Schwertberg ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich mit 5372 Einwohnern (Stand 1.Jänner 2022). Der Ort liegt im Bezirk Perg im unteren Mühlviertel und etwa 20km östlich der Landeshauptstadt Linz.
Schwertberg liegt auf 268m Höhe im Mühlviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 5,5und von West nach Ost 6,4Kilometer. Die Gesamtfläche umfasst 18,79Quadratkilometer. Davon sind 33 Prozent bewaldet, 47 Prozent der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt.[1]
Nächst der Ortschaft Lina liegt die durch Wanderwege erschlossene Erhebung Weltstein.
Gemeindegliederung
Gliederung
Katastralgemeinden
Ortschaften in der Gemeinde
Schwertberg (9,70 km²)
Windegg (9,08 km²)
Aiser (R)
Aisting (R)
Furth (R)
Am Dachsberg (Sdlg)
Doppl (ZH)
Hochreith (ZH)
Josefstal (R)
Lina (R)
Obenberg
Loitzenberg (W)
Schwertberg (M)
Poneggen (D)
Unterjosefstal (E)
Windegg (R)
Gastall (R)
Winden (D)
Stegfeld (W)
Legende
Legende zur Gliederungstabelle
In der Spalte Katastralgemeinden sind sämtliche Katastralgemeinden einer Gemeinde angeführt. In der Klammer ist die jeweilige Fläche in km² angegeben.
In der Spalte Ortschaften sind sämtliche von der Statistik Austria erfassten Siedlungen, die auch eine eigene Ortschaftskennziffer aufweisen, angeführt. In der Hierarchieebene derselben Spalte, rechts eingerückt, werden nur Ansiedlungen, die mindestens aus mehreren Häusern bestehen, dargestellt.
Die wichtigsten der verwendeten Abkürzungen sind:
M = Hauptort der Gemeinde
Stt = Stadtteil
R = Rotte
W = Weiler
D = Dorf
ZH = Zerstreute Häuser
Sdlg = Siedlung
Hgr = Häusergruppe
E = Einzelgehöft (nur wenn sie eine eigene Ortschaftskennziffer haben)
Die komplette Liste der Statistik Austria ist in: Topographische Siedlungskennzeichnung nach STAT
Zu beachten ist, dass manche Orte unterschiedliche Schreibweisen haben können. So können sich Katastralgemeinden anders schreiben als gleichnamige Ortschaften bzw. Gemeinden.
Quelle: Statistik Austria –
Das Gemeindegebiet umfasst folgende Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1.Jänner 2022[2]):
Am 25. November 1287 wurde „Swertberg“ als Forum (= Markt) in einer Urkunde des Herzog Albrecht I. erstmals erwähnt. Der Ort gehörte damals zur Regensburger Herrschaft Windegg, die im Lehensbesitz Leutholds I. von Kuenring war.
Zwischen 1357 und 1570 hieß der Markt „Schwerdberg“ und bekam dann unter dem neuen Besitzer Hans Tschernembl den Namen Schwertberg.
1715 und 1822 stand Schwertberg in Flammen, fast der gesamte Markt wurde dabei vernichtet. Während des Donauhochwassers 2002 wurde die Marktgemeinde vom hochwasserführenden Donauzufluss Aist stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Aufbauarbeiten dauerten mehr als ein Jahr.
Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wird er dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet.
Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt.
Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. 1935 starb auf Schloss Schwertberg Erzherzogin Alicia, die letzte Großherzogin von Toskana.
Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs. Schwertberg spiele eine wesentliche Rolle im NS-Kriegsverbrechen der Mühlviertler Hasenjagd. Gefundene Flüchtlinge aus dem KZ Mauthausen wurden im Innenhof des noch heute bestehenden Gemeindeamtes erschossen. Als bekannteste Widerstandskämpferin aus Schwertberg gilt Anna Langthaler, welche zwei russische Kriegsgefangene, Michail Rybtschinskij und Nikolai Zimkolo für drei Monate auf ihrem Hof versteckte. Ihre Tochter Anna Hackl, Trägerin des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich, erzählt als Zeitzeugin die Erlebnisse an Schulen und Gedenkveranstaltungen.
Bewohnerentwicklung
Ab den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg veränderte sich das Ortsbild in großem Ausmaß. Nun wird nicht nur im Marktkern eifrig gebaut, die Häuserreihen ziehen sich auch weiter in die Ebene hinaus besetzen Höhenzüge und die Flanken. Im Jahr 1995 zählt der Gemeindekern mehr als 600 Gebäude (um das Jahr 1930 waren es 200), Randzonen nicht miteinbezogen.
Von den 1100 Gebäuden im gesamten Gemeindegebiet sind nur rund 300 älter als 50 Jahre. Allein in der Zeit von 1961 bis 1971 wurden 200 Häuser errichtet.
