Lebring-Sankt Margarethen ist eine steirische Marktgemeinde mit 2188 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Leibnitz.
Marktgemeinde Lebring-Sankt Margarethen | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Leibnitz | |
Kfz-Kennzeichen: | LB | |
Hauptort: | Lebring | |
Fläche: | 7,60 km² | |
Koordinaten: | 46° 52′ N, 15° 32′ O46.86361111111115.527777777778286 | |
Höhe: | 286 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.188 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 288 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 8403 | |
Vorwahl: | 03182 | |
Gemeindekennziffer: | 6 10 21 | |
NUTS-Region | AT225 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Gemeindeverwaltung von Lebring-Sankt MargarethenGrazerstraße 1 8403 Lebring-Sankt Margarethen | |
Website: | lebring-st-margarethen.at | |
Politik | ||
Bürgermeister: | Franz Labugger (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (15 Mitglieder) |
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Lage von Lebring-Sankt Margarethen im Bezirk Leibnitz | ||
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![]() Gemeindeamt Lebring-St. Margarethen | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Lebring liegt am rechten Murufer etwa vier Kilometer südlich von Wildon und acht Kilometer nördlich der Stadt Leibnitz.
Der langgestreckte Rücken des Buchkogels beherrscht als Wahrzeichen die Ebenen am Mittellauf der Mur (Fluss). Seine höchste Erhebung ist in 550 m Höhe. Erdgeschichtlich ist der Berg ein Riff aus dem Pannonischen Meer der Tertiärzeit. An der Ostseite des Berges, am Übergang des Steilabfalles in den flachen Hang, wird die Brandungskehle des urzeitlichen Meeres heute noch sichtbar.
Am 1. Jänner 1954 wurden die Gemeinden Lebring und Sankt Margarethen bei Lebring zur Gemeinde Lebring-Sankt Margarethen vereinigt.
Die Gemeinde besteht seither aus den zwei Katastralgemeinden Lebring und St. Margareten.
Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2022[1]) sind:
Gliederung
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Legende zur Gliederungstabelle
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Wildon | ||
Lang | ![]() |
Ragnitz |
Tillmitsch | Gralla |
Im Jahr 1066 wird eine Kirche „innerhalb der Hengistburg“ urkundlich erwähnt. Ob es sich dabei um St. Margarethen handelte, ist nicht sicher. In jedem Fall wurde im Jahr 1136 die Kirche zur heiligen Margaretha an das Stift Suben übertragen. Als damals südlichste Pfarre des Bistums Seckau wird St. Margarethen „iuxta Wildoniam“ (bei Wildon) 1218/19 in dessen Gründungsurkunde namentlich angeführt. Die Pfarre, die die Orte Lebring und St. Margarethen umfasste, wurde bis zu den Reformen Josephs II. (1784) von den Chorherren des Stifts betreut. Auch im Ort befindet sich das Schloss Murstätten.
Das früheste Schriftzeugnis über Lebring ist von 1153 und lautet „Lewarn“. Der Name geht auf den althochdeutsch leo (Hügel, Grabhügel) zurück. Lewarn ist der Dativ (‚Bei den Leuten am Hügel‘).[2]
Im Jahre 1896 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet. Die Gründung der Raiffeisenkasse St. Margarethen bei Lebring fand 1899 statt.
1902/1903 erfolgte die Errichtung des denkmalgeschützten Elektrizitätswerks Lebring als Ausleitungskraftwerk, Schaukraftwerk, lange schon ersetzt durch ein Kraftwerk im Bett der Mur. Die zugleich errichtete etwa 22 km lange 20-kV-Überland-Hochspannungsleitung zum denkmalgeschützten Transformator(gebäude) 200 m südlich der Brauerei Puntigam in Graz war die erste mit so hoher Spannung in der Monarchie Österreich-Ungarn.[3]
Im Jahre 1915 wurde in Lebring ein Barackenlager gebaut, die großen Baracken, wohl hundert an der Zahl, wurden in vier quadratische Gruppen geteilt und waren für militärische Zwecke bereit. Hauptzweck der Unterkünfte war die Unterbringung des Kaders bzw. des Ersatzbataillons des bosnisch-herzegowinischen Infanterie-Regimentes Nr. 2. Ein großer Teil des Lagers diente später auch als Kriegsgefangenenlager. Der Friedhof dieses Lagers mit 1670 Gräbern liegt im Gebiet der Nachbargemeinde Lang.[4]
Ein eigener Gendarmerieposten wurde 1919 errichtet. 1973 entstand die Feuerwehr- und Zivilschutzschule Lebring. Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger eröffnete im Jahre 1974 das Philips-Farbbildröhrenwerk in Lebring. Die feierliche Eröffnung der Hauptschule fand im Jahr 1978 statt. Seit 1992 hat der Landesfeuerwehrverband für Steiermark seinen Sitz in Lebring. 1994 erfolgte die Markterhebung des Ortes.
