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Unterweißenbach ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Freistadt im Mühlviertel mit 2136 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Herzen der Mühlviertler Alm.

Marktgemeinde
Unterweißenbach
WappenÖsterreichkarte
Unterweißenbach (Österreich)
Unterweißenbach (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Freistadt
Kfz-Kennzeichen: FR
Fläche: 48,69 km²
Koordinaten: 48° 26′ N, 14° 47′ O
Höhe: 640 m ü. A.
Einwohner: 2.136 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 44 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4273
Vorwahl: 07956
Gemeindekennziffer: 4 06 21
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Markt 21
4273 Unterweißenbach
Website: www.unterweissenbach.at
Politik
Bürgermeister: Johannes Hinterreither-Kern (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(19 Mitglieder)
14
3
2
14 3 2 
Insgesamt 19 Sitze
  • ÖVP: 14
  • SPÖ: 3
  • FPÖ: 2
Lage von Unterweißenbach im Bezirk Freistadt
Lage der Gemeinde Unterweißenbach im Bezirk Freistadt (anklickbare Karte)GrünbachKaltenbergLiebenauWaldburg
Lage der Gemeinde Unterweißenbach im Bezirk Freistadt (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Ortsansicht
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie


Unterweißenbach liegt auf 640 m Höhe im Mühlviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 10,5 und von West nach Ost 11,7 Kilometer. Die Gesamtfläche umfasst 48,69 Quadratkilometer. Mehr als die Hälfte der Fläche sind bewaldet, über vierzig Prozent werden landwirtschaftlich genutzt.[1]


Gemeindegliederung


Das Gemeindegebiet umfasst folgende 16 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[2]):

Die Gemeinde besteht aus den beiden Katastralgemeinden Landshut und Unterweissenbach.


Nachbargemeinden


Kaltenberg Liebenau
St. Leonhard Königswiesen
Schönau Pierbach

Geschichte


Zwischen der Großen und Kleinen Naarn erwarben die Herren von Perg und Machland im 11. Jahrhundert einen Besitz und begannen den Wald zu roden und legten die Burg Ruttenstein an. In einer Schenkungsurkunde aus dem Jahre 1209 wird „Wizzenbach“ erstmals genannt,[3] ein in dieser Rodungsfläche gegründeter Ort. Aus der Rodungssiedlung wurde später ein Markt, um 1331 ist ein Richter dokumentiert. Im 14. Jahrhundert wurde Wizzenbach als Freies Aigen und niemand zu Lehen berürt bezeichnet. 1449 verzeichnete das Wallseer Urbar 42 Bürgerhäuser.[4]

Seit 1490 wurde es dem Fürstentum „Österreich ob der Enns“ zugerechnet und gehörte zur Herrschaft Ruttenstein. 1497 wird Weißenbach in einer Liste der Bannmärkte erwähnt, eine De-facto-Gleichstellung mit den landesfürstlichen Städten. 1571 verfügte Kaiser Maximilian II. neue Grenzen, damals reichte Weißenbach bis zum Kamp im heutigen Niederösterreich. 1757 folgte die Abtrennung der Pfarre Liebenau und 1785 die der Pfarre Kaltenberg.

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Nach 1945 lag Unterweißenbach in der sowjetischen Besatzungszone und nach 1955 erfolgte der Ausbau der Infrastruktur.

Die Gemeinde war bis Ende 2002 Sitz des Gerichtsbezirks Unterweißenbach und wurde per 1. Jänner 2003 dem Gerichtsbezirk Freistadt zugeteilt.[5]

Im Juli 2020 wurde ein Schatz mit 1500 Silbermünzen aus dem 15. Jahrhundert entdeckt,[6] der damit wesentlich größer ist als der Münzfund aus dem Jahr 1970 mit insgesamt 176 Münzen.[7]


Bevölkerung


Bevölkerungsentwicklung[8]
JahrEinwohner JahrEinwohner
18692.14719512.181
18802.13219612.285
18902.23819712.474
19002.11519812.501
19102.12719912.465
19232.16020012.299
19342.26420112.315
19392.28320212.149

