Rettenschöss (auch Rettenschöß) ist eine Gemeinde mit 574 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) in der Region Kaiserwinkl (Bezirk Kufstein) im Bundesland Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Kufstein.
Rettenschöss | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Kufstein | |
Kfz-Kennzeichen: | KU | |
Fläche: | 16,27 km² | |
Koordinaten: | 47° 39′ N, 12° 16′ O47.6512.266666666667680 | |
Höhe: | 680 m ü. A. | |
Einwohner: | 574 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 35 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6347 | |
Vorwahl: | 05373 | |
Gemeindekennziffer: | 7 05 23 | |
NUTS-Region | AT335 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Gemeindeverwaltung von RettenschössRettenschöss 66 6347 Rettenschöss | |
Website: | www.rettenschoess.at | |
Politik | ||
Bürgermeister: | Georg Kitzbichler (Allgemeine Bürgerliste) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2016) (11 Mitglieder) |
5 Allgemeine Bürgerliste – AB, 6 Aktiv für Rettenschöss – AFR | |
Lage von Rettenschöss im Bezirk Kufstein | ||
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
BW
Rettenschöss liegt in der Unteren Schranne, einem Gebiet zwischen dem Inn und der Grenze zu Bayern. Das Gemeindegebiet besteht aus mehreren Weilern und verstreuten Einzelhöfen.
Gliederung
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Legende zur Gliederungstabelle
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Aschau im Chiemgau (Deutschland) | ||
Niederndorferberg | ![]() |
Walchsee |
Niederndorf | Ebbs |
Auf Grund von Pollenfunden lässt sich nachweisen, dass das Gebiet bereits in der Jungsteinzeit besiedelt war, Rodungen wurden für den Zeitraum von 2650 bis 2100 vor Christus nachgewiesen. Weitere Rodungen und Getreidepollenfunde fallen in die Zeit um 500 vor unserer Zeitrechnung.
Ersturkundlich ist der Rettenschößer Hof Aufing im Codex Falkensteinensis, dem Urbar und Traditionsbuch der Grafen von Neuburg-Falkenstein vom Sommer 1166, als Uuingen genannt.[1] Die erste urkundliche Erwähnung des Namens als Rotenschese stammt hingegen aus einem Güterverzeichnis der bayerischen Herzöge des Jahres 1231. Der Name bedeutet rotes Geschöss, also rotes, kupferhaltiges Geröll – gut zu sehen in der im 16. Jahrhundert bezeugten Form Röttngschöß. Aus dem Jahr 1614 stammt eine Liste aller Höfe. Danach hatte das Gebiet Rettenschöss mit Durchholzen 1563 Einwohner. Im Gebiet des heutigen Rettenschöss werden somit knapp 500 Menschen gelebt haben.
In der Zeit 1682 bis 1688 wurde die Antoniuskapelle erbaut, 1739 wurde der Holzbau durch ein Mauerwerk ersetzt.
Im Jahr 1867 lebten vierzehn Gewerbetreibende in der Gemeinde: 2 Weber, 2 Müller, 2 Schuster, je ein Schneider, Rotgerber, Huf- und Waffenschmied, Käse- und Schmalzhändler, Zimmermeister, Goldschmied und Graveur, ein Ausschank über die Gasse und ein Wirt.
Die Postautobuslinie von Kufstein nach Kössen wurde 1914 eröffnet und brachte den öffentlichen Verkehr nach Rettenschlöss. Sieben Jahre später wurden durch das Kraftwerk Niederndorf Teile des Ortes mit elektrischem Strom versorgt.
Im Jahr 1969 wurde das 1931 erbaute Schulhaus großteils abgetragen und durch einen Neubau ersetzt.[2]
Da seit 2001 sowohl die Geburtenbilanz als auch die Wanderungsbilanz positiv sind, steigt die Einwohnerzahl stark an.[3]
Von den 83 Arbeitsplätzen des Jahres 2011 entfielen vierzig Prozent auf die Landwirtschaft und je dreißig Prozent auf Produktion und Dienstleistungen.[5] Im gleichen Jahr lebten 225 Erwerbstätige in Rettenschöss. Davon arbeiteten weniger als dreißig Prozent in der Gemeinde, über siebzig Prozent pendelten aus. Zwanzig Menschen aus der Umgebung kamen nach Rettenschöss zur Arbeit.[6]
Der Ort Rettenschöss gehört zur Tourismusregion Kaiserwinkl.[7] Die Gemeinde zählt rund 20.000 Übernachtungen im Jahr, mit einer Spitze in den Monaten Juli und August.[8]
Die Gemeinde besitzt eine Volksschule und einen Kindergarten.[9][10]
Die Gemeinderatswahl 2016 ergab bei einer Wahlbeteiligung von 88 Prozent folgendes Ergebnis:[11]
Partei | 2010[12] | 2016[11] | ||
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% | Mandate | % | Mandate | |
Allgemeine Bürgerliste | 61,9 | 47,7 | 5 | |
Aktiv für Rettenschöss | 38,1 | 52,3 | 6 |
„In Rot ein goldener Adlerfang über einem von Silber und Blau gerauteten linken Schrägfuß“.
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