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Cancale (bretonisch Kankaven) ist eine französische Gemeinde in der nördlichen Bretagne im Département Ille-et-Vilaine.

Cancale
Kankaven
Cancale (Frankreich)
Cancale (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bretagne
Département (Nr.) Ille-et-Vilaine (35)
Arrondissement Saint-Malo
Kanton Saint-Malo-1
Gemeindeverband Pays de Saint-Malo
Koordinaten 48° 41′ N,  51′ W
Höhe 0–56 m
Fläche 12,61 km²
Einwohner 5.226 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 414 Einw./km²
Postleitzahl 35260
INSEE-Code
Website www.ville-cancale.fr

Hafen von Cancale

Die Stadt hat 5226 Einwohner (Stand 1. Januar 2019) und gehört zum Kanton Saint-Malo-1, sie war bis 2015 der Hauptort des Kantons Cancale.


Geografie


Cancale ist die nördlichste Gemeinde des Départements Ille-et-Vilaine. Sie liegt im Nordwesten der Bucht von Mont-Saint-Michel, etwa zehn Kilometer östlich von Saint-Malo, an der Côte d’Émeraude. Die Kernstadt gliedert sich in zwei Stadtteile: Die Oberstadt (La Ville Haute) liegt in 45 m Seehöhe über der Bucht und ist das Zentrum mit Kirche, Markt, Geschäften sowie der Badevillen-Siedlung an der Pointe du Hock und entlang der Rue Robert Surcouf, die für ihre Architektur und den malerischen Ausblick auf den Mont-Saint-Michel gerühmt wird. Der romantische Hafen (La Houle) liegt direkt am Meer und bietet gute Hotels und Restaurants. Im Stadtteil Port-Mer liegt ein beliebter Sandstrand. Die etwa vier Kilometer vom Stadtzentrum entfernte Pointe du Grouin ist ein beliebtes Ausflugsziel und markiert den nördlichsten Punkt des Stadtgebiets.


Klima


Das Klima in Cancale ist ozeanisch geprägt und zeichnet sich durch vergleichsweise geringe Temperaturschwankungen zwischen Winter und Sommer aus. Gleichwohl herrscht in Cancale insofern ein Mikro-Klima, als sich die Niederschlagswerte deutlich von jenen im Westen der Bretagne sowie jenen an der Westküste der Halbinsel Cotentin unterscheiden. Cancale erhält im Jahresmittel lediglich 600–800 ml Niederschlag und liegt mit rund 1700 Sonnenstunden jährlich über den Werten von Paris und nahezu jeder deutschen Messstation. Das Klimadiagramm von Saint-Malo ist einigermaßen repräsentativ für Cancale.

Wie etwa auch Marseille liegt Cancale in Z9 der Plant Hardiness Klimazonen, ist im Sommer aber weniger trocken. Entsprechend trifft man in Cancale gleichermaßen sowohl Farn, Moos und Efeu als auch mediterran anmutende Pflanzen wie Palmen und Pinien an.


Geschichte


Während des Zweiten Weltkriegs wurde Cancale am 21. Juni 1940 von den Deutschen besetzt und als Küstenort Teil der „Verbotenen Zone“. Bis zu 4500 Soldaten der Besatzungsmacht waren im Ort stationiert. Am Morgen des 6. August 1944 wurde Cancale von amerikanischen Soldaten befreit; eine letzte Salve von 16 Granaten, abgefeuert von der abziehenden Wehrmacht, forderte in der Stadt 34 Todesopfer und 60 Schwerverletzte.[1]


Bevölkerungsentwicklung


Jahr19621968197519821990199920072017
Einwohner52365019478046384910520352935121
Quellen: Cassini und INSEE

Wirtschaft


Cancale bezeichnet sich selbst als die „Austernhauptstadt“ der Bretagne. Hier werden in der Gezeitenzone Austern gezüchtet, und zwar die Pazifische Felsenauster (5.000 t, Stand: 2000) und die seltenere Europäische Auster (1.000 t, Stand: 2000). Beide Sorten genießen bei Kennern einen guten Ruf.[2]

Die Austernzucht lässt sich in Cancale ab dem 13. Jahrhundert nachweisen. Heute bedeckt sie eine Fläche von 400 Hektar, 50 Betriebe beschäftigen je nach Jahreszeit 150 bis 300 Angestellte und erwirtschaften einen Umsatz von 3,8 Mio. Euro (Stand: 2000). Besucher können im Austernmuseum (La Ferme Marine) weiterführende Informationen über die Bedeutung der Austern erfahren.

Weitere wichtige Wirtschaftszweige in Cancale sind Landwirtschaft, weitere Zweige der Fischerei, Verwaltung und Tourismus.

Cancale zählte Ende 2010 1335 Unternehmen, darunter 110 im Agrarsektor, 41 im industriellen Sektor sowie 45 im Baugewerbe, 608 in den Bereichen Handel, Transport und Service, sowie 531 mit Verwaltungsbezug. Allein 2011 wurden in Cancale 40 Unternehmen gegründet.

Aufgrund der landschaftlichen und kulinarischen Reize der Gegend spielt Tourismus in Cancale traditionell eine große Rolle.

Kirche Saint Méen
Kirche Saint Méen

Verkehr


Cancale liegt etwa zehn Kilometer von der vierspurigen Schnellstraße D137 entfernt, die Saint-Malo mit Rennes verbindet.

Der Bahnhof „Saint-Méloir - La Gouesnière - Cancale“ an der Bahnstrecke Rennes–Saint-Malo befindet sich in La Gouesnière. Über die Saint-Maloer Stadtbuslinie 5 ist Cancale direkt mit dem TGV-Bahnhof Saint-Malo verbunden. Cancale ist damit innerhalb nur dreieinhalb Stunden von Paris aus zu erreichen.

Über den 25 Kilometer entfernt gelegenen Flughafen Dinard-Pleurtuit-Saint-Malo besteht außer an Sonntagen eine tägliche Anbindung an den Flughafen London-Stansted. Cancale ist somit nur zwei Stunden von London entfernt.


Sehenswürdigkeiten


Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Cancale


Städtepartnerschaften



Literatur



Einzelnachweise


  1. Après les bombardements, la ville libérée dans un bain de sang bei ouest-france.fr, abgerufen am 28. Juni 2022
  2. Paul Bocuse: Die neue Küche, Das Kunstbuch vom König der Köche. (Orig.: La cuisine du Marche) Pawlak Verlag, 1977, Seite 154


Commons: Cancale – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Cancale

[en] Cancale

Cancale (French pronunciation: ​[kɑ̃kal]; Breton: Kankaven; Gallo: Cauncall) is a commune in the Ille-et-Vilaine department in Brittany in northwestern France. It is known as the birthplace of Saint Jeanne Jugan. Inhabitants of Cancale are called Cancalais in French.

[ru] Канкаль

Канка́ль (фр. Cancale, брет. Kankaven) — коммуна на северо-западе Франции, находится в регионе Бретань, департамент Иль и Вилен, округ Сен-Мало, кантон Сен-Мало-1. Расположена в 16 км к востоку от Сен-Мало на побережье Ла-Манша, называемом Изумрудный берег (фр. Côte d’Émeraude).



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