höhe 38–134 m
Fläche 52,81 km²
Einwohner 143.847 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 2.724 Einw./km²
Postleitzahl 72000
INSEE-Code
Website www.lemans.fr

Hôtel de ville Le Mans

Le Mans [ləˈmɑ̃]  ist eine Stadt mit 143.847 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Nordwesten Frankreichs. Sie liegt am Zusammenfluss von Sarthe und Huisne und ist Hauptstadt des Départements Sarthe in der Region Pays de la Loire. Die Einwohner werden Manceller genannt.

Die Stadt mit der gotischen Kathedrale Saint-Julien du Mans ist vor allem durch das 24-Stunden-Rennen von Le Mans (24 Heures du Mans) bekannt.


Geschichte zur Entstehung von Le Mans


Die Gründung der Stadt Le Mans ist zurückzuführen auf ein Oppidum der keltischen Cenomani. Die Siedlung wurde 56 v. Chr. von den Römern erobert, die sie Suindinum nannten. Im 3. Jahrhundert wurde eine Stadtmauer errichtet, die zum Teil noch heute erkennbar ist. In spätrömischer Zeit entstand das Bistum Le Mans (als erster Bischof gilt der Heilige Julianus), das später dem Erzbistum Tours unterstellt wurde. Zunächst zur Herrschaft des Syagrius gehörig, wurde Le Mans 486 von den Franken erobert. Später wurde Le Mans Zentrum der Grafschaft Maine, die vor allem im 11. und frühen 12. Jahrhundert zwischen den Herzögen der Normandie und den Grafen von Anjou immer wieder umkämpft war. 1110 konnte sich Anjou endgültig die Oberhoheit über das Land sichern, das mit dem Aufstieg der Plantagenets zu Königen von England 1154 Teil des Angevinischen Reiches wurde. Johann Ohneland verlor den Festlandbesitz nördlich der Loire allerdings wieder an die französische Krone, die damit 1204 auch Le Mans wieder unter ihre Herrschaft brachte. Im Verlauf des Hundertjährigen Krieges war Maine dann wieder zwischen Engländern und Franzosen umkämpft, worunter auch die Bevölkerung von Le Mans zu leiden hatte, die sich hinter ihre Stadtmauern zurückziehen und die mittlerweile errichteten Vororte aufgeben musste. 1443 konnten die Engländer dann endgültig aus Maine vertrieben werden. Nachdem hier zwischenzeitlich wieder ein eigenes Grafengeschlecht herrschte, wurde Maine 1480 dem Kronbesitz zugeschlagen. Nach der Reformation zählte Maine zu den hugenottischen Provinzen, sodass es hier erneut zu blutigen Auseinandersetzungen kam; erst 1589 konnte Heinrich IV. auch hier für Frieden sorgen, der sich als recht dauerhaft erweisen sollte.

Im Zeitalter des Absolutismus erlebte das örtliche Handwerk einen Aufschwung, insbesondere die Herstellung von Textilien und Wachs. 1740 gingen zwei Drittel der Textilproduktion der Stadt in den Export. Die Verbesserung der Verkehrswege förderte den wirtschaftlichen Aufschwung zur Zeit der Industrialisierung zusätzlich: 1844 erhielt Le Mans einen Eisenbahnanschluss an der Strecke Paris-Rennes. Von großer Bedeutung für die Stadt waren auch die Aktivitäten der Familie Bollée, die in den 1840er Jahren hier zunächst Dampfmaschinen produzierte, ab 1887 dann vor allem Automobile herstellte. Vom 10. bis 12. Januar 1871 fand hier die Schlacht bei Le Mans zwischen der französischen Loirearmee und der zweiten Armee des Prinzen Friedrich Karl während des Deutsch-Französischen Krieges statt. Diese endete mit einem deutschen Sieg. 1893 wurde Le Mans auch an das Telefonnetz angeschlossen. Die Tradition als Automobilrennstadt begründete ein erster Grand Prix im Jahre 1911. 1936 siedelte sich die Firma Renault in Le Mans an, die bis heute größter Arbeitgeber der Stadt ist, aber auch große Versicherungsunternehmen wählten Le Mans als Standort. Zwischen 1940 und 1944 war Le Mans deutsch besetzt, die Zerstörungen durch den Krieg hielten sich hier in Grenzen. Das höhere Bildungswesen, das lange eher vernachlässigt wurde, erhielt 1960 mit der Errichtung einer Universität eine vermehrte Förderung, allerdings war diese erste Hochschule zunächst von der Universität Caen abhängig. Bedeutender wurde die 1969 gegründete Technische Hochschule.

Die École Nationale Supérieure d’Ingénieurs du Mans wurde 1995 gegründet.


Bevölkerungsentwicklung


19621968197519821990199920082018
132.181143.246152.285147.697145.502146.105143.547143.252

Quelle:[1]


Politik


Bürgermeister der Stadt ist seit dem 14. Juni 2018 Stéphane Le Foll (PS). Die Stadt ist in neun Wahlkreise gegliedert.


Städtepartnerschaften


Die Stadt Le Mans unterhält, wegen des gemeinsamen Patrons, des Heiligen Liborius, bereits seit 836 enge Beziehungen zu Paderborn in Nordrhein-Westfalen. Die offizielle Städtepartnerschaft besteht jedoch erst seit 1967.