Das starke Wachstum der Einwohnerzahl erfolgt wegen der positiven Wanderungsbilanz, obwohl die Geburtenbilanz seit 1991 leicht negativ ist.[5]
Das Waldgebiet am Buchkogel im Grenzbereich des Murfeldes und des Leibnitzerfeldes in den Gemeinden Wildon, Lebring-St. Margarethen, Lang und Hengsberg wurde zum „Naturschutzgebiet Wildoner Buchkogel“ erklärt. Damit sollen die naturnahen Buchenwaldbestände und die artenreichen Pflanzenvorkommen dieses Gebietes geschützt werden. Zu diesen Pflanzen gehören Rotbuche, Wolfs-Eisenhut, Breitblatt-, Schmalblatt- und Purpur-Waldvöglein, Maiglöckchen, Alpenzyklame, Illyrisch-Krokus, Seidelbast, Ständelwurz, Hundszahnlilie, Hecken-Nieswurz, Frühlingsknotenblume, Türkenbund-Lilie, Groß-Zweiblatt, Vogelnestwurz, Weiß-Waldhyazinthe, Erd-Primel, Wald-Veilchen, Hain-Veilchen.[6]
Auf die Gemeinde entfallen zwölf Prozent aller Arbeitsplätze des sekundären Sektors im Bezirk Leibnitz. Eine Vielzahl der Betriebe sind im und um das ehemalige Philips-Werk angesiedelt.
In der Umgebung ist Lebring bekannt für den „Gady-Markt“. Der Händler Gady veranstaltet im März und September – März 2020 zum 108. Mal – eine Verkaufsausstellung mit landwirtschaftlichen Maschinen, Traktoren und Autos, verbunden mit einem Zeltfest und Vergnügungspark.
Die Firma AXIS Flight Training Systems entwickelt und produziert zivile Flugsimulatoren.
In Lebring befindet sich die Feuerwehr- und Zivilschutzschule Steiermark sowie das Landesfeuerwehrkommando Steiermark.
Der ÖAMTC betreibt in der Nachbargemeinde Lang ein Fahrtechnikzentrum. Weniger als 1/10 der Gesamtfläche liegen auf Lebringer Gebiet.
Lebring liegt am Murradweg. An der Mur befindet sich ein modernes Flusskraftwerk im Ortszentrum ein historisches, das seit wenigen Jahren als Schaukraftwerk offen steht, die Aulandschaft im leicht aufgestauten Bereich wird von Wasservögeln als Zuflucht und Brutplatz genutzt.
Per Bahn kann man Lebring mit der S-Bahn aus Richtung Graz und Spielfeld-Straß erreichen. Es hält die S-Bahn Linie S5, welche im Stundentakt verkehrt, zur Hauptverkehrszeit auch öfters. In Lebring befindet sich auch eine Anschlussstelle der Pyhrn Autobahn A 9.
Der Ort wird durch seine Lage an der Landesstraße B67 geprägt. Diese kommt vom Wildonerberg im Norden, weist hier eine Abzweigung nach Westen zum A9-Anschluss auf und etwa in Ortsmitte eine Richtung Osten zu einer Brücke über die Mur etwas südlicher.
Der ebene, doch teilweise nicht asphaltierte rechtsufrige Murradweg ist kurz an den Ort angeschlossen.
Dem Gemeindevorstand gehören weiters der Vizebürgermeister Johann Kießner-Haiden (ÖVP) und der Gemeindekassier Ing. Stefan Sturm (ÖVP) an.[7]
Amtsleiter ist Karl Mörth, der auch Standesbeamter der Gemeinde ist.[8]
Der Gemeinderat umfasst 15 Mitglieder. Nach dem Ergebnis der Gemeinderatswahl 2020 setzt sich dieser wie folgt zusammen:[9]
Partei | 2020[9] | 2015 | 2010 | 2005 | 2000 | ||||||||||
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Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | |
ÖVP | 912 | 71,70 | 12 | 765 | 58,26 | 9 | 740 | 59 | 9 | 698 | 56 | 9 | 662 | 54 | 9 |
SPÖ | 300 | 23,58 | 3 | 433 | 32,98 | 5 | 414 | 33 | 5 | 333 | 27 | 4 | 261 | 21 | 3 |
FPÖ | 60 | 4,72 | 0 | 115 | 8,76 | 1 | 103 | 8 | 1 | 225 | 18 | 2 | 223 | 18 | 3 |
Die Grünen | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | 059 | 05 | 0 | ||||||||
Österreichische Autofahrer- und Bürgerinteressen-Partei |
nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | 013 | 01 | 0 | ||||||||
Wahlberechtigte | 1.852 | 1.775 | 1.667 | 1.609 | 1.464 | ||||||||||
Wahlbeteiligung | 69 % | 76 % | 77 % | 79 % | 85 % |
Lebring hat einen Fußballverein, den SV Lebring, aus dem die Profis Christoph Martschinko (Riga FC) und Stefan Stangl (SV Wehen Wiesbaden) hervorgingen. Im Ort befindet sich der Golfplatz „Gut Murstätten“.