1965 wurde im aufgelassenen Steinbruch auf der Aiser von der Laienspielgruppe Schwertberg, heute Verein Aiser-Bühne Schwertberg, eine Freilichtbühne eingerichtet. Seit der Gründung wurden bereits mehr als 2.400 Veranstaltungen abgewickelt, darunter die Aufführung von 60 Theaterstücken und 30 Märchenspiele.
Seit 2012 ist in dem zum Schloss Schwertberg gehörenden Meierhof das Kultur Zentrum Meierhof Schwertberg angesiedelt.[5] Am Programm stehen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, Lesungen, Konzerte, Filmvorführungen und Workshops.
Kulturhaus Lichtenwagner unterhalb der Burgruine Windegg.[6]
Bauwerke
Sieheauch:Liste der denkmalgeschützten Objekte in Schwertberg
Burgruine Windegg: im 12. Jahrhundert errichtet, in den 1980er Jahren vom Verein Arbeitskreis Windegg renoviert. In der Ortschaft Windegg nördlich von Schwertberg.
Schloss Schwertberg: erstmalige Erwähnung 1327. Am Ortsrand am Aistfluss. Privatbesitz
Schloss Poneggen: im 13. Jahrhundert erstmals erwähnt. In der Ortschaft Poneggen westlich von Schwertberg. Privatbesitz
Katholische Pfarrkirche Schwertberg Hll. Philippus und Jakobus
Villa Friedegg: erbaut 1842–44. Am Ortsrand. Privatbesitz
Wirtschaft und Infrastruktur
Schwertberg ist der Sitz der österreichischen Kaolin- und Montanindustrie Aktiengesellschaft (KAMIG), des größten Kaolin Abbauunternehmen in Österreich. Die Betriebsstätte befindet sich in Kriechbaum-Weinzierl und umfasst die Gemeinden Allerheiligen im Mühlkreis, Perg, Schwertberg und Tragwein. 2004 wurden 16.345 Tonnen Reinkaolin im Tagbau oder im Grubenbau gewonnen.
Ansässige Unternehmen
In Schwertberg befinden sich die Stammwerke zweier großer und international tätiger Unternehmen:
Engel-Maschinenbau, ein Hersteller von Spritzgießmaschinen
Hödlmayr International AG, spezialisiert auf Automobillogistik
Verkehr
Bahnhof Schwertberg
Eisenbahn: Von Schwertberg gibt es Bahnverbindungen nach St. Valentin, Enns und Linz.[7]
Straße: Die wichtigste Straßenverbindung ist die im Süden der Gemeinde verlaufende Donau Straße B3.
Politik
Bildgesucht
Die Wikipedia wünscht sich an dieser Stelle ein Bildvom hier behandelten Ort.
Motiv: Gemeindeamt/Rathaus der Gemeinde
Falls du dabei helfen möchtest, erklärt die Anleitung, wie das geht.
BW
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 31 Mitglieder.
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 1997 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 17 SPÖ, 9 ÖVP und 5 FPÖ.[8]
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2003 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 17 SPÖ, 10 SPÖ, 3 GRÜNE und 1 FPÖ.[9]
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2009 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 SPÖ, 11 ÖVP, 3 FPÖ und 3 GRÜNE.[10]
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP, 11 SPÖ, 3 FPÖ und 2 GRÜNE.[11]
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2021 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 18 ÖVP, 8 SPÖ, 3 GRÜNE und 2 FPÖ.[12]
Folgendes Gemeindewappen wurde 1972 verliehen: In Schwarz über einem goldenen Dreiberg ein silbernes, schräggestelltes Schwert. Die Gemeindefarben sind Grün-Weiß-Grün.[13]
Partnergemeinden
DeutschlandDeutschland: Seit 1987 besteht mit der bayerischen Gemeinde Schiltberg eine offizielle Partnerschaft.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger der Gemeinde
2018: Gerhard Merckens, Unternehmer und Gemeindepolitiker[14]
Söhne und Töchter der Gemeinde
Karl Ludwig Diernhofer (1895–1980), Veterinärmediziner und Universitätsprofessor
Ludwig Engel, Gründer des Maschinenbaukonzerns Engel
Franz Moser (1901–1975), Landwirt und Politiker, Gemeinderat und Vizebürgermeister, Nationalratsabgeordneter (1945 bis 1949),
Leopold Josef Mayböck: Die Flurnamen in der Ortschaft Lina. In: Windegger Geschichten. Mitteilungsblatt des Arbeitskreises Windegg im Schwertberger Kulturring. Teil II 31. Ausgabe, Mai 2009 (ooegeschichte.at[PDF]).
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