Entwicklung und Struktur


Im Jahr 1869 wohnten im Gemeindegebiet 2147 Menschen. Das höchste Wachstum wurde zwischen 1951 und 1981 verzeichnet, 1981 wurde mit 2501 Bewohnern der höchste Stand in der Geschichte verzeichnet. Im Jahr 1991 hatte die Gemeinde 2465 Einwohner, bei der Volkszählung 2001 nur mehr 2299, was einem Rückgang von 6,7 % entspricht.[9]

Bei der Volkszählung 2001 betrug der Anteil der Einwohner, die 60 Jahre und älter waren, 19,7 %; 18,5 % waren unter 15 Jahre alt. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung lag bei 50,7 %.[10]

Von den 1874 Bewohnern Unterweißenbachs, die 2001 über 15 Jahre alt waren, hatten 2,8 % eine Universität, Fachhochschule oder Akademie abgeschlossen. Weitere 5 % hatten eine Matura absolviert, 42,1 % hatten einen Lehrabschluss oder eine berufsbildende mittlere Schule besucht und 50,1 % aller Unterweißenbacher hatten die Pflichtschule als höchsten Abschluss.[10]


Herkunft und Sprache


Der deutsche Dialekt, der im Raum Unterweißenbach sowie in Oberösterreich allgemein gesprochen wird, ist das Mittelbairische. 99,6 % der Unterweißenbacher gaben 2001 Deutsch als Umgangssprache an. Weitere 0,1 % sprachen hauptsächlich Tschechisch, der Rest sprach andere Sprachen.

Der Anteil der Unterweißenbacher mit ausländischer Staatsbürgerschaft lag 2001 mit 0,5 % weit unter dem Durchschnitt Oberösterreichs. Dabei hatten 0,2 % der Unterweißenbacher Bevölkerung die Staatsbürgerschaft Deutschlands und 0,3 % entfielen auf Staatsbürger aus anderen Ländern. Insgesamt waren 2001 etwa 1 % der Unterweißenbacher in einem anderen Land als in Österreich geboren.[10]


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Pfarrkirche Unterweißenbach
Pfarrkirche Unterweißenbach
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Unterweißenbach

Freizeit

Veranstaltungen


Wirtschaft und Infrastruktur


Unterweißenbach ist Mitglied des Verbandes für Regional- und Tourismusentwicklung Mühlviertler Alm.


Ansässige Unternehmen



Verkehr


In Unterweißenbach kreuzen sich die Mühlviertler Alm Straße L 576 und die Nordwaldkamm Landesstraße L 579. Weiters wird das Gemeindegebiet durch die Unterweißenbacher Bezirksstraße L 1442 erschlossen. Durch das Gemeindegebiet führt der überregionale Wander- und Pilgerweg Johannesweg.


Öffentliche Einrichtungen und Bildung


Im Ort stehen ein Kindergarten, eine Volksschule, eine Neue Mittelschule und eine Polytechnische Schule zur Verfügung. Der Volksschule sind zwei S-Klassen angeschlossen. Zusätzlich besteht eine Bücherei im Pfarramt Unterweißenbach. Weiters gibt es einen praktischen Arzt mit Hausapotheke (Allgemeinmediziner) und ein Bezirksseniorenheim in der Gemeinde. Eine Tagesheimstätte der Lebenshilfe rundet das soziale Angebot der Gemeinde ab.

Im Jahr 2003 wurde das Bezirksgericht aus Spargründen geschlossen. Geschlossen wurde auch die Polizeidienststelle. Die nächste Polizeidienststelle befindet sich in Königswiesen. Die Bezirkshauptmannschaft Freistadt betreibt eine Außenstelle und ein Notar ist auch im Ort.

In Unterweißenbach befindet sich auch das Büro der Mühlviertler Alm, das sowohl die regionalen als auch touristischen Aufgaben des Verbandes abwickelt.

Im Gemeindegebiet existieren drei Freiwillige Feuerwehren (FF):


Politik


BW

Gemeinderat


Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

Seit dem Jahr 1945 erreichte die ÖVP immer die absolute Mehrheit. Zweitstärkste Partei wurde meist die SPÖ. Die FPÖ wurde bei den Wahlen meist die drittstärkste Partei. 2003 wurde die ÖVP mit 68,1 % stimmenstärkste Partei.[14] 2009 gelang es der ÖVP, ihre absolute Mehrheit auf 81,2 % auszubauen. Die FPÖ trat zu dieser Wahl nicht mehr an.[15]


Bürgermeister



Wappen


Wappen Unterweißenbach
Wappen Unterweißenbach

Das Gemeindewappen zeigt in Grün einen silbernen, schrägrechten Wellenbalken. Dies zeigt in einer vereinfachten Darstellung den alten Ortsnamen Wizzenbach, der bereits 1209 in einer Urkunde für das Kloster Baumgartenberg genannt wurde. Die Gemeindefarben sind: Grün-Weiß.

