Erlenstegen ist seit dem 1. Januar 1899 ein Stadtteil von Nürnberg[2] (Statistischer Stadtteil 9 – Östliche Außenstadt) und der Name des statistischen Bezirks 91. Erlenstegen liegt östlich des Stadtzentrums und nördlich der Pegnitz und ist über die B 14 und dem ÖPNV mit der Straßen- und der Regionalbahn über den gleichnamigen Bahnhof erreichbar.
Erlenstegen Statistischer Bezirk 91Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland/Wartung/Alternativname falsch Stadt Nürnberg 49.47444444444411.14321 | |
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Höhe: | 321 m ü. NHN |
Fläche: | 3,44 km² |
Einwohner: | 3986 (31. Dez. 2015)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 1.159 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1899 |
Postleitzahl: | 90491 |
Vorwahl: | 0911 |
![]() Lage des Statistischen Bezirks 91 Erlenstegen in Nürnberg | |
Gasthaus Goldener Stern |
Erlenstegen liegt im Nordosten von Nürnberg und grenzt an die Landkreise Nürnberger Land und Erlangen-Höchstadt. Die Geographie Erlenstegens ist geprägt von zwei Erhebungen, dem zentral gelegenen Platnersberg (335,5 m ü. NHN) mit einer etwa zehn Hektar großen Parkanlage sowie dem im Osten liegenden Kohlbuck (338 m ü. NHN). Nach Süden hin trennt der Wiesengrund des Pegnitztals Erlenstegen von Mögeldorf und Laufamholz.[3] Durch Erlenstegen verläuft der Fränkische Marienweg.
Statistische Nachbarbezirke | |||||||||
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Statistische Distrikte des Bezirks 91 Erlenstegen | |||||||||
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Der Bezirk 91 Erlenstegen besteht aus folgenden Distrikten[4]:
Der Ort wurde 1216 als Sitz des staufischen Reichsschultheißen Giselherus de Erlinstegen an der Stelle, an der eine Altstraße verlief, die spätere Goldene Straße nach Prag, erstmals urkundlich erwähnt. Giselher dürfte in Erlenstegen eine der Kleinburgen besessen haben, die zum Kranz der Reichsministerialensitze um die Reichsveste Nürnberg zählten und an dieser Stelle die Querung des Bachlaufs „Tiefgraben“ durch die Reichsstraße bewachte. Allerdings lässt sich heute nicht mehr klären, welcher der Herrensitze Erlenstegens aus dem des Reichsministerialen hervorging.
Eine Martersäule auf Höhe Erlenstegenstraße 118 (ehemaliger Kalbsgarten) mit einer Darstellung von Maria und Johannes unter dem Kreuz erinnert an die Zeit, als das Königreich Böhmen (sogenanntes Neuböhmen) bis Erlenstegen reichte. Im Ort wurden acht Herrensitze von Nürnberger Patriziern errichtet, so viele wie in der alten Nürnberger Landschaft sonst nur noch in Mögeldorf. In den Schadenslisten des Zweiten Markgrafenkriegs 1552/53 werden nur ein verbrannter und vier beschädigte „Burgerssitze“ genannt[5], 1560 notierte der reichsstädtische Landschreiber Bonifaz Nöttelein, ebenso wie später der Nürnberger Chronist Johannes Müllner, wieder sieben Herrensitze.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Erlenstegen 23 Anwesen und 1 Gemeindehirtenhaus.[6] Das Hochgericht übte die Reichsstadt Nürnberg aus, was aber vom brandenburg-bayreuthischen Oberamt Baiersdorf bestritten wurde. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Landpflegamt Nürnberg inne. Grundherren waren die Reichsstadt Nürnberg: Landesalmosenamt (1 Haus), Waldamt Sebaldi (1 Forsthaus); Nürnberger Eigenherren mit jeweiligen Herrensitzen waren:[7]
1796 fiel Erlenstegen an Preußen (Justiz- und Kammeramt Erlangen), 1810 wurde es bayerisch.[5] Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1813 der Steuerdistrikt Erlenstegen gebildet, zu dem Bretzengarten, Deumentenhof, Mühlhof, Platnersberg, Rechenberg, Rennweg, Schafhof, Schallershof, Schoppershof, Schübelsberg, Spitalhof, St. Jobst, Veilhof, Vogelherd, Weigelshof, Winzelbürg und Wöhrder Kirchhof gehörten. Im selben Jahr wurde die Ruralgemeinde Erlenstegen gebildet, die deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt war. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstanden zwei Ruralgemeinden:
Die Gemeinde Erlenstegen war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Erlangen zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Erlangen. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden 9 Anwesen von 1820 bis 1838 dem Patrimonialgericht (PG) Erlenstegen, 1 Anwesen von 1822 bis 1848 dem PG Fischbach, 2 Anwesen von 1823 bis 1835 dem PG Nemsdorf, 1 Anwesen von 1821 bis 1831 dem PG Thumenberg und 3 Anwesen von 1821 bis 1836 dem PG Weikershof. 1826 erfolgte die Überweisung ans Landgericht Nürnberg und dem Rentamt Nürnberg (1919 in Finanzamt Nürnberg umbenannt). Ab 1862 gehörte Erlenstegen zum neu gebildeten Bezirksamt Nürnberg, während das Landgericht Nürnberg für die Gerichtsbarkeit zuständig blieb (1879 in Amtsgericht Nürnberg umbenannt). 1865 wurde Mühlhof von Erlenstegen nach Laufamholz umgemeindet.[10][11] Die Gemeinde hatte 1885 eine Gebietsfläche von 3,291 km².[12] Am 1. Januar 1899 wurde Erlenstegen in die Stadt Nürnberg eingegliedert.[13]
Im 20. Jahrhundert entwickelte sich der Stadtteil zu einem Villenvorort. Erlenstegen gilt deshalb als eine der begehrtesten Wohnlagen im Stadtgebiet.[5]
Gemeinde Erlenstegen
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 |
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Einwohner | 364 | 455 | 495 | 412 | 522 | 479 | 474 | 665 | 760 | 877 | 959 | 1031 | 650 |
Häuser[14] | 87 | 64 | 71 | 106 | 85 | ||||||||
Quelle | [15] | [16] | [17] | [18] | [17] | [17] | [19] | [17] | [17] | [12] | [17] | [17] | [20] |
Ort Erlenstegen
Jahr | 001818 | 001840 | 001861 | 001871 | 001885 |
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Einwohner | 234 | 321 | 339 | 326 | 379 |
Häuser[14] | 69 | 40 | 46 | ||
Quelle | [15] | [16] | [18] | [19] | [12] |
Der Ort ist seit der Reformation überwiegend protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Jobst gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Allerheiligen gepfarrt.
