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Reichenau ist eine Gemeinde mit 1765 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Feldkirchen in Kärnten.

Reichenau
WappenÖsterreichkarte
Reichenau (Kärnten) (Österreich)
Reichenau (Kärnten) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: Feldkirchen
Kfz-Kennzeichen: FE
Fläche: 113,99 km²
Koordinaten: 46° 51′ N, 13° 54′ O
Höhe: 1095 m ü. A.
Einwohner: 1.765 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 15 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 9564, 9565
Vorwahl: 04275
Gemeindekennziffer: 2 10 07
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Ebene Reichenau 80
9565 Reichenau
Website: reichenau.gv.at
Politik
Bürgermeister: Karl Lessiak (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(15 Mitglieder)

7 SPÖ, 3 FPÖ, 5 ÖVP

7
5
3
7 5 3 
Insgesamt 15 Sitze
  • SPÖ: 7
  • ÖVP: 5
  • FPÖ: 3
Lage von Reichenau im Bezirk Feldkirchen
Lage der Gemeinde Reichenau (Kärnten) im Bezirk Feldkirchen (anklickbare Karte)AlbeckFeldkirchenReichenauSankt Urban
Lage der Gemeinde Reichenau (Kärnten) im Bezirk Feldkirchen (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Reichenau mit der Turracher Höhe und dem Rinsennock im Hintergrund
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Pfarrkirche St. Lorenzen
Pfarrkirche St. Lorenzen
Pfarrkirche St. Martin in Ebene Reichenau
Pfarrkirche St. Martin in Ebene Reichenau
Filialkirche Heilige Anna bei Sankt Lorenzen
Filialkirche Heilige Anna bei Sankt Lorenzen
Evangelische Kirche Wiedweg
Evangelische Kirche Wiedweg
St. Margarethen
St. Margarethen
Grenzstein in Schuß
Grenzstein in Schuß

Geographie


Die Gemeinde liegt in 1010 m (Gurk bei St. Margarethen) bis 2334 m (Rinsennock) Seehöhe in den Gurktaler Alpen. Sie deckt sich im Wesentlichen mit dem Einzugsgebiet der oberen Gurk und hat im Norden Anteil an der als Skigebiet bekannten Turracher Höhe und dem Turracher See, welche sich Reichenau mit der benachbarten steirischen Gemeinde Stadl-Predlitz teilt.


Gewässer


Hauptfluss im Gemeindegebiet ist der Oberlauf der Gurk, die hier von mehreren kleinen Nebenflüssen gespeist wird.

Es gibt mehrere, meist kleine Seen in Reichenau, davon sind vor allem die Bergseen Turracher See in 1763 m und der Falkertsee in 1872 m Seehöhe als Ausflugsziele auch über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt. Die beiden kleineren Seen Grünsee und Schwarzsee auf der Turracher Höhe liegen an beliebten Wanderwegen.


Gemeindegliederung


Reichenau ist in fünf Katastralgemeinden (Ebene Reichenau, Sankt Lorenzen, Sankt Margarethen, Wiedweg und Winkl) gegliedert, die insgesamt folgende 21 Ortschaften umfassen (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[1]):

KG Ebene ReichenauKG Sankt LorenzenKG Sankt MargarethenKG WiedwegKG Winkl
Ebene Reichenau (327)Sankt Lorenzen (15)Lassen (12)Falkertsee (57)Saureggen (27)
Hinterkoflach (91)Mitterdorf (80)Plaß (32)Turracherhöhe (85)
Lorenzenberg (34)Patergassen (236)Rottenstein (49)Winkl (101)
Schuß (45)Sankt Margarethen (100)Seebach (33)
Waidach (10)Wiederschwing (59)Vorderkoflach (81)
Vorwald (227)
Wiedweg (64)

Eine weitere Ortslage ist die Rotte Berg in der Ortschaft Winkl.


