Sulzberg ist eine Gemeinde im Bezirk Bregenz in der Region Bregenzerwald in Österreich in Vorarlberg und hat 1855 Einwohner (Stand 1. Jänner 2022)[1].
Sulzberg | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Vorarlberg | |
Politischer Bezirk: | Bregenz | |
Kfz-Kennzeichen: | B | |
Fläche: | 23,05 km² | |
Koordinaten: | 47° 31′ N, 9° 55′ O47.5205555555569.91222222222221013 | |
Höhe: | 1013 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.855 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 80 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6934 | |
Vorwahl: | 05516 | |
Gemeindekennziffer: | 8 02 38 | |
NUTS-Region | AT342 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Gemeindeverwaltung von SulzbergDorf 1 6934 Sulzberg | |
Website: | www.sulzberg.at | |
Politik | ||
Bürgermeister: | Lukas Schrattenthaler (Liste Sulzberg) | |
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2020) (18 Mitglieder) |
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Lage von Sulzberg im Bezirk Bregenz | ||
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Gemeinde Sulzberg, Blick von Bücher | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Die Gemeinde Sulzberg befindet sich auf dem Rücken des 1041 m hohen[2] gleichnamigen Berges, im äußersten Norden des Bregenzerwaldes (Bregenzerwald in Skizze rot eingezeichnet). Der höchste Punkt des Sulzberges liegt knapp außerhalb des Gemeindegebiets.
Zur Gemeinde Sulzberg gehört der weiter im Norden befindliche Ort Thal. Er befindet sich, wie der Name bereits andeutet, in einem Tal und grenzt ebenfalls an das bayerische Westallgäu.
Sulzberg ist Mitglied des deutsch-österreichischen Gemeinschaftsprojekts Naturpark Nagelfluhkette.
Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[3]):
Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Sulzberg.
Sulzberg grenzt an die bayerischen Gemeinden Oberreute, Scheidegg (beide Landkreis Lindau (Bodensee)) und Oberstaufen (Landkreis Oberallgäu) sowie an die Vorarlberger Gemeinden Doren, Krumbach, Langen bei Bregenz und Riefensberg (alle Bezirk Bregenz).
Scheidegg | Oberreute | Oberstaufen |
Langen bei Bregenz | ![]() |
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Krumbach, Doren | Riefensberg |
Von Sulzberg aus kann man an einem klaren Tag zum Süden hin den ganzen Bregenzerwald überblicken, im Hintergrund sind dabei die höheren Berge im Süden des Bundeslands Vorarlberg zu sehen. Beim Blick in den Norden sieht weit über das benachbarte Allgäu und Oberschwaben.
Die ZAMG betreibt im Ort auf 1014 m Höhe eine Wetterstation, deren Werte permanent im Internet ablesbar sind. Aufgrund der Kuppenlage des Ortes werden dort immer wieder große Windgeschwindigkeiten gemessen, so am 4. und 10. Februar 2020 während des Durchgangs zweier Kaltfronten orkanartige Böen von etwa 115 km/h.[4]
Der Ortsnamen „Sulzeberg“ wurde 1249 erstmals urkundlich genannt. Um 1400 wurden „Smaltzhuben uff dem Sultzberg“ erwähnt, die an den Grafen von Bregenz Schmalz und Käse zu liefern hatten. Im Spätmittelalter wurde Sulzberg selbständige Pfarrei sowie Gerichtsort für das Gebiet Sulzberg-Doren, Riefensberg und Oberlangenegg.
Mit einer 1772 durchgeführten Vereinödungsaktion wurden geschlossene Hofgüter geschaffen und damit die bäuerlichen Besitz- und Bewirtschaftungsverhältnisse wesentlich verbessert. Neben dieser ausgeweiteten Streubesiedlung entwickelte sich auf der Anhöhe des Bergrückens der für Sulzberg charakteristische, vorwiegend aus Gasthöfen gebildete Ortskern.
