world.wikisort.org - China

Search / Calendar

Shenzhen (chinesisch 深圳市, Pinyin Shēnzhèn Shì?/i, Jyutping Sam1zan1 Si5 anhören (kantonesisch)?/i  „Shenzhen-Stadt“) ist eine Unterprovinzstadt in der Provinz Guangdong der Volksrepublik China. Sie hatte 2020 über 17 Millionen Einwohner.

Shēnzhèn Shì
深圳市
Shenzhen
Shenzhen (Volksrepublik China)
Shenzhen (Volksrepublik China)
Shenzhen
Koordinaten 22° 37′ N, 114° 4′ O

Lage von Shenzhen im Perlfluss-Delta
Basisdaten
Staat Volksrepublik China
Region Südchina
Provinz Guangdong
Status Unterprovinzstadt
Gliederung 10 Stadtbezirke
Höhe 2 m
Fläche 1991 km²
Einwohner 17.560.000 (2020)
Dichte 8.819,7 Ew./km²
Postleitzahl 518000
Telefonvorwahl (+86) 755
Zeitzone China Standard Time (CST)
UTC+8
Kfz-Kennzeichen 粤B
Website english.sz.gov.cn
Politik
Bürgermeister Xu Qin (许勤)
Stadtbezirke von Shenzhen
Stadtbezirke von Shenzhen

Shenzhen liegt im südlichen Teil der Provinz und grenzt im Süden an die Sonderverwaltungszone Hongkong. Die Planstadt ist aufgrund ihres Status als Sonderwirtschaftszone eine bedeutende Stadt für ausländische Investitionen und eine der am schnellsten wachsenden Städte der Welt. Shenzhen ist die Stadt mit dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen in China (ohne Hongkong und Macau). Tragende Säulen der lokalen Wirtschaft sind die Elektronik- und die Telekommunikationsindustrie.

Seit 2008 ist Shenzhen als UNESCO City of Design Teil des Creative Cities Network.


Geografie



Lage


Die Boomtown Shenzhen liegt im Süden der Provinz Guangdong am Perlfluss. Das Stadtgebiet umfasst eine Größe von 1991 km². Von Hongkong trennen es die Flüsse Sham-Chun (深圳河)a) und Sha-Tau-Kok (沙头角河)b).

Shenzhen liegt etwa 100 km südöstlich von der Provinzhauptstadt Guangzhou, 60 km südlich von der Industriestadt Dongguan, 60 km nordöstlich von Zhuhai und 65 km nordöstlich von Macau entfernt.


Entwicklung


Shenzhen war ursprünglich ein hügeliges Gebiet mit fruchtbarem Ackerland. Jedoch kam es nach der Einführung der Sonderwirtschaftszone zu tiefgreifenden Veränderungen der Landschaft. Das ehemals hügelige Fischerdorf wurde für das Stadtgebiet größtenteils eingeebnet und etwas angehoben. Vom Satelliten aus betrachtet sind nur noch Lotus Hill, Mount Bijia und Mount Wutong als Erhöhungen in der Stadt zu erkennen. Durch den anhaltenden Bauboom in der Stadt wird auch das Gebiet um die Mission Hills teilweise eingeebnet, um es nutzbar zu machen. Außerdem werden an den zahlreichen Buchten Polderflächen angelegt, um dem Meer weiteres bebaubares Land abzuringen.


Administrative Gliederung


Die Unterprovinzstadt Shenzhen setzt sich auf Kreisebene aus zehn Stadtbezirken ( ) zusammen. Vier dieser Stadtbezirke sind neu gegründete, sogenannte „funktionale Stadtbezirke“ (功能区 gōngnéng qū), die kurzerhand „neue Stadtbezirke“ (新区 xīn qū) genannt wurden. Die „alten“ Stadtbezirke sind Verwaltungsgliederungen ersten Grades, d. h., sie verfügen über beide Parlamentskammern, (Volkskongress und Konsultativkonferenz) sowie über eine Volksregierung (人民政府, rénmín zhèngfǔ), die vom Volkskongress des Stadtbezirks gewählt wird. Die funktionalen Stadtbezirke sind hingegen Verwaltungsgliederungen zweiten Grades, nämlich „Stadtmittelbehörden“, d. h., sie haben keine Volkskongresse, keine Konsultativkonferenzen und vor allem keine Volksregierungen. Ihre Verwaltung wird direkt von der Stadt Shenzhen bestimmt und eingesetzt.