Nachbargemeinden


Stadl-Predlitz
Bad Kleinkirchheim Albeck
Arriach Gnesau

Geschichte


Die Gurktaler Alpen waren bis zur Bronzezeit unbesiedelt. In Ebene Reichenau deutet eine alte Eisengrube auf eine Ansiedlung in keltisch-römischer Zeit hin und der Flussname von Gurk erinnert an vorrömische Besiedlung. Zur Zeit des Noricums war das Gurktal teilweise von römischen Kolonialisten bewohnt, darauf, dass sie auch im Gebiet der heutigen Gemeinde Reichenau siedelten, gibt es allerdings keine Hinweise. Gegen Ende der Völkerwanderungen im ausgehenden 6. Jahrhundert zogen sich die Keltoromanen, bedrängt von slawischen Siedlern, auch in abgelegenere Täler zurück. Auf erste slawische Orte deutet die Endung „itz“ im Ortsnamen hin, so etwa die nahe Reichenau gelegenen Sirnitz und Flattnitz. Das Obere Gurktal war aber noch im 9. Jahrhundert, als entlang der Gurk bereits Ortschaften wie Gurk und Orte um Straßburg genannt wurden, fast unbewohnt.

Um das Jahr 1000 kamen baierische Siedler nach Kärnten, durch Schenkungen gelangten große Teile in Kirchenbesitz und in die Hand von Klöstern. Der Besitz des Stifts Millstatt reichte bis ins Obere Gurktal. Hier wurden im 10., 11. und 12. Jahrhundert erste Waldrodungen durchgeführt, es entstanden die ersten geschlossenen Ansiedlungen, darunter Gnesau (1160 erstmals erwähnt).

Um 1200 wurde der Lorenzenberg erschlossen, der Vorgängerbau der heutigen Pfarrkirche St. Lorenzen wurde 1216 geweiht. Der sumpfige Talboden wurde erst nach 1300 kultiviert und besiedelt. So wurde Reichenau erst 1332 erstmals urkundlich erwähnt, der Name deutet auf eine Erschließung des Gebiets durch Brandrodung („Räuchn“) hin. Für die Zeit davor sind verschiedene Besiedlungen nachweisbar; bis 1300 lässt sich eine Rodungstätigkeit bis zur Ortschaft Vorwald feststellen, deren Name daher rührt.

Die Pfarre Sankt Lorenzen (die höchstgelegene Pfarre Kärntens auf einer Seehöhe von 1460 m, mit Wehrkirche im Ort und, etwas abgelegen, romanische Wallfahrtskirche St. Anna) wurde 1633 selbstständig. Zur Bildung der Steuergemeinden Winkl-Reichenau, Ebene Reichenau, St. Margarethen und Wiedweg kam es erst im Jahr 1829. Diese wurden 1849 zunächst dem Bezirk Feldkirchen angegliedert, 1850 bildete sich die Gemeinde Reichenau.

Die evangelische Kirche in Wiedweg wurde 1845 als Toleranzbethaus errichtet.

Im Jahr 1928 wurde ein Autobusverkehr auf die Turracher Höhe eingerichtet. Seit dieser Zeit entwickelte sich in Reichenau der moderne Fremdenverkehr.


Bevölkerung


Laut Volkszählung 2001 hatte Reichenau 2.029 Einwohner, davon 97,0 % österreichische Staatsbürger. 79,9 % der Bevölkerung bekannten sich zur römisch-katholischen, 15,8 % zur evangelischen Kirche und 3,6 % waren ohne religiöses Bekenntnis.[2]


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Reichenau

Wirtschaft und Infrastruktur



Verkehr


Das obere Gurktal wird von der auch als Turracher Straße bezeichneten ehemaligen Bundesstraße 95 in Nord-Süd-Richtung durchzogen, die das Murtal im Norden mit dem Klagenfurter Becken verbindet. Zwischen Patergassen und Wiedweg zweigt die Kleinkirchheimer Straße B 88 als Verbindung über Kleinkirchheim nach Radenthein verläuft, in westlicher Richtung von ihr ab. Von Ebene Reichenau führt die L 65 über Sirnitz in das mittlere Gurktal (Gurktal Straße B 93), von dem das obere Gurktal durch die Enge Gurk, eine nicht für den Straßenverkehr ausgebaute Klamm, getrennt ist. In Winkl zweigt die Nockalmstraße ab, die in die Innerkrems und über die L 19 ins Katschtal führt. Durch das Gemeindegebiet führt mit dem Salzsteigweg 09 ein österreichischer Weitwanderweg.