In der Biedermeierzeit bestand kurzzeitig ein Badhaus und wurde eine Schwefelquelle genutzt. Die Heilquelle soll vor allem bei Gicht geholfen haben.[5]
Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Die Gemeindegrenze gegenüber den allgäuer Nachbarorten ist seit 1814 Staatsgrenze. Die Ortschaft Thal gehörte pfarrlich von 1785 bis 1820 zu Scheffau, von 1820 bis 1881 zu Sulzberg und ist seither eigene Pfarrei. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Sulzberg seit dessen Gründung 1861. Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.
Starkes Bevölkerungswachstum im 18. und 19. Jahrhundert machte die Gemeinde mit dem bis 1847 zu Sulzberg gehörenden Gebiet von Doren früher zur bevölkerungsstärksten Gemeinde des Bregenzerwaldes (1754: 1.200 Einwohner, 1837: 2.539 Einwohner).
Seit Beginn dieses Jahrhunderts und besonders ab 1950 erklärt sich die Bevölkerungsentwicklung durch fortschreitende Verbesserung der Straßenverbindungen in alle Richtungen und durch die Anlage von Güterwegen. Grund für die Zunahme der Einwohnerzahl seit 1981 ist eine stark positive Geburtenbilanz, die Wanderungsbilanz dagegen pendelt um den Nullpunkt.[6]
Der örtliche Fußballclub FC Sulzberg spielt in der zweithöchsten Liga des Landes, der Landesliga. Erfolgreich sind die Langläufer, besonders der Nachwuchs. 2003 wurden in Sulzberg die Österreichischen Langlauf-Meisterschaften für Schüler und Jugend ausgetragen, 2004 die Österreichischen Langlauf-Meisterschaften in der allgemeinen Klasse.
Am Ort gab es im Jahr 2003 31 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 178 Beschäftigten und 18 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 616. Tourismus und Fremdenverkehr sind wichtig. Im Tourismusjahr 2001/2002 gab es insgesamt 37.114 Übernachtungen. Landwirtschaft spielt eine wichtige Rolle. Der Anteil der landwirtschaftlichen Flächen an der Gesamtfläche liegt bei 61,8 %.
Am Ort gibt es eine Volksschule, die (Stand Januar 2007) 81 Schüler besuchen. Die Sulzberger müssen die Hauptschule im benachbarten Doren besuchen. In Sulzberg gibt es zudem zwei Kindergärten und eine Spielgruppe für Kleinkinder.
Die Gemeindevertretung von Sulzberg besteht aus 18 Mitgliedern. Bei der Gemeindevertretungswahl 2020 erreichte die Liste Sulzberg 14 und die Thaler Liste 4 Mandate.[7]
Lukas Schrattenthaler löste nach der Wahl nach 26 Jahren Amtszeit den in den Ruhestand tretenden Alt-Bürgermeister Helmut Blank als Bürgermeister ab.[8]
Das Wappen der Gemeinde Sulzberg zeigt in einem silbernen Schilde einen schwarzen, vorwärts gewendeten Ochsenkopf über einem grünen Dreiberg. Die Verleihung des Wappens durch die Vorarlberger Landesregierung erfolgte am 1. Februar 1929.[9] Vermutlich ist das von Kirchenarchivar Andreas Ulmer entworfene Wappen auf den landwirtschaftlichen Ausbau des Sulzberges zurückzuführen.
Söhne und Töchter:
Personen mit Beziehung zum Ort:
Alberschwende | Andelsbuch | Au | Bezau | Bildstein | Bizau | Bregenz | Buch | Damüls | Doren | Egg | Eichenberg | Fußach | Gaißau | Hard | Hittisau | Höchst | Hohenweiler | Hörbranz | Kennelbach | Krumbach | Langen bei Bregenz | Langenegg | Lauterach | Lingenau | Lochau | Mellau | Mittelberg | Möggers | Reuthe | Riefensberg | Schnepfau | Schoppernau | Schröcken | Schwarzach | Schwarzenberg | Sibratsgfäll | Sulzberg | Warth | Wolfurt