Das im Erlanger Albvorland gelegene Dorf ist einer von 17amtlich benannten Gemeindeteilen des Marktes Eckental.[2] Es liegt etwa drei Kilometer ostnordöstlich des Verwaltungszentrums von Eckental auf einer Höhe von 325mü.NHN.[3]
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Mausgesees fand 1172 unter dem Namen „Musengeseeze“ statt.[4][5]
Das Nürnberger Patriziergeschlecht Stromer verfügte um 1355 über reichslehnbare Güter in Mausgesees, ab 1468 ist auch ein befestigter Herrensitz bezeugt. Dieser ist in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts möglicherweise abgegangen. Ab Mitte des 17. Jahrhunderts entspann sich ein Rechtsstreit der Familien Stromer, von Gotzmann und Pfeiffer um den Besitz, der letztlich an die Gotzmann-Erben aus der Familie von Bünau auf Büg fiel. Dabei ist von einem Herrenhaus zu Mausgesees nicht mehr die Rede; Überreste sind nicht mehr zu sehen. 1791 fiel der Grundbesitz mit Büg an die Freiherrn von Egloffstein.[6]
Bis zum Beginn des 19.Jahrhunderts unterstand der Ort der Landeshoheit von reichsunmittelbaren Adeligen, die sich in dem zum Fränkischen Ritterkreis gehörenden Ritterkanton Gebürg organisiert hatten.[7][8] Die Dorf- und Gemeindeherrschaft übten die Freiherrn von Egloffstein aus.[9][10] Die Hochgerichtsbarkeit stand den zum Kurfürstentum Pfalz-Baiern gehörenden Landrichteramt Schnaittach in seiner Rolle als Fraischamt zu. Als die reichsritterschaftlichen Territorien in der Fränkischen Schweiz infolge des Reichsdeputationshauptschlusses mediatisiert wurden, wurde Mausgesees unter Bruch der Reichsverfassung 1805 vom Kurfürstentum Pfalz-Baiern annektiert. Mit dieser Übernahme wurde der Ort ein Bestandteil der bei der „napoleonischen Flurbereinigung“ in Besitz genommenen neubayerischen Gebiete, was im Juli 1806 mit der Rheinischen Bundesakte nachträglich legalisiert wurde.[11][12]
Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19.Jahrhunderts im Königreich Bayern wurde Mausgesees mit dem Zweiten Gemeindeedikt 1818 ein Gemeindeteil der LandgemeindeHerpersdorf zu der auch das Dorf Ebach gehörte.[13] Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern in den 1970er Jahren wurde Mausgesees mit der Gemeinde Herpersdorf am 1.Juli 1972 in den neu gebildeten Markt Eckental eingegliedert.[14] Mausgesees hatte im Jahr 1987 33Einwohner.[1]
Verkehr
Die von Forth kommende Staatsstraße St2236 durchquert den Ort und führt weiter nach Herpersdorf. Der ÖPNV bedient das Dorf an einer Bushaltestelle der Buslinie 214 des VGN. Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich in Forth an der Gräfenbergbahn.
Sehenswürdigkeiten
In Mausgesees gibt es zwei denkmalgeschützte Bauwerke, nämlich ein Wohnstallhaus und eine Scheune.
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Mausgesees
Literatur
Johann Kaspar Bundschuh:Mausgesees. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB790364301, OCLC833753092, Sp.462 (Digitalisat).
Gertrud Diepolder:Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5.
Fritz Fink:Wanderung durch die Vergangenheit des Schwabachtales – Die Landschaft zwischen Erlangen und Gräfenberg. Selbstverlag, Eschenau 1999, ISBN 3-00-004988-6.
Herbert Maas:Mausgesees und Ochsenschenkel. Kleine nordbayerische Ortsnamenkunde. Verlag Nürnberger Presse, Nürnberg 1969, ISBN 3-920701-94-1.
Werner Meyer, Wilhelm Schwemmer:Landkreis Lauf an der Pegnitz. In: Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken XI. R. Oldenburg, München 1966, DNB457322500, S.283.
Wilhelm Schwemmer, Gustav Voit:Lauf-Hersbruck (=Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 14). Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1967, DNB456999256, S.83 (Digitalisat). Ebd.S.143 (Digitalisat).
Herbert Maas:Mausgesees und Ochsenschenkel. Kleine nordbayerische Ortsnamenkunde. S.147.
Fritz Fink:Wanderung durch die Vergangenheit des Schwabachtales – Die Landschaft zwischen Erlangen und Gräfenberg. Selbstverlag, Eschenau 1999, ISBN 3-00-004988-6, S.155.
Gertrud Diepolder:Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S.31.
Gertrud Diepolder:Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S.97–103.
Wilhelm Schwemmer, Gustav Voit:Lauf-Hersbruck. In: Historischer Atlas von Bayern. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1967, S.83.
Johann Kaspar Bundschuh:Mausgesees. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB790364301, OCLC833753092, Sp.462 (Digitalisat).
Gertrud Diepolder:Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S.35.
Gertrud Diepolder:Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S.106–107.
Wilhelm Schwemmer, Gustav Voit:Lauf-Hersbruck. In: Historischer Atlas von Bayern. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1967, S.143.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.710.
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