Die Marktgemeinde verfügt auch über einen traditionellen Musikverein, die Trachtenkapelle Lebring-St. Margarethen, sowie über eine Feuerwehr, die Freiwillige Feuerwehr Lebring – St. Margarethen.[10]
Seit 2009 bildet die Gemeinde zusammen mit den Gemeinden Hengsberg, Lang, Stocking, Wildon und Weitendorf die Kleinregion Kulturpark Hengist. (Bei der Gemeindestrukturreform in der Steiermark wurden der Großteil der Gemeinde Stocking und die Gemeinde Weitendorf ab 2015 mit der Marktgemeinde Wildon zusammengeschlossen.)
Allerheiligen bei Wildon |
Arnfels |
Ehrenhausen an der Weinstraße |
Empersdorf |
Gabersdorf |
Gamlitz |
Gleinstätten |
Gralla |
Großklein |
Heiligenkreuz am Waasen |
Heimschuh |
Hengsberg |
Kitzeck im Sausal |
Lang |
Lebring-Sankt Margarethen |
Leibnitz |
Leutschach an der Weinstraße |
Oberhaag |
Ragnitz |
Sankt Andrä-Höch |
Sankt Georgen an der Stiefing |
Sankt Johann im Saggautal |
Sankt Nikolai im Sausal |
Sankt Veit in der Südsteiermark |
Schwarzautal |
Straß in Steiermark |
Tillmitsch |
Wagna |
Wildon
50 ehemalige Gemeinden (aufgelöst 1945–1969):
Aflenz an der Sulm |
Altenberg bei Leibnitz |
Badendorf |
Brünngraben |
Feiting |
Felgitsch |
Flamberg |
Flüssing |
Gersdorf an der Mur |
Grötsch |
Hart bei Wildon |
Hasendorf an der Mur |
Haslach an der Stiefing |
Höch |
Hütt |
Kainach bei Wildon |
Labuttendorf |
Landscha an der Mur |
Lappach |
Lebring |
Leitring |
Lichendorf** |
Lind bei Sankt Veit am Vogau |
Lipsch |
Maggau* |
Marchtring |
Mitteregg |
Nestelberg |
Neudorf an der Mur |
Neudorf im Sausal |
Neutersdorf |
Oberjahring |
Oberschwarza** |
Ottenberg |
Perbersdorf bei Sankt Veit** |
Pichla bei Mureck** |
Prarath |
Sankt Margarethen bei Lebring |
Schirka |
Schönberg an der Laßnitz |
Schrötten an der Laßnitz |
Seibersdorf bei Sankt Veit** |
Siebing** |
Sukdull |
Unterhaus |
Unterlabill* |
Unterschwarza** |
Waldschach |
Weitersfeld an der Mur** |
Wutschdorf
24 ehemalige Gemeinden (aufgelöst seit 2014):
Berghausen |
Breitenfeld am Tannenriegel |
Ehrenhausen |
Eichberg-Trautenburg |
Glanz an der Weinstraße |
Hainsdorf im Schwarzautal |
Kaindorf an der Sulm |
Leutschach |
Mitterlabill*** |
Murfeld*** |
Pistorf |
Ratsch an der Weinstraße |
Retznei |
Sankt Nikolai ob Draßling |
Sankt Ulrich am Waasen |
Sankt Veit am Vogau |
Schloßberg |
Schwarzau im Schwarzautal*** |
Seggauberg |
Stocking |
Sulztal an der Weinstraße |
Weinburg am Saßbach*** |
Weitendorf |
Wolfsberg im Schwarzautal
Gemeinde war bei Auflösung im: *Bezirk Feldbach; **Bezirk Radkersburg; ***Bezirk Südoststeiermark
Katastralgemeinden: Lebring | St. Margareten
Ortschaften: Bachsdorf | Lebring | Sankt Margarethen bei Lebring
Marktort: Lebring Dörfer: Bachsdorf • Sankt Margarethen bei Lebring Zerstreute Häuser: Greith Sonstige Ortslagen: Schloss Murstetten
Zählsprengel: Lebring-St.Margarethen