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Arnoldstein (slowenisch: Podklošter, Unter dem Kloster) ist eine Marktgemeinde mit 7017 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Gailtal in Kärnten (Österreich). Die Gemeinde, erreichbar über die A2 oder Südbahn, liegt in unmittelbarer Nähe des Dreiländerecks zwischen Italien, Slowenien und Österreich.

Marktgemeinde
Arnoldstein
WappenÖsterreichkarte
Arnoldstein (Österreich)
Arnoldstein (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: Villach-Land
Kfz-Kennzeichen: VL
Fläche: 67,40 km²
Koordinaten: 46° 33′ N, 13° 42′ O
Höhe: 578 m ü. A.
Einwohner: 7.017 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 104 Einw. pro km²
Postleitzahl: 9601
Vorwahl: 04255
Gemeindekennziffer: 2 07 02
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Gemeindeplatz 4
9601 Arnoldstein
Website: www.arnoldstein.gv.at
Politik
Bürgermeister: Reinhard Antolitsch (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(27 Mitglieder)
18
6
3
18 6 3 
Insgesamt 27 Sitze
  • SPÖ: 18
  • ÖVP: 6
  • FPÖ: 3
Lage von Arnoldstein im Bezirk Villach-Land
Lage der Gemeinde Arnoldstein im Bezirk Villach-Land (anklickbare Karte)FerndorfWeißenstein
Lage der Gemeinde Arnoldstein im Bezirk Villach-Land (anklickbare Karte)
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Marktgemeindeamt
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Ansicht Arnoldsteins von 1688 (Valvasor); links das Stift; mittig Schloss Rosenheim; rechts die Fuggerau
Ansicht Arnoldsteins von 1688 (Valvasor); links das Stift; mittig Schloss Rosenheim; rechts die Fuggerau

Geographie


Die Marktgemeinde Arnoldstein grenzt an die Karawanken und die Karnischen Alpen und bildet somit auf dem Gipfel des Ofen ein mit Bergbahn erschlossenes Dreiländereck zwischen Italien, Slowenien und Österreich. Es handelt sich dabei um den einzigen Schnittpunkt der drei großen europäischen Kulturkreise, des germanischen, des romanischen und des slawischen.


Gemeindegliederung


Arnoldstein ist in die sechs Katastralgemeinden Arnoldstein (Podklošter), Hart (Ločilo), Thörl-Maglern (Vrata-Megvarje), Pöckau (Peče), Riegersdorf (Rikarja vas) und Seltschach (Sovče) gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 21 Ortschaften (in Klammern der slowenische Ortsname sowie die Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[1]):


Nachbargemeinden


Bad Bleiberg Villach
Nötsch im Gailtal, Hohenthurn Finkenstein am Faaker See
Tarvis (I) Kranjska Gora (SLO)

Geschichte


Spurrillen der Römerstraße bei Maglern
Spurrillen der Römerstraße bei Maglern
Arnoldstein um 1870 (Ölbild)
Arnoldstein um 1870 (Ölbild)
Verleihungsurkunde über das Marktrecht von Kaiser Ferdinand I.
Verleihungsurkunde über das Marktrecht von Kaiser Ferdinand I.

Das Gebiet von Arnoldstein war bereits in der Antike besiedelt, wovon heute noch die Römerstraße am linken Ufer der Gailitz kündet. Diese Heeresstraße zog sich von Aquileia nach Virunum.

Der Name beruht auf dem vermutlichen Gründer der Klosterburg, Arnold, der jedoch urkundlich nicht fassbar ist. Dieser errichtete auf einem Felsen über der Gailitz im 11. Jahrhundert die Burg, die dem Patriarchat Aquileia und ab 1014 dem Bistum Bamberg unterstand. Otto von Bamberg richtete hier 1106/07 das Benediktinerkloster ein, das bis 1783 bestand (siehe auch Stift Arnoldstein). Die Klosterburg ist heute als begehbare Ruine erschlossen. Im Parkmuseum der Landeshauptstadt Klagenfurt befindet sich heute ein antiker Grabstein, welcher Ritter Arnold mit seiner Frau Mathilde zeigt.

Unterhalb des Klosters entstand am Verkehrsweg nach Italien („schräger Durchgang“) ein Dorf, das 1376 erstmals urkundlich erwähnt und schon um das Jahr 1500 auch als Markt bezeichnet wurde, aber keine Selbstverwaltung mit privilegierterer Bürgerschicht besaß. Im Lauf des 16. Jahrhunderts sank es wieder zum Dorf ab.[2]

Im 15. Jahrhundert errichteten die Fugger eine Bleihütte (Fuggerau). 1797 entstand im benachbarten Gailitz eine (Blei-)Glättefabrik, die später Rostschutzfarbe und von 1814 bis 1975 Schrotkugeln herstellte, wovon heute noch ein Schrotturm zeugt.[3] Arnoldstein wurde ab 1882 zum Industriestandort, als hier eine Bleihütte der Bleiberger Bergwerks Union entstand. Daran erinnert der 100 Meter hohe Kamin.

Die Gemeinde Arnoldstein wurde 1850 gegründet und erhielt im Jahr 1930 das Recht zur Führung der Bezeichnung Marktgemeinde.