Die sechs „alten“ Stadtbezirke
NameChinesischPinyinLageFarbeFläche km²Einwohnerzahl1Dichte Ew./km²
Bao’an[1]宝安区Bǎo’ān QūWestenHellblau398,44.476.55411.237
Futian[2]福田区Fútián Qūwestlicher SüdenDunkelrot78,651.553.22519.749
Longgang[3]龙岗区Lónggǎng Qūzentraler NordenOrangebraun387,83.979.03710.260
Luohu[4]罗湖区Luóhú Qūzentraler SüdenViolett78,751.143.80114.524
Nanshan[5]南山区Nánshān QūSüdwestenGrün185,51.795.8269.682
Yantian[6]盐田区Yántián QūSüdostenBlau74,63214.2252.870

1 Zensus 2020[7].

Die vier „neuen“ Stadtbezirke
Name1ChinesischPinyinLageFarbeFläche km²Einwohnerzahl2Dichte Ew./km²
Dapeng大鹏新区Dàpéng XīnqūOstenHellbraun295,1156.236529
Guangming[8]光明新区Guāngmíng XīnqūNordwestenTürkisblau155,41.095.2897.046
Longhua龙华新区Lónghuá Xīnqūwestlicher NordenOckergelb175,582.528.87214.403
Pingshan[9]坪山新区Píngshān XīnqūNordostenRosa167551.3333.301

1 Guangming wurde am 31. Mai 2007, Pingshan am 30. Juni 2009, Dapeng am 27. Oktober 2011 und Longhua am 30. Dezember 2011 gegründet.
2 Zensus 2020[7]

Die Sonderwirtschaftszone (SEZ, englisch Special Economic Zone) wurde am 1. Juli 2010 um die zwei Stadtbezirke Bao’an und Longgang erweitert und umfasst seitdem das gesamte Stadtgebiet.[10] Das traditionelle Finanz- und Handelszentrum befindet sich in dem an Hongkong angrenzenden Stadtteil Luohu. Futian, der Stadtbezirk, in dem sich die Stadtregierung befindet und der sich im vergangenen Jahrzehnt zum neuen Finanz- und Handelszentrum der Stadt entwickelt hat, liegt im Herzen der SEZ. Im Stadtbezirk Nanshan im Westen der SEZ ist die High-Tech-Industrie angesiedelt. Der Stadtbezirk Yantian ist der Knotenpunkt für die logistischen Aktivitäten von Shenzhen.


Ethnische Gliederung der Bevölkerung (2000)


Beim Zensus 2000 wurden in Shenzhen 7.008.831 Einwohner gezählt.

Satellitenbild des Grenzgebietes Shenzhen (nördlich der Bucht) – Hongkong (im Süden), Juli 2005
Satellitenbild des Grenzgebietes Shenzhen (nördlich der Bucht) – Hongkong (im Süden), Juli 2005
Klimadiagramm Shenzhen
Klimadiagramm Shenzhen
Name des Volkes Einwohner Anteil
Han 6.782.986 96,78 %
Zhuang 112.559 1,61 %
Tujia 25.987 0,37 %
Miao 25.567 0,36 %
Dong 12.707 0,18 %
Yao 8.802 0,13 %
Hui 6.784 0,1 %
Manju 5.061 0,07 %
Mongolen 4.555 0,07 %
Bouyei 4.398 0,06 %
Koreaner 4.004 0,06 %
Yi 2.257 0,03 %
Bai 1.645 0,02 %
She 1.640 0,02 %
Li 1.292 0,02 %
Mulam 1.209 0,02 %
Tibeter 1.153 0,02 %
Gelao 1.082 0,02 %
Sonstige 5.143 0,07 %

Bevölkerungsentwicklung


Die Agglomeration Shenzhen wuchs von ca. 3.000 Einwohnern im Jahre 1950 auf über 11 Millionen im Jahre 2017 an. Ein Bericht der Vereinten Nationen nennt Shenzhen im Zeitraum von 1980 bis 2010 als die am schnellsten wachsende Stadt in der Geschichte der Menschheit.[11] Die Volkszählung 2020 ergab eine Einwohnerzahl von 17,56 Millionen.[12]

Shenzhen ist Teil des Perlflussdelta-Ballungsraums mit über 45 Millionen Einwohnern.