Ansässige Unternehmen


Durch die Schigebiete Turracher Höhe und Falkert im Gemeindegebiet sowie die Nähe zu jenen in Kleinkirchheim und Hochrindl spielt der Winterfremdenverkehr eine gewisse Rolle, durch die Lage in den Nockbergen am östlichen Rand des Biosphärenparks Salzburger Lungau und Kärntner Nockberge, dessen Verwaltung in der Ortschaft Ebene Reichenau ihren Sitz hat, auch der Sommertourismus. Daneben gibt es keine bedeutenden Gewerbebetriebe.


Politik



Gemeinderat


Der Gemeinderat von Reichenau hat 15 Mitglieder.


Bürgermeister



Wappen


Das Reichenauer Wappen, das der Gemeinde am 20. Jänner 1986 von der Kärntner Landesregierung verliehen wurde, vereinigt sinnfällig Elemente der Kulturgeschichte und des Naturraumes: Es zeigt die im Jahr 1216 geweihte und damit auf dem Gemeindegebiet urkundlich älteste Kirche von St. Lorenzen sowie auf der hinteren Schildhälfte mit dem Stängellosen Enzian (Gentiana acaulis) eine für die Almlandschaft des Nockgebiets (welche im Schild durch den grünen Berg zum Ausdruck kommt) typische Pflanze. Der Entwurf stammt von Wilhelm Wadl und Alexander Exax.

Die amtliche Blasonierung des Wappens lautet:

„Über grünem Berg von Rot und Silber gespalten, rechts auf dem Berg hinter einer nach links steigenden silbernen, schwarz überdachten Mauer eine silberne, schwarz gedeckte und schwarz geöffnete gotische Kirche mit bis unter den Hauptrand reichendem Turm, links ein aus drei grünen Blättern wachsender stengelloser Enzian schwebend mit silbernem Stempel.“[13]

Die Fahne ist Rot-Weiß mit eingearbeitetem Wappen.


Partnergemeinde



Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Gemeinde



Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten




Commons: Reichenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  2. Statistik Austria, Volkszählung, Demografische Daten. 15. Mai 2001, abgerufen am 3. März 2019.
  3. Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 89f.
  4. Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 760.
  5. Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 767f.
  6. Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 1067.
  7. Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 760.
  8. Georg Sterk, Friedrich H Ucik: Die Turracher Höhe. Verlag Johannes Heyn, Klagenfurt 2003, ISBN 3-7084-0039-9, S. 35f.
  9. Georg Sterk, Friedrich H Ucik: Die Turracher Höhe. Verlag Johannes Heyn, Klagenfurt 2003, ISBN 3-7084-0039-9
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Reichenau. Amt der Kärntner Landesregierung, 1. März 2015, abgerufen am 24. April 2021.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2021 in Reichenau. Amt der Kärntner Landesregierung, 28. Februar 2021, abgerufen am 24. April 2021.
  12. Bürgermeisterwahl 2015. Land Kärnten, abgerufen am 27. November 2020.
  13. zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen, S. 226. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1
  14. Partnergemeinde. Abgerufen am 27. November 2020.
  15. Lax, Josef. In: www.parlament.gv.at. Abgerufen am 17. Dezember 2021.
  16. Lax, Peter. In: www.parlament.gv.at. Abgerufen am 17. Dezember 2021.

На других языках


- [de] Reichenau (Kärnten)

[en] Reichenau, Carinthia

Reichenau (Slovene: Rajnava) is a municipality in the district of Feldkirchen in the Austrian state of Carinthia.

[ru] Райхенау (Каринтия)

Райхенау (нем. Reichenau (Kärnten)) — коммуна (нем. Gemeinde) в Австрии, в федеральной земле Каринтия.



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