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Boudy (deutsch Buda, auch Baudy) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt zwei Kilometer nördlich von Mirotice (Mirotitz) und gehört zum Okres Písek.

Boudy
Boudy (Tschechien)
Boudy (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Jihočeský kraj
Bezirk: Písek
Fläche: 1001 ha
Geographische Lage: 49° 27′ N, 14° 2′ O
Höhe: 475 m n.m.
Einwohner: 204 (1. Jan. 2021)[1]
Postleitzahl: 398 04
Kfz-Kennzeichen: C
Verkehr
Straße: Mirotice – Boudy
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 1
Verwaltung
Bürgermeister: Josef Čišecký (Stand: 2022)
Adresse: Boudy 122
398 04 Čimelice
Gemeindenummer: 562122
Website: www.obecboudy.cz
Ortsansicht
Ortsansicht
Kapelle der Jungfrau Maria
Kapelle der Jungfrau Maria
Kapelle des hl. Josef
Kapelle des hl. Josef
Budský Dvůr
Budský Dvůr

Geographie


Das unregelmäßig angelegte Dorf Boudy erstreckt sich linksseitig des Oberlaufes des Baches Boudský potok in der Písecká pahorkatina (Piseker Hügelland). Östlich des Dorfes verläuft die Staatsstraße I/4, dort befindet sich der Fortbau der Autobahn D 4 in der Planungsphase. Im Nordosten erhebt sich der Chlum (532 m n.m.), südöstlich der Na Vrších (489 m n.m.), im Westen der Malý Kosatín (500 m n.m.), die Zelená hora (514 m n.m.) und der Velký Kosatín (548 m n.m.) sowie nordwestlich der Hrad (574 m n.m.).

Nachbarorte sind Pohoří, Slavkovická Hora und Na Pile im Norden, Rakovice, U Macků und Čimelice im Nordosten, Smetanova Lhota im Osten, Rakovické Chalupy im Südosten, Neradov im Süden, Brabčulka, Kopaniny, Stráž und Míreč im Südwesten, Lučkovice, Komárov und Výšice im Westen sowie Chrást, Na Kozmovci und Svobodka im Nordwesten.


Geschichte


Im Jahre 1348 schenkte König Karl I. der königlichen Stadt Písek das königliche Waldgebiet um den Berg Hrad. Die Ansiedlung Boudy entstand nach 1640 zum Ende des Dreißigjährigen Krieges in dem nunmehr von der Herrschaft Čimelitz beanspruchten Wald und wurde 1649 erstmals erwähnt. Die von der Stadt geduldeten Chaluppen auf Schlägen führten zu langwierigen Streitigkeiten mit den Herren Ploth von Konařin auf Čimelitz, die sich als berechtigte Eigentümer des gesamten nördlichen Teils der Píseker Wälder sahen und die Errichtung neuer Siedlungen darin nicht gestatten wollten. Im 18. Jahrhundert war die Siedlung zu dörflichen Strukturen angewachsen. Sie Stadtgemeinde Písek ließ 1712 unterhalb des Dorfes den Meierhof Bauda mit einem Schafstall, Speicher, Stallungen und dem Hofteich anlegen. Die Einschicht Na Parýzu entstand um 1747; das dortige Haus Nr. 36 befindet sich seit acht Generationen im Besitz der Familie Novák, woraus sich auch die gebräuchlichere Bezeichnung U Nováka herleitet. 1785 wurde der Ort – ohne Angabe der Häuserzahl – als Baudy bezeichnet.[2]

Im Jahre 1837 bestand das im Prachiner Kreis gelegene Dorf Buda bzw. Baudy aus 71 Häusern mit 502 Einwohnern, darunter einer jüdischen Familie. Im Ort gab es eine Pottaschensiederei und ein Jägerhaus. Zu Buda konskribiert waren mehrere Einschichten: Bauda (Budský Dvůr) – ein städtischer Meierhof mit Schäferei, Na Breylých (Brejle) – drei Dominikalchaluppen, Komarow (Komárov) – zwei Dominikalchaluppen sowie U Nowaka (U Nováka) – zwei Dominikalchaluppen. Buda war Sitz eines Forstreviers; mit einer bewirtschafteten Fläche von 865 Joch 1037 Quadratklafter war das Budaer Revier um die Berge Hrad, Großer Kosotin, Kleiner Kosotin, Zelená hora und Drdowka das zweitkleinste der sieben Piseker Forstreviere.[3] Pfarrort war Mirotitz.[4] Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb Buda der königlichen Stadt Písek untertänig.

Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Boudy / Buda ab 1850 einen Ortsteil der Gemeinde Cerhonice / Cerhonitz im Gerichtsbezirk Mirowitz. 1868 wurde das Dorf dem Bezirk Pisek zugeordnet. Im Jahre 1869 bestand Boudy aus 83 Häusern und hatte 583 Einwohner. 1880 löste sich Boudy von Cerhonice los und bildete eine eigene Gemeinde; mit 610 Einwohnern erreichte die Gemeinde in diesem Jahr ihre höchste Bevölkerungszahl. Im Jahre 1900 hatte Boudy 554 Einwohner, 1910 waren es 504.

Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn, Boudy wurde 1918 Teil der neu gebildeten Tschechoslowakischen Republik. Beim Zensus von 1921 lebten in den 88 Häusern der Gemeinde 467 Personen, davon 466 Tschechen.[5] 1924 wurde am Dorfplatz ein Kriegerdenkmal mit den Namen von 19 im Ersten Weltkrieg gefallenen Einwohnern errichtet. 1930 lebten in den 84 Häusern von Boudy 408 Personen. Zwischen 1939 und 1945 gehörte Boudy / Buda zum Protektorat Böhmen und Mähren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Boudy zur wiedererrichteten Tschechoslowakei zurück. Bis zum kommunistischen Februarumsturz von 1948 gehörten der Budský Dvůr und der größte Teil der Gemeindefluren der Stadt Písek. 1950 lebten in den 85 Häusern von Boudy 342 Personen. Im Zuge der Gebietsreform von 1960 wurde Boudy nach Mirotice eingemeindet. Seit dem 1. Januar 1990 besteht die Gemeinde Boudy wieder. 1991 lebten in den 93 Häusern des Dorfes 207 Personen. Beim Zensus von 2011 hatte Boudy 191 Einwohner und bestand aus 114 Wohnhäusern.


Gemeindegliederung


Für die Gemeinde Boudy sind keine Ortsteile ausgewiesen. Zu Boudy gehören die Einschichten Brejle, Budský Dvůr, Hajnice, U Převrátila und U Nováka bzw. Na Parýzu.


Sehenswürdigkeiten



Literatur





Einzelnachweise


  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2021 (PDF; 349 kB)
  2. Jaroslaus Schaller: Topographie des Königreichs Böhmen, Dritter Theil - Prachiner Kreis, Prag 1786, S. 13
  3. Johann Gottfried Sommer: Das Königreich Böhmen, Bd. 8 Prachiner Kreis, 1840, S. 3–4
  4. Johann Gottfried Sommer: Das Königreich Böhmen, Bd. 8 Prachiner Kreis, 1840, S. 16
  5. Chytilův místopis ČSR, 2. aktualisierte Ausgabe, 1929, S. 75 Bouda Kuglerova – Boudy
  6. Kosatínský viklan, hrady.cz
  7. Boudy u Čimelic, hrady.cz

На других языках


- [de] Boudy

[en] Boudy

Boudy is a village and municipality (obec) in Písek District in the South Bohemian Region of the Czech Republic.



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