Insgesamt hat Le Mans sechs Partnerstädte:


Wirtschaft und Infrastruktur



Wirtschaftszweige


Wichtigste Wirtschaftszweige sind neben der Landmaschinenindustrie, vertreten durch das Unternehmen Claas, das in Le Mans Traktoren herstellt, vor allem die metallverarbeitende und die Elektroindustrie, sowie der Dienstleistungsbereich (Versicherungen, etwa MMA, Mutuelles du Mans Assurances).


Verkehr


Die neue Straßenbahn bei einer Probefahrt am Place de la République
Die neue Straßenbahn bei einer Probefahrt am Place de la République

Sehenswürdigkeiten


Altstadt und Römische Stadtmauer von Le Mans
Altstadt und Römische Stadtmauer von Le Mans
Kathedrale Saint-Julien
Kathedrale Saint-Julien
Gallo-römische Stadtmauer
Gallo-römische Stadtmauer
Orgel in der Kathedrale
Orgel in der Kathedrale

Da die Stadt im Zweiten Weltkrieg weitgehend unzerstört blieb, hat sich auch die historische Altstadt erhalten. Am bedeutendsten sind die gallo-römische Stadtmauer, die gegen Ende des 3. Jahrhunderts gebaut wurde und bemerkenswert gut erhalten ist, sowie die Kathedrale Saint-Julien im romanisch-gotischen Baustil, die Kirche Notre-Dame de la Couture aus dem 13. und 14. Jahrhundert, das Musée de Tessé, das Maison d'Adam et Ève, das Hôtel de Clairaulnay und das Hôtel de Vaux.

Aber auch Anhänger des Motorsports kommen auf ihre Kosten: In unmittelbarer Nähe wird das 24-Stunden-Rennen von Le Mans ausgetragen. Im Innenbereich der Rennstrecke gibt es seit 1991 das Automobilmuseum des Départements Sarthe. Unter den mehr als 100 ausgestellten Fahrzeugen sind auch Siegerfahrzeuge des 24-Stunden-Rennens zu besichtigen, darunter ein Bentley (Sieger 1924) und ein Ferrari (Sieger 1949). In der Fußgängerzone von Le Mans haben erfolgreiche Fahrzeugpiloten ihre Hand- bzw. Fußabdrücke hinterlassen: Sie sind auf Messingplatten im Straßenbelag bzw. an einem Brunnen angebracht.


Sport



Motorsport


Weltberühmt wurde Le Mans durch seine Motorsportveranstaltungen, insbesondere durch die 24-Stunden-Rennen von Le Mans mit dem weltweit schwersten Unfall von 1955. Das Vorbild vieler Langstreckenrennen wird seit 1923 alljährlich Mitte Juni auf der 13,5 km langen Strecke Circuit des 24 Heures auf Landstraßen im Süden von Le Mans ausgetragen. Bereits 1906 fand in Le Mans unter Beteiligung von 32 Automobilen das erste Grand-Prix-Rennen der Welt statt.

Ferner gibt es das 24-Stunden-Rennen für Motorräder sowie diverse weitere Motorsportveranstaltungen, unter anderem den Grand Prix von Frankreich der Motorrad-Weltmeisterschaft, die auf der kürzeren Variante der Rennstrecke, dem Circuit Bugatti stattfinden.


Fußball


Der Fußballclub Le Mans Union Club (M.U.C.) 72 spielte seit einigen Jahren in der zweiten Liga Frankreichs, bis er im Oktober 2013 auf Grund einer Insolvenz aufgelöst wurde.


Basketball


Die Basketballmannschaft Le Mans Sarthe Basket wurde vier Mal französischer Meister, zuletzt im Jahr 2006.


Handball


Der Verein MSH 72 (Le Mans Sarthe Handball 72) gilt als Hauptverein der Stadt und der Sarthe für die Männer.

Der 1957 gegründete Verein CSC Le Mans Handball bzw. Club Sportif des Cheminots du Mans „Sportverein der Eisenbahner in Le Mans“ hat im Augenblick 13 aktive Mannschaften, sowohl im Jugend- als auch im Seniorenbereich.


Sonstiges


In der Nähe von Le Mans bei Mayet befindet sich ein 342 Meter hoher Sendemast für UKW und Fernsehen. Er ist eines der höchsten Bauwerke in Frankreich und überragt sogar den Eiffelturm.

Am ersten Freitag im September findet in Le Mans die Zwiebelmesse (Foire aux Oignons) statt.


Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Stadt



Personen, die in Le Mans gewirkt haben



Siehe auch




Commons: Le Mans – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Insee − Institut national de la statistique et des études économiques | Insee. Abgerufen am 9. Mai 2022 (französisch).

На других языках


- [de] Le Mans

[en] Le Mans

Le Mans (/lə ˈmɒ̃/, French: [lə mɑ̃] (listen)) is a city in northwestern France on the Sarthe River where it meets the Huisne. Traditionally the capital of the province of Maine, it is now the capital of the Sarthe department and the seat of the Roman Catholic diocese of Le Mans. Le Mans is a part of the Pays de la Loire region.

[fr] Le Mans

Le Mans (/lə mɑ̃/[Note 1]) est une commune faisant partie des grandes villes du Grand Ouest français, située dans la région des Pays de la Loire et le département de la Sarthe dont elle est la préfecture.

[ru] Ле-Ман

Ле-Ма́н (фр. Le Mans [lə mɑ̃] слушать, брет. ar Mañs, лат. Cenomanum, Suindinum) — город во Франции, административный центр департамента Сарта. Население — 141,4 тыс. жителей (2005); вместе с пригородами это один из семи крупнейших по населению городов страны.



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