Historisch bedeutsam ist die heutige Pfarrkirche St. Jobst, die um 1300 zunächst als Wallfahrtskapelle in Erscheinung trat, doch dann zusammen mit dem ummauerten Friedhof (Pestfriedhof) vom ehemaligen Siechkobel ihren Ursprung genommen hat. Mauerteile des 1356 geweihten Gründungsbaus sind vor allem im Bereich des polygonal gebrochenen Chores zu erkennen.
Von ursprünglich acht Herrensitzen sind nur noch wenige Gebäude in der vorstädtischen Wohn- und Villenbebauung auszumachen (Scheuerl’sches Schlösschen, Wölkern’scher Herrensitz, Kressenhof sowie Nebenbauten ehemaliger Herrensitze).
Das Wasserwerk am Ostrand der Gemarkung in geringer Entfernung von der Pegnitz besteht seit dem 19. Jahrhundert. Nordöstlich des Ortes entspringt der ca. zwei Kilometer lange Bach Tiefgraben und mündet nach einem windungsreichen Verlauf in die Pegnitz.
In Erlenstegen befindet sich das Freibad Naturgartenbad. Im Nordosten gibt es einen Sportverein mit Fußball- und Tennisplatz. Der an Erlenstegen grenzende Sebalder Reichswald sowie das Pegnitztal bieten Erholungsmöglichkeiten. Bei Waldschießhaus gibt es die privilegierte Hauptschützengesellschaft Nürnberg.
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(0) Altstadt und engere Innenstadt: (01) Altstadt, St. Lorenz | (02) Marienvorstadt | (03) Tafelhof | (04) Gostenhof | (05) Himpfelshof | (06) Altstadt, St. Sebald | (07) St. Johannis | (08) Pirckheimerstraße | (09) Wöhrd • (1) Weiterer Innenstadtgürtel Süd: (10) Ludwigsfeld | (11) Glockenhof | (12) Guntherstraße | (13) Galgenhof | (14) Hummelstein | (15) Gugelstraße | (16) Steinbühl | (17) Gibitzenhof | (18) Sandreuth | (19) Schweinau • (2) Weiterer Innenstadtgürtel West/Nord/Ost: (20) St. Leonhard | (21) Sündersbühl | (22) Bärenschanze | (23) Sandberg | (24) Bielingplatz | (25) Uhlandstraße | (26) Maxfeld | (27) Veilhof | (28) Tullnau | (29) Gleißhammer • (3) Südöstliche Außenstadt: (30) Dutzendteich | (31) Rangierbahnhof-Siedlung | (32) Langwasser Nordwest | (33) Langwasser Nordost | (34) Beuthener Straße | (35) Altenfurt Nord | (36) Langwasser Südost | (37) Langwasser Südwest | (38) Altenfurt, Moorenbrunn | (39) Gewerbepark Nürnberg-Feucht • (4) Südliche Außenstadt: (40) Hasenbuck | (41) Rangierbahnhof | (42) Katzwanger Straße | (43) Dianastraße | (44) Trierer Straße | (45) Gartenstadt | (46) Werderau | (47) Maiach | (48) Katzwang, Reichelsdorf Ost, Reichelsdorfer Keller | (49) Kornburg, Worzeldorf • (5) Südwestliche Außenstadt: (50) Hohe Marter | (51) Röthenbach West | (52) Röthenbach Ost | (53) Eibach | (54) Reichelsdorf | (55) Krottenbach, Mühlhof • (6) Westliche Außenstadt: (60) Großreuth bei Schweinau | (61) Gebersdorf | (62) Gaismannshof | (63) Höfen | (64) Eberhardshof | (65) Muggenhof • (7) Nordwestliche Außenstadt: (70) Westfriedhof | (71) Schniegling | (72) Wetzendorf | (73) Buch | (74) Thon | (75) Almoshof | (76) Kraftshof | (77) Neunhof | (78) Boxdorf | (79) Großgründlach • (8) Nordöstliche Außenstadt: (80) Schleifweg | (81) Schoppershof | (82) Schafhof | (83) Marienberg | (84) Ziegelstein | (85) Mooshof | (86) Buchenbühl | (87) Flughafen • (9) Östliche Außenstadt: (90) St. Jobst | (91) Erlenstegen | (92) Mögeldorf | (93) Schmausenbuckstraße | (94) Laufamholz | (95) Zerzabelshof | (96) Fischbach | (97) Brunn