Ried in der Riedmark ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Perg im Mühlviertel mit 4301 Einwohnern (Stand 1.Jänner 2022). Die Gemeinde zählt zum Gerichtsbezirk Perg.
Der Ort Ried in der Riedmark liegt auf rund 300Meter Seeöhe im unteren Mühlviertel, die höchsten Erhebungen der Gemeinde erreichen im Nordosten 450 Meter. Das wichtigste Gewässer ist der Rieder Bach, ein Nebenfluss der Gusen.
Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 8,5und von West nach Ost 7,8Kilometer. Die Gesamtfläche umfasst 32,65 Quadratkilometer. Davon sind 20 Prozent bewaldet, 71 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt.[1]
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Altaist, Marbach, Obenberg und Ried in der Riedmark.
Das Gemeindegebiet umfasst folgende Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1.Jänner 2022[2]):
Aistbergthal (61)
Altaist (64)
Anzendorf (43)
Blindendorf (560) auch Gem.Katsdorf samt Graben und Kruckenberg
Die erste urkundliche Erwähnung Rieds geht auf das Jahr 823 zurück, als der Ort gemeinsam mit Naarn, Saxen und Ardagger in der Urkunde Confirmatio Ludovici Pii an das Bistum Passau übergeben wird.
Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12.Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Ried wurde 1424 bei einem der Hussiteneinfälle ins Mühlviertel niedergebrannt. Seit 1490 wird der Ort dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet.
Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt.
Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13.März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Ort bekannt durch die Mühlviertler Menschenjagd (euphemistisch Mühlviertler Hasenjagd), bei der NS-Verbände und etliche Einwohner des Ortes Jagd auf sowjetische Offiziere machten, die im Februar 1945 aus dem KZ Mauthausen geflohen waren.[3] Es gab jedoch einige beherzte Bürger, die Fliehende unter Gefährdung des eigenen Lebens versteckten, so dass von den500 wenigstens elf ihre Freiheit erlangten. Alle anderen wurden ermordet, wo man sie bei der dreiwöchigen Jagd aufspürte. Zum Gedenken an dieses Kriegsverbrechen und an die mutigen Helfer der Überlebenden wurde 2002 nahe der Kirche ein Gedenkstein errichtet.
Einwohnerentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Pfarrkirche Ried in der Riedmark
Sieheauch:Liste der denkmalgeschützten Objekte in Ried in der Riedmark
Schloss Grünau
Grünauerkapelle (Wegekapelle)
Schloss Marbach
Katholische Pfarrkirche Ried in der Riedmark hl. Remigius
Von den 131 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren 50 Vollerwerbsbauern. Diese bewirtschafteten 60 Prozent der Flächen. Im Produktionssektor arbeiteten 94 Erwerbstätige im Bereich Herstellung von Waren, 18 in der Bauwirtschaft und 1 in der Wasserver- und Abfallentsorgung. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (191) und Handel (56 Mitarbeiter).[4][5][6]
Wirtschaftssektor
Anzahl Betriebe
Erwerbstätige
2011
2001
2011
2001
Land- und Forstwirtschaft 1)
131
167
115
93
Produktion
23
13
113
126
Dienstleistung
123
63
346
250
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, Pendeln
Im Jahr 2011 lebten 2101 Erwerbstätige in Ried in der Riedmark. Davon arbeiteten 356 in der Gemeinde, 83 Prozent pendelten aus.[7]
Politik
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BW
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 25 Mitglieder.
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2003 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 SPÖ, und 10 ÖVP.[8]
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2009 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 SPÖ, 9 ÖVP, 2 GRÜNE, und 1 BZÖ.[9]
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 SPÖ, 8 ÖVP, 3 FPÖ, und 3 GRÜNE.[10]
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2021 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 10 SPÖ, 3 GRÜNE und 1 FPÖ.[11]
Offizielle Beschreibung des 1932 verliehenen Gemeindewappens:[12]
Gespalten; rechts dreimal gespalten von Silber und Rot; links in Gold ein naturfarbener (brauner), aus dem Schildfuß wachsender Baumstumpf, in dem eine schräglinks gestellte Barte mit silberner Klinge und braunem Stiel steckt, dahinter grünes, gewelltes Erdreich mit drei grünen Waldbäumen.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
Mathias Wahl (1815–1885), Politiker, Abgeordneter zum Oberösterreichischen Landtag 1861–1870, Mitglied des Abgeordnetenhauses 1867–1870[13]
Rudolf Lenk (1886–1966), Politiker (NSDAP), Pädagoge und Autor
Josef Mayrhofer (1887–1939), Politiker (CSP) und Landwirt
Johann Diwold (1911–1978), Politiker (ÖVP) und Landwirt
Josef Czerwenka (1918–1987), Politiker (SPÖ) und Pädagoge
Alfred Aichinger (1934–2009), Politiker (SPÖ) und Sozialversicherungsangestellter
Alfred Aichinger: Festschrift 50 Jahre Marktgemeinde Ried. 1932–1982. Herausgegeben von der Marktgemeinde, Ried in der Riedmark 1982.
Engelbert Leitner: Ried einst und jetzt. Eigenverlag Pfarramt Ried.
Naturraumkartierung Oberösterreich. Landschaftserhebung Gemeinde Ried in der Riedmark. Endbericht. Gutachten Naturschutzabteilung Oberösterreich. Kirchdorf an der Krems 2009, S. 1–117 (zobodat.at[PDF]).
Katastralgemeinden:Altaist|Marbach|Obenberg|Ried in der Riedmark
Ortschaften:Aistbergthal|Altaist|Anzendorf|Blindendorf|Buchholz|Danndorf|Frankenberg|Gerersdorf|Grünau|Hartl|Hochstraß|Holzgasse|Josefstal|Kollnerberg|Loitzenberg|Marbach|
Marwach|Niederzirking|Obenberg|Oberzirking|Poneggen|Reidl|Ried in der Riedmark|Rieddorf|
Schnellendorf|Thal|Wachsreith|Waging|Weigersdorf|Wildberg|Wimm|Zeinersdorf
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