Bevölkerungsentwicklung


In der Zeit von 1991 bis 2001 waren sowohl Geburtenbilanz als auch Wanderungsbilanz positiv. Von 2001 bis 2011 wurde die negative Geburtenbilanz (–169) durch eine stark positive Wanderungsbilanz (+216) kompensiert.[4]


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Arnoldstein


Hochaltarfigur Maria Pomoč Kristjanov in der Wallfahrtskirche Maria Siebenbrünn
Hochaltarfigur Maria Pomoč Kristjanov in der Wallfahrtskirche Maria Siebenbrünn

Wirtschaft und Infrastruktur



Wirtschaftssektoren


Von den 203 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 165 im Nebenerwerb geführt. Diese bewirtschafteten siebzig Prozent der Flächen. Im Produktionssektor beschäftigte der Bereich der Warenherstellung zwei Drittel der Erwerbstätigen, ein Drittel arbeitete in der Bauwirtschaft. Der größte Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die sozialen und öffentlichen Dienste, hier arbeitete rund ein Drittel der 1137 Erwerbstätigen. Ein Fünftel war im Handel beschäftigt und rund 15 Prozent im Bereich Verkehr (Stand 2011).[5][6][7]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 203 248 74 35
Produktion 58 41 674 698
Dienstleistung 244 205 1137 1230

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Im Ortsteil Seltschach befindet sich das Wintersportgebiet mit 17 km Piste, 10 km Loipe und 8,4 km langer Naturschnee-Rodelbahn.

Arbeitsmarkt, Pendeln

Im Jahr 2011 lebten rund 3000 Erwerbstätige in Arnoldstein. Davon arbeiteten 900 in der Gemeinde und 2100 pendelten aus, der Großteil in einen anderen Bezirk. Fast 1000 Menschen kamen aus der Umgebung, um in Arnoldstein zu arbeiten.[8]

Energie

Arnoldstein gehört zu den 24 Gemeinden in Österreich (Stand März 2019), die mit der höchsten Auszeichnung des e5-Gemeinden Energieprojekts ausgezeichnet wurden. Das e5-Gemeinde-Projekt soll die Umsetzung einer modernen Energie- und Klimapolitik auf Gemeindeebene fördern.[9]


Verkehr


Arnoldstein gesehen von der Dobratsch-Südwand, im Vordergrund die Süd Autobahn.
Arnoldstein gesehen von der Dobratsch-Südwand, im Vordergrund die Süd Autobahn.

Sicherheit


Arnoldstein ist Sitz des Bezirkspolizeikommandos Villach-Land und beherbergt auch eine Polizeiinspektion der Bundespolizei.


Politik



Gemeinderat


Der Gemeinderat hat 27 Mitglieder.


Bürgermeister



Wappen


Das Wappen von Arnoldstein, das der Marktgemeinde am 30. April 1956 verliehen wurde, zeigt das Motiv des ältesten erhaltenen Siegels des Klosters, das an Urkunden von 1280 bis 1509 erhalten ist, auch wenn diese Darstellung nicht der – eigentlich eintürmigen – Kirchenfassade entspricht. Die Zinnen sollen an die Burg als Vorgängerbau des Klosters erinnern. Bei der Tingierung griff man auf die Farben des Bistums Bamberg zurück, unter dessen Herrschaft das Kloster bis 1759 stand.

Die Blasonierung des Wappens lautet:

„In einem goldenen Schilde erscheint eine auf einem stilisierten abgeledigten Berg aufragende doppeltürmige romanische Kirche, dies alles schwarz, die Kirche silbern ausgefugt. Das Kirchenschiff weist in der Mitte ein von einem silbernen Kreise durchbrochenes rundbogiges Tor auf und trägt auf seinem Giebel ein auf einer Kugel ruhendes Tatzenkreuz. Die beiden Türme sind mit einer Zinnenkrone mit drei sichtbaren Zinnen bekrönt.“[2]

Die Fahne ist Gelb-Schwarz mit eingearbeitetem Wappen.


Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Gemeinde



Personen mit Bezug zur Gemeinde




Commons: Arnoldstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Arnoldstein in der Topographia Austriacarum (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  2. Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 48.
  3. hausromana.at: Der Arnoldsteiner Kulturpfad (Memento vom 3. November 2015 im Internet Archive) – Text und Bild zum Schrotturm
  4. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Arnoldstein, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 16. Februar 2019.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Arnoldstein, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 28. November 2020.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Arnoldstein, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 28. November 2020.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Arnoldstein, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 28. November 2020.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Arnoldstein, Erwerbstätige nach Entfernungskategorie des Berufspendelns. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 28. November 2020.
  9. e5-Gemeinden in Österreich Stand März 2019
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2003 in Arnoldstein. Amt der Kärntner Landesregierung, 2003, abgerufen am 3. März 2021.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2009 in Arnoldstein. Amt der Kärntner Landesregierung, 1. März 2009, abgerufen am 3. März 2021.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Arnoldstein. Amt der Kärntner Landesregierung, 1. März 2015, abgerufen am 3. März 2021.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2021 in Arnoldstein. Amt der Kärntner Landesregierung, 28. Februar 2021, abgerufen am 3. März 2021.
  14. Bürgermeisterwahl 2015. Abgerufen am 28. November 2020.
  15. Altbürgermeister Erich Kessler erhält Landes-Auszeichnung. In: gailtal-journal.at. 10. Juni 2021, abgerufen am 11. Juni 2021.
  16. Bürgermeisterwahl 2021. Land Kärnten, abgerufen am 5. November 2021.

На других языках


- [de] Arnoldstein

[en] Arnoldstein

Arnoldstein (Slovene: Podklošter, Italian: Oristagno) is a market town in the district of Villach-Land in the Austrian state of Carinthia.

[ru] Арнольдштайн

Арнольдштайн[1] (нем. Arnoldstein, словен. Podklošter, итал. Oristagno) — коммуна (нем. Gemeinde) в Австрии, в федеральной земле Каринтия.



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