Bevölkerungsentwicklung der Agglomeration laut den Vereinten Nationen
Jahr Einwohnerzahl
1950 3.000
1960 8.000
1970 22.000
1980 59.000
1990 845.000
2000 6.550.000
2010 10.223.000
2017 11.693.000

Klima


Shenzhen hat eine Jahresdurchschnittstemperatur von 22,4 °C und eine Jahresniederschlagsmenge von 1933 mm. Das Klima kann als subtropisches Meeresklima beschrieben werden. Im Frühjahr und im Herbst ist mit dem häufigen Auftreten tropischer Wirbelstürme (Taifune) zu rechnen.


Geschichte



Der Name der Stadt


Der Name der Stadt taucht zum ersten Mal während der Ming-Dynastie 1410 auf. Damals war das Gebiet von unzähligen Flüssen und Bächen durchkreuzt, die zur Entwässerung der Reisfelder dienten. Die Leute bezeichneten diese Entwässerungsgräben als „zhèn ()“. „Shēn ()“ bedeutet „tief“.

Shēnzhèn in chinesischer Schrift

深圳

kann somit in etwa als „tiefe Entwässerungsgräben“ übersetzt werden.


Die Zeit vor der Gründung der Sonderwirtschaftszone


Ursprünglich lag auf dem Gebiet der heutigen Stadt der Kreis Bao’an (宝安县), dessen Zentrum bis 1979 eine Stadt mit nur 30.000 Einwohnern an der Grenze zu Hongkong war. Im März 1979 entschied sich die Zentralregierung zusammen mit der Provinzregierung von Guangdong aus dem Kreis eine Stadt mit dem Namen Shenzhen zu machen. Im November des gleichen Jahres erhielt Shenzhen die Stadtrechte und wurde somit direkt der Provinzregierung unterstellt.


Gründung und Erweiterung der Sonderwirtschaftszone


Blick von Hong Kong nach Shenzhen im März 1997
Blick von Hong Kong nach Shenzhen im März 1997

Shenzhen liegt am Perlfluss-Delta und an der Grenze zu der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong. Diese günstige Lage war der Grund dafür, dass unter Deng Xiaoping im Mai 1980 in Shenzhen die erste Sonderwirtschaftszone Chinas gebildet wurde, unter anderem auch, um von der wirtschaftlichen Entwicklung Hongkongs zu profitieren. Dengs Parole im Zusammenhang mit der Stadt Shenzhen lautete „Lasst den Westwind herein. Reichtum ist ruhmvoll“. Dies beschrieb sehr treffend das, was in der Stadt in den kommenden Jahren passieren sollte, ein extremer Bauboom, wie er selbst in China selten anzutreffen ist.

Shenzhen entwickelte sich neben Guangzhou und heute bereits über dieses hinaus zu der größten Stadt im Perlfluss-Delta, das neben dem Beijing-Tianjin-Gebiet und dem Jangtsekiang-Delta als eine der wirtschaftlich bedeutendsten Regionen Chinas gesehen wird. Da in der gesamten Provinz Guangdong viele Unternehmen im produzierenden Gewerbe tätig sind, war die Region die erste, die in den Medien gerne als „Werkbank der Welt“ bezeichnet wurde.

Die Sonderwirtschaftszone erreichte bis 2009 eine Größe von 396 Quadratkilometern und übertraf damit bereits um ein Vielfaches die ursprünglichen Pläne aus dem Jahr 1980. Im Jahr 2009 erarbeitete die Stadtregierung einen Plan zur erneuten Erweiterung, der vom Staatsrat Chinas bestätigt wurde. Demnach wurden ab dem 1. Juli 2010 in die Sonderwirtschaftszone auch die Stadtbezirke Bao’an und Longgang eingeschlossen und mit einer Größe von 1.953 Quadratkilometern verfünffacht.[13]


Erdrutsch im Jahre 2015


Am 20. Dezember 2015 löste sich nach anhaltenden Regenfällen eine gewaltige Schlammlawine aus Erde und Abfällen von einem ca. 100 Meter hohen künstlichen Berg im Gewerbegebiet Neu-Guangming von Shenzhen. Die Geröllmassen bedeckten eine Fläche von 380.000 Quadratmetern. Seither werden 85 Menschen vermisst; unter dem Morast liegen 14 Fabriken mit Wohngebieten der Arbeiter. Von den eingesetzten elf Feuerwehreinheiten der Stadt, unterstützt von 151 Baggern, konnte am 23. Dezember 2015 eine Person lebend aus dem Murenabgang gerettet werden.[14]


