Skadowsk (ukrainisch Скадовськ; russisch Скадовск) ist eine Hafenstadt und ein Tourismuszentrum im Süden der südukrainischen Oblast Cherson mit etwa 18.000 Einwohnern.
Skadowsk | ||
Скадовськ | ||
Basisdaten | ||
---|---|---|
Oblast: | Oblast Cherson | |
Rajon: | Rajon Skadowsk | |
Höhe: | keine Angabe | |
Fläche: | 14,3 km² | |
Einwohner: | 18.719 (2014) | |
Bevölkerungsdichte: | 1.309 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 75704 | |
Vorwahl: | +380 5537 | |
Geographische Lage: | 46° 7′ N, 32° 55′ O46.11666666666732.916666666667 | |
KOATUU: | 6524710100 | |
Verwaltungsgliederung: | 1 Stadt | |
Adresse: | вул. Гагаріна 63 75700 м. Скадовськ | |
Website: | http://www.skadovsk.osp-ua.info | |
Statistische Informationen | ||
|
Die Stadt liegt 100 km südlich vom Oblastzentrum Cherson am Ufer des Schwarzen Meeres an der Dscharylhatsch-Bucht gegenüber der Insel Dscharylhatsch. Sie ist Verwaltungssitz des gleichnamigen Rajons.
Das Gebiet der heutigen Stadt war bereits in der Bronzezeit besiedelt, wovon heute noch Relikte der Kurgankultur zeugen. Bei archäologischen Ausgrabungen wurden auch Siedlungsspuren von Skythen und Sarmaten entdeckt. Im Mittelalter lag das Gebiet lange Zeit des (unter der Schutzherrschaft des osmanischen Reichs stehenden) Krimkhanats. Damals gab es in der Nähe der heutigen Stadt eine tatarische Fischersiedlung mit dem Namen Ali-Agok (ukrainisch und russisch: „Алі-Агок“).
1894 kam es zur Gründung der heutigen Ortschaft,[1] die nach dem deutschstämmigen Adligen Sergiy Baltasarowitsch Skadowskiy benannt wurde, dem dieses Gebiet gehörte. Zunächst hieß der Ort Skadowskiy, 1895 erhielt die Stadt ihren heutigen Namen (bis 1933 noch länger Скадовське Skadowske). Wichtigster Entwicklungsfaktor war zu dieser Zeit der Hafen, von wo aus Getreide, Wolle und Lammfleisch insbesondere nach Westeuropa verschifft wurden. 1899 lebten in der Stadt bereits etwa 2000 Einwohner. Bereits damals hatte auch der Kurtourismus einige Bedeutung. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts musste die Bevölkerung im Zuge des Russischen Bürgerkriegs und des Zweiten Weltkriegs starke Verluste hinnehmen. In der Zeit der Sowjetunion wurden die Kureinrichtungen weiter ausgebaut.[2]
Am 24. Februar 2022 begannen russische Truppen auf Befehl des russischen Präsidenten Putin den russischen Überfall auf die Ukraine. Der Hafen von Skadowsk war sogleich wie später die Häfen Mariupol, Berdjansk und Cherson nicht mehr unter Kontrolle der Ukraine und deshalb offiziell geschlossen. Die Besatzer nahmen den Bürgermeister gefangen, worauf Bewohner vor dem Rathaus lautstark dessen Freilassung forderten. Nach mehreren solchen Protesten wurden die Kundgebungen gewaltsam aufgelöst. Eine der Teilnehmerinnen, welche jeweilen gefilmt und die Filme auf das Internet hoch geladen hatte, hatte auch noch im Oktober gerufen, dass Skadowsk Ukraine sei und wurde laut Augenzeugen Mitte Oktober öffentlich hingerichtet.[3] Die Financial Times versuchte die Vorkommnisse so gut wie möglich zu verifizieren und konnte auch den Totenschein einsehen. Eine Frau sagte, das früher ruhige Urlaubs- und Strandresort sei nun ein Konzentrationslager.[4]
Das Stadtwappen wurde 1994 entworfen. Es bezieht sich mit den Symbolen von Anker, Kornähre, Bewässerungskanal und Sonnenschirm auf die zentralen Wirtschaftsbereiche der Stadt: den Hafen, die Landwirtschaft und den Kurtourismus.
Wirtschaftlich ist insbesondere der Hafen und die Nahrungsmittelindustrie von Bedeutung. Vom Hafen bestehen u. a. regelmäßige Fährverbindungen nach Batumi (Georgien), Thessaloniki (Griechenland) und Samsun (Türkei). Die nächste Eisenbahnstation befindet sich im 52 km entfernten Kalantschak.
Beryslaw | Cherson | Henitschesk | Hola Prystan | Kachowka | Nowa Kachowka | Oleschky | Skadowsk | Tawrijsk
Siedlungen städtischen Typs
Antoniwka |
Archanhelske |
Askanija-Nowa |
Bila Krynyzja |
Biloserka |
Bryliwka |
Dniprjany |
Hornostajiwka |
Iwaniwka |
Kalantschak |
Kalyniwske |
Karjerne |
Kosazke |
Komyschany |
Lasurne |
Ljubymiwka |
Myrne |
Naddniprjanske |
Nowa Majatschka |
Nowoworonzowka |
Nowooleksijiwka |
Nowotrojizke |
Nyschni Sirohosy |
Rykowe |
Seleniwka |
Sywaske |
Tschaplynka |
Welyka Lepetycha |
Welyka Oleksandriwka |
Werchnij Rohatschyk |
Wyssokopillja