Der Zeitpunkt der Verleihung des Gemeindewappens ist nicht bekannt. Der erste Nachweis des Wappens ist ein Siegel mit der Umschrift S . MARKT . BEISEN . PACH auf einem Aktenstück aus dem Jahre 1677. Die Gemeindefarben wurden am 8. September 1980 genehmigt.[17]


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Unterweißenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Ein Blick auf die Gemeinde Unterweißenbach, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 17. Dezember 2020.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  3. Erich Trinks (Bearb.): Urkunden-Buch des Landes ob der Enns. Band 2. Wien 1856, CCCLX, S. 517 (archive.org „wizzenbach“ in der letzten Zeile dieser Seite): „1209. 31. Jänner. Baumgartenberg. — Leopold VII., Herzog von Österreich und Steiermark, bestätigt dem Kloster Baumgartenberg dessen namentlich aufgezählten Besitzungen.“
  4. Die Kunstdenkmäler Österreichs. DEHIO Oberösterreich. Band 1, Mühlviertel, ISBN 3-85028-362-3, S. 901.
  5. Friedrich Schober: Unterweißenbach. Ein Heimatbuch des Marktes und seiner Umgebung. Oberösterreichischer Landesverlag, Linz 1948.
  6. Aus dem 15. Jahrhundert. Schatz mit 1500 Silbermünzen im Mühlviertel entdeckt. In: kleinezeitung.at. 30. Juli 2020, abgerufen am 1. Mai 2021.
  7. Bernhard Prokisch: Ein Münzfund des 16. Jahrhunderts aus der Neumühle bei Unterweißenbach. In: Oberösterreichische Heimatblätter. 1999, S. 245–256 (ooegeschichte.at [PDF]; Karte mit den im Münzfund Neumühle vertretenen Münzstätten auf S. 255).
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Unterweißenbach, Bevölkerungsentwicklung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 17. Dezember 2020.
  9. Statistik Austria: Einwohnerzahl und Komponenten der Bevölkerungsentwicklung
  10. Volkszählung 2001: Demografische Daten (download als pdf; 10 kB)
  11. Josef Fürst, Franz Schaufler: Die Pechölsteine im Gebiet von Unterweißenbach und Kaltenberg. In: Oberösterreichische Heimatblätter. Jahrgang 24, Heft 1/2, 1970, S. 18–21 (mit Kurzbeschreibung von 13 Pechölsteinen, ooegeschichte.at [PDF]).
  12. Wahl Oberösterreich 2021 orf.at
  13. Wahl Oberösterreich 2021 oberoesterreich.gv.at
  14. Gemeinderatswahlen Prozentanteile: Gemeindewahl Unterweißenbach@1@2Vorlage:Toter Link/www2.land-oberoesterreich.gv.at (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 29. Oktober 2008.
  15. http://wahl.land-oberoesterreich.gv.at/whlp/WHLPErgebnisEingelangtNEU.jsp?BezirksListe=6&GemeindeListe=40621&cmdAktualisieren=&bezirkAlt=6&wahlKreisAlt=&wahlNameKurz=G09&gemeindeNummerLink=@1@2Vorlage:Toter+Link/wahl.land-oberoesterreich.gv.at (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.+
  16. Bürgermeister. Abgerufen am 17. Dezember 2020 (österreichisches Deutsch).
  17. Land Oberösterreich, Landesgeschichte: Wappen der Gemeinde Unterweißenbach, abgerufen am 29. Oktober 2008

На других языках


- [de] Unterweißenbach

[en] Unterweißenbach

Unterweißenbach is a municipality in the district of Freistadt in the Austrian state of Upper Austria.

[ru] Унтервайсенбах

Унтервайсенбах[1] (нем. Unterweißenbach) — коммуна в Австрии, в федеральной земле Верхняя Австрия.



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