Covid-19-Pandemie im Jahr 2020


Im Zuge der Covid-19-Pandemie verbot die Stadt den Verzehr von Hunden und Katzen. Offiziell begründet wird das Verbot mit dem „Geist der menschlichen Zivilisation“.[15] Zuvor war in ganz China wegen des Ursprungs des Coronavirus schon der Konsum von Wildtieren untersagt worden.[16]


Politik



Beziehungen zwischen Hongkong und Shenzhen


Mit einer Gesamtfläche von zusammen etwa 3300 km² und ca. 19 Mio. Menschen sind Hongkong und Shenzhen, noch vor Guangzhou, die bedeutendsten Städte der Wirtschaftsregion Perlfluss-Delta. In der Zeit der Gründung der Sonderwirtschaftszone Shenzhen profitierte die Stadt sehr stark von der wirtschaftlichen Entwicklung der ehemaligen britischen Kronkolonie Hongkong, die als eine der liberalsten Marktwirtschaften der Welt gilt. Im Vergleich der beiden Städte heutzutage hat das vom Meer eingeengte Hongkong seine Stärken im Dienstleistungssektor, im Logistik- und Marketingbereich.

Shenzhen hingegen, das in den letzten Jahrzehnten zu einer der bedeutendsten Großstädte Chinas gewachsen ist, hat enorme Produktionskapazitäten und einen großen „Pool an Talenten“. Die Stadt beliefert Hongkong beispielsweise auch mit Waren des täglichen Bedarfs wie z. B. Obst, Gemüse und Geflügel und versorgt die Stadt ebenfalls mit Strom, da der Strombedarf nicht vollständig durch Kraftwerke in Hongkong gedeckt werden kann. Außerdem wurde zwischen Hongkong und dem chinesischen Festland das „Mainland and Hong Kong Closer Economic Partnership Arrangement“ (CEPA) abgeschlossen, das die Wirtschaftsbeziehungen der beiden Städte bestärkt.[17]

Zahlen aus dem Jahr 2003 besagen, dass 75 % der Unternehmen (ca. 9000 Unternehmen) in Shenzhen mit Auslandskapital aus Hongkong finanziert sind. Außerdem pendeln viele Hongkonger zwischen Shenzhen und Hongkong, wo sie arbeiten, da die Lebenshaltungskosten in Shenzhen wesentlich niedriger sind. So waren 2003 etwa 50.000 Wohnungen in Shenzhen im Besitz von Bürgern Hongkongs.[18]


Städtepartnerschaften


Shenzhen unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten bzw. Regionen:

StadtLandseitBemerkung
HoustonVereinigte Staaten Vereinigte StaatenMärz 1986
BresciaItalien ItalienNovember 1991
BrisbaneAustralien AustralienJuni 1992
PosenPolen PolenJuli 1993
KingstonJamaika JamaikaMärz 1995
VienneFrankreich FrankreichApril 1996
LoméTogo TogoJuni 1996
Region NürnbergDeutschland DeutschlandMai 1997[19]
Wallonisch-BrabantBelgien BelgienOktober 2003
TsukubaJapan JapanJuni 2004
Johor BahruMalaysia MalaysiaJuli 2006
TurinItalien ItalienJanuar 2007
TimișoaraRumänien RumänienFebruar 2007
RotherhamVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichNovember 2007
RenoVereinigte Staaten Vereinigte StaatenApril 2008
BernSchweiz Schweiz2012



Wirtschaft und Infrastruktur



Überblick


Skyline von Shenzhen
Skyline von Shenzhen

Im Jahr 2001 gab es in Shenzhen 3,3 Millionen berufstätige Personen. Davon waren im sekundären Wirtschaftssektor 1,85 Mio. Personen beschäftigt und der tertiäre Sektor (Dienstleistungssektor) war Arbeitgeber für 1,4 Mio. Menschen. Im Jahr 2009 betrug das Bruttoinlandsprodukt von Shenzhen 820,1 Milliarden Renminbi (entspricht ca. 96 Mrd. Euro), was einem Wachstum von 66 % gegenüber 2005 entspricht. Die Wirtschaft in der Stadt wuchs zwischen 2001 und 2005 jährlich im Durchschnitt um 16,3 %. Das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2009 war das vierthöchste der Städte Festlandchinas. Im Jahr 2011 stieg das Bruttoinlandsprodukt auf 1,15 Billionen Renminbi. Laut einer Studie aus dem Jahr 2014 erwirtschaftete Shenzhen ein Bruttoinlandsprodukt von 363,2 Milliarden US-Dollar (KKB). In der Rangliste der wirtschaftsstärksten Metropolregionen weltweit belegte sie damit den 23. Platz. Das BIP pro Kopf betrug 33.731 US-Dollar. Die Stadt erreichte damit eine Wirtschaftsleistung, die in etwa der Norwegens entsprach. Pro Kopf gerechnet lag sie auf dem Level von Südkorea. Die Stadt zählt zu den reichsten und dynamischsten des Landes.[20]


Börse


Die Börse Shenzhen ist nach der Börse Shanghai die zweitgrößte Börse Festlandchinas. In einer Rangliste der wichtigsten Finanzzentren weltweit belegte Shenzhen den 18. Platz (Stand: 2018).[21]


Unternehmen


Shenzhen ist Sitz einiger der erfolgreichsten chinesischen High-Tech Unternehmen wie BYD, Dingoo, Gionee, Hasee, Huawei, Skyworth, Tencent, Xunlei, DJI oder ZTE. Außerdem haben viele ausländische IT-Unternehmen Niederlassungen in der Stadt. Dazu zählt beispielsweise der weltgrößte Elektronikhersteller Foxconn, welcher im Stadtbezirk Longhua mit mehr als 300.000 Mitarbeitern in der sogenannten „iPod City“ unter anderem iPods für Apple und Bauteile für Sony, Nintendo und Hewlett-Packard herstellt.


Bauwirtschaft


Shenzhen ist weltweit bekannt geworden für seinen rasanten Bauboom. Anfang 2020 gab es in Shenzhen 238 Wolkenkratzer mit einer strukturellen Höhe von über 150 Metern. In der Liste der Städte nach Anzahl an Wolkenkratzern belegt die Stadt damit den 2. Platz. Derzeit sind weitere 56 Wolkenkratzer im Bau.[22] Die Immobilienpreise der Stadt gehören zu den höchsten des gesamten Landes.[23]


Künstlerdorf Dafen


International bekannt ist Shenzhen neben anderem durch das Künstlerdorf Dafen, wo sich mehrere Firmen auf Kopien von Klassikern der europäischen Kunst- und Designgeschichte spezialisiert haben.[24][25]


Verkehr



Straßen- und Eisenbahnverkehr


Der direkt an der Grenze zu Hongkong in Luohu (kantonesisch: Lo Wu) gelegene Bahnhof ist Ausgangspunkt für viele Zugverbindungen innerhalb Chinas. Er kann von Bürgern Hongkongs (Hongkong-Chinesen) direkt mit der KCR erreicht werden und wird gerne benutzt, um im preiswerteren Shenzhen einkaufen zu gehen. Ebenso verkehren Züge ab Hongkong, die beispielsweise bis nach Guangzhou durchfahren. Ab Shenzhen gibt es ebenfalls stark frequentierte Verbindungen nach Guangzhou oder zu anderen Zielen in China wie zum Beispiel die schnellen Long-Distance-Züge nach Peking mit 18 Stunden Fahrzeit. Für diese Fernzüge werden sowohl Tickets mit Sitzplatzreservierung angeboten als auch ohne. Diese „Stehtickets“ sind erheblich preiswerter, allerdings sind die Züge entsprechend überfüllt.

Am 1. Juli 2007 wurde der „Hong Kong-Shenzhen Western Corridor“ eingeweiht, eine über See 4770 m lange Schrägseilbrücke mit sechs Fahrstreifen, die über die trennende Deep Bay den Bezirk Nanshan mit dem Stadtteil Yuen Long im Nordwesten Hongkongs verbindet. Auf beiden Seiten ist jeweils eine kombinierte Maut- und Zollstation zu durchfahren. Die Kapazität wird mit täglich 58.600 Fahrzeugen und 60.000 Personen angegeben.

Shenzhen verfügt seit dem 28. Dezember 2004 über eine U-Bahn, die Shenzhen Metro (MTR). Am 30. Juni 2017 wurde im Longhua New District die Straßenbahn Shenzhen mit zwei Linien neu eröffnet.[26]

BYD Elektrobus in Shenzhen.
BYD Elektrobus in Shenzhen.

Die Stadt verfügt nach eigenen Angaben über die weltgrößte Flotte an Elektrobussen, nahezu ausschließlich vom Typ BYD ebus. Ende Dezember 2017 war die gesamte Busflotte auf Elektrobusse umgestellt. Zum Einsatz stehen 16.359 Elektrobusse bereit. Auch die Taxiflotten bestehen zu 62,5 % aus Elektrofahrzeugen.[27]

Fernere Ziele, wie Guangzhou, Dongguan, Humen oder Xiamen, können mit Fernbussen erreicht werden.


Flughafen


Der Shenzhen Baoan International Airport ist der viertgrößte Flughafen Festlandchinas und liegt 35 km nordwestlich außerhalb des Stadtzentrums im Stadtbezirk Bao’an. Er bedient viele innerchinesische Ziele sowie auch einige internationale Zielflughäfen. Im Vergleich zu dem internationalen Flughafen von Hongkong ist er normalerweise günstiger für Flüge innerhalb Chinas. Er hat sich zu einem bedeutenden Umschlagplatz für Luftfrachtsendungen und innerchinesische Passagierflüge entwickelt. Zudem ist der Flughafen das Drehkreuz der in Shenzhen beheimateten Passagierfluggesellschaft Shenzhen Airlines.

Der Flughafen wurde 2013 um eine neue Startbahn und ein weiteres 1300 Meter langes Terminal erweitert. 2018 war der Flughafen mit über 40 Millionen Passagieren einer der weltweit bedeutendsten.[28]


Seehafen


Shenzhen hat mehrere Containerterminals: Yantian, Shekou und Chiwan sind hierbei die wichtigsten. Im Yantian International Container Terminal (盐田国际集装箱码头), dem größten der Terminals, können elf Containerschiffe gleichzeitig abgefertigt werden, nach dem weiteren Ausbau insgesamt 15.[29] Im Jahr 2006 wurden hier 8,865 Mio. TEU umgeschlagen.[30] Im Chiwan Container Terminal (赤湾集装箱码头) können bis zu neun Schiffe gleichzeitig be- und entladen werden,[31] es hatte 2006 einen Umschlag von 5 Mio. TEU.[32] Die Shekou Container Terminals (蛇口集装箱码头) können maximal sechs Containerschiffe abfertigen. Ein weiterer Anleger war 2007 noch in der Bauphase.[33] 2005 wurden an diesen Containerterminals insgesamt 2,664 Mio. TEU umgeschlagen.[34]

Daneben gibt es noch weitere Containerterminals in Mawan, Dongjiaotou, Fuyong, Xiadong, Shayuchong und Neihe. Zusammengenommen hatten die Containerterminals in Shenzhen 2009 nach Shanghai das zweithöchste Umschlagaufkommen von China und nach Shanghai, Singapur und Hongkong das vierthöchste in der Welt. Das steigende Containeraufkommen in Shenzhen hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass die Menge der umgeschlagenen Container inzwischen größer ist als die der Containerterminals in Hongkong.[35]

Containerumschlag, Vergleich mit Hongkong (in Mio. TEU)
Hafen 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Hongkong 21,98 22,43 23,23 23,88 24,25 20,98 23,53 24,40 23,12 22,35
Shenzhen 13,66 16,20 18,47 21,10 21,41 18,25 22,51 22,57 22,94 23,28
Quellen:[36][37][38]
Shun Hing Square mit Stadtkulisse im Hintergrund
Shun Hing Square mit Stadtkulisse im Hintergrund

Eine Möglichkeit, von Hongkong nach Shenzhen zu kommen, sind die Jetfähren, die im Stundentakt von Hongkong Island, Kowloon (Hong Kong China Ferry Terminal) und dem Hongkonger Flughafen nach Shekou (Shenzhen) und Fuyong (Flughafen Shenzhen) verkehren.


Sehenswürdigkeiten


Insgesamt gibt es in Shenzhen 70 Gebäude, die höher als 200 Meter sind. Sie bilden insbesondere nachts mit den weiteren Gebäuden der Stadt eine imposante Skyline.[39] 2017 wurde das Pingan International Finance Center eingeweiht, mit einer Höhe von 599 Meter ist es das höchste Gebäude der Stadt, derzeit der zweithöchste Wolkenkratzer in China und der vierthöchste der Welt. Zweithöchstes Gebäude der Stadt ist mit 442 Metern der im Jahre 2011 eröffnete Kingkey 100. Das dritthöchste ist das erst 2018 fertiggestellte 392 m hohe China Resources Headquarters und das derzeit vierthöchste Gebäude Shun Hing Square bietet auf einer Höhe von etwa 300 Metern eine öffentlich zugängliche Etage mit 360° Aussicht über Shenzhen.

Das Shenzhen-Museum[40] informiert über die Stadtgeschichte und Kultur.


Künstlerdorf Dafen


Dafen (大芬社区  „Gemeinschaftlicher Viertel Dafen“) ist eine Einwohnergemeinschaft im Stadtbezirk Longgang. Dieses Dorf entwickelte sich in den letzten Jahren zur weltweit größten Werkstatt für gefälschte und kopierte Ölgemälde.


Tropeninsel Nei Lingding Dao


Nei Lingding Dao (内伶仃岛  „Innere Lingding-Insel“) gehört zum Straßenviertel Shekou im Stadtbezirk Nanshan. Auf der Insel im Perlfluss-Delta befindet sich ein großes Naturschutzgebiet mit südasiatischem Tropenwald und zahlreichen Makaken.


Freizeit und Sport



Sport


Zusammen mit dem Mission Hills Golf Club ist die größte Golfanlage der Welt entstanden, auf der seit 2007 der World Cup der Profi-Golfer ausgetragen wird. Das Bao'an Stadion wurde 2001 eröffnet.

Shenzhen war Gastgeber der Sommer-Universiade 2011.


Themenparks



Söhne und Töchter der Stadt



Galerie



Literatur



Anmerkungen




Commons: Shenzhen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Bao’an Lokalregierung – Basisfakten (Memento vom 12. Mai 2010 im Internet Archive)
  2. Futian Lokalregierung – Basisfakten (Memento vom 18. April 2010 im Internet Archive)
  3. Longgang Lokalregierung – Basisfakten (Memento vom 15. Juli 2011 im Internet Archive)
  4. Luohu Lokalregierung – Basisfakten (Memento vom 19. Juli 2010 im Internet Archive)
  5. Nanshan Lokalregierung
  6. Yantian Lokalregierung – Basisfakten (Memento vom 1. September 2006 im Internet Archive)
  7. citypopulation.de: SHĒNZHÈN SHÌ, Stadt, provinzunmittelbar in Guăngdōng, abgerufen am 27. Juli 2021
  8. Guangming Lokalregierung – Basisfakten (Memento vom 5. Mai 2010 im Internet Archive)
  9. Pingshan Lokalregierung – Basisfakten (Memento vom 15. April 2010 im Internet Archive)
  10. Xinhua – China expands pioneer special economic zone Shenzhen
  11. World Urbanization Prospects - Population Division - United Nations. Abgerufen am 24. Juli 2018.
  12. Shenzhen removes relocation incentives in bid to slow down population growth. 30. Mai 2021, abgerufen am 2. Juli 2021 (englisch).
  13. China expands Shenzhen special economic zone, China Daily, 2. Juni 2010
  14. Lawine aus Schutt und Schlamm, Frankfurter Rundschau, Seite 38, vom 22. Dezember 2015
  15. mdr.de: Coronavirus: Das sollten Haustierbesitzer jetzt wissen! | Das Erste. Abgerufen am 6. April 2020.
  16. Chinesische Stadt verbietet Verzehr von Hunden und Katzen. In: stern.de. 4. April 2020, abgerufen am 6. April 2020.
  17. Fact Sheet: Stadt und Sonderwirtschaftszone Shenzhen. (PDF; 52 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland Kanton, archiviert vom Original am 20070927; abgerufen am 28. Juni 2007.
  18. Aufsteigende Stars des Großraumgebietes des Perlfluss-Deltas. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Beijing Rundschau. Archiviert vom Original am 27. September 2007; abgerufen am 28. Juni 2007.
  19. Shenzhen (China). In: nuernberg.de. Amt für Internationale Beziehungen, Nürnberg, abgerufen am 1. Januar 2022 (Partnerschaft mit der Planungsregion („Region Nürnberg“), zu der auch die Städte Schwabach, Erlangen und Fürth sowie die Landkreise Roth, Erlangen-Höchstadt, Fürth und Nürnberger Land gehören.).
  20. Alan Berube, Jesus Leal Trujillo, Tao Ran, and Joseph Parilla: Global Metro Monitor. In: Brookings. 22. Januar 2015 (brookings.edu [abgerufen am 19. Juli 2018]).
  21. Z/Yen, China Development Institute – CDI: The Global Financial Centres Index 23. (PDF; 3,0 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: fw-notify.net. Financial Centre Futures, März 2018, archiviert vom Original am 27. März 2018; abgerufen am 13. Juli 2018 (englisch).
  22. Shenzhen - The Skyscraper Center. Abgerufen am 27. Januar 2020.
  23. LAM, Ka-sing: Soaring home prices stop Hongkongers in Shenzhen returning to city. In: South China Morning Post. 3. April 2018 (englisch, archiviert in Internet Archive [abgerufen am 5. Oktober 2018]).
  24. Eduard Kögel: Gefälschte Identität oder Sehnsucht nach Exotik. In: archimaera, Heft 2/2009
  25. Van Goghs vom Fließband. Spiegel Online, 2006
  26. BEKUS: China: Shenzhen – Straßenbahn neu eröffnet. In: Straßenbahn Magazin, 9/2017, S. 14.
  27. All Shenzhen Public Buses Now Electric., In: szdaily.com, Shinzhen Daily, 27. Dezember 2017; abgerufen am 3. Januar 2022. (englisch)
  28. Airport Insight: Shenzhen Bao’an International Airport – Blue Swan Daily. Abgerufen am 16. Juli 2019 (australisches Englisch).
  29. Yantian International Container Terminals (Informationsbroschüre). (PDF; 1,1 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) Yantian International Container Terminals Limited, archiviert vom Original am 29. September 2007; abgerufen am 29. Juni 2007.
  30. About YICT. (Nicht mehr online verfügbar.) Yantian International Container Terminals Limited, archiviert vom Original am 30. Juni 2007; abgerufen am 29. Juni 2007 (englisch).
  31. Facilities & Equipments. Chiwan Container Terminal Limited, abgerufen am 29. Juni 2007.
  32. CCT achieved 5 million TEUs in 2006. Chiwan Container Terminal Limited, abgerufen am 29. Juni 2007.
  33. Terminal Key Facts. Shekou Container Terminals Limited, abgerufen am 29. Juni 2007.
  34. Historic Throughput. Shekou Container Terminals Limited, abgerufen am 29. Juni 2007.
  35. Dufthafen unter Druck. In: Deutsche Seeschifffahrt, Heft 01–02/2015, S. 32–35, Verband Deutscher Reeder, Hamburg 2015
  36. Containerumschlag im Vergleich (Memento vom 22. Januar 2010 im Internet Archive)
  37. Turnover volume of the largest container ports worldwide in 2012
  38. Dufthafen unter Druck. In: Deutsche Seeschifffahrt, Heft 01–02/2015, S. 32–35, hier S. 34: TOP 25 – Containerhäfen
  39. Top 15 Skylines of The World
  40. shenzhenmuseum.com.cn (Memento vom 5. August 2011 im Internet Archive)
  41. Angel Chiang – 蔣家旻., In: chinesemov.com, Chinese Movies, abgerufen am 3. Januar 2022. (englisch)

На других языках


- [de] Shenzhen

[en] Shenzhen

Shenzhen (/ˌʃɛnˈdʒɛn/;[7] /ʃɛnˈʒɛn/;[8] Chinese: 深圳; pinyin: Shēnzhèn; Mandarin pronunciation: [ʂə́n.ʈʂə̂n] (listen)), also historically known as Sham Chun, is a major sub-provincial city and one of the special economic zones of China. The city is located on the east bank of the Pearl River estuary on the central coast of southern province of Guangdong, bordering Hong Kong to the south, Dongguan to the north, and Huizhou to the northeast. With a population of 17.56 million as of 2020, Shenzhen is the fourth most populous city proper in China. Shenzhen is a global center in technology, research, manufacturing, business and economics, finance, tourism and transportation, and the Port of Shenzhen is the world's fourth busiest container port.

[ru] Шэньчжэнь

Шэньчжэ́нь (иер. трад. 深圳, упр. 深圳, ютпхин: Sam¹zan³, йель: Sam¹jan³, кант.-рус.: Самчань, пиньинь: Shēnzhèn, палл.: Шэньчжэнь, буквально — «глубокая межа») — город субпровинциального значения в провинции Гуандун на юге Китайской Народной Республики, граничит с Гонконгом. Население по переписи 2000 года составляло 7 008 831 человек[2], а согласно переписи 2010 года — 10 357 938 человек[2] (по данным ООН, Шэньчжэнь входит в первую пятёрку городов мира по темпам прироста населения[3]). Благодаря масштабным иностранным и государственным инвестициям за довольно короткий период времени город превратился в крупный промышленный, финансовый и транспортный центр экономического региона дельты Жемчужной реки и всей страны в целом. Сегодня Шэньчжэнь является одним из наиболее динамично развивающихся городов Китая, четвёртым из числа наиболее конкурентоспособных городов страны, крупнейшим среди китайских городов по объёму экспорта и служит своеобразными воротами для привлечения инвестиций, новых технологий и культуры ведения бизнеса